Operation: Overlord

Ob Splatter, Trash oder was es sonst noch gibt ... all das findet hier seinen verdienten Platz.
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McClane
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Operation: Overlord

Beitrag von McClane » 15.03.2019, 15:46

Operation: Overlord

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Originaltitel: Overlord
Herstellungsland: USA/Kanada
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Julius Avery
Darsteller: JJovan Adepo, Wyatt Russell, Mathilde Ollivier, Pilou Asbæk, Iain De Caestecker, Bokeem Woodbine, John Magaro, Jacob Anderson, Dominic Applewhite, Marc Rissmann u.a.

Der von J.J. Abrams produzierte „Operation: Overlord“ verbindet Action-, Horror- und Kriegsfilm in einem erfrischend ernsten Reißer der Mid-Budget-Klasse. Darin sollen amerikanische Fallschirmjäger (u.a. Kurts Russells Sohn Wyatt) am Vorabend des D-Day eine Mission im besetzten Frankreich durchführen und stoßen dabei auf geheime Experimente der Nazis.

:liquid7:

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Re: Operation: Overlord

Beitrag von freeman » 20.03.2019, 16:34

Bei meiner Review zu Nazi Overlord, das Facebook aus seltsamen Gründen an so gut wie keinen unserer Abonnenten ausgeliefert hat :lol: :lol: :lol: , dürfte schon durchgeklungen sein, wie sehr ich "Operation Overlord" mochte. Der hat im Kino mal so richtig steil gerockt. Irre aggressiver Sound. Dazu die Eigenart des Regisseurs, die Kamera mitten oder direkt neben Explosionsherde zu stellen. Dazu immer wieder leichte Momente von Upspeeding, um vor allem die Action noch wuchtiger zu machen. Und ALLES greift ineinander und funktioniert. Dazu eine sleazige, mit allem Ernst durchgezogene Story, schön blutiges Geballer, coole Ideen und eben ganz nebenbei ganz viel "Wolfenstein"-Flair. Und das mit einem sichtlich hohen Budget. Schade, dass der an den Kinokassen so untergegangen ist. Wobei ich aber sagen muss, dass ich durch die Trailer damals auch null angefixt wurde und eher aus Interesse rein bin und weniger, weil ich drauf gehypt worden wäre. Zwei negative Punkte: Der Held war mir um einiges zu öde und nervte ziemlich mit seiner Pussy-Attitüde. Und von dem Bodyhorror rund um die Nazi-Experimente hätte ich gerne viel mehr gesehen.
:liquid8:

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Re: Operation: Overlord

Beitrag von SFI » 20.03.2019, 17:51

Vielleicht geb ich mir den jetzt doch, Wolfenstein Flair klingt gut? 386er? :lol:
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Re: Operation: Overlord

Beitrag von freeman » 25.03.2019, 18:32

Ne, schon mit neuerer Grafik-Engine und ohne Diskettenwechsel vor jedem dritten Gang :lol: :wink:

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Re: Operation: Overlord

Beitrag von Vince » 01.08.2019, 18:43

Sleazige Träume, realisiert mit dem bitteren Ernst einer seriösen A-Klasse-Produktion - das ist ein seltenes Vergnügen in einer von Box-Office-Kalkulationen geformten Filmlandschaft. Aber dieser hier meint es tatsächlich ernst mit seinem Trash. Der Suspense wird so konsequent gestreut wie bei einem ambitionierten Kriegsdrama, das eine Lehre aus den Gräueln der Vergangenheit ziehen möchte. Als die Soldaten im Flugzeug stehen, bereit zum Absprung in ein rotes Meer aus Feuerbällen und fliegenden Geschossen, ist die Landung am Strand der Normandie aus Spielbergs "Der Soldat James Ryan" zum Greifen nahe. Und doch könnte es sich bei "Operation: Overlord" genauso gut um eine Verfilmung der primitiven Egoshooter-Reihe "Zombie Army" handeln (die sich wiederum stark von der Wolfenstein-Reihe inspirieren ließ). Dazu fehlen eigentlich nur noch die Zeitlupenaufnahmen der Scharfschützenprojektile, die sich in die Köpfe der Untoten bohren.

Nach der vor allem farblich spektakulären Auftaktsequenz mitsamt Landung in einem lodernden Düsterwald arbeitet Julius Avery nämlich fast wie der Map-Builder eines Videospiels an der Kartographie seiner kleinen Welt, die es zur Aufgabe hat, ein Horror-Szenario aus dem Jahr 1944 zum Leben zu erwecken und mit reichlich Gamer-Strategie auszuschmücken. Dazu gehören Schleichsequenzen, Versteckspiele, Rescue Missions, Fernbeschüsse und Nahkämpfe, garniert mit einem finalen Bossfight in einer Umgebung, die bereits in sich zusammenfällt - so wie es sich eben für ein Computerspiel mit abwechslungsreichem Gameplay gehört. Damit aber auch Filmliebhaber nicht zu kurz kommen, reichen sich die Anknüpfpunkte an Genre-Klassiker gegenseitig die Klinke in die Hand - vom "Ding" über das "Alien" bis zum "Day of the Dead" wird man so manches Déjà-Vu erleben. Den Innovationsfaktor mag das einschränken, den Spielspaß treibt es allerdings in die Höhe.

Um die Plastizität der Figuren ist es bei einem solchen Vorgehen natürlich nicht gut bestellt. Spannung ergibt daher auch kaum aus Sorge um die Gruppe, sondern vielmehr daraus, dass sie sich im Verborgenen durch die Feindesreihen schleichen und jeder Alarm das Ende bedeuten kann. Die Zombie-Elemente bleiben über weite Strecken eher eine Ahnung im Hintergrund, die nicht völlig ausgespielt wird - vielleicht, um das Treiben der Nazis nicht ganz zu entmystifizieren, vielleicht aber auch, um noch etwas Schießpulver für ein potenzielles Sequel übrig zu lassen. Was auch immer der Grund für die Zurückhaltung ist, sie tut dem fertigen Film durchaus gut, weil sie ihn nicht gleich bei erster Gelegenheit aushöhlt. Und man hat ja am Ende auch nicht das Gefühl, um Schauwerte betrogen worden zu sein. Im Gegenteil: "Operation: Overlord" hat Einiges zu bieten.
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Re: Operation: Overlord

Beitrag von SFI » 01.08.2019, 18:50

Optisch und technisch kann sich die Produktion sehen lassen, vor allem die anfängliche Absprungszene und das Zombie Make Up wissen zu gefallen. Der Vergleich mit Castle Wolfenstein passt, Medal of Honor hatte ich allerdings weit aus häufiger vor Augen. Trotz der Kulisse und den genannten positiven Attributen bleibt der Streifen als 42. Genreversatzstück spannungsarm und inhaltsleer; Einfach nicht meine Welt.

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Re: Operation: Overlord

Beitrag von StS » 30.08.2022, 11:11

J.J. Abrams sei Dank, wurde dem 2018er Action-Horror-Kriegsfilm „Overlord“ ein ordentliches Budget zur Verfügung gestellt, dessen Größenordnung/Aufwand man für einen Streifen dieser Art so überhaupt nicht gewohnt ist. [„Operation Overlord“ lautete übrigens der Deckname der am 6. Juni 1944 begonnen Normandie-Landungsmission der Westalliierten]. Zwar entpuppte sich die Veröffentlichung letzten Endes nicht als der vierte Teil der „Cloverfield“-Reihe – wohl aber als ein 38 Millionen Dollar teures B-Movie, das seine nach „pulpy-trashy Naziploitation“ klingende Story weitestgehend ernst erzählt sowie von Julius Avery rundum kompetent realisiert wurde…

Die durchaus an Computerspiele erinnernde Entfaltung wartet u.a. mit einigen spannenden Momenten, einer dichten Atmosphäre, verschiedenen „Härten“ und erfreulich vielen Practical-F/X auf. Inhaltlich eher schlicht gestrickt, machen die Darsteller ihre Sache unterdessen anständig und stellen einen das Produktions- und Sounddesign sowie der passend komponierte Score ebenfalls zufrieden. Schade, dass der stärkere Fokus auf die Horror-Elemente des ursprünglichen Skripts Billy Rays im Rahmen der Rewrites etwas abgeschwächt wurde – den geneigten Zuschauer prima unterhaltende Genre-Kost ist aber dennoch dabei herausgekommen…

:liquid7:

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