Wir haben uns am Wochenende die gesamte Trilogie angeschaut, da "MaXXXine" aktuell noch in den Kinos zu sehen ist. Und ich bin begeistert.
X
Ti West lässt die dreckige Zeit von Romero, Hooper und Craven wieder aufleben, vermischt in «X» den Schmuddel der Erotikfilme mit der drastischen Gegenkultur der Siebzigerjahre. Das funktioniert als moderner Horrorfilm und stilistische Verbeugung zugleich, verpackt in perfekter Bildsprache und Schnitttechnik.
Dass mein Gehirn erst nach der Hälfte der Spielzeit begriffen hatte, warum der Film «X» heisst, spricht weniger für mich. Der Titel zeigt dafür die gebotene Vielschichtigkeit gelungen auf.
Pearl
Willkommen zur grossen Mia Goth-Show, ein Albtraum in Technicolor-Farben und Bildern, die in ihrer Weite die Abgründe des 20. Jahrhunderts mit dem Tinseltown-Anstrich vermischen. «Pearl» ist nicht nur die Vorgeschichte zu «X», sondern eine Hommage an die Hochphase Hollywoods, an Tanz und Spektakel. Sehr gelungen verwebt Ti West Querverweise, Metaelemente und Rückbezüge in seinem Horrorfilm zu einem Fest für Filmfans.
«Toto, I've a feeling we're not in Kansas anymore.»
MaXXXine
Das Ende der Trilogie, der Gestank der VHS-Subkultur und das Abdriften in absurd-doofe Storyentwicklungen: Ti West imitiert mit «MaXXXine» die Horror-Eigenheiten der Achtzigerjahre stilistisch und inhaltlich perfekt, der Soundtrack liefert ab und der Cast lässt Jubeln. Neben der grossartigen Mia Goth sind Kevin Bacon, Elizabeth Debicki, Michelle Monaghan, Bobby Cannavale und Giancarlo Esposito perfekt; die Dialoge liefern Metaverweise und das Ende schliesst den Kreis.
Jetzt warte ich ungeduldig auf die 90er Neo-Noir-Episode und den 2000er Slacker-Slasher.
