Hach ja, ich saß mit so einem fetten Grinsen im Kino! Was eine Actionsause. Wie befriedigend, wie geil. Mit zwei Set Pieces, die ich so noch nie gesehen habe. McClane erwähnt sie auch in seiner Kritik: Die Einlage um die Granaten (bockstark) und die Flammenwerfersequenz. Letztere haut dem Fass den Boden aus. So brachial, auch im Sounddesign, dass es nur so scheppert. Dann werden die Flammenwerfer auch noch in die Choreo eingebunden, so dass neben dem Zerstörerischen auch das Schöne des Feuers beschworen wird. Und dann wird da voll auf die Leute draufgehalten. Ein riesiger Respekt-Shout-Out meinerseits in Richtung der Stuntmen. Die gehen hier wahrlich die Extrameile. Am derbsten: Ein Typ flieht, wird im Rennen vom Feuerball umschlossen, brennt, rennt weiter, stürzt, kriegt noch eine Ladung auf den Pelz gebrannt, während er auf die Kamera zukriecht. Und dann, noch eine Ladung, in Slow-Mo. Unfassbar. Auch brutal anzusehen. Irre. Auch die anderen Actionszenen haben Druck und Wucht, KEINE traue ich Wiseman zu, da bin ehrlich. Ich würde behaupten, wir sehen vielleicht 40 Prozent "seiner Vision".
Schön auch, dass die bekannten John-Wick-Figuren richtig eingebunden werden, dass Keanu Reeves etwa auch richtig austeilen darf. Optisch fügt sich das Ganze gut ins Wick-Korsett ein und Langeweile kam zu keinem einzigen Moment auf. Keinen Stich macht die Geschichte. Die wiederholt nur "John Wick" und versagt als Spin Off, also als Film, der eine bekannte Welt erweitern und anreichern soll, völlig. Bei einem Actionfeuerwerk wie diesem ist mir das ehrlicherweise aber vollkommen Rille. Da stört nicht einmal, dass Ana de Armas als "Heldin" arg blass bleibt und nicht unbedingt meiner Definition von einer ActionHELDIN entspricht. "Ballerina" ist ein echtes Gerät und - bislang - DER Actionfilm des Jahres!
 
In diesem Sinne:
freeman