Inhaltlich bieten die 10 Folgen von Season 1 generell wenig Neues: Brutale Morde mit einer sexuellen Motivkomponente (die Opfer des Serienkillers sind minderjährige Jungs aus armen Verhältnissen, die ihren Körper für Geld verkaufen), Klassenunterschiede, „interne Konflikte“ sowie emsige Ermittlungsarbeiten zur damaligen Zeit kennt man ja bereits aus verschiedenen Werken (unter ihnen „From Hell“). Das Entfaltungstempo wusste mir zu gefallen – nicht zu ruhig, nie überhastet – die Ausstattung ist großartig und auch die CGI-Hintergründe (da NYC 1896 nunmal recht anders als heutzutage aussah) rufen keinerlei Anlass zur Klage hervor…
Vermutlich war alles damals in der Realität noch etwas „dreckiger und schmuddeliger“ – gerade in den ärmeren Gegenden – aber das hat mich nicht gestört, zumal die gebotenen Sets, Locations und Bilder schön stimmungsvoll daherkommen. Verfasst von Leuten wie Hossein Amini („Drive“), John Sayles („Lone Star“) und Cary Joji Fukunaga (TV´s „True Detective“), hatte ich überdies meine Freude an den drei Hauptprotagonisten (an ihren Interaktionen, Dialogen und Persönlichkeiten) sowie an den sie portraitierenden Darstellern: Brühl und Fanning agieren sehr gut – und auch Evans macht seine Sache prima. Zudem gibt´s in Nebenparts ein Wiedersehen u.a. mit Ted Levine, Michael Ironside, Sean Young und Grace Zabriskie…
Kurzum: „the Alienist“, Season 1 ist ein hochwertig ausgestattetes/produziertes, düster-stimmungsvolles und fein besetztes Forensik/Profiling/Aufspüren-Police-Procedural-Serienkiller-Mystery-Crime-Drama in einem reizvollen historischen Setting…
starke
