Filmtagebuch: SFI
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Re: Filmtagebuch: SFI
Your Honor - Staffel 2
Das Serienende kam überraschend schnell, überspannt die Thematik dafür aber auch nicht über Gebühr wie ähnliche Serienkonzepte. Man erinnere sich an Revenge. Anstatt Lug und Trug oder das Versteckspiel über mehrere Staffeln immer unglaubwürdiger zu gestalten, entschied man sich bereits im Serienfinale der ersten Staffel für die Konsequenzen. Darauf fokussiert sich Staffel 2, wodurch sich Cranstons Charakter nicht nur in einer komplett neuen Lebenssituation befindet, sondern auch einen Wandel vollzieht. Freilich bieten diverse Nebenstränge Potenzial für mehr, aber im Grunde geht die Serie düster befriedigend zu Ende.
Das Serienende kam überraschend schnell, überspannt die Thematik dafür aber auch nicht über Gebühr wie ähnliche Serienkonzepte. Man erinnere sich an Revenge. Anstatt Lug und Trug oder das Versteckspiel über mehrere Staffeln immer unglaubwürdiger zu gestalten, entschied man sich bereits im Serienfinale der ersten Staffel für die Konsequenzen. Darauf fokussiert sich Staffel 2, wodurch sich Cranstons Charakter nicht nur in einer komplett neuen Lebenssituation befindet, sondern auch einen Wandel vollzieht. Freilich bieten diverse Nebenstränge Potenzial für mehr, aber im Grunde geht die Serie düster befriedigend zu Ende.
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Tulsa King - Staffel 1
Als der Mafiosi Dwight nach 25 Jahren Gefängnis entlassen wird, erhofft er sich einen gebührenden Empfang durch seine Mafia-Familie, für die er den Kopf hinhielt. Die schiebt ihn als Dank nach Tulsa ab und dort muss Dwight neu anfangen. Das ist dann wahrlich amüsant, schließlich gibt es dort kaum Verbrechen und wenn sich Stallone selbstironisch eine neue Familie aufbaut, dann steht er auch vor solchen Herausforderungungen wie einem Ladenbesitzer erklären zu müssen, wofür selbiger überhaupt Schutzgeld bezahlen soll. Obschon die Serie bei der Gewalt nicht zimperlich ist, punktet sie auch mit ihrem humoristischen Ton und einer Selbstironie bei Mafia-Klischees. Stallone gefällt freilich super in der Rolle.
Als der Mafiosi Dwight nach 25 Jahren Gefängnis entlassen wird, erhofft er sich einen gebührenden Empfang durch seine Mafia-Familie, für die er den Kopf hinhielt. Die schiebt ihn als Dank nach Tulsa ab und dort muss Dwight neu anfangen. Das ist dann wahrlich amüsant, schließlich gibt es dort kaum Verbrechen und wenn sich Stallone selbstironisch eine neue Familie aufbaut, dann steht er auch vor solchen Herausforderungungen wie einem Ladenbesitzer erklären zu müssen, wofür selbiger überhaupt Schutzgeld bezahlen soll. Obschon die Serie bei der Gewalt nicht zimperlich ist, punktet sie auch mit ihrem humoristischen Ton und einer Selbstironie bei Mafia-Klischees. Stallone gefällt freilich super in der Rolle.
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Diplomatische Beziehungen - Staffel 1
Obschon die Serie Anleihen von Homeland aufweist und Keri Russells Charakter an Carrie Mathison erinnert, verzichtet die Serie dankenswerterweise auf Tempo und Twists, garniert vielmehr ein authentisch anmutendes und mühsames Geflecht aus den titelgebenden diplomatischen Beziehungen. House of Cards lässt grüßen. Politisch brandaktuell, spinnt die Serie in diesem Kontext "was wäre, wenn Szenarien ..." weiter und beleuchtet damit auch die Krux im Umgang mit Russland. Klug und spannend inszeniert. Bitte schnell eine Fortsetzung.
Obschon die Serie Anleihen von Homeland aufweist und Keri Russells Charakter an Carrie Mathison erinnert, verzichtet die Serie dankenswerterweise auf Tempo und Twists, garniert vielmehr ein authentisch anmutendes und mühsames Geflecht aus den titelgebenden diplomatischen Beziehungen. House of Cards lässt grüßen. Politisch brandaktuell, spinnt die Serie in diesem Kontext "was wäre, wenn Szenarien ..." weiter und beleuchtet damit auch die Krux im Umgang mit Russland. Klug und spannend inszeniert. Bitte schnell eine Fortsetzung.
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Ant-Man and the Wasp: Quantumania
Zugegeben fand ich die Idee mit der Quantenebene und ihren skurrilen Star Wars Figuren reizvoll, leider wird sie mit ihren Marvel-typischen Humorversuchen schnell zur Infantilität verdammt. Mittendrin: M.O.D.O.K., der beweist, dass Vorlagentreue zwar hoch anzurechnen ist, aber eben auch, dass eine Zeichnung manchmal nicht zu mehr taugt. Übrigens kam mir die Visage doch recht bekannt vor. Ich meine die Figur oder etwas Ähnlichen schon einmal in einer alten Zeichentrickserie oder dergleichen gesehen zu haben. Highlight des Films sind aber eh die Altstars, vor allem Pfeiffer begeistert. Wenn sich dann noch Ant-Man und Sausack Kang die Visage polieren, dann wünscht man sich doch einfach Iron-Man herbei, der schon alleine aufgrund seiner Arroganz ein würdiger Gegenspieler wäre. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass der Ant-Man Anzug Langs Körperkräfte verstärkt, von daher ist der Schlagabtausch schon irgendwie peinlich. Der Eine kann eigentlich nix und der Andere müsste viel mehr können.
Zugegeben fand ich die Idee mit der Quantenebene und ihren skurrilen Star Wars Figuren reizvoll, leider wird sie mit ihren Marvel-typischen Humorversuchen schnell zur Infantilität verdammt. Mittendrin: M.O.D.O.K., der beweist, dass Vorlagentreue zwar hoch anzurechnen ist, aber eben auch, dass eine Zeichnung manchmal nicht zu mehr taugt. Übrigens kam mir die Visage doch recht bekannt vor. Ich meine die Figur oder etwas Ähnlichen schon einmal in einer alten Zeichentrickserie oder dergleichen gesehen zu haben. Highlight des Films sind aber eh die Altstars, vor allem Pfeiffer begeistert. Wenn sich dann noch Ant-Man und Sausack Kang die Visage polieren, dann wünscht man sich doch einfach Iron-Man herbei, der schon alleine aufgrund seiner Arroganz ein würdiger Gegenspieler wäre. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass der Ant-Man Anzug Langs Körperkräfte verstärkt, von daher ist der Schlagabtausch schon irgendwie peinlich. Der Eine kann eigentlich nix und der Andere müsste viel mehr können.
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Rabbit Hole - Staffel 1
In seiner neuen Serie kämpft Kiefer Sutherland für den Erhalt der Demokratie, die durch Verhaltens- und Medienmanipulation des Überwachungsstaates und dessen Lenker aus den Fugen zu geraten droht. Als Meister der Täuschung ist er seinen Häschern freilich immer einen Schritt voraus, was aber mit zunehmender Laufzeit ermüdet. Die Serie bedient sich nämlich des Stilmittels der Rückschau, in der, ähnlich wie bei Haus des Geldes, alle ausweglosen Situationen und Vorkommnisse in der Gegenwart, natürlich vorausgedacht waren und man somit immer einen Erklärhasen aus dem Hut zaubern kann. Rasant und spannend ist Rabbit Hole aber durchaus.
In seiner neuen Serie kämpft Kiefer Sutherland für den Erhalt der Demokratie, die durch Verhaltens- und Medienmanipulation des Überwachungsstaates und dessen Lenker aus den Fugen zu geraten droht. Als Meister der Täuschung ist er seinen Häschern freilich immer einen Schritt voraus, was aber mit zunehmender Laufzeit ermüdet. Die Serie bedient sich nämlich des Stilmittels der Rückschau, in der, ähnlich wie bei Haus des Geldes, alle ausweglosen Situationen und Vorkommnisse in der Gegenwart, natürlich vorausgedacht waren und man somit immer einen Erklärhasen aus dem Hut zaubern kann. Rasant und spannend ist Rabbit Hole aber durchaus.
Re: Filmtagebuch: SFI
Boston Legal - die komplette Serie
Viele Worte muss man über diese zynisch und satirisch brillant geschriebene Anwaltsserie nicht mehr verlieren. Aus heutiger Perspektive gewinnt die Zweitsichtung allerdings eine neue Facette hinzu. Sie ist unter der Oberfläche ihres Zynismus und satirischen Sexismus eine Liebeserklärung an Wokeness, Diversität, Inklusion und LGBT, schon lange vor der plakativen wie gesellschaftspolitischen Kommerzialisierung.
Viele Worte muss man über diese zynisch und satirisch brillant geschriebene Anwaltsserie nicht mehr verlieren. Aus heutiger Perspektive gewinnt die Zweitsichtung allerdings eine neue Facette hinzu. Sie ist unter der Oberfläche ihres Zynismus und satirischen Sexismus eine Liebeserklärung an Wokeness, Diversität, Inklusion und LGBT, schon lange vor der plakativen wie gesellschaftspolitischen Kommerzialisierung.
Re: Filmtagebuch: SFI
The English
Inhaltlich konnte mich die Miniserie leider nicht vollends überzeugen, obschon sie kinematografisch eine Wucht ist und mit vielen ideenreichen wie skurrilen Figuren im Stile eines Tarantinos aufwartet, die sich aber nicht entfalten dürfen. Zeitebenen und aus dem Kontext gerissene Szenarien verkomplizieren die Prämisse unnötig, auch wenn sich die Fäden später zusammenfügen. Dazu viel Pseudogeschwätz von Blunts Charakter. Die Bilderwelt, die oft an Gemälde erinnert, trägt aber trotz inhaltlichen Schwächen gut durch die sechs Folgen.
Inhaltlich konnte mich die Miniserie leider nicht vollends überzeugen, obschon sie kinematografisch eine Wucht ist und mit vielen ideenreichen wie skurrilen Figuren im Stile eines Tarantinos aufwartet, die sich aber nicht entfalten dürfen. Zeitebenen und aus dem Kontext gerissene Szenarien verkomplizieren die Prämisse unnötig, auch wenn sich die Fäden später zusammenfügen. Dazu viel Pseudogeschwätz von Blunts Charakter. Die Bilderwelt, die oft an Gemälde erinnert, trägt aber trotz inhaltlichen Schwächen gut durch die sechs Folgen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Plane
Plane ist ein kompetent inszenierter Genrebeitrag, der vor allem durch die authentische Katastrophenszenerie begeistert. Schade, dass die Passagiere als stereotype Abziehbilder von Charaktereigenschaften in ihren Schablonen verweilen. Die Grausamkeit der fiesen Visagen erzeugt zwar Vergeltungsdrang, aber eben kaum Mitgefühl mit den Passagieren. Sehr gut indes der Umstand, dass Butlers Charakter inszenatorisch Pilot bleibt und sozusagen nur durch die militärische Schützenhilfe des Gefangenen überlebt. Das führt auch zu einer authentischen Herangehensweise mit der Überzahl an fiesen Visagen. Der Film bewahrt seinen Fluchtcharakter und erliegt nicht dem Reflex vergangener Kinderkommando Jahrzehnte. Die Action ist ansehnlich inszeniert und erinnert in ihrer finalen Härte durchaus an John Rambo. Im Grunde ein solider Streifen, der aber aufgrund seiner generischen Charakterzeichnung und inflationärer Versatzstücke kaum emotionale Impulse zutage fördert.
Plane ist ein kompetent inszenierter Genrebeitrag, der vor allem durch die authentische Katastrophenszenerie begeistert. Schade, dass die Passagiere als stereotype Abziehbilder von Charaktereigenschaften in ihren Schablonen verweilen. Die Grausamkeit der fiesen Visagen erzeugt zwar Vergeltungsdrang, aber eben kaum Mitgefühl mit den Passagieren. Sehr gut indes der Umstand, dass Butlers Charakter inszenatorisch Pilot bleibt und sozusagen nur durch die militärische Schützenhilfe des Gefangenen überlebt. Das führt auch zu einer authentischen Herangehensweise mit der Überzahl an fiesen Visagen. Der Film bewahrt seinen Fluchtcharakter und erliegt nicht dem Reflex vergangener Kinderkommando Jahrzehnte. Die Action ist ansehnlich inszeniert und erinnert in ihrer finalen Härte durchaus an John Rambo. Im Grunde ein solider Streifen, der aber aufgrund seiner generischen Charakterzeichnung und inflationärer Versatzstücke kaum emotionale Impulse zutage fördert.
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Fubar - Staffel 1
Zugegeben ließ mich der Trailer eher ernüchtert zurück. Dank des Tipps, der Serie im O-Ton eine Chance zu geben, snackte ich mich dann doch amüsiert durch die 8 Folgen. Schwarzenegger spielt sich gewissermaßen selbst und würzt seinen Akzent immer wieder mit deutschen Wörtern wie Bengel oder Schatzerl, was beim Gegenüber stets für Verwirrung sorgt. Generell ist die Chemie zwischen Schwarzenegger und seiner hinreißenden Filmtochter stimmig, auch wenn sämtliche Klischees des väterlichen Beschützerinstinktes bedient werden. Diese Frotzeleien erinnern dabei an Mr. & Mrs. Smith, eingebettet in ein actiontechnisch solides True Lies Szenario. Amüsante Serie, die inhaltlich aber atomar generisch ist.
Zugegeben ließ mich der Trailer eher ernüchtert zurück. Dank des Tipps, der Serie im O-Ton eine Chance zu geben, snackte ich mich dann doch amüsiert durch die 8 Folgen. Schwarzenegger spielt sich gewissermaßen selbst und würzt seinen Akzent immer wieder mit deutschen Wörtern wie Bengel oder Schatzerl, was beim Gegenüber stets für Verwirrung sorgt. Generell ist die Chemie zwischen Schwarzenegger und seiner hinreißenden Filmtochter stimmig, auch wenn sämtliche Klischees des väterlichen Beschützerinstinktes bedient werden. Diese Frotzeleien erinnern dabei an Mr. & Mrs. Smith, eingebettet in ein actiontechnisch solides True Lies Szenario. Amüsante Serie, die inhaltlich aber atomar generisch ist.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Night Agent - Staffel 1
Gefällige Agentenserie, deren Prämisse und (Twist)-Inszenierung an 24 erinnert, sowie mit einem nicht alternden D. B. Woodside dahingehend auch etwas Nostalgie versprüht. Durchaus spannend und sympathisch besetzt, vermochte mich das Rätelsraten der Protagonisten angenehm zu unterhalten. Eine der besseren Netflix-Serien.
Gefällige Agentenserie, deren Prämisse und (Twist)-Inszenierung an 24 erinnert, sowie mit einem nicht alternden D. B. Woodside dahingehend auch etwas Nostalgie versprüht. Durchaus spannend und sympathisch besetzt, vermochte mich das Rätelsraten der Protagonisten angenehm zu unterhalten. Eine der besseren Netflix-Serien.
Re: Filmtagebuch: SFI
Verirrte Kugel 2
Beim Sequel handelt es sich um einen kurzweiligen Rachethriller, dessen Prämisse mit Vollgas ohne Nebenkriegsschauplätze nur ein Ziel fokussiert. Unser Protagonist fährt und kämpft sich verbissen durch sämtliche Freunde und Gegnerschaft, die durch einige innovative wie rohe Kills niederknien müssen. Das macht Laune. Auch die Fast Szenen sind klasse, weil geerdeter als das US-Vorbild, wohingegen die körperlichen Auswirkungen um einiges drastischer inszeniert werden. Solide Nummer, Teil 3 kann und wird wohl kommen.
Beim Sequel handelt es sich um einen kurzweiligen Rachethriller, dessen Prämisse mit Vollgas ohne Nebenkriegsschauplätze nur ein Ziel fokussiert. Unser Protagonist fährt und kämpft sich verbissen durch sämtliche Freunde und Gegnerschaft, die durch einige innovative wie rohe Kills niederknien müssen. Das macht Laune. Auch die Fast Szenen sind klasse, weil geerdeter als das US-Vorbild, wohingegen die körperlichen Auswirkungen um einiges drastischer inszeniert werden. Solide Nummer, Teil 3 kann und wird wohl kommen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich bin ja mit dem ersten nicht warm geworden und weiß gar nicht, ob ich da weitermachen soll...
Re: Filmtagebuch: SFI
Creed III
Creed III hat eine durchaus spannende Prämisse, verzettelt sich aber durch das Auslassen wichtiger Treppenstufen. Die Zeit X nach Damians WM-Triumph und Creeds Herausforderung, nebst dessen Diskreditierung, wird einfach in einer Randnotiz abgehandelt, weswegen hier auch kaum emotionale Spannungen entstehen, wie etwa bei Rocky vs. Clubber Lang. Der Umstand, dass Creed wie seinerzeit Rocky zu alt ist und vermehrte körperliche Schwächen kaschieren muss, wird zwar erwähnt, der Spruch, diese Schwächen in Stärken zu verwandeln, zeigte sich mir im finalen Kampf allerdings nicht. Auch hier sei Rocky III oder auch Rocky VI erwähnt, in dem sich der alte Kampfstil einer Wandlung vollzog. In solchen Szenen wäre dann natürlich Sly die passende Figur gewesen. Die Kämpfe sind zwar gut inszeniert, lassen aber ein Mitfiebern vermissen. Verwundert war ich etwas über Damians Kampfstil, den er mit geheimen Moves ergänzt, selbige aber stellenweise fast schon an Martial Arts erinnerten. Dafür punktet Jonathan Majors mit seinem Schauspiel, welches von Anfang an mit passiver Aggressivität aufwartet und sich zunehmend in einen irren Blick verwandelt. Gut gespielt.
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Creed III hat eine durchaus spannende Prämisse, verzettelt sich aber durch das Auslassen wichtiger Treppenstufen. Die Zeit X nach Damians WM-Triumph und Creeds Herausforderung, nebst dessen Diskreditierung, wird einfach in einer Randnotiz abgehandelt, weswegen hier auch kaum emotionale Spannungen entstehen, wie etwa bei Rocky vs. Clubber Lang. Der Umstand, dass Creed wie seinerzeit Rocky zu alt ist und vermehrte körperliche Schwächen kaschieren muss, wird zwar erwähnt, der Spruch, diese Schwächen in Stärken zu verwandeln, zeigte sich mir im finalen Kampf allerdings nicht. Auch hier sei Rocky III oder auch Rocky VI erwähnt, in dem sich der alte Kampfstil einer Wandlung vollzog. In solchen Szenen wäre dann natürlich Sly die passende Figur gewesen. Die Kämpfe sind zwar gut inszeniert, lassen aber ein Mitfiebern vermissen. Verwundert war ich etwas über Damians Kampfstil, den er mit geheimen Moves ergänzt, selbige aber stellenweise fast schon an Martial Arts erinnerten. Dafür punktet Jonathan Majors mit seinem Schauspiel, welches von Anfang an mit passiver Aggressivität aufwartet und sich zunehmend in einen irren Blick verwandelt. Gut gespielt.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Extraction 2
Von der 1 war ich wenig angetan, denn die Netflix Blockbuster bestehen alle aus demselben Bausatz: Großspurig überladene Actionszenen, die langweilen, Schnitt, hanebüchene Dialoge uninteressanter Monotypen, Schnitt, Ende. So auch bei Extraction 2. Immerhin, die 21-minütige Plansequenz ist allerfeinst chorepgrafiert und fotografiert. Vor allem der Einsatz von Pistolen und Maschinengewehren im Nahkampf wissen zu begeistern: John Wick Style. Sehenswert. Das filmische Zeitmanagement ist genauso Unfug, wie der georgische Kampfhubschrauber, der unbehelligt über Wien fliegt und in Wiens menschenleeren Straßen feuert. Wo ist der Eurofighter? Für Actionfans sehenswert, für emotionales Actionkino fehlen noch ein paar Legosteine im Bausatz. Ist halt eher Duplo.
Von der 1 war ich wenig angetan, denn die Netflix Blockbuster bestehen alle aus demselben Bausatz: Großspurig überladene Actionszenen, die langweilen, Schnitt, hanebüchene Dialoge uninteressanter Monotypen, Schnitt, Ende. So auch bei Extraction 2. Immerhin, die 21-minütige Plansequenz ist allerfeinst chorepgrafiert und fotografiert. Vor allem der Einsatz von Pistolen und Maschinengewehren im Nahkampf wissen zu begeistern: John Wick Style. Sehenswert. Das filmische Zeitmanagement ist genauso Unfug, wie der georgische Kampfhubschrauber, der unbehelligt über Wien fliegt und in Wiens menschenleeren Straßen feuert. Wo ist der Eurofighter? Für Actionfans sehenswert, für emotionales Actionkino fehlen noch ein paar Legosteine im Bausatz. Ist halt eher Duplo.
Re: Filmtagebuch: SFI
Joe Pickett - Staffel 1
Joe Picket ist der neue Jagdaufseher in einem Kaff in Wyoming und wird dort mit einem Mord konfrontiert. Der ruhige und besonnene Charakter deckt dabei ein Komplott auf, welches sich im weiteren Verlauf verstrickter entpuppt als zunächst angenommen. Inhaltlich erinnert jenes stark an das umtriebige Yellowstone im Nachbarstaat, ohne aber in dessen Pathos zu verfallen. Gemächlich aber spannend.
Joe Picket ist der neue Jagdaufseher in einem Kaff in Wyoming und wird dort mit einem Mord konfrontiert. Der ruhige und besonnene Charakter deckt dabei ein Komplott auf, welches sich im weiteren Verlauf verstrickter entpuppt als zunächst angenommen. Inhaltlich erinnert jenes stark an das umtriebige Yellowstone im Nachbarstaat, ohne aber in dessen Pathos zu verfallen. Gemächlich aber spannend.
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SAS Rogue Heroes - Staffel 1
Obschon mir WWII Thematiken, erst recht als wahre Begebenheit, zuwider sind, weiß die Serie vortrefflich zu unterhalten. Inszenatorisch erinnert sie an Tarantinos Mistkerle, Herz aus Stahl und vor allem Guy Ritchie schwingt immer dann mit, wenn für seine Handschrift typische Charaktere mit monochromen Standbild und überdimensionaler Texteinblendung vorgestellt werden. Musikalisch tönt in der unverbrauchten Wüstenkulisse und rund um die Gegenoffensive von Rommels Feldzug, auch allerhand anachronistische Mucke der Marke ACDC, die die harte Action antreibt und die starke Kinematografie untermalt.
Obschon mir WWII Thematiken, erst recht als wahre Begebenheit, zuwider sind, weiß die Serie vortrefflich zu unterhalten. Inszenatorisch erinnert sie an Tarantinos Mistkerle, Herz aus Stahl und vor allem Guy Ritchie schwingt immer dann mit, wenn für seine Handschrift typische Charaktere mit monochromen Standbild und überdimensionaler Texteinblendung vorgestellt werden. Musikalisch tönt in der unverbrauchten Wüstenkulisse und rund um die Gegenoffensive von Rommels Feldzug, auch allerhand anachronistische Mucke der Marke ACDC, die die harte Action antreibt und die starke Kinematografie untermalt.
Re: Filmtagebuch: SFI
Hm, okay, werde ich vielleicht doch mal ordern...
In diesem Sinne:
freeman
Edit SFI: Absolut!
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freeman
Edit SFI: Absolut!
Re: Filmtagebuch: SFI
1923 - Staffel 1
Auch mit dem zweiten Yellowstone Prequel beweist Taylor Sheridan seine Autorenkunst, auch wenn die Serie nicht die poetische Tiefe und das Level der eindrucksvollen Bebilderung von 1883 erreicht. Dafür gibt es einen unerwarteten Gastkommentar. Unterteilt in drei parallele Handlungsstränge, die unter anderem die Duttons (Ford/Mirren) in altbekannter Kulisse beleuchten, überzeugt vor allem die Abenteuer-Geschichte des Dutton-Zöglings im fernen Afrika, die erneut mit einem starken Frauenbild und einer ähnlich tiefen Romanze wie bei Yellowstone aufwartet. Mit der dritten Geschichte, über die kirchlichen Umerziehungsanstalten, die das „indianische“ an den Native Americans auszulöschen versuchten, kredenzt Sheridan auch einen moralischen Zeigefinger gen kulturellem Völkermord. Dazu Timothy Dalton als Sauack und Robert Patrick als Sheriff. Cool!
Auch mit dem zweiten Yellowstone Prequel beweist Taylor Sheridan seine Autorenkunst, auch wenn die Serie nicht die poetische Tiefe und das Level der eindrucksvollen Bebilderung von 1883 erreicht. Dafür gibt es einen unerwarteten Gastkommentar. Unterteilt in drei parallele Handlungsstränge, die unter anderem die Duttons (Ford/Mirren) in altbekannter Kulisse beleuchten, überzeugt vor allem die Abenteuer-Geschichte des Dutton-Zöglings im fernen Afrika, die erneut mit einem starken Frauenbild und einer ähnlich tiefen Romanze wie bei Yellowstone aufwartet. Mit der dritten Geschichte, über die kirchlichen Umerziehungsanstalten, die das „indianische“ an den Native Americans auszulöschen versuchten, kredenzt Sheridan auch einen moralischen Zeigefinger gen kulturellem Völkermord. Dazu Timothy Dalton als Sauack und Robert Patrick als Sheriff. Cool!
Re: Filmtagebuch: SFI
Evil - Staffel 3
Obschon eine gewisse Faszination ob der tatsächlichen Existenz des Bösen bestehen bleibt und immer wieder rationale Erklärungen gefunden werden, driftet die Serie zu sehr ins Traumland mit offenkundiger dämonischer Tatsächlichkeit samt sexuellen Fantasien ab. Zu bizarr.
Obschon eine gewisse Faszination ob der tatsächlichen Existenz des Bösen bestehen bleibt und immer wieder rationale Erklärungen gefunden werden, driftet die Serie zu sehr ins Traumland mit offenkundiger dämonischer Tatsächlichkeit samt sexuellen Fantasien ab. Zu bizarr.
Re: Filmtagebuch: SFI
Mayor of Kingstown - Staffel 2
Die zweite Staffel verbringt etwas zu viel Zeit mit unnützen Charakteren (Mutter) und den Folgen des vorangegangenen Staffelfinales. Gerade im letzten Kontext muss Jeremy Renners Charakter Mike derart viele Gefallen einfordern und geradezu betteln, dass man sich fragt, warum er überhaupt Bürgermeister genannt wird. Dennoch fasziniert auch die zweite Staffel mit ihrer düsteren, gewalttätigen Atmosphäre, die sozusagen das comichafte Gotham in die echte Welt transportiert.
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Die zweite Staffel verbringt etwas zu viel Zeit mit unnützen Charakteren (Mutter) und den Folgen des vorangegangenen Staffelfinales. Gerade im letzten Kontext muss Jeremy Renners Charakter Mike derart viele Gefallen einfordern und geradezu betteln, dass man sich fragt, warum er überhaupt Bürgermeister genannt wird. Dennoch fasziniert auch die zweite Staffel mit ihrer düsteren, gewalttätigen Atmosphäre, die sozusagen das comichafte Gotham in die echte Welt transportiert.
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Re: Filmtagebuch: SFI
The Lincoln Lawyer - Staffel 2
Solide Fortsetzung, die zunehmend an die Soap-Variante von Goliath erinnert, aber etwas die David E. Kelley Brillianz vorangegangener Werke vermissen lässt. Spannung und Interesse bei der Täterfrage reicht eben nicht aus, wenn die Mandantin derart schwach besetzt ist. Immerhin wartet die Staffel noch mit einem netten Twist auf.
Solide Fortsetzung, die zunehmend an die Soap-Variante von Goliath erinnert, aber etwas die David E. Kelley Brillianz vorangegangener Werke vermissen lässt. Spannung und Interesse bei der Täterfrage reicht eben nicht aus, wenn die Mandantin derart schwach besetzt ist. Immerhin wartet die Staffel noch mit einem netten Twist auf.
Re: Filmtagebuch: SFI
Citadel - Staffel 1
Citadel gefiel mir etwas besser, als die Reviews vermuten ließen. Freilich ist alles generisch, die Produktionswerte lassen das Budget maximal erahnen und Madden spielt nicht charismatisch wie ein künftiger Bond, sondern eher ausdruckslos wie Seagal, aber die Zeitsprünge, Wendungen und der finale Twist lassen immerhin Gehirnschmalz erkennen, die zudem Spannung generieren. Als Serie aber unnötig, vor allem mit dem Plan eine Franchise zu etablieren, denn dafür nehmen die Produzenten die austauschbaren Versatzstücke zu ernst. Als Film-Franchise könnte ich mir das eher vorstellen, so gesehen dann auch die Wertung:
Citadel gefiel mir etwas besser, als die Reviews vermuten ließen. Freilich ist alles generisch, die Produktionswerte lassen das Budget maximal erahnen und Madden spielt nicht charismatisch wie ein künftiger Bond, sondern eher ausdruckslos wie Seagal, aber die Zeitsprünge, Wendungen und der finale Twist lassen immerhin Gehirnschmalz erkennen, die zudem Spannung generieren. Als Serie aber unnötig, vor allem mit dem Plan eine Franchise zu etablieren, denn dafür nehmen die Produzenten die austauschbaren Versatzstücke zu ernst. Als Film-Franchise könnte ich mir das eher vorstellen, so gesehen dann auch die Wertung:
Re: Filmtagebuch: SFI
Seinfeld - die komplette Serie
Die letzten Wochen holte ich jene Sitcom nach, die von vielen als die beste Sitcom bezeichnet wird. Nun gut, für mich nicht. Es hat auch zwei Staffeln gedauert, bis ich in den Kosmos eintauchen konnte, doch mit dem harmlosen Seinfeld Humor bzw. der Reflexion der jeweiligen Folge auf der Bühne, konnte ich nichts anfangen. Das erinnerte mich doch oft an Fragen von Grundschülern. Gut, dass man in späteren Staffeln davon Abstand nahm. Auch wenn ich Seinfeld wegen seiner dauerhaften Contenance bewundere, war ausgerechnet sein Erzfeind Newman für mich der Showdieb. Georges ewiger Geiz und sein dauerhaftes Problem des kleinen Mannes sind freilich die Highlights, während Elaine mit ihrem goldigen Wesen punktet. Typisch 90er sind indes die affektiert übertriebenen Eltern und auch Kramer wäre heute ein ADHS Kandidat. Solide Sitcom, die für mich aber nicht an meine damaligen Lieblinge wie die Bill Cosby Show oder Al Bundy heranreicht.
Die letzten Wochen holte ich jene Sitcom nach, die von vielen als die beste Sitcom bezeichnet wird. Nun gut, für mich nicht. Es hat auch zwei Staffeln gedauert, bis ich in den Kosmos eintauchen konnte, doch mit dem harmlosen Seinfeld Humor bzw. der Reflexion der jeweiligen Folge auf der Bühne, konnte ich nichts anfangen. Das erinnerte mich doch oft an Fragen von Grundschülern. Gut, dass man in späteren Staffeln davon Abstand nahm. Auch wenn ich Seinfeld wegen seiner dauerhaften Contenance bewundere, war ausgerechnet sein Erzfeind Newman für mich der Showdieb. Georges ewiger Geiz und sein dauerhaftes Problem des kleinen Mannes sind freilich die Highlights, während Elaine mit ihrem goldigen Wesen punktet. Typisch 90er sind indes die affektiert übertriebenen Eltern und auch Kramer wäre heute ein ADHS Kandidat. Solide Sitcom, die für mich aber nicht an meine damaligen Lieblinge wie die Bill Cosby Show oder Al Bundy heranreicht.
Re: Filmtagebuch: SFI
Holy Moly, jeden Tag ne Serie... und Seinfeld auch mal eben so an einem Tag weggeknallt? Hattest du net ne Ische?
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
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