Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
Atypical - Staffel 4
Die vierte Staffel glänzt etwas weniger als die vorangegangenen Staffeln, denn das Liebesdrama um die lesbische Schwester erreicht seinen Soap-Tiefpunkt. Freilich immer noch angenehm dank seiner vielen liebreizenden Figuren, aber um die Notwendigkeit des Serienendes wussten wohl auch Produzenten.
Die vierte Staffel glänzt etwas weniger als die vorangegangenen Staffeln, denn das Liebesdrama um die lesbische Schwester erreicht seinen Soap-Tiefpunkt. Freilich immer noch angenehm dank seiner vielen liebreizenden Figuren, aber um die Notwendigkeit des Serienendes wussten wohl auch Produzenten.
Re: Filmtagebuch: SFI
Atypical fand ich definitiv ne schöne runde Nummer, auch das Ende hat mir recht gut gefallen
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Re: Filmtagebuch: SFI
Hustle
Hustle spielt in Philadelphia und handelt sozusagen vom Rocky der NBA. Technisch brilliert Juan Hernangómez als jener Underdog, der natürlich aufgrund seiner NBA-Karriere den Ball spielend beherrscht. Das Prinzip und die Hürden sind natürlich altbekannt, der dramatische Schlagabtausch in einem Herzschlag-Finale fehlt allerdings etwas bei einem Mannschaftsport, wenn der Film nicht die Mannschaft, sondern einen Einzelspieler beleuchtet. Schön auf jeden Fall der Zitate-Reigen meiner Jugendhelden aus den 90ern, schade indes, dass man nicht ein paar glorreichere Cameos engagieren konnte.
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Hustle spielt in Philadelphia und handelt sozusagen vom Rocky der NBA. Technisch brilliert Juan Hernangómez als jener Underdog, der natürlich aufgrund seiner NBA-Karriere den Ball spielend beherrscht. Das Prinzip und die Hürden sind natürlich altbekannt, der dramatische Schlagabtausch in einem Herzschlag-Finale fehlt allerdings etwas bei einem Mannschaftsport, wenn der Film nicht die Mannschaft, sondern einen Einzelspieler beleuchtet. Schön auf jeden Fall der Zitate-Reigen meiner Jugendhelden aus den 90ern, schade indes, dass man nicht ein paar glorreichere Cameos engagieren konnte.
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Re: Filmtagebuch: SFI
For All Mankind - Staffel 2
In der zweiten Staffel gibt es einen Zeitsprung von 9 Jahren. Die beiden Mondbasen sind erweitert und das erste Space-Shuttle mit atomarem Antrieb steht in den Startlöchern. Ronald Reagan ist auch hier Präsident, allerdings bereits vier Jahre früher. Mit vielen Archivaufnahmen versehen, interagieren auch die Charaktere mit Reagan via Bildschirm, was fast schon dokumentarischen Charakter besitzt. Anfangs nimmt sich die Serie nochmals deutlich mehr Zeit für die Charakterentwicklung und das zwischenmenschliche Drama. Das ist inhaltlich gut, werden doch auch posttraumatische Belastungsstörungen aufgrund der Weltraum-Isolation thematisiert, reduziert aber auch die Weltraumaction. Die nimmt immerhin zum Ende richtig Fahrt auf und führt zur Eskalation, visuell wieder allerfeinst (Sonnensturm auf dem Mond, wow) in einen fabelhaften Score eingebunden. Gänsehaut im Finale. Stark auch, dass tatsächliche Ereignisse, wie Challenger oder Korean-Air-Lines-Flug 007 einen gewichtigen Bestandteil der Handlung ausmachen, sich aber natürlich etwas anders gestalten und sich die politischen Folgen auch auf den Mond auswirken. Ronald D. Moore hat natürlich auch für die Trekkies wieder Ostereier parat, der Zorn des Khan erscheint allerdings erst 1 Jahr später in den Kinos und Linda Park spielt passend zu ihrem Trek-Charakter eine Nachrichtensprecherin.
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In der zweiten Staffel gibt es einen Zeitsprung von 9 Jahren. Die beiden Mondbasen sind erweitert und das erste Space-Shuttle mit atomarem Antrieb steht in den Startlöchern. Ronald Reagan ist auch hier Präsident, allerdings bereits vier Jahre früher. Mit vielen Archivaufnahmen versehen, interagieren auch die Charaktere mit Reagan via Bildschirm, was fast schon dokumentarischen Charakter besitzt. Anfangs nimmt sich die Serie nochmals deutlich mehr Zeit für die Charakterentwicklung und das zwischenmenschliche Drama. Das ist inhaltlich gut, werden doch auch posttraumatische Belastungsstörungen aufgrund der Weltraum-Isolation thematisiert, reduziert aber auch die Weltraumaction. Die nimmt immerhin zum Ende richtig Fahrt auf und führt zur Eskalation, visuell wieder allerfeinst (Sonnensturm auf dem Mond, wow) in einen fabelhaften Score eingebunden. Gänsehaut im Finale. Stark auch, dass tatsächliche Ereignisse, wie Challenger oder Korean-Air-Lines-Flug 007 einen gewichtigen Bestandteil der Handlung ausmachen, sich aber natürlich etwas anders gestalten und sich die politischen Folgen auch auf den Mond auswirken. Ronald D. Moore hat natürlich auch für die Trekkies wieder Ostereier parat, der Zorn des Khan erscheint allerdings erst 1 Jahr später in den Kinos und Linda Park spielt passend zu ihrem Trek-Charakter eine Nachrichtensprecherin.
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Re: Filmtagebuch: SFI
The Boys - Staffel 3
Die dritte Staffel hat mir doch deutlich besser gefallen als die Vorgängerstaffel, auch wenn die gewalttätigen Entgleisungen und die Tierpornographie rote Linien überschreiten und dabei neue erschaffen. Dafür ist das Gezeigte aber auch derart ubgefuckt kreativ, wodurch automatisch durch ersetzt wird. Alleine schon der Titel von Folge 6, Herogasm ist ein Fest und der erste richtige Schlagabtausch rockt. Jensen Ackles macht als Soldier Boy Laune, Homelander bleibt einfach der gelungenste Psychopath der letzten Dekade oder vielleicht sogar aller Zeiten.
Die dritte Staffel hat mir doch deutlich besser gefallen als die Vorgängerstaffel, auch wenn die gewalttätigen Entgleisungen und die Tierpornographie rote Linien überschreiten und dabei neue erschaffen. Dafür ist das Gezeigte aber auch derart ubgefuckt kreativ, wodurch automatisch durch ersetzt wird. Alleine schon der Titel von Folge 6, Herogasm ist ein Fest und der erste richtige Schlagabtausch rockt. Jensen Ackles macht als Soldier Boy Laune, Homelander bleibt einfach der gelungenste Psychopath der letzten Dekade oder vielleicht sogar aller Zeiten.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Bei „For All Mankind“ korrelieren unsere Geschmäcker mal wieder. Bin gerade bei Staffel 3 und über die gesamten Staffeln ähnlich begeistert wie du. Bei „The Boys“ bin ich langsam raus. Irgendwie nerven mich die Charaktere allesamt nur noch. Sowas hatte ich bisher nur bei „Vikings“, die ich deshalb auch abbrechen musste (hatte es noch zwei Mal versucht, aber nicht geschafft ).
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ja, The Boys ist dahingehend schon ätzend, den Eindruck hatte ich bereits bei Staffel 2. Es mutet aber konzeptuell gewollt an und passt zum Wahnsinn an kreativer Perversion, weswegen ich mich darauf gut einlassen kann. Bei Vikings war ich auch genervt und stieg aus, das war dann schon eher den Autoren anzulasten.
Re: Filmtagebuch: SFI
Moon Knight
Moon Knight besitzt mit seinen Reflexions-Metaphern in Form von Spiegeln, Pfützen etc. eine gelungene Inszenierung der multiplen Persönlichkeiten, dennoch ist die Kombination aus Psychothriller und Marvel-Charakter Universum stellenweise ermüdend, Ethan Hawkes Charakter zudem eine Flunder. Die Einbindung der ägyptischen Götterwelt fasziniert aber ungemein, vor allem da sie düster und schaudernd ist und sich in ihrer einzigartigen Fremdartigkeit von der bunt inszenierten nordischen Götterwelt abhebt. Kein Einheitsbrei und visuell definitiv ansprechend, aber auch leidlich spannend.
Moon Knight besitzt mit seinen Reflexions-Metaphern in Form von Spiegeln, Pfützen etc. eine gelungene Inszenierung der multiplen Persönlichkeiten, dennoch ist die Kombination aus Psychothriller und Marvel-Charakter Universum stellenweise ermüdend, Ethan Hawkes Charakter zudem eine Flunder. Die Einbindung der ägyptischen Götterwelt fasziniert aber ungemein, vor allem da sie düster und schaudernd ist und sich in ihrer einzigartigen Fremdartigkeit von der bunt inszenierten nordischen Götterwelt abhebt. Kein Einheitsbrei und visuell definitiv ansprechend, aber auch leidlich spannend.
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Re: Filmtagebuch: SFI
„Moon Knight“ sah ich ganz ähnlich - gehört also zu den „besseren“ Marvel Serien bei Disney+.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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Re: Filmtagebuch: SFI
The Princess
In The Princess will ein Schmierlappen die ihm versprochene Titelheldin ehelichen, doch die weigert sich am Altar. Der Schmierlappen will sich den Thron nun mit Gewalt nehmen, nimmt die Königsburg ein und sperrt The Princess bis zur geplanten Zwangsehe im obersten Turmzimmer ein. Die hatte aber hinter dem Rücken ihres Vaters jahrelanges Kampftraining und choreographiert sich elegant, hart und blutig, dankenswerterweise aber nicht comichaft, von oben nach unten und vor allem durch die Lumpen. Joey King ist ein wahres Highlight, die, zusammen mit den für das Genre unverbrauchten mittelalterlichen Kulissen, das monotype Figuren- und Drehbuchkarussell spielend kaschiert. Ein kurzweiliger, flotter, optisch schicker Actionspaß mit starkem Score und gelungenem Running Gag. Hatte mal wieder Spaß.
In The Princess will ein Schmierlappen die ihm versprochene Titelheldin ehelichen, doch die weigert sich am Altar. Der Schmierlappen will sich den Thron nun mit Gewalt nehmen, nimmt die Königsburg ein und sperrt The Princess bis zur geplanten Zwangsehe im obersten Turmzimmer ein. Die hatte aber hinter dem Rücken ihres Vaters jahrelanges Kampftraining und choreographiert sich elegant, hart und blutig, dankenswerterweise aber nicht comichaft, von oben nach unten und vor allem durch die Lumpen. Joey King ist ein wahres Highlight, die, zusammen mit den für das Genre unverbrauchten mittelalterlichen Kulissen, das monotype Figuren- und Drehbuchkarussell spielend kaschiert. Ein kurzweiliger, flotter, optisch schicker Actionspaß mit starkem Score und gelungenem Running Gag. Hatte mal wieder Spaß.
Re: Filmtagebuch: SFI
Mein Hauptproblem bei THE BOYS (habe als nächstes das STaffelfinale Season 2 vor mir) ist, dass es immer mehr Assi-Charaktere werden. Bei den "Sups" ist nur noch Maeve und eben Starlight irgendwie gut; Butcher ist ein echtes Arschloch geworden, bei dem ich mich immer mehr frage, warum dem überhaupt irgendwer hilft und Huewy ist - das muss ich sogar als jemand mit wenig Selbstwertgefühl sagen - ne Lusche, die nicht mal seine Freundin vor einem Arschloch wie Butcher verteidigt! Das Ganze "Gewixxe" (ich übernehme mal den Timoschen Sprachstyle aus einer anderen Kurzreview ;) zwischen den Sups ist eher ermüdend und die Handlung treibt eher mühselig voran. Da muss schon echt was Großes passieren, damit die STaffel keine Klatsche in Form von 4/10 bekommt...ist mehr ein Durchquälen als Genießen...da hat mir der Flow der ersten Staffel samt schwarzem Humor deutlich besser gefallen...vor allem wird auch nichts erklärt..Köpfe platzen..muss man hinnehmen... - das größte Problem ist aber wirklich der Mangel an Sympathiecharakteren...wenn die Assis in der deutlichen Überzahl sind, verliere ich die Lust bei sowas...
Somit entwickelt sich die Serie zur sprichwörtlichen Katastrophe, bei der man nicht hinsehen möchte, die aber irgendwie eine morbide Faszination hat, die zumindest irgendwie - wenngleich in größeren Seh-Abständen - dranbleiben lässt...
Somit entwickelt sich die Serie zur sprichwörtlichen Katastrophe, bei der man nicht hinsehen möchte, die aber irgendwie eine morbide Faszination hat, die zumindest irgendwie - wenngleich in größeren Seh-Abständen - dranbleiben lässt...
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Re: Filmtagebuch: SFI
Das klassische Gut/Böse Konzept gibt es bei der Serie eben so nicht, dafür gibt es doch Marvel etc. Die zweite Staffel fand ich aber auch schwächer. Ich kann dir indes versprechen, Huewy kommt noch zum Zug.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich würde auch sagen: Konzept falsch verstanden. Bzw. wenn
Dann hast du wohl einfach ein Problem mit dem, was die Serie eigentlich machen bzw. sein will.Mein Hauptproblem bei THE BOYS (habe als nächstes das STaffelfinale Season 2 vor mir) ist, dass es immer mehr Assi-Charaktere werden.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Rookie - Staffel 4
Die vierte Staffel erfährt wieder etwas Aufwind, auch wenn der Ponyhof-Charakter allgegenwärtig bleibt. Nervig gestaltet sich Nolas Love-Interest Bailey, die bei der Feuerwehr arbeitet und natürlich in jeder Folge rein zufällig in Tatort-Nähe ist, um Beziehungsdrama zu inszenieren. Inoffizieller Chef der Serie bleibt freilich Tim Bradford. Etwas schade ist es, dass man einige gute Plots zugunsten des procedural Charakters zu schnell auflöst, anstatt das staffelübergreifend zu vertiefen.
Die vierte Staffel erfährt wieder etwas Aufwind, auch wenn der Ponyhof-Charakter allgegenwärtig bleibt. Nervig gestaltet sich Nolas Love-Interest Bailey, die bei der Feuerwehr arbeitet und natürlich in jeder Folge rein zufällig in Tatort-Nähe ist, um Beziehungsdrama zu inszenieren. Inoffizieller Chef der Serie bleibt freilich Tim Bradford. Etwas schade ist es, dass man einige gute Plots zugunsten des procedural Charakters zu schnell auflöst, anstatt das staffelübergreifend zu vertiefen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Es ist aber schon hilfreich, wenn man ein paar Charaktere hat, die man nicht hasst...oder?
Und gefühlt werden das immer weniger..
Spoiler
Show
wobei ich tatsächlich im Finale mal etwas Mitleid mit Butcher hatte kurz...ganz kurz..
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ich freu mich drauf, da mir sogar die oft kritisierte dritte Staffel gut gefiel (bis auf eine lahme Folge). Bin mal gespannt, was freeman zur vierten Staffel meint.
Und ja, Tim Bradford rockt, aber ich mag John Nolan auch - wäre Nathan Fillion nicht dabei, hätte ich die Serie wohl gar nicht erst geschaut.
Re: Filmtagebuch: SFI
wäre neugierig drauf, derzeit aber nicht bei Prime streambar...vielleicht irgendwann mal ;)
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Re: Filmtagebuch: SFI
The Gray Man
Für mich aktuell noch zweifelhaft, wie man mit dem generischen und monotypen Unterbau eine Franchise etablieren will, zumal der Streifen vom Aufwand zwar in die Kerbe von M:I, Bourne oder Bond schlägt, aber in seiner Exposition kaum etwas besitzt, was ihn auch nur im Ansatz auf deren nicht gerade hohe Stufe stellen würde. Schon der CIA-Antagonist ist seltsam schmierig, peinlich und ein Gernegroß. Immerhin macht die Action Laune, Gosling glotzt und langt ordentlich hin und auch wenn die Action nicht die härteste ist, so ist sie immer noch härter als die der drei großen Franchise. Ein Pluspunkt, zumal auch schick choreografiert. Evans will nicht so recht zünden, seine Rolle ist zwar ungewohnt und spielfreudig, aber die Psychopatenrolle konnte ich ihm nicht glauben. Trotz seiner Eskapaden sehe ich in ihm nur den verzogenen Bengel, der vom rechten Weg abgekommen ist. Liegt wohl an seiner MCU Rolle. Der Streifen macht dennoch ordentlich Krawall und hebt sich trotz seiner Kritikpunkte endlich einmal wohlwollend vom sonstigen Netflix Blockbuster Versagen ab. Ein Wiedersehen wie seinerzeit bei John Wick, The Equalizer oder Nobody sehne ich aber nicht herbei.
Für mich aktuell noch zweifelhaft, wie man mit dem generischen und monotypen Unterbau eine Franchise etablieren will, zumal der Streifen vom Aufwand zwar in die Kerbe von M:I, Bourne oder Bond schlägt, aber in seiner Exposition kaum etwas besitzt, was ihn auch nur im Ansatz auf deren nicht gerade hohe Stufe stellen würde. Schon der CIA-Antagonist ist seltsam schmierig, peinlich und ein Gernegroß. Immerhin macht die Action Laune, Gosling glotzt und langt ordentlich hin und auch wenn die Action nicht die härteste ist, so ist sie immer noch härter als die der drei großen Franchise. Ein Pluspunkt, zumal auch schick choreografiert. Evans will nicht so recht zünden, seine Rolle ist zwar ungewohnt und spielfreudig, aber die Psychopatenrolle konnte ich ihm nicht glauben. Trotz seiner Eskapaden sehe ich in ihm nur den verzogenen Bengel, der vom rechten Weg abgekommen ist. Liegt wohl an seiner MCU Rolle. Der Streifen macht dennoch ordentlich Krawall und hebt sich trotz seiner Kritikpunkte endlich einmal wohlwollend vom sonstigen Netflix Blockbuster Versagen ab. Ein Wiedersehen wie seinerzeit bei John Wick, The Equalizer oder Nobody sehne ich aber nicht herbei.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ted Lasso - Staffel 2
Nach der ersten Staffel erkannten die Produzenten wohl das Potential und erhöhten nicht nur die Anzahl der Folgen, sondern auch die Laufzeit pro Folge. Das gibt trotz der humoristischen Komponente Spielraum für eine tiefgründigere und ernsthaftere Charakterentwicklung, was der Serie auch gut gelingt. Der Cliffhanger verspricht zudem spannende neue Dynamiken. Schöne Serie, die viel Optimismus und Herz versprüht.
Nach der ersten Staffel erkannten die Produzenten wohl das Potential und erhöhten nicht nur die Anzahl der Folgen, sondern auch die Laufzeit pro Folge. Das gibt trotz der humoristischen Komponente Spielraum für eine tiefgründigere und ernsthaftere Charakterentwicklung, was der Serie auch gut gelingt. Der Cliffhanger verspricht zudem spannende neue Dynamiken. Schöne Serie, die viel Optimismus und Herz versprüht.
Re: Filmtagebuch: SFI
Day Shift
Jamie Foxx bleibt für mich ein gern gesehener Schauspieler, denn er wertet auch schlechtere Filme auf. Dabei hat Day Shift auf dem Papier alles, was es für eine neue Franchise benötigt, auch wenn Vampire nicht nur lutschen, sondern eben auch ausgelutscht sind. Mit der sogenannten Gewerkschaft platziert man nämlich eine Organisation, die an das Continental aus John Wick erinnert und bei der die Vampirjäger angestellt sind. Theoretisch, denn viel anzufangen weiß man mit dem Unterbau nicht. Die erste große Actionszene ist stark, druckvoll und gewalttätig choreografiert, doch damit wächst auch zunehmend der Klamaukanteil. Obwohl der Aufritt der Nazarian-Brüder Mike (Steve Howey) und Diran (Scott Adkins) einer choregrafischen Urgewalt gleichkommt, schwingt in jeder Szene ein nerviger klamaukiger Unterton mit, etwas, was mir schon bei Blade aufstieß. Was will eigentlich Snoop Dogg hier? Die böse Oberalte ist zudem völlig einfallslos und monotyp, entsprechend geht es wieder einmal um Familienrettung, die 42. Schade, das hätte rocken können, nein müssen.
Jamie Foxx bleibt für mich ein gern gesehener Schauspieler, denn er wertet auch schlechtere Filme auf. Dabei hat Day Shift auf dem Papier alles, was es für eine neue Franchise benötigt, auch wenn Vampire nicht nur lutschen, sondern eben auch ausgelutscht sind. Mit der sogenannten Gewerkschaft platziert man nämlich eine Organisation, die an das Continental aus John Wick erinnert und bei der die Vampirjäger angestellt sind. Theoretisch, denn viel anzufangen weiß man mit dem Unterbau nicht. Die erste große Actionszene ist stark, druckvoll und gewalttätig choreografiert, doch damit wächst auch zunehmend der Klamaukanteil. Obwohl der Aufritt der Nazarian-Brüder Mike (Steve Howey) und Diran (Scott Adkins) einer choregrafischen Urgewalt gleichkommt, schwingt in jeder Szene ein nerviger klamaukiger Unterton mit, etwas, was mir schon bei Blade aufstieß. Was will eigentlich Snoop Dogg hier? Die böse Oberalte ist zudem völlig einfallslos und monotyp, entsprechend geht es wieder einmal um Familienrettung, die 42. Schade, das hätte rocken können, nein müssen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Star Trek: Voyager - die komplette Serie
In Ermangelung an tauglichen Netflix Serien und kontroverser Trek-Neuausrichtung, einmal mehr die bis seinerzeit schwächste Trek Serie durchgelutscht, die dank des aktuell bodenlosen Trek-Niveaus dennoch eine Wohltat ist. Ließe man die klassischen Füllfolgen weg und schnitte die 7 Staffeln auf je 13 Folgen zusammen, dann würde sich sogar eine herausragende Serie ergeben. Komisch, dass man aktuell bei zehn Folgen pro Staffel Picard nicht einmal eine gescheite Folge hinbekommt. Dass die 42. Sichtung nicht langweilt, ist auch der Wechsel in den zuträglichen O-Ton zu verdanken, bei dessen Übersetzung man häufig den Kopf schütteln darf. Was gibt es sonst für Auffälligkeiten? Mitunter kreative Drehbücher, die allenfalls etwas unter den angestaubten Produktionswerten leiden. Sämtliche Statisten, die sich zusammen mit einem Hauptcharakter in einer sie ebenfalls betreffenden Situation befinden, reden nie und stieren nur teilnahmslos durch die Gegend. Ob das einen vertragsrechtlicher Grund hatte? Die recht kleine Crew besteht über die 7 Jahre zudem aus deutlich mehr Visagen, auch hier scheint man immer wieder neue Statisten in die Uniformen gesteckt zu haben. Hat man die Serie schon einige Male durch, bleibt indes mehr Zeit für Szenen im Hintergrund. Gerade in Gefechtssituationen, wild tippende Statisten auf LCARS Panelen ohne Funktion. Über den inflationären Shuttle und Torpedo-Verschleiß gibt es wiederum genug Fanzusammenschnitte. Eine neue Erfahrung aber, dass Star Trek: Online nunmehr als Zitatereigen für Voyager taugt, denn viele Begriffe wie Strahlungsarten, Gerätschaften, die eher beiläufig in der Serie erwähnt wurden und in Vergessenheit gerieten, fanden bei Star Trek: Online ihren funktionalen Einzug. Hervorzuheben ist freilich der zelebrierte Humanismus und die gute Charakterentwicklung mit subtilem Humor. Emotionale Momente beim Zuschauer gibt es zuhauf, freilich ohne hysterisches Zutun der Protagonisten wie bei Discovery. Apropos Discovery, während man dort noch über LGBT Pronomen debattiert, kämpfen in Voyager schon Hologramme um Menschenrechte und Gleichstellung. Dafür hätte es heute einen grünen Shitstorm gegeben, Entenstopfleber zu kredenzen. Meine liebste Trek Serie wird Voyager nie, aber in Zeiten von Genozid-Trek und Drehbuch-Rotz, eine nostalgische Zeitreise an einen Wohlfühlort.
In Ermangelung an tauglichen Netflix Serien und kontroverser Trek-Neuausrichtung, einmal mehr die bis seinerzeit schwächste Trek Serie durchgelutscht, die dank des aktuell bodenlosen Trek-Niveaus dennoch eine Wohltat ist. Ließe man die klassischen Füllfolgen weg und schnitte die 7 Staffeln auf je 13 Folgen zusammen, dann würde sich sogar eine herausragende Serie ergeben. Komisch, dass man aktuell bei zehn Folgen pro Staffel Picard nicht einmal eine gescheite Folge hinbekommt. Dass die 42. Sichtung nicht langweilt, ist auch der Wechsel in den zuträglichen O-Ton zu verdanken, bei dessen Übersetzung man häufig den Kopf schütteln darf. Was gibt es sonst für Auffälligkeiten? Mitunter kreative Drehbücher, die allenfalls etwas unter den angestaubten Produktionswerten leiden. Sämtliche Statisten, die sich zusammen mit einem Hauptcharakter in einer sie ebenfalls betreffenden Situation befinden, reden nie und stieren nur teilnahmslos durch die Gegend. Ob das einen vertragsrechtlicher Grund hatte? Die recht kleine Crew besteht über die 7 Jahre zudem aus deutlich mehr Visagen, auch hier scheint man immer wieder neue Statisten in die Uniformen gesteckt zu haben. Hat man die Serie schon einige Male durch, bleibt indes mehr Zeit für Szenen im Hintergrund. Gerade in Gefechtssituationen, wild tippende Statisten auf LCARS Panelen ohne Funktion. Über den inflationären Shuttle und Torpedo-Verschleiß gibt es wiederum genug Fanzusammenschnitte. Eine neue Erfahrung aber, dass Star Trek: Online nunmehr als Zitatereigen für Voyager taugt, denn viele Begriffe wie Strahlungsarten, Gerätschaften, die eher beiläufig in der Serie erwähnt wurden und in Vergessenheit gerieten, fanden bei Star Trek: Online ihren funktionalen Einzug. Hervorzuheben ist freilich der zelebrierte Humanismus und die gute Charakterentwicklung mit subtilem Humor. Emotionale Momente beim Zuschauer gibt es zuhauf, freilich ohne hysterisches Zutun der Protagonisten wie bei Discovery. Apropos Discovery, während man dort noch über LGBT Pronomen debattiert, kämpfen in Voyager schon Hologramme um Menschenrechte und Gleichstellung. Dafür hätte es heute einen grünen Shitstorm gegeben, Entenstopfleber zu kredenzen. Meine liebste Trek Serie wird Voyager nie, aber in Zeiten von Genozid-Trek und Drehbuch-Rotz, eine nostalgische Zeitreise an einen Wohlfühlort.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Last Ship - die komplette Serie
Die Zweitsichtung und die parallele Voyager Schau verdeutlichten mir wieder, wie viel Voyager in der Serie steckt und dass The Last Ship irgendwie auch eine Star Trek Serie ist. Give Chandler a starship! Mittlerweile auch interessant, dass die Serie die Corona-Pandemie vorwegnimmt, wodurch das Sehvergnügen nochmals einen anderen Fokus bekommt. Der starke Score, die tollen Charaktere, die pathetische und facettenreiche Action, die taktischen Schiffsmanöver, allerfeinst. Schade, dass die The Last Ship aber immer wieder durch ein Serien-Budget in seiner epischen Breite limitiert wurde und in der etwas schwächeren 4. Staffel mit dem nervigen Geschwister-Duo auch einige Fremdschäm-Momente aufweist.
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Die Zweitsichtung und die parallele Voyager Schau verdeutlichten mir wieder, wie viel Voyager in der Serie steckt und dass The Last Ship irgendwie auch eine Star Trek Serie ist. Give Chandler a starship! Mittlerweile auch interessant, dass die Serie die Corona-Pandemie vorwegnimmt, wodurch das Sehvergnügen nochmals einen anderen Fokus bekommt. Der starke Score, die tollen Charaktere, die pathetische und facettenreiche Action, die taktischen Schiffsmanöver, allerfeinst. Schade, dass die The Last Ship aber immer wieder durch ein Serien-Budget in seiner epischen Breite limitiert wurde und in der etwas schwächeren 4. Staffel mit dem nervigen Geschwister-Duo auch einige Fremdschäm-Momente aufweist.
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Re: Filmtagebuch: SFI
For All Mankind - Staffel 3
In der dritten Staffel gibt es abermals einen Zeitsprung. Nun im Jahr 1992 angekommen, steht der erste bemannte Marsflug in den Startlöchern. Mit dabei die USA, die immer noch existierende UDSSR und ein privates Raumfahrtunternehmen im Stile von SpaceX. Technologiesprünge sind jetzt deutlicher, etwa LCD mit Touchscreen und 3D Drucker, die der damaligen Technik durchaus 20 Jahre voraus sind. Zudem gibt es bereits 1994 den Ipod und Bildtelefonie funktioniert ebenfalls schon mobil, wenn auch im klobigen 90er Apple Design. Gorbatschow ist 1994 noch an der Macht, Glasnost und Perestroika sind noch Utopie, dafür versucht auch Nordkorea im Weltraum (kläglich) mitzumischen. HIV und Homophobie sind derweil gesellschaftlich diskutierte Themen, die don’t ask, don’t tell-Politik endet aber bereits deutlich früher und das in einer fantastischen und emotionalen Szene. Das Rennen zum Mars ist kinematografisch erneut prächtig inszeniert und wenn die drei Raumschiffe mit ihrem realistischen Design und Problemkonstellationen in epischem Flyby Ship Porn zum Mars fliegen, dann erinnert das an 2001. Wenn die für die Protagonisten unbemerkte Zunahme der Gravitation für den Zuschauer durch das Versinken einer Kerze im Kuchenboden inszeniert wird, dann ist man zudem noch dort angekommen, wo auch schon The Expanse sein science poetisch arrangierte. Für die gelungene Dramakomponente sorgt insbesondere eine Liebe, die unter den Argusaugen der Systeme unbeantwortet bleibt.
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In der dritten Staffel gibt es abermals einen Zeitsprung. Nun im Jahr 1992 angekommen, steht der erste bemannte Marsflug in den Startlöchern. Mit dabei die USA, die immer noch existierende UDSSR und ein privates Raumfahrtunternehmen im Stile von SpaceX. Technologiesprünge sind jetzt deutlicher, etwa LCD mit Touchscreen und 3D Drucker, die der damaligen Technik durchaus 20 Jahre voraus sind. Zudem gibt es bereits 1994 den Ipod und Bildtelefonie funktioniert ebenfalls schon mobil, wenn auch im klobigen 90er Apple Design. Gorbatschow ist 1994 noch an der Macht, Glasnost und Perestroika sind noch Utopie, dafür versucht auch Nordkorea im Weltraum (kläglich) mitzumischen. HIV und Homophobie sind derweil gesellschaftlich diskutierte Themen, die don’t ask, don’t tell-Politik endet aber bereits deutlich früher und das in einer fantastischen und emotionalen Szene. Das Rennen zum Mars ist kinematografisch erneut prächtig inszeniert und wenn die drei Raumschiffe mit ihrem realistischen Design und Problemkonstellationen in epischem Flyby Ship Porn zum Mars fliegen, dann erinnert das an 2001. Wenn die für die Protagonisten unbemerkte Zunahme der Gravitation für den Zuschauer durch das Versinken einer Kerze im Kuchenboden inszeniert wird, dann ist man zudem noch dort angekommen, wo auch schon The Expanse sein science poetisch arrangierte. Für die gelungene Dramakomponente sorgt insbesondere eine Liebe, die unter den Argusaugen der Systeme unbeantwortet bleibt.
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Re: Filmtagebuch: SFI
In with the Devil - Miniserie
Basierend auf einer wahren Begebenheit, erhält der Drogendealer James Keene (Taron Egerton) vom FBI einen Deal, für den er sich in ein Hochsicherheitsgefängnis begeben muss, um sich dort mit dem Serienmörder Larry Hall (Paul Walter Hauser) anzufreunden. Selbigem werden etliche Frauenmorde zu Last gelegt, die aber nicht bewiesen werden können und Hall hofft auf die baldige Freilassung. Die unspektakuläre Miniserie lässt sich sehr viel Zeit die Figuren zu beleuchten und lebt weniger von Keenes angeblicher Gabe, sondern vielmehr von der akribischen Ermittlungsarbeit und hauptsächlich von der überragenden Performance von Paul Walter Hauser. Larry Hall wirkt retardiert, zurückgeblieben, immer mit einem schweifenden, glasigen Blick, aber harmlos. Selbst als er gesteht, glaubt ihm niemand. Einzig der Polizist Brian Miller sieht ihn ihm das Böse und schafft es, mit einem „erzwungenen“ Geständnis ihn temporär ins Gefängnis zu bringen. Paul Walter Hauser spielt so perfekt, als wäre er wirklich mit Psychopharmaka vollgepumpt und krank. Ganz langsam und detailliert entfaltet sich der ganze Wahnsinn mit einer Perfidität und Tragweite, die wohl ihresgleichen sucht. Abzüge gibt es für mich für einige Knast-Klischees, allen voran der Wärter, der hier nach Belieben Keene erpresst, obwohl der Direktor über Keene im Bilde ist und es ein Leichtes wäre, sich des Wärters zu entledigen.
Basierend auf einer wahren Begebenheit, erhält der Drogendealer James Keene (Taron Egerton) vom FBI einen Deal, für den er sich in ein Hochsicherheitsgefängnis begeben muss, um sich dort mit dem Serienmörder Larry Hall (Paul Walter Hauser) anzufreunden. Selbigem werden etliche Frauenmorde zu Last gelegt, die aber nicht bewiesen werden können und Hall hofft auf die baldige Freilassung. Die unspektakuläre Miniserie lässt sich sehr viel Zeit die Figuren zu beleuchten und lebt weniger von Keenes angeblicher Gabe, sondern vielmehr von der akribischen Ermittlungsarbeit und hauptsächlich von der überragenden Performance von Paul Walter Hauser. Larry Hall wirkt retardiert, zurückgeblieben, immer mit einem schweifenden, glasigen Blick, aber harmlos. Selbst als er gesteht, glaubt ihm niemand. Einzig der Polizist Brian Miller sieht ihn ihm das Böse und schafft es, mit einem „erzwungenen“ Geständnis ihn temporär ins Gefängnis zu bringen. Paul Walter Hauser spielt so perfekt, als wäre er wirklich mit Psychopharmaka vollgepumpt und krank. Ganz langsam und detailliert entfaltet sich der ganze Wahnsinn mit einer Perfidität und Tragweite, die wohl ihresgleichen sucht. Abzüge gibt es für mich für einige Knast-Klischees, allen voran der Wärter, der hier nach Belieben Keene erpresst, obwohl der Direktor über Keene im Bilde ist und es ein Leichtes wäre, sich des Wärters zu entledigen.
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