Black Dawn

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Black Dawn

Beitrag von freeman » 13.05.2006, 00:27

Black Dawn

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Originaltitel: Black Dawn
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Alexander Gruszynski
Darsteller: Steven Seagal, Mike Baldridge, Erik Betts, Norm Compton, Nicholas Davidoff, Tamara Davies, Warren Derosa, Troy Gilbert, John Pyper Ferguson u.a.

Yeah!!! Der Steven hat es geschafft! Er ist vorgestoßen in die Phalanx der ganz Großen! Die Filmgeschichte muss umgeschrieben werden! Nicht mehr länger sind nur Aliens und Der Pate II neben Rambo II und Mission Impossible II + III ;-) die besten Fortsetzungen eines Franchises, nein, nun kommt auch noch The Foreigner - Black Dawn dazu! Gut, um das Ganze mal wieder zu erden, muss man freilich hinzufügen, dass es keine große Kunst war The Foreigner zu toppen, immerhin sind die schmeichelhaftesten Floskeln in Bezug auf diesen filmischen Collateralschaden: wirr, langweilig, dämlich und lahm ... da hätte man sich schon ordentlich strecken müssen, um das zu unterbieten. Bleibt freilich nach wie vor die Frage, warum man nun ausgerechnet diese Seagal Gurke fortsetzen musste ... vor allem wenn man bedenkt, dass bisher eigentlich nur ein einziger Film vom Dicken eine Fortsetzung erfahren hat. Sehr geheimnisvoll das Ganze ...

Und so erzählt Black Dawn erneut von Jonathan Cold, Ex CIA Agent, der mittlerweile als Freelancer seine Dienste dem Höchstbietenden angedeihen lässt. Diesmal ist es ein Waffenhändler, den er mir nichts dir nichts aus dem Gefängnis befreit! Dieser leiert umgehend einen Waffendeal mit einer Gruppe junger tschetschenischer "Terroristen" an, die inmitten von L.A. eine Atombombe zünden wollen. Agent Amanda Stuart, eine CIA Agentin, die einst von Jonathan ausgebildet wurde, kann sich nun nicht erklären, wieso Jonathan so rigoros die Seiten des Gesetzes getauscht hat und gerät bei ihren Nachforschungen in die Hände der Bäddies. Jonathan, der sie freilich wiedererkennt, ballert seinen Schützling wieder frei und versucht nun gemeinsam mit Amanda zu verhindern, dass die Bombe noch gezündet wird ...

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Also zunächst einmal ist die Geschichte nun weitaus geradliniger und stringenter als bei dem verhunzten Vorgänger, das macht sie nun aber nicht wirklich bedeutend besser, denn wenn sich am Ende das ganze Gehampel als Maulwurfhatz aufzulösen scheint, greift man sich schon an den Kopf, wenn man bedenkt, dass man zur Enttarnung eines schlimmen Fingers ein paar unberechenbaren Terroristen eine Fünf Kilotonnen Atombombe an die Hand gibt. Schraubt man aber seinen Logikdetektor wie immer bei den diversen Seagalkrachern der letzten Zeit mal ordentlich nach unten, bekommt man schon eine Geschichte geboten, die zumindest halbwegs funktioniert und den Film trägt. Ein riesiger Schritt nach vorn! Dass das Drehbuch keine interessanten Figuren zu entwerfen vermag, den Terroristen nicht einmal eine nachvollziehbare Motivation verpasst wird und eine große Anzahl der Bäddies mal eben ganz nebenbei hopps geht, bzw. einfach verschwindet, stimmt dann schon eher traurig. Vor allem wenn der tolle John Pyper Ferguson, der seit seinem abseitigen Bad Ass in Drive einen riesigen Stein bei mir im Brett hat, an der Handkante von Seagal hängen bleibt und dann NIE WIEDER auftaucht, fragt man sich schon, was da schief gelaufen ist. So groß, wie er als Bäddie eingeführt wird, hätte man im Leben nicht erwartet, dass der einfach so, fast ungesehen, die Hufe hoch macht.

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Mit der Fokussierung des Filmes auf eine Art Thriller geht auch ein relativ niedriges Actionaufkommen einher. Hier nun zunächst das Positive: Sie ist vollkommen selbstgemacht und schaut in den kurzen knackigen Shoot Outs und der fast schon spektakulären Autoverfolgungsjagd im Mittelteil des Filmes richtig fesch aus. Dazu kommt noch, dass sie relativ blutig durchgezogen wird. Doch so gut das auch klingen mag, hat der Film gerade in diesen Abschnitten auch einiges an Problemen: Zunächst gibt es in einigen Actioneinlagen die wohl miesesten Rückprojektionen der jüngeren Filmgeschichte zu bestaunen, von denen man wahrlich dachte, dass derartige "Unfälle" mittlerweile längst passe seien. Tja ja, geirrt. Das wahre Highlight sind aber mal wieder die Actioneinlagen vom Dicken! Sobald er hektischer werden müsste, ändert sich seine Frisur und teilweise sogar seine Kleidung und der verduzte Zuschauer weiß auf einmal gar nicht mehr, wem er da gerade beim Kicken zuschaut! Soll das Jonathan Cold sein? Nöööö! Zumal Seagals Gesicht in diese Aktionen immer einmal hineingeschnitten wird, wo er eben auch wieder andere Kleidung trägt und WIRKLICH NICHTS an ihm darauf hindeutet, dass er gerade in Action ist! Es wirkt fast, als würde er einem buddhistischen Guru gleich, sich selbst dabei zuschauen wie er einen Bäddie verprügelt! Das nenne ich mal außerkörperliche Erfahrung. Ein derartiges Highlight gibt es auch in einer Ballerei zu bestaunen: Hier ballert Jonathan Cold - einen menschlichen Schutzschild vor sich haltend - aus allen Rohren und seine Gegner ballern zurück. Dann hält er sichtlich!!! seine Waffe an den Kopf des Schutzschildes, Umschnitt: Schussgeräusche und die ihn bedrohenden Bäddies fallen um. Schnitt auf Seagal: Waffe ist noch immer da, wo sie vorher war: Am Kopf des Schutzschildes. Echt übel. Vielleicht sollte der Cutter noch einmal ein paar Proberunden drehen? So verkommen dann allmählich auch die solide inszenierten Actioneinlagen zu seltsamen Lachnummern, die nicht zu begeistern wissen.

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Inmitten dieses Chaos wuchtet sich Seagal wie gewohnt mit festgetuckerten Gesichtszügen durch die Kulissen, wirkt ein wenig dünner und hat sich endlich mal einen ordentlichen Haarschnitt verpassen lassen! Seine Agentenfreundin, mit der er dann am Ende noch neckische "Wir haben gerade gepimpert und sind noch voll happy darüber" Dialoge austauschen darf, heißt Tamara Davies und ist schauspielerisch auf dem selben Level anzuordnen wie unser Dicker. Zumindest sieht sie halbwegs ordentlich aus. John Pyper Ferguson als Bad Ass macht Laune, ist aber klar unterfordert und auch die tschetschenischen Rebellen/Terroristen/Whatever haben mir eigentlich ganz gut gefallen. Insbesondere der Anführer Nicholi, verkörpert von Nicholas Davidoff, kommt sehr charismatisch rüber. Der Rest vom Cast ist eben auf solidem B-Niveau, was auch für die Optik des Streifens gilt. Es gibt keine Highlights zu vermelden und bis auf die erwähnten Effektshots auch keine Totalausfälle. Erfreulich ist, dass der Film endlich mal wieder fernab des Ostblockes gedreht wurde.

So präsentiert sich Black Dawn als gelungene (immer im Verhältnis gesehen ;-) ) Fortsetzung des riesigen Müllhaufens The Foreigner. Nach Today you die bedeutet der Film wieder klar einen Rückschritt für'n Dicken, doch mit Mercenary for Justice ging es ja dann kurze Zeit später wieder bergauf.
:liquid4:

Die DVD von Sony Pictures kommt mit einer KJ Freigabe uncut und in ordentlicher Bild- und Tonqualität. In einem lachhaften fünfminütigen Making Of geht man vor allem auf die Effektshots ein und feiert die ab (wir erinnern uns: Die waren scheiße LOL). Obendrein gibt es ein fast schon prophetisches Interview mit'm Dicken, in dem er auf seine Karriere zurückblickt ...

In diesem Sinne:
freeman

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Ach John resümiert:

Ex-CIA-Agent Jonathan Cold (Steven Seagal) befreit einen gefährlichen Waffenhändler aus dem Gefängnis, hilft einer Terroristengruppe, an eine Atombombe zu kommen und gerät dadurch ins Blickfeld des Geheimdienstes. Was hat Cold vor?

Dieser Film hier präsentiert sich als Fortsetzung zu Seagals "The Foreigner" (2003), wobei man netterweise den wirren Plot des Vorgängers durch einen wesentlich einfacheren, (aber ähnlich uninteressanten) Plot ausgewechselt hat. Die zweite Änderung ist die Verlegung des Drehortes wie auch Schauplatzes nach Los Angeles, was man als Seagal-Fan eigentlich unterstützen sollte, da es einer der wenigen Seagal-Filme ist, der grösstenteils nicht im Ostblock gemacht wurde. Mit Betonung auf grösstenteils, denn als geduldiger Filmegucker sieht man sich manchmal auch noch den Abspann an - und siehe da: "Bukarest Unit". Alles klar. Offenbar ist das einfach nicht zu vermeiden, denn auch die Seagal-Filme "Mercenary for Justice", "Today you die" oder "Belly of the Beast", die vorgeben, ausschliesslich in Südafrika resp. Las Vegas und Thailand gedreht worden zu sein, wurden teilweise in Bulgarien gedreht. Allerdings sind alle 3 Beispiele dennoch unterhaltsamer als dieser Geniestreich hier.

Wie erwähnt, man sollte es eigentlich unterstützen, wenn Seagal nicht im Ostblock dreht, aber was hier abgeht, ist eine Frechheit. Anstatt in polnischen Hinterhöfen dreht man einfach in amerikanischen Bruchbuden bzw. langweiligen Lagerhallen. Zugegeben, vielleicht mag das ja realistischer sein, aber dennoch gibts hier stets nichts auf dem Bild, was man sich gerne ansieht.
Desweiteren wurde viel zu oft im Dunkeln gedreht, was den negativen Eindruck weiter unterstützt. Die Darsteller scheinen in den Schatten nur so zu versinken. Doch nicht genug: Auch die Optik ist eine Katastrophe. Die Farben sind enorm blass und kraftlos, alles wirkt eintönig und grau. Auch Panorama- und Naturaufnahmen laden den Zuschauer eher zum friedlichen Entschlummern ein, als etwas für dessen Augen zu bieten. Einzig und allein die solide Kameraarbeit, mit meist guten Blickwinkeln und netten Kamerafahrten gemacht, kann man hier als positiv hervorheben, wobei einem das aufgrund der drögen Optik beinahe nicht mehr auffällt.

Kommen wir zum Meister selbst: Immerhin, er läuft hier -im Gegensatz zum Vorgänger- mit anständigen Haaren rum. Ich finde es sowieso viel stylischer wenn er kurze Haare trägt, aber das ist sicher Geschmackssache. Leider präsentiert sich der Ex-Actionstar ansonsten extrem aufgedunsen. Irgendwie möchte man da dauernd versucht sein bei ihm einen Stöpsel zu ziehen um die überflüssige Luft rauszulassen. Die überflüssigen Pfunde werden hier übrigens grösstenteils nicht mit Ledermänteln kaschiert, sondern mit einem billigen blauen Anzug, der ungefähr bis an die Knie heranreicht. Selten so was dämliches gesehen.
Immerhin bewegt er sich ansonsten ein bisschen mehr als zuletzt gewohnt, dass heisst man sieht ihn auch mal von vorne gegen die Kamera laufen und nicht nur von hinten von einem Double wie in Shadow Man. Und als wäre das nicht schon genug, nein, einen halbwegs spektakulären Stunt bringt er sogar auch noch hin: Als er an einem fahrenden Lastwagen hängt (bis dahin war es natürlich noch ein Double), die Türe aufmacht, den Fahrer rausschmeisst und einsteigt. Dies ist sehr deutlich zu erkennen und wurde sogar bei recht hohem Tempo gedreht. Im Making Of auf der DVD darf man das mit einer Behind-the-Scenes-Aufnahme auch nochmal bewundern.

Wo wir schon bei der Verfolgungsjagd sind: Definitiv das Highlight des Films. Und auch das einzige. Zumindest in positiver Hinsicht. Allerdings darf man vorher nicht schon eingeschlafen sein wenn man diese überhaupt noch erleben will. Seagal und seine Filmpartnerin springen da während der Flucht auf das Dach eines Trucks, hangeln sich zum Fahrer vor, und versuchen, den schiesswütigen Verfolgern zu entkommen. Das zieht eine Menge Blechschaden nach sich und endet in einer netten Explosion. Die Musikuntermahlung der Gebrüder Wurst kommt an dieser Stelle auch endlich in die Gänge und gibt der Szene noch einmal ordentlich Tempo hinzu. Allerdings gibts leider auch bei dieser Szene einiges zu bemängeln: Da wären zum einen die unfassbar schlechten BlueScreen-Tricks. Es sieht teilweise wirklich fürchterlich aus, z.B. als Seagal und seine Partnerin auf dem Dach des Trucks herumhangeln und ein paar Worte wechseln.
Zum andern: Wieso stand der Truck gerade da (bzw. fuhr gerade vorbei), als Seagal und die Komplizin durch das Fenster fallen? War der Fahrer ein Komplize? Wenn es ein Komplize war, warum schmeisst Seagal den dann einfach auf die Strasse? Und selbst wenn es kein Komplize war: Dann wäre es "nur" ein Unschuldiger gewesen, und das ist dann Berechtigung genug, den auf die Strasse zu werfen und noch überfahren zu lassen? Naja vielleicht wegen Dummheit, denn der Fahrer wurde von den Baddies mehrmals angeschossen und fährt trotzdem einfach weiter. Die Antworten auf all diese Fragen kennen wahrscheinlich nicht mal die Verantwortlichen selber.

Neben der wie erwähnt, guten Verfolgungsjagd gibts noch einige Schiessereien, die zwar keine Akzente setzen, aber einigermassen blutig ausfallen und dank knackigem Schnitt einigermassen Laune machen.
Wer Martial Arts erwartet, wird masslos enttäuscht sein. Es gibt zwar ab und zu ein kleines Handgemenge, doch so was nachlässiges habe ich selten gesehen. Sobald sich Seagal in eine Kampfhandlung verwickelt sieht, wird sofort auf "seine" Hände geschnitten. Wobei das natürlich die des Doubles sind. Es geht noch schlimmer: Manchmal steht einfach nur sein Double (mit falscher Kleidung!!!) rum, fängt an zu kämpfen, zwischendurch sieht man ein paar Close-Ups von Seagal. Teilweise allerdings derart selten, dass man nur fuchtelnde Hände und Beine sieht, womit jeglicher Überblick verlorengeht. Mein persönliches Highlight ist der Kampf vor dem Showdown im Treppenhaus. Da sind etwa 3 Männer die sich gegenseitig eine reinprügeln, aber wer das genau sein soll, wird nie erwähnt. Wahrscheinlich sollte das wirklich Seagal sein, der alle platt macht, es könnte aber auch seine Partnerin gewesen sein. Ein weiteres Geheimnis der Filmgeschichte :wink:, dass uns wohl ewig verborgen bleibt. Kurz: Die schlechtesten Fights in einem Seagal-Movie überhaupt.
Auch ansonsten präsentiert sich der Showdown herrlich sinnfrei, als sich zum Beispiel im Flur unten ein paar Männer (u.a. sieht man da den Autor von Into the Sun, Joe Halpin), die man vorher noch nie gesehen hat, plötzlich eine zünftige Schiesserei bieten. Zu fragen, wer denn da auf welcher Seite steht, wäre definitiv zu viel verlangt. Naja, egal, Hauptsache, es kracht.
Bevor man sich allerdings freuen kann, ist es auch schon wieder vorbei. Danach gibt es noch einen ultra-krassen Megashowdown, wo (Achtung grausamer Spoiler!) Seagal und die Partnerin vor BlueScreen-Aufnahmen in einem CGI-Hubschrauber über einem CGI-Meer sitzen, eine CGI-Bombe abwerfen, welche dann in einem herrlichen CGI-Atompilz (welchen man lieber gar nicht zu beschreiben versuche) erhellet. Hier war das Budget wohl endgültig zu Ende. Nein, seien wir ehrlich und sagen lieber: Es war gar nicht vorhanden. Und ich glaube, an Hirnmasse war beim Drehbuchautor auch nicht viel mehr zu erkennen. Wer denkt sich bitteschön eine solche Explosion aus? Sowas sieht man bestenfalls in einem Bondfilm mal, aber nicht in einem 10-Millionen B-Movie. Wirklich bedenklich.

Die Darsteller agieren bestenfalls auf solidem B-Niveau, einzig John Pyper-Ferguson vermag als Bösewicht -auch dank einer gelungenen Synchronisation in der deutschen Fassung- recht zu überzeugen. Und auch sein Abgang ist höchst spektakulär, denn ihm wurde die Ehre zuteil, den einzigen (!!!) ungedoubelten Schlag des Meisters "entgegenzunehmen". :wink:
Zu den Darstellern muss man fairerweise sagen, dass diese wenigstens ein bisschen mehr motiviert sind als bei den Ostblock-Filmen Seagals.

Fazit: Obwohl "Foreigner - Black Dawn" insgesamt etwas besser ist als sein Vorgänger, da nicht ganz so verwirrend, bietet der Film Langeweile und nochmal Langeweile. Wer nach 30 Minuten nicht schon eingeschlafen ist, bekommt immerhin eine nett rockende Verfolgungsjagd zu sehen, ansonsten gibts nur ein paar 08/15-Ballereien und unfassbar miese Kampfeinlagen. Der Film hat auch mit seiner lahmen Optik, den gelangweilten Darstellern und den riesigen Logik- und Plotlöchern zu kämpfen. Nicht empfehlenswert.
:liquid3:

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John_Clark geht noch einen tiefer:

BLACK DAWN

Viele Künstler mussten schon Tiefpunkte in ihren Karrieren bewältigen. Steven Seagal hat meiner Meinung nach seinen absoluten Tiefpunkt mit "Black Dawn" erreicht, der Fortsetzung des schon ultraschwachen "The Foreigner" aus dem Jahr 2002.

Inhalt:
Ex-CIA-Agent Jonathan Cold gerät auf mysteriöse Weise ins Blickfeld des Geheimdienstes, als er einen gefährlichen Waffenhändler aus dem Gefängnis befreit und einer Terroristenbande dabei hilft, in den Besitz einer Atomwaffe zu kommen - mit der ein Angriff auf die USA geplant ist. Cold ist angeblich tot, warum also taucht er urplötzlich wieder auf - und warum scheint er Terroristen zu unterstützen? Die CIA ermittelt, bis die Terroristen die Nachforschungen wittern und ihnen das ganze Land schutzlos ausgeliefert ist. In einem atemberaubenden Showdown steht und fällt die Sicherheit von Millionen von Menschen mit der Antwort auf eine Frage: Auf wessen Seite steht Cold...?

Die Bedrohung einer Atombombe ist eigentlich eine gute Methode, um den Zuschauer bei Laune zu halten. Geht die Bombe hoch oder nicht. All die unschuldigen Menschen.... etc. Tja, diese Frage stellte sich mir beim Schauen dieses Films nicht. Ich fragte mich eher: "Was ziehe ich morgen zum Arbeiten an? Muss mein Hund noch kurz Gassi gehen? Warum schalte ich eigentlich nicht den TV aus und geh schlafen...?"

Fortsetzungen sind momentan so ein Unding. Jeder Film, der mal halbwegs ein paar Dollar eingespielt hat, bekommt daraufhin ein Sequel, dann ein Prequel - oder umgekehrt. Nur in wenigen Fällen bekommt der Zuschauer auch wirklich etwas gutes vorgesetzt. Voraussetzung für eine Fortsetzung sollte aber zumindest ein guter und erfolgreicher erster Teil sein. War "The Foreigner" denn gut? Nein! Eine Fortsetzung von "The Foreigner" ist total sinnlos. Erstens wird die Story nicht fortgesetzt (Gott sei dank!) und zweitens hat auch Seagals Charakter Jonathan Cold absolut keine Persönlichkeit, die für den Zuschauer irgendwie interessant sein könnte. Wahrlich der blasseste aller Seagal-Charaktere.

Leider hat uns kein Wunder überrascht. "Black Dawn" wurde nicht zum Überraschungshit des Steven. Die Action mau, die Story voller Löcher (zwar nicht ganz undurchsichtig), die Charaktere blass und die Location nicht der Rede wert. Der Rede wert ist aber Steven Seagal. Sein wohl schwächster Auftritt. Hier wird nicht mehr selbst geprügelt. Nein. Der Zuschauer sieht nur ein paar mal Seagals Kopf nach links oder rechts ausweichen und eine andere Kameraeinstellung zeigt uns Seagals Stuntman (dieser natürlich in Topform, der Steven in Unform) den Gegner weichprügeln. Unübersichtlich, schwach geschnitten, nee, ich finde nichts guets an diesem Film. "Black Dawn" schafft es in meinen Augen auch schwächer als die Michael Keusch-Trilogie zu sein. "Shadow Man" hatte wenigstens ein paar wenige Momente, "Attack Force" war trash, jedoch irgendwie unterhaltsam und "Flight of Fury" zwar nicht die Erwähnung wert, jedoch auch nicht unbedingt schlaf fördernd.

Fazit: Dass Steven Seagal nach diesem Niedergang "Mercenary for Justice" und einige Filme später "Urban Justice" drehen durfte, ist wohl ein Geschenk der Filmgötter, denn mit diesem drittklassigen Actionfilm hätte das Filmteam eigentlich einen kollektiven Tritt in den Allerwertesten verdient. Ja, und auch der Steven hätte auch einen verdient. Das war die Fan-Verarsche schlechthin. Schlechtnote wird nur verhindert, da die Story nicht ganz hinter dem Mond hervorgeholt wird.

:liquid2:
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Beitrag von Samir » 13.05.2006, 08:37

und wieder ein Seagal der mir auf ewig verborgen bleiben wird ;)

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Re: Black Dawn

Beitrag von StS » 13.05.2006, 09:11

freeman hat geschrieben:Nach Today you die bedeutet der Film wieder klar einen Rückschritt für'n Dicken, doch mit Mercenary for Justice ging es ja dann kurze Zeit später wieder bergauf.
Aber auch nicht viel... :wink:

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Beitrag von John Woo » 13.05.2006, 12:23

Gutes Review, und trifft auch meine Meinung.

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Beitrag von Joker6686 » 13.05.2006, 13:40

Jupp sauberes Review und 4/10 sind definitiv angebracht

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Beitrag von The Punisher » 14.05.2006, 11:59

Sauberes Review aber mehr als 2/10 hat der Film nicht verdient, und da sind noch beide Augen und sämmmtliche Hühneraugen zugedrückt
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"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

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Beitrag von John Woo » 19.05.2006, 17:50

Noch was:

Als Rückschritt nach Today you die würd ich den hier nicht bezeichnen, denn immerhin gibts hier null Stock Footage (diese Szenen waren bei Today ja der Höhepunkt :roll:) und bessere Musik, die sogar Kinoqualitäten hätte.
Klar, der Showdown ist ne reinste Lachnummer und überhaupt die letzten 10min wären für StS eine reine Schatzkiste voller peinlicher und sinnloser Momente zum rausfiltern. :wink:

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Beitrag von StS » 19.05.2006, 22:41

John Woo hat geschrieben:Klar, der Showdown ist ne reinste Lachnummer und überhaupt die letzten 10min wären für StS eine reine Schatzkiste voller peinlicher und sinnloser Momente zum rausfiltern. :wink:
Nach allem Mist, den ich über den Film bislang gehört habe, wurde er von mir noch nicht angerührt... :wink:

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Beitrag von Cyborg Cop » 19.05.2006, 22:44

Ich denke auch, daß ich den Film meiden werde. Käme nur in Frage, wenn es sonst nichts, aber auch gar nichts gibt, was ich mir anschauen könnte.

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Beitrag von freeman » 20.05.2006, 02:17

Cyborg Cop hat geschrieben:Ich denke auch, daß ich den Film meiden werde. Käme nur in Frage, wenn es sonst nichts, aber auch gar nichts gibt, was ich mir anschauen könnte.
Mit der Einstellung machste wahrlich nicht viel verkehrt ... denn auch wenn John im Grunde recht hat mit seinen Stock Footage ausführungen usw. vergisst er ein wenig, wie wenig unterhaltend eben Black Dawn im Vergleich zu Today you Die ist ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von kami » 19.06.2006, 12:13

Warum alles derart auf THE FOREIGNER rumhackt, ist mir bis heute schleierhaft, so schlecht ist ernicht, und gerade im Vergleich zu seinem gurkigen Nachfolger fährt er richtig auf. Die Shootouts sind stylisher und blutiger, in der einzigen Fightszene ist Seagal zumindest nicht ganz so unverschämt gedoubelt wie in BLACK DAWN und auch die Musik der Gebrüder Wurst kommt besser. Über das Drehbuch kann man sich streiten, aber mir ist die etwas verworrene Foreigner-Story lieber als der todlangweilige BD-Plot. Gut sind natürlich beide Filme nicht, aber während der erste Teil noch 6 B-Punkte von mir bekommt gibt´s für den Nachfolger nur gute 3.

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Beitrag von freeman » 19.06.2006, 14:14

kami hat geschrieben:Warum alles derart auf THE FOREIGNER rumhackt, ist mir bis heute schleierhaft
Das ist der erste Seagal, bei dem ich eingepennt bin ... darum hack ich auf dem rum. ;-) Neee, der is mir zu verworren, zu dämlich, zu schwerfällig und was weiß ich nicht alles. Da können auch ein paar solide inszenierte Actionszenen nicht drüber hinwegtäuschen. Also storytechnisch dreht dem Black Dawn imo locker ne lange Nase ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von John Woo » 20.06.2006, 12:31

freeman hat geschrieben:
kami hat geschrieben:Warum alles derart auf THE FOREIGNER rumhackt, ist mir bis heute schleierhaft
Das ist der erste Seagal, bei dem ich eingepennt bin ... darum hack ich auf dem rum. ;-) Neee, der is mir zu verworren, zu dämlich, zu schwerfällig und was weiß ich nicht alles. Da können auch ein paar solide inszenierte Actionszenen nicht drüber hinwegtäuschen. Also storytechnisch dreht dem Black Dawn imo locker ne lange Nase ...
StS hat dem Film bei der ofdb sogar 5 Punkte gegeben, das müsste also sein drittbester DTV sein, wenns nach ihm geht. (was es ja zum Glück nicht tut :wink: ).

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Beitrag von John Woo » 05.08.2006, 20:05

@freeman: Wieviele Punkte würdest du denn dem ersten Teil geben? Hast du den überhaupt vollständig gesehen wenn du eingepennt bist? Kami hat ja eigentlich recht mit seinen Ausführungen (auch wenn ich dem Vorgänger sicher nie 6 Punkte gebe!) und selbst StS hat den Film in der ofdb mit 5 Punkten "belohnt". :lol:

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Beitrag von freeman » 06.08.2006, 00:03

Klar kenne ich den sogar ohne Pause LOL
:liquid2: maximal ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 06.08.2006, 01:04

Ach, ihr kapiert die Handlung einfach nicht und glaubt deshalb, dass er schwach sei... 8-)

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Beitrag von freeman » 06.08.2006, 01:08

Das kann sein ... wobei ... ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von John Woo » 06.08.2006, 14:36

Also ich kenne niemanden, der bei der Handlung von Foreigner durchblickt. :lol:

Aber der StS kann uns die ja offensichtlich erklären... :wink:

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Beitrag von John Woo » 09.07.2007, 21:16

Review NAch oben verfrachtet, John! :wink:

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Beitrag von John Woo » 09.07.2007, 21:23

So, mein Review wär jetzt auch da, ich hoffe es gefällt euch.

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Beitrag von jack warrior » 09.07.2007, 21:40

ha ne review. aber das passt ich sitz gerade über der review zu songs from the crystal crave vom stevie . so endlich gelesen: buah ich glaub den film werd ich mir definitiv nicht anschauen. scheint ja tierisch mies zu sein. dagegen liest sich ja freemans review fast so als ob der film was taugt *g

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Beitrag von kami » 10.07.2007, 14:17

Nette Rezi, allerdings mit einigen Einschränkungen und Widersprüchen:
-Die Optik ist also mies, die Kameraarbeit aber gut? man sollte meinen, das letzteres für ersteres hauptsächlich verantwortlich wäre.
-Die Verfolgungsjagd ist imho höchst durchschnittlich und wenig begeisternd und kann allenfalls in diesem trüben Umfeld positiv auffallen. Von rockend würde ich bei ihr aber nicht sprechen.

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Beitrag von John Woo » 10.07.2007, 17:02

Nein, es kommt auch auf die Ausleuchtung, Farbkorrektur- und Filter drauf an. Shadow Man beispielsweise hat eine nicht viel bessere Kameraführung, aber eine deutlich bessere Optik, viel edler und heller. Das sind für mich 2 paar Schuhe. Insofern habe ich in meiner Rezi das schon richtig gesehen und ich sehe auch keine Widersprüche.

Klar, die Verfolgungsjagd ist vielleicht nur durchschnittlich, aber hat wenigstens Tempo und sticht dadurch aus dem Rest des Filmes heraus.

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Beitrag von John Woo » 11.07.2007, 15:28

Irgendwie schade, hätte mehr Feedbacks erwartet. Zumindest von Vince, der mir die Tage Faulheit in Sachen Reviewschreiben vorgeworfen hat.

Oder sind einfach alle im Urlaub? :lol: :wink:

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Beitrag von kami » 11.07.2007, 18:08

John Woo hat geschrieben:Nein, es kommt auch auf die Ausleuchtung, Farbkorrektur- und Filter drauf an.
Klar kommt es darauf an, eine gute Kameraarbeit ist aber auf alle Fälle die Basis zu einer guten Optik. Und ich würde die BLACK DAWN-Optik eher als unauffällig denn als mies bezeichnen.

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