The Gray Man

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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The Gray Man

Beitrag von McClane » 23.07.2022, 12:49

The Gray Man

Bild

Originaltitel: The Gray Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Anthony Russo, Joe Russo
Darsteller: Ryan Gosling, Chris Evans, Ana de Armas, Jessica Henwick, Billy Bob Thornton, Wagner Moura, Regé-Jean Page, Jimmy Jean-Louis, Alfre Woodard, Julia Butters, Callan Mulvey, Dhanush, Shea Whigham u.a.

Six arbeitet für die Geheimorganisation Sierra, die im Auftrag des CIA unliebsame Mitmenschen meuchelt. Eines Tages gerät Six an einen seinen Vorgänger, Four. Der erklärt Six vor seinem Ableben, dass Sierra versuche, ihre ganzen Agenten auszuradieren. Über das Warum soll ein Speicherstick aufklären, den Four Six überreicht und wegen dem unser Held fortan unnachgiebig von Psychokiller Lloyd gejagt wird… Knallige Action mit netten Old-School-Vibes.

Wertung von freeman
:liquid6:

Wertung von McClane
:liquid7:

Hier geht's zu den Kritiken
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Re: The Gray Man

Beitrag von StS » 23.07.2022, 12:59

Werd ich natürlich auch noch schauen... aber solche Sachen wie die mitunter schwächelnden CGIs und die fehlende Härte (zig Tote, aber kein oder kaum Blut) halten meine Vorfreunde in Grenzen. Zudem mochte ich Evans schon im Trailer nicht unbedingt. Scheint ja aber zumindest oberflächlich-unterhaltsam geworden zu sein.

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Re: The Gray Man

Beitrag von McClane » 23.07.2022, 13:17

Wie gesagt: Die CGIs schwächeln für einen Film dieser Budgetklasse, stecken aber Sachen aus dem Hause Millennium Films oder "Red Notice" immer noch in den Sack. Blutige Einschüsse sind echt Mangelware, aber seine Härten hat der Film schon, mit mancher Nahkampfaktion oder dem Rausrupfen von Fingernägeln in einer Folterszene. Aber klar, der Härtegrad ist weniger als bei den Vorbildern aus den 1990ern, das hier ist eher auf dem Bond/Bourne/Hunt-Level.
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Re: The Gray Man

Beitrag von SFI » 23.07.2022, 15:07

freemans Wertung erschreckt mich. :shock: Da schwingt doch Netflix Bashing mit. :lol: Deine Wertung lässt mich wieder hoffen, immerhin ist die 7/10 deine Höchstwertung. :wink:
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Re: The Gray Man

Beitrag von Vince » 24.07.2022, 09:18

Ich muss sagen, beide Kritiken lesen sich kritischer als die Noten, die am Ende dabei rausgesprungen sind. Ich würde sogar nur 5/10 geben... ich habe diese aufgeblasenen Agenten-Konstrukte, die ohne ihr Budget im Grunde völlig uninteressant wären, aber auch langsam ein wenig über. Bei jedem positiven Aspekt des Films gibt es leider auch immer ein begleitendes Aber... Gosling ist einfach eine verdammt coole Socke, aber in welchem Film ist er das nicht? Evans zieht komplett vom Leder, aber er erreicht nie die Intensität vieler anderer psychopathischer Schurken. Action gibt's reichlich und sie sieht auch meistens ziemlich gut aus, aber warum wird sie dann mal wieder vom hektischen Schnitt komplett zerfranst? Das Drehbuch ist nicht einmal der Rede wert... das ist Zeitvertreib vom Allerfeinsten, ohne aber auch nur irgendeinen Nachhall. Da ist die First-Avenger-Comicverfilmung der Beiden um Klassen besser.

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Re: The Gray Man

Beitrag von StS » 24.07.2022, 09:32

Vince hat geschrieben:
24.07.2022, 09:18
Ich muss sagen, beide Kritiken lesen sich kritischer als die Noten, die am Ende dabei rausgesprungen sind. Ich würde sogar nur 5/10 geben
Denk an die -2 Regel beim Freiherrn :wink:

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Re: The Gray Man

Beitrag von McClane » 24.07.2022, 20:35

Ryan Gosling hat jetzt keiner von uns allzu sehr herausgestellt. Er macht einen guten Job, das Introvertierte, leicht Autistische, was bei seiner "Drive"-Rolle noch perfekt passte, hat sich in den letzten Jahren etwas zur Masche verwachsen. Evans fand ich dagegen stark. Er ist jetzt kein Hans Gruber, kein Eric Qualen und kein Joshua Foss, aber wenn ich mir die Bond/Bourne/Hunt-Schurken der letzten 10 Jahre anschaue, würde ich allenfalls Javier Bardem in "Skyfall" und Sean Harris in "Mission: Impossible - Rogue Nation" drüber ansiedeln. Und am Schnitt hatte ich eigentlich nur in der Auftaktsequenz und vielleicht beim Flugzeugfight etwas auszusetzen, ansonsten war das doch alles sehr dynamisch und hervorragend nachvollziehbar.

Klar, "Captain America: The Winter Soldier" ist nochmal ein wesentlich stärkerer Film, aber freeman und ich sagen ja auch nichts anderes. Ich will "The Gray Man" nicht überbewerten, an nem schlechteren Tag könnten da auch gute 6/10 stehen, aber insgesamt sehe ich da einen guten, aber nicht herausragenden Genrefilm, ähnlich wie bei "Mission: Impossible - Fallout" oder "Top Gun: Maverick", die ja nach allgemeinem Vernehmen der heißeste Actionscheiß seit langem sind, was ich persönlich dann nicht ganz nachvollziehen kann, denn drehbuchtechnisch liegen die jetzt auch nicht wirklich über "The Gray Man".
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Re: The Gray Man

Beitrag von SFI » 25.07.2022, 06:53

Für mich aktuell noch zweifelhaft, wie man mit dem generischen und monotypen Unterbau eine Franchise etablieren will, zumal der Streifen vom Aufwand zwar in die Kerbe von M:I, Bourne oder Bond schlägt, aber in seiner Exposition kaum etwas besitzt, was ihn auch nur im Ansatz auf deren nicht gerade hohe Stufe stellen würde. Schon der CIA-Antagonist ist seltsam schmierig, peinlich und ein Gernegroß. Immerhin macht die Action Laune, Gosling glotzt und langt ordentlich hin und auch wenn die Action nicht die härteste ist, so ist sie immer noch härter als die der drei großen Franchise. Ein Pluspunkt, zumal auch schick choreografiert. Evans will nicht so recht zünden, seine Rolle ist zwar ungewohnt und spielfreudig, aber die Psychopatenrolle konnte ich ihm nicht glauben. Trotz seiner Eskapaden sehe ich in ihm nur den verzogenen Bengel, der vom rechten Weg abgekommen ist. :lol: Liegt wohl an seiner MCU Rolle. Der Streifen macht dennoch ordentlich Krawall und hebt sich trotz seiner Kritikpunkte endlich einmal wohlwollend vom sonstigen Netflix Blockbuster Versagen ab. Ein Wiedersehen wie seinerzeit bei John Wick, The Equalizer oder Nobody sehne ich aber nicht herbei. Sahen andere wohl unterbewusst auch so, weswegen es im Fred keinen Platzhalter gibt. :lol:

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Re: The Gray Man

Beitrag von StS » 25.07.2022, 09:05

„the Gray Man“ (2022) ist quasi ein „Sommer-Blockbuster“ aus dem Hause „Netflix“: Ein mit einem mächtigen Budget von Anthony und Joe Russo in Szene gesetzter Action-Thriller, der eine mit dünn gezeichneten Charakteren bevölkerte banale, klischeereiche 08/15-Story mit stattlichem Aufwand erzählt, bei dem u.a. die Locations und der Look überzeugen (vor allem der stylishe Feuerwerks-Schauplatz am Anfang sowie das schöne Schloss in Kroatien). Zumindest verleiht die gute Besetzung den schlichten Figuren ein solides Maß an „Leben“: Es war nett, Gosling und die Kleine aus „Once upon a Time in Hollywood“ wiederzusehen, Evans war offenkundig mit ordentlicher „Spielfreude“ (Comic-haft) bei der Sache, Ana de Armas wird eh immer gern erblickt (sollte aber in Sachen „Type-Casting“ aufpassen) und alle anderen (Thornton, Henwick, Woodard etc.) haben zumindest vermutlich 'nen netten Paycheck bekommen. Okay, Nachtrag: Dhanush war noch „mit vollem Einsatz“ aktiv…

Die Action entfaltet sich aufwändig, abwechslungsreich und gut choreographiert – bietet aber weder was Innovatives noch etwas, das wahrhaft im Gedächtnis verbleibt (selbst die nicht wirklich nötigen Spielereien mit Drohnen kennt man bereits von Herrn Bay). Einige CGIs „schwächeln“ derweil ein wenig – aber irgendwie ist man das ja leider schon gewohnt, obgleich es bei Produktionen dieser Größenordnung eigentlich nicht der Fall sein sollte. Klasse fand ich eine im Internet gelesene User-Antwort auf die Frage, wohin das Budget wohl so geflossen sei, da das Gebotene nicht unbedingt nach $200 Millionen ausschaut: Reisekosten. :lol: Nunja, Logiklöcher gibt es (fast erwartungsgemäß) ebenfalls zu verzeichnen – und wie sich so mancher Protagonist von einem Ort in Europa zum anderen „teleportiert“, ließ mich an zwei Stellen fast schon lachend mit dem Kopf schütteln...

Alles in allem wurde ich von „the Gray Man“ aber dennoch (auf oberflächliche Weise) ordentlich unterhalten – vor allem dank der Schauwerte, Darsteller, dem flotten Tempo und der hohen Action-Dichte…

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Re: The Gray Man

Beitrag von Vince » 25.07.2022, 17:10

Am Ende bestimmt halt das Gefühl, das man unter dem Strich hat, über die Wertung, und das stimmt bei mir überein mit dem, was Timo in seinem Fazit andeutet: Im Grunde war das alles ziemlich uninteressant, weil es mich einfach nicht gepackt hat. Siehst du denn zB "Fallout" (Maverick hab ich ja selbst noch nicht gesehen) wirklich gleichauf mit diesem hier? Zumindest die gleiche Note hast du ja gegeben. Das könnte ich für mich persönlich schon recht schwer nachvollziehen, denn bei "Fallout" hatte ich zeitweise richtige Adrenalinausstöße, das hier hat mich dagegen völlig kalt gelassen.

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Re: The Gray Man

Beitrag von StS » 25.07.2022, 17:27

In den "Mission Impossible" Filmen bekommt man tolle Stunts zu sehen und weiß, dass sich Cruise da echt reingekniet hat... hier nicht/keiner in ähnlicher Form. Und in Sachen Spannung stimme ich Vince klar zu - "the Gray Man" ist imo unterhaltsam, aber nicht packend/spannend.

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Re: The Gray Man

Beitrag von McClane » 25.07.2022, 23:31

"Fallout" würde ich etwas besser sehen... "The Gray Man" hat die knappe 7/10, "Fallout" die bessere 7/10, profitiert aber in erster Linie von Tom Cruise als lebendem Spezialeffekt. Ich schätze es sehr, dass der Mann sein Leben und das seiner Co-Stars für meine Unterhaltung aufs Leben setzt, aber in anderen Actionfilmen sehe ich ja auch, wie Menschen (= Stuntmen) krasse Leistungen vollbringen, da ist das Cruise halt nur ein Extrakick.

Aber dass "Fallout" im klassischen Sinne spannend wäre oder das Drehbuch weniger egal als bei "The Gray Man", kann ich nicht behaupten. Mein Kinobesuch ist jetzt auch rund 4 Jahre her und ich hab ihn seitdem nicht mehr gesehen, aber was der Plan der Schurken war, kann ich dir aus dem Kopf nicht sagen. Ich weiß noch, wer der Verräter war, dass sie den Oberbösewicht des Vorgängers befreien wollten und am Ende eine Bombe zünden wollten, aber was die Bombe genau bewirken sollte, hab ich schon nicht mehr im Kopf.

Noten sind halt auch nur ein ungefährer Indikator. Jede Note bildet ein Spektrum ab, sonst müsste man in 100er Schritten vorgehen, um jede Abstufung zu treffen. Ich kann es eben auch nicht ganz nachvollziehen, dass du einem "Fallout" mit 9/10 die gleiche Note wie "Stirb langsam" oder "Lethal Weapon" gibst - die haben für mich in Sachen Story, Charaktere, Spannung usw. gegenüber der Cruise-Stuntshow die Nase um Längen voraus. Und genauso wirst du auch nicht jede meiner Noten nachvollziehen können, obwohl wir uns in der Regel ja selten um mehr als 1 oder 2 Punkte unterscheiden.

Timo hat "The Gray Man" ja auch seine aktuelle Höchstnote von "Nicht vorzeitig abgebrochen" gegeben :00000694
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Re: The Gray Man

Beitrag von SFI » 26.07.2022, 06:25

:lol: Exakt! Man darf zudem auch nicht vergessen, dass sich Kritik auch nicht immer auf die Note auswirken muss. Es gibt ja viele (ärgerliche) Facetten, die sind einem Genre ja fast schon inhärent, aber je nach Genre-Faible dennoch nicht so gewichtig bei der Endnote. Womöglich liest dich dadurch die Kritik auch einfach schlechter. Zudem, der Lethal Weapon / Stirb langsam Vergleich trifft es auch gut. Ist der Anspruch an solide Unterhaltung mittlerweile gesunken? Muss man andere Gewichtungen an einen aktuellen Film legen, weil sich ein Genre in vielen Punkten (oder man selbst) verändert hat? Zuletzt, eine 7/10 ist womöglich nur bedingt mit einer 7/10 des Anderen vergleichbar. Das Thema hatten wir ja schon einmal und ich falle da ja noch mehr aus der Reihe. 7/10 bedeutet für mich, es fehlen satte 30% bis zum Top-Film. Das ist immerhin fast 1/3 und ist eben alles andere als gut.
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Re: The Gray Man

Beitrag von Vince » 26.07.2022, 18:58

Mir ist das klar, deswegen fragte ich ja auch, wie er den Gray Man im direkten Vergleich mit Fallout einschätzt. Um die Notengleichheit wusste ich da ja schon. Ich bin auch keiner, der gerne X mit Y auf der Notenskala vergleicht, das führt nie zu etwas Sinnvollem. Aber da Fallout eben schon mal als Vergleichsfilm in die Diskussion gebracht wurde, wollte ich einfach mal wissen, wie es da aussieht, denn der spielt für mich klar in einer anderen Liga - Stefan hat es schön beschrieben, warum das so ist. Die 9/10 entstand damals übrigens aus der Euphorie heraus, nüchtern betrachtet war das damals schon eher eine 8/10 für mich, aber ich bin da einfach im Kino nochmal richtig gepackt worden und das passiert einem nach tausenden von Filmen einfach nicht mehr so oft. The Gray Man fühlte sich dagegen eher an wie einer von diesen tausenden von Filmen, deswegen kam da für mich etwas Höheres als eine Durchschnittswertung nicht in Frage.

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Re: The Gray Man

Beitrag von Montana » 28.07.2022, 18:29

Auszug aus dem Tagebuch:
The Grey Man (Netflix)
Ist eigentlich schade was hier an Schauspieler material verschwendet wird. Den keiner der Schauspieler wird hier wirklich gefordert. Beim Inhaltlich bekommen wir Action von A bis Z. Zusätzlich haben die Russo Brüder wohl die Drohne als Filmmittel entdeckt, den nahezu jede Actionsequenz beinhaltet einen "Drohnenflug". Diese toben sich so richtig aus, aber auch des Öfteren in CGI überladenen Sequenzen. Was man bekommt ist ein typisches Netflixisches Muskelspielchen mit populären Regisseuren und bekannten Schauspielern, dass von aussen Gut und Spektakulär aussieht. Das ganze fühlt sich dann auch unterhaltsam und Spektakulär an, kratzt man aber am Deckmantel und will unter die hülle schauen, findet man nur ein geldfressendes Monster. Wie bei Marvel halt...
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Re: The Gray Man

Beitrag von freeman » 01.08.2022, 20:37

Da schwingt doch Netflix Bashing mit.
Absolut, wobei ich mich ja immer frage, wie viel von meinem Eintrittsgeld bei Netflix gelandet ist und ob ich mir davon net doch einen halben Monat ein Abo hätte leisten können :lol:

Bei dem Premierenevent zu Bullet Train kam ich mit einer Fotografin ins Gespräch, die mir erklärte, das am VORTAG tatsächlich Chris Evans und Ryan Gosling vor Ort waren und den Kinorun ihres Filmes feierten. Fand ich erstaunlich, da ich da schon 4 Tage vorher im Kino war. Noch erstaunlicher fand ich, dass die die beiden tatsächlich für einen einwöchigen Kinorun nach Europa gelotst haben. Da scheint doch eine MENGE von den 200 Millionen in den Taschen der beiden gelandet zu sein. Und Chris Evans soll seine Nullbockattitüde ganz schön zelebriert haben. Gosling muss wohl jedem, der wollte, ein Autogramm und Interview gegeben haben, während Evans einfach in den Kinosaal gestapft sein soll :lol:

In diesem Sinne:
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Re: The Gray Man

Beitrag von deBohli » 02.08.2022, 09:42

Als Arthouse-Boomer muss ich natürlich nach unten ausschlagen. Hier die Tagebuchmeinung:

Sommerurlaub im Actionfilm: Ryan Gosling, Ana de Armas und Chris Evans gurken in «The Gray Man» durch Europa und missachten dabei nicht nur Verkehrsregeln, physikalische Grundlagen und geografische Gegebenheiten, sondern die Kunst des Schnitts. Gewisse Abfolgen liessen Erinnerungen an die stümperhaften Montagen von «Don't Look Up» wachwerden.
Anthony und Joe Russo servieren mit ihrem neuen Netflix-Koloss eine Geschichte, die nur wenige einzelne Bytes auf dem CIA-Server in Anspruch nimmt und dort für Fehler im System sorgt. Was als Start einer neuen Filmreihe gedacht ist, geht zwischen unübersichtlicher Action, sympathischer, aber verschenkter Besetzung (Jessica Henwick und Shea Whigham in Nebenrollen) und viel Green Screen mit schlechtem Rendering unter.
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Re: The Gray Man

Beitrag von McClane » 27.09.2022, 00:33

Vince hat geschrieben:
26.07.2022, 18:58
Mir ist das klar, deswegen fragte ich ja auch, wie er den Gray Man im direkten Vergleich mit Fallout einschätzt. Um die Notengleichheit wusste ich da ja schon. Ich bin auch keiner, der gerne X mit Y auf der Notenskala vergleicht, das führt nie zu etwas Sinnvollem. Aber da Fallout eben schon mal als Vergleichsfilm in die Diskussion gebracht wurde, wollte ich einfach mal wissen, wie es da aussieht, denn der spielt für mich klar in einer anderen Liga.
So, mit zwei Monaten Verspätung finde ich auch mal die Zeit zum Antworten :lol:

Das mit den Noten war mir schon klar, will da auch keine exakte Wissenschaft draus machen. Ich meinte nur, dass ich viele deiner Kritikpunkte an "The Gray Man" problemlos auch auf "Fallout" übertragen könnte, wollte ich gehässig sein (auch wenn ich das Cruise-Vehikel trotz Notengleichheit etwas höher einschätze).

"Ich habe diese aufgeblasenen Agenten-Konstrukte, die ohne ihr Budget im Grunde völlig uninteressant wären, aber auch langsam ein wenig über" - könnte man mit etwas Bosheit über quasi jeden M:I-Film sagen
"Gosling ist einfach eine verdammt coole Socke, aber in welchem Film ist er das nicht?" - same goes for Tom Cruise
"Evans zieht komplett vom Leder, aber er erreicht nie die Intensität vieler anderer psychopathischer Schurken" - wie gesagt, der Schurke in "Fallout" ist IMO noch weniger intensiv als Evans
"Action gibt's reichlich und sie sieht auch meistens ziemlich gut aus, aber warum wird sie dann mal wieder vom hektischen Schnitt komplett zerfranst?" - in Sachen Schnitt ist "Fallout" tatsächlich ein End besser, aber auch nicht ganz ohne produktionstechnische Kritikpunkte. Wenn Tom Cruise schon selbst diesen Fallschirmsprung macht, warum muss man die Szene nachher mit so vielen CGI-Wolken und CGI-Blitzen pimpen, dass man sie nicht auch im Studio hätte drehen können?
"Das Drehbuch ist nicht einmal der Rede wert... das ist Zeitvertreib vom Allerfeinsten, ohne aber auch nur irgendeinen Nachhall" - könnte man "Fallout" sicher auch vorwerfen
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Re: The Gray Man

Beitrag von Vince » 27.09.2022, 18:41

Nur mal stellvertretend als Zitat (gilt auch für alle anderen Punkte):
McClane hat geschrieben:
27.09.2022, 00:33
"Ich habe diese aufgeblasenen Agenten-Konstrukte, die ohne ihr Budget im Grunde völlig uninteressant wären, aber auch langsam ein wenig über" - könnte man mit etwas Bosheit über quasi jeden M:I-Film sagen
Könnte man. Ist mir zum letzten M:I aber so nicht in den Sinn gekommen. Die Kunst ist es da dann auch einfach, das wenig originelle Konstrukt so auszukleiden, dass man überhaupt nicht auf den Gedanken kommt, dem Film solche Vorwürfe zu machen. Beim "Gray Man" kamen mir diese Gedanken aber ziemlich schnell.

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