Geostorm

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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McClane
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Geostorm

Beitrag von McClane » 24.04.2022, 23:58

Geostorm

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Originaltitel: Geostorm
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Dean Devlin
Darsteller: Gerard Butler, Daniel Wu, Jim Sturgess, Alexandra Maria Lara, Eugenio Derbez, Ed Harris, Andy Garcia, Abbie Cornish, Robert Sheehan, Talitha Eliana Bateman, Mare Winningham, Jeremy Ray Taylor, Zazie Beetz, Richard Schiff u.a.

Regisseur und Drehbuchautor Dean Devlin auf den Spuren seines Weggefährten Roland Emmerich. In „Geostorm“ bekämpft die Menschheit Naturkatastrophen via Satellitennetzwerk. Als dieses verrückt spielt, untersucht Ingenieur Gerard Butler den Vorfall im Weltall. Bald muss er sich jedoch nicht nur mit extremen Wetterereignissen, sondern auch mit Saboteuren in diesem Mix aus Katastrophenfilm und Politthriller herumschlagen.

:liquid4:

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Re: Geostorm

Beitrag von StS » 25.04.2022, 09:24

Joa... würde auch ne 4/10 vergeben. Ist halt doof, mitunter trashy und besteht im Grunde rein aus lauwarm neu aufgewärmnten Anteilen... ist aber nicht ununterhaltsam (im Grunde wie diverse Bulter-Filme; was die nicht immer gute F/X-Quali mit einschließt). Aber lustig, dass Dean Devlin es hier mal seinem Buddy Emmerich nachmachen wollte. Zumindest hatte er damit deutlich mehr Erfolg als letzterer mit "Moonfall" :lol:

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Re: Geostorm

Beitrag von Vince » 25.04.2022, 16:06

Kurzkommentar vom 18.08.2018:

Der Film zur Klimawandel-Debatte. Man nehme:
  • einen tatkräftigen Helden, der gleich am Anfang wider die Justiz, aber pro Menschheit agiert und sich damit ins Abseits manövriert (und in unsere Herzen)
  • ein Töchterlein, damit sich der Überlebenskampf auch lohnt
  • Michael-Bay-Sonnenuntergangsromantik mit wehenden Gräsern und Blutorangenhimmel, weil die Welt doch zu schön ist, um sie zu verlieren
  • ein Multikulti-Team der Sorte "Armageddon", damit sich das Ganze weltweit möglichst gut verkauft (unter der Leitung jedoch von den Weltmächten USA und China... sind ja folgerichtig auch die größten Filmmärkte, und, naja... so viel Stolz muss sein)
  • zünftige Weltraum-Action mit Splitterteilen vor schwarzem Vakuum, weil das so schön Hi-Tech aussieht und an „Gravity“ erinnert
  • Wetterphänomene, soweit die Vorstellungskraft der Autoren und Effektleute reicht. Zieh dich warm an, Emmerich!
Man bekommt:

Bigger-Budget-Rührsuppe auf dem Trash-Pegel von "The Core".

Ehrlich, man kann vielleicht sogar seinen Spaß haben mit diesem SciFi-Katastrophenfilm, der mit einem Auge auf zeitgenössische Polit-Debatten schielt und mit dem anderen auf ungezügelte Unterhaltung. Die aus dieser Anspruchsschere entstehende Scheinheiligkeit sollte man für den reuelosen Genuss aber ausklammern können. Und es ist schwer, den bitteren Ernst zu akzeptieren, mit dem Gerard Butler am Wetter herumbastelt, um ein Ungleichgewicht auszumerzen, das da unten auf der Erdkugel immerhin so coole (oder hotte, je nach Phänomen) Effektspektakel erzeugt. Natürlich möchten wir darüber staunen, wie ein Dorf in Afghanistan einfriert, obwohl ein Meter weiter entfernt knapp 50 Grad herrschen, wir wollen dicke Flutwellen durch Abu Dhabi pflügen sehen, Tornados wie gnadenlose Furien in Aktion erleben. Nach Barcelona fliegt man gerne in den Sommerurlaub... sofern man als Grillwürstchen auf dem Asphalt enden will. Und natürlich haben wir uns alle nach einer Rückkehr von "Godzilla" gesehnt. Ach, Moment, das sind ja nur explodierende Straßen und einstürzende Hochhäuser zwischen Feuersäulen. Also quasi "Godzilla" in unsichtbar. Ob Gareth Edwards womöglich Second-Unit-Director im Tokyo-Abschnitt mit Daniel Wu war?

Überhaupt ist der Umgang mit Länderklischees bemerkenswert offensiv, nicht nur was die Japaner und ihren Gojira-Komplex angeht. So beschwert sich der Brite über die Cowboy-Attitüde Butlers, ordnet sich ihm aber im Endeffekt aber wie jede der Nationen unter, die mit ihren kleinen Flaggen jeweils ein Stück Nationalstolz am Arm tragen, der als kleines Quadrat gerade eben noch geduldet wird. Erstaunlich, dass sich das schwarz-rot-goldene Quadrat auf dem Overall von Alexandra Maria Lara sogar zum Second Lead aufplustern darf. Aus amerikanischer Perspektive muss diese Entscheidung wohl irgendwas mit der Assoziation Merkel zu tun haben.

Die Schaulust an Wetter-Abnormitäten verurteilt "Geostorm" dabei nicht etwa, sondern reicht dem Publikum auch noch das Popcorn. Liefert Spezialeffekte nicht als Warnung, sondern als Schmankerl. Was ja in Ordnung wäre, würde man nicht zeitgleich mit dem grünen Daumen wedeln. Und wenn die Effekte dann wenigstens noch aus einem Guss wären... wer auch immer für das Konzeptdesign verantwortlich war, orderte seinerzeit als Kind im altmodischen Süßwarenladen vermutlich auch stets mit der Bemerkung "Egal, Hauptsache bunt gemischt".

Man muss da schon von einem Kandidaten für den gröbsten Unfug des Jahres sprechen. Positiv zu vermerken ist, dass der Unterhaltungswert eigentlich nur in den theoretischen, nicht-aktionsbezogenen Dialogen in den Keller fällt. Und von denen gibt es nicht viele, weil im Grunde alle paar Minuten irgendwo etwas schmilzt, einfriert, aufgewirbelt, überflutet oder in die Luft gesprengt wird. Noch selten hat ein Film allerdings seinen eigenen Stoff derart falsch eingeschätzt.
:liquid4:

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Re: Geostorm

Beitrag von SFI » 25.04.2022, 16:18

Geostorm, sozusagen ein Emmerich Film ohne Emmerich, arbeitet mit umgekehrten Vorzeichen. Die Stärke von satten Zerstörungsorgien besitzt Devlin schon einmal nicht, denn dazu rotzt er jene punktuell einfach in den Sand, lässt die Urgewalten ohne Spannungsaufbau kurz aufflackern und widmet sich dann wieder seinem todersten Thrillerpart. Das erinnert ein wenig an Jar Jar Abrams und dessen Unvermögen Raumschiffe als Hauptcharaktere zu behandeln. Immerhin sind die Figuren erträglich und trotz üblichem Klischebausatz keine Bankrotterklärung wie noch der komplette Cast bei Emmerichs 2012. Wenigstens etwas! Die Motive der Lappen sind hingegen maximal hanebüchen geraten. Dafür wissen die Szenen auf der Raumstation zu gefallen und im Endeffekt ist Geostorm auch mehr ein Film über eine Raumstation, die durch Thrillerelemente kaputt gemacht wird. :cry: Der oftmals gezogene Vergleich eines Asylum Streifens mit mehr Budget kann ich aber nicht bestätigen. Dafür ist Geostorm einfach zu töfte, ähm absurd doof.

:liquid6:
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Re: Geostorm

Beitrag von freeman » 25.04.2022, 19:46

Aus meinem Filmtagebuch:

War schon ziemlicher Käse, der entgegen den Trailern und dem Marketing in erster Linie ein Thriller und weniger ein schön scheppernder Katastrophenfilm ist. Wirklich spannend sind die Thrillerelemente allerdings nicht und hier und da kommt sogar mal Langeweile auf. Eine Katastrophe sind die Katastrophenszenen. Emmerich hat gezeigt, wie man sowas inszeniert. Und Dean Devlin hat nichts davon behalten. Seine Spektakelszenen knallen sofort über die Leinwand. Es gibt keinen Spannungsaufbau, kein Spiel mit der Ungewissheit, nichts. Obendrein sind die Szenen auch noch erstaunlich kurz. So gibt es immer mal wieder Spektakel satt in genialen Bildern, das aber schneller vorbei ist, als es angefangen hat. Leider behält Devlin das Schema den ganzen Film über bei und verärgert den Zuschauer nachhaltig. Naja, Butler geht dafür wie gewohnt in Ordnung. Unsere Alexandra Maria Lara ging mir dagegen eher auf die Eier (inklusive dämlicher Selbstsynchro). Sturgess und Cornish dürfen nur den Thrillerteil befeuern, Daniel Wu guckt nur schlau in der Gegend rum. Kurzum: Gigatrash, der aufzeigt, wie "The Asylum"-Filme mit zwar fettem Budget aber Asylum-Drehbüchern aussehen könnten.
:liquid3:

In diesem Sinne:
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