starke
Filmtagebuch: StS
Moderator: SFI
Influencer
„Influencer“ ist ein Thriller aus dem Jahr 2022, der tatsächlich mal mit einem schön doppeldeutig-passenden deutschen Untertitel versehen wurde – nämlich „Trau niemanden, dem du folgst“ – sowie auf ansprechende Weise gesellschafts- und Social-Media-kritische Themenpunkte mit klassischer Genre-Kost vereint. Es werden verschiedene Charaktere und „Seiten der Medaille“ beleuchtet – wobei die Pre-Credits-Sequenz knapp ein Drittel der rund 90-minütigen Lauflänge umfasst (was ich cool fand) und sowohl die Protagonisten als auch die Antagonistin weder durchweg Schwarz/Weiß gestrickt wurden noch (entsprechend) sympathisch/unsympathisch daherkommen. Es gibt Wendungen, Spannung, ordentliche Performances und tolle thailändische Locations. Kurzum: Unterhaltsam und einen Blick wert! Mal sehen, ob das anstehende Sequel da mithalten kann…
starke
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Weapons
Mit „Weapons“ wird Zach Cregger den Erwartungen gerecht, die sein gelobtes (und schändlicherweise noch nicht würdig auf Scheibe erhältliches) Vorgängerwerk „Barbarian“ (2022) heraufbeschworen haben: Mit diesem aus mehreren Perspektiven erzählten dramatischen Mystery-Horror-Thriller lieferte nämlich er einen originellen, konzeptionell raffinierten Kritiker- und Zuschauer-Hit ab, dem sein großer Erfolg rundum zu gönnen ist. Mit einem makabren, mitunter grotesken Sinn für Humor angereichert, wird eine Story u.a. über Trauma-Bewältigung erzählt, die einen (neben anderen Dingen) unweigerlich an US-Gemeinden nach Schul-Amokläufen denken lässt. Ruhig und gedeihlich baut sich die Spannung im „Slow Burn“-Stil auf, während man als Zuschauer weitere Informationen über die Figuren und Geschehnisse sammelt – regelmäßig „unterbrochen“ durch feine, wenn auch mitunter durchaus konventionelle Genre-Momente…
Die Besetzung agiert durchweg überzeugend – von den klasse spielenden, ihre Rollen mehrdimensional darbietenden Leads Julia Garner und Josh Brolin (sowie die ebenfalls überzeugenden Amy Madigan und Alden Ehrenreich) über Benedict Wong, Austin Abrams und Toby Huss bis hin zu gern registrierten Cameos von Justin Long und Sara Paxton. Am Ende – nach einem herrlichen Over-the-Top-Finale – mögen zwar nicht alle Fragen beantwortet sein – aber das müssen sie auch nicht bei solchen Geschichten. Ich hätte mir sogar gewünscht, Cregger hätte sich durchgesetzt und das Voiceover weggelassen – aber das Studio wollte es nunmal „nicht ganz so düster“ haben. Komisch und creepy sowie mit über zwei Stunden gar recht kurzweilig, ist „Weapons“ fraglos ein guter Film. Für Cregger dürfte sein nächster aber geradezu so etwas wie eine „Belastungsprobe“ für ihn sein bzw. werden – aktuell dreht er nämlich eine „Resident Evil“-Game-Adaption…
starke
Die Besetzung agiert durchweg überzeugend – von den klasse spielenden, ihre Rollen mehrdimensional darbietenden Leads Julia Garner und Josh Brolin (sowie die ebenfalls überzeugenden Amy Madigan und Alden Ehrenreich) über Benedict Wong, Austin Abrams und Toby Huss bis hin zu gern registrierten Cameos von Justin Long und Sara Paxton. Am Ende – nach einem herrlichen Over-the-Top-Finale – mögen zwar nicht alle Fragen beantwortet sein – aber das müssen sie auch nicht bei solchen Geschichten. Ich hätte mir sogar gewünscht, Cregger hätte sich durchgesetzt und das Voiceover weggelassen – aber das Studio wollte es nunmal „nicht ganz so düster“ haben. Komisch und creepy sowie mit über zwei Stunden gar recht kurzweilig, ist „Weapons“ fraglos ein guter Film. Für Cregger dürfte sein nächster aber geradezu so etwas wie eine „Belastungsprobe“ für ihn sein bzw. werden – aktuell dreht er nämlich eine „Resident Evil“-Game-Adaption…
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Heretic
Von dem Duo Scott Beck und Bryan Woods (u.a. „Haunt“ und „65“) verfasst und in Szene gesetzt, handelt es sich bei „Heretic“ (2024) um einen Horror-Thriller, der gut zu „A24“ passt und die Geschichte zweier Mormonen-Missionarinnen (überzeugend: Chloe East und Sophie Thatcher) erzählt, die eines Nachmittags das Haus des um weitere Informationen über ihre Religion bittenden Mr. Reed (großartig: Hugh Grant) aufsuchen – was im Laufe der folgenden Stunden zu einem düsteren Katz&Maus-Spiel rund um ihren Glauben avanciert…
Insgesamt atmosphärisch, handwerklich kompetent und unterhaltsam, gliedert sich der Film jedoch geradezu in zwei Teile: Der erste von Mono- und Dialogen geprägt – samt diverser schwarzhumoriger Spitzen und wahrer Worte zum Thema Religion – der zweite konventioneller, weniger subtil und minder spannend, wohl aber mit nicht uninteressanten (wenn auch abstrusen) Wendungen Schrägstrich Offenbarungen. Dank der Darsteller (Topher Grace ist übrigens auch noch mit von der Partie), Inhalte, wechselnden Dynamiken zwischen den Charakteren und dem düsteren Ganzen war ich am Ende dennoch ordentlich zufrieden…

Insgesamt atmosphärisch, handwerklich kompetent und unterhaltsam, gliedert sich der Film jedoch geradezu in zwei Teile: Der erste von Mono- und Dialogen geprägt – samt diverser schwarzhumoriger Spitzen und wahrer Worte zum Thema Religion – der zweite konventioneller, weniger subtil und minder spannend, wohl aber mit nicht uninteressanten (wenn auch abstrusen) Wendungen Schrägstrich Offenbarungen. Dank der Darsteller (Topher Grace ist übrigens auch noch mit von der Partie), Inhalte, wechselnden Dynamiken zwischen den Charakteren und dem düsteren Ganzen war ich am Ende dennoch ordentlich zufrieden…

Black Bag
Steven Soderbergh´s „Black Bag“ ist ein feiner Film – gar einer der besten des Jahres 2025. Präzise verfasst von David Koepp sowie mit einer hervorragenden Besetzung (bis in kleinere Nebenrollen hinein) aufwartend – darunter Michael Fassbender, Cate Blanchett, Marisa Abela, Naomi Harris, Regé-Jean Page und Pierce Brosnan – vermag diese Kombination aus Agenten-Thriller und Ehe-Geschichte geneigte Freunde hochwertigerer Kost als „die üblichen Muliplex-Slop-Veröffentlichungen“ rundum zufrieden zu stellen – und zwar u.a. dank einer vorzüglichen Inszenierung (Regie, Schnitt und Kamera-Arbeit), kontinuierlich aufrecht erhaltener Spannung sowie einer interessanten, raffinierten Geschichte; vorhandener „Old-School-Genre-Konventionen“ zum Trotz…

Re: Filmtagebuch: StS
Klingt irgendwie nach einer Trotz-Bewertung, bei dem was man Gegenteiliges liest. 
Re: Filmtagebuch: StS
Mit 96% bei RT und einem 85er MetaScore auf Seiten der Kritiker sowie 70% bei RT, 6,7/10 bei Imdb und 3,4/5 bei Letterboxd auf Seiten der Zuschauer... da muss man Gegenteiliges nicht allzu ernst nehmen (diejenigen freuen sich gewiss auch schon auf "Last Witch Hunter 2"
Ist halt ein Film, in dem hauptsächlich geredet, taktiert und geschauspielert wird. Da sind viele einfach raus
Re: Filmtagebuch: StS
Mir ging es eben vor allem um die eher durchschnittlichen imdb und letterboxed Bewertungen als Diskrepanz zur besseren Kritikerwertung, vor allem im Kontext deiner doch recht hohen 8/10, die ich selten sehe.
Re: Filmtagebuch: StS
Ich habe es einfach genossen, einen gut gemachten, geschriebenen und gespielten Film zu sehen, der keine Gimmicks oder CGI-Sequenzen benötigt und einen mit einer nicht unnötig komplizierten Geschichte von Anfang bis Ende prima zufrieden stellt. Hat mich ein wenig an Fincher´s "the Killer" erinnert. Sprich: Schau ihn Dir ruhig mal an. Würde mich interessieren, was Du dazu sagst. 
Prey
Bei Regisseur und Drehbuchautor Mukunda Michael Dewil´s „Prey“ (2024) handelt es sich um einen amerikanischen Survival-Thriller, der sich in Afrika entfaltet sowie hierzulande unter dem Titel „Kalahari – Hunting Grounds“ veröffentlicht wurde. In dem B-Movie werden ein Arzt (Ryan Phillippe) und seine christliche Missionars-Gattin (Mena Suvari) aufgrund einer sich ihnen nähernden militanten Bande dazu gezwungen, mit einem kleinen Flugzeug aus der Gegend zu fliehen. Leider ist die Maschine überladen, da der Pilot (Emile Hirsch) schwere Kisten mit Nashorn-Hörnern schmuggelt – was zu einem Absturz in einem Gebiet führt, das für seine gefährlichen Wildtiere berühmt-berüchtigt ist…
Enttäuschend ist das Wort, das mir beim Ansehen mehrfach in den Sinn kam. Darstellerisch geht das Gebotene in Ordnung – und die Landschafts- und Tieraufnahmen sind definitiv schick – doch kommt im Vorliegenden kaum Spannung auf, passiert schlichtweg zu wenig und finden einige der Löwen-Angriffe bloß off-Screen statt! Das ist der an sich positiven Gegebenheit zu verdanken, dass echte Raubkatzen beim Dreh verwendet wurden – statt crappy CGIs, die bei der geringen Budget-Höhe gewiss nur möglich gewesen wären – die Tiere aber nicht groß für die konkreten Reißen-und-Töten-Momente genutzt wurden bzw. aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden konnten. Zudem hat es mich geärgert, dass man eine markante Szene aus „the Grey“ nahezu 1:1 kopiert hat, man keine wirklichen Sympathien für die Charaktere aufzubauen vermag und einige getroffene Entscheidungen (wie so oft in solchen Streifen) nicht sonderlich clever sind. Daher mein Tipp: Lieber noch einmal „the Ghost and the Darkness“ oder gar „Beast“ (2022) anschauen…
gute
Enttäuschend ist das Wort, das mir beim Ansehen mehrfach in den Sinn kam. Darstellerisch geht das Gebotene in Ordnung – und die Landschafts- und Tieraufnahmen sind definitiv schick – doch kommt im Vorliegenden kaum Spannung auf, passiert schlichtweg zu wenig und finden einige der Löwen-Angriffe bloß off-Screen statt! Das ist der an sich positiven Gegebenheit zu verdanken, dass echte Raubkatzen beim Dreh verwendet wurden – statt crappy CGIs, die bei der geringen Budget-Höhe gewiss nur möglich gewesen wären – die Tiere aber nicht groß für die konkreten Reißen-und-Töten-Momente genutzt wurden bzw. aus Sicherheitsgründen nicht genutzt werden konnten. Zudem hat es mich geärgert, dass man eine markante Szene aus „the Grey“ nahezu 1:1 kopiert hat, man keine wirklichen Sympathien für die Charaktere aufzubauen vermag und einige getroffene Entscheidungen (wie so oft in solchen Streifen) nicht sonderlich clever sind. Daher mein Tipp: Lieber noch einmal „the Ghost and the Darkness“ oder gar „Beast“ (2022) anschauen…
gute
Re: Filmtagebuch: StS
Heretic
hab ich gestern auch gesehen. Schon spannend, auch religionskritisch, was mir sehr gefallen hat. Allerdings zum Ende hin immer verwirrender. Hab auch leider keine dt. Erklärung gefunden, was das Ende angeht. Und was es mit dem Modell auf dem Tisch genau auf sich hatte.
Schon sehenswert, würde da etwa mit deiner MEinung mitgehen
hab ich gestern auch gesehen. Schon spannend, auch religionskritisch, was mir sehr gefallen hat. Allerdings zum Ende hin immer verwirrender. Hab auch leider keine dt. Erklärung gefunden, was das Ende angeht. Und was es mit dem Modell auf dem Tisch genau auf sich hatte.
Schon sehenswert, würde da etwa mit deiner MEinung mitgehen
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
the Heretics
Bei „the Heretics“ (2017) handelt es sich um einen Horror-Streifen von Regisseur und Skriptautor Chad Archibald (u.a. „the Drownsman“ und „Bite“) aus der kanadischen Indie-Genre-Schmiede „Black Fawn Films“, deren Veröffentlichungen meist von brauchbarer Produktionsqualität sind und sowohl inhaltlich als auch stilistisch oft durchaus Interessantes zu bieten haben – siehe bspw. „Antisocial“, „the Oak Room“ oder „I´ll take your Dead“…
Erzählt wird die Geschichte von Gloria (Nina Kiri), die vor fünf Jahren von einem Kult entführt wurde, deren Mitglieder in ihrem Beisein schließlich Selbstmord begingen. Seither gelang es ihr, ein halbwegs normales Leben zu führen – Freundin (Jorja Cadence) und Job in einer kirchlichen Einrichtung inklusive – bevor sie dann aber plötzlich von einem Überlebenden (Ry Barrett) des Kults verschleppt und in seine Waldhütte eingesperrt wird…
„the Heretics“ hat mich tatsächlich in Gestalt zweier Wendungen positiv überraschen können, die ich so nicht habe kommen sehen – was auch nicht nur daran lag, dass ich eher etwas in der Richtung von „klassischem Sekten-Horror“ erwartet habe; und nicht unbedingt einen Verlauf mit einer größeren „Body Horror“-Komponente. Im Bereich der Charakter-Zeichnungen, Dialoge und einzelnen Szenen hätte ich mir indes ein Stück weit mehr gewünscht…
In gewohnter Weise hat Archibald ordentlich was aus seinem nicht gerade üppigen Budget herausgeholt: Düster-unheilvoll-atmosphärische Bilder und Sets – vor allem aber wirklich feine Makeup-Arbeit, die absolut vorzeigbar ist. Dazu noch solide Darsteller und Performances, punktuelle „Härten“ und Jump-Scares sowie so gut wie keine CGIs – weshalb ein markanter Moment „aus dem Rechner“ dafür aber leider umso deutlicher heraussticht…
Kurzum: Ein solides B-Movie – sowohl mit einigen Stärken als auch Schwächen (darunter eine oberflächliche Vorlage und ein bloß mäßiger Spannungsgrad)…

Erzählt wird die Geschichte von Gloria (Nina Kiri), die vor fünf Jahren von einem Kult entführt wurde, deren Mitglieder in ihrem Beisein schließlich Selbstmord begingen. Seither gelang es ihr, ein halbwegs normales Leben zu führen – Freundin (Jorja Cadence) und Job in einer kirchlichen Einrichtung inklusive – bevor sie dann aber plötzlich von einem Überlebenden (Ry Barrett) des Kults verschleppt und in seine Waldhütte eingesperrt wird…
„the Heretics“ hat mich tatsächlich in Gestalt zweier Wendungen positiv überraschen können, die ich so nicht habe kommen sehen – was auch nicht nur daran lag, dass ich eher etwas in der Richtung von „klassischem Sekten-Horror“ erwartet habe; und nicht unbedingt einen Verlauf mit einer größeren „Body Horror“-Komponente. Im Bereich der Charakter-Zeichnungen, Dialoge und einzelnen Szenen hätte ich mir indes ein Stück weit mehr gewünscht…
In gewohnter Weise hat Archibald ordentlich was aus seinem nicht gerade üppigen Budget herausgeholt: Düster-unheilvoll-atmosphärische Bilder und Sets – vor allem aber wirklich feine Makeup-Arbeit, die absolut vorzeigbar ist. Dazu noch solide Darsteller und Performances, punktuelle „Härten“ und Jump-Scares sowie so gut wie keine CGIs – weshalb ein markanter Moment „aus dem Rechner“ dafür aber leider umso deutlicher heraussticht…
Kurzum: Ein solides B-Movie – sowohl mit einigen Stärken als auch Schwächen (darunter eine oberflächliche Vorlage und ein bloß mäßiger Spannungsgrad)…
99 Homes
Bei „99 Homes“ handelt es sich um ein Drama von Ramin Bahrani aus dem Jahr 2014, in welchem der kürzlich joblos gewordene alleinerziehende Vater Dennis (Andrew Garfield) die Ratenzahlungen für das Haus, in dem er mit seiner Mutter (Laura Dern) und seinem Sohn wohnt, nicht mehr zahlen kann – worauf es zu einer Zwangsräumung und Enteignung kommt, die von der Polizei und dem Immobilienmakler Rick Carver (Michael Shannon) vollzogen wird. Aus der Not heraus beginnt Dennis wenig später für Rick zu arbeiten, als dieser dem fleißigen und kompetenten Handwerker einen Job anbietet – und als er sich im Folgenden gut macht, befördert ihn Rick schließlich in die stattlich bezahlte Position hinein, fortan selbst nun Leute „auf die Straße zu setzen“…
Angesiedelt in Florida nach der großen 2007er/2008er Immobilienkrise, entfaltet sich der Film auf nüchterne Weise – also weder melodramatisch, ironisch noch psychologisierend, sondern gradlinig und realistisch (sprich: anders als bspw. Adam McKay´s „the Big Short“). Rick schlägt skrupellos aus dem Elend der Menschen Profit – will nicht so wie sein eigener Vater enden, der immer emsig war, bis er einen Unfall erlitt und die Krankenversicherung ihn im Stich ließ. Er manipuliert das System und strebt einen großen, ungemein lukrativen Auftrag/Deal an – in dessen Rahmen es auch einen Cameo-Auftritt von Clancy Brown gibt…
Dennis wird von dem „Strudel“ mitgerissen und durchleidet einen belastenden Gewissens-Konflikt. Überzeugend gespielt und kompetent in Szene gesetzt, ist das Ergebnis durchaus sehenswert – auch wenn Bahrami´s „Direktheit“ einen so manches nicht selbst herleiten oder herausinterpretieren lässt. Ein solides Maß an Mitleid und Wut erzeugt er aber auf jeden Fall. Das betreffende System ist kaputt – das ist schon länger kein Geheimnis mehr. Der „kleine Mann“ leidet darunter – während die (Einfluss-)Reichen davonkommen. Rick dazu: „America doesn't bail out the losers! America was built by bailing out winners! By rigging a nation of winners: for the winners – by the winners! You go to church, Nash? Only one in a hundred gonna get on that ark, son! And every other poor soul's gonna drown. I'm not gonna drown!“
starke
Angesiedelt in Florida nach der großen 2007er/2008er Immobilienkrise, entfaltet sich der Film auf nüchterne Weise – also weder melodramatisch, ironisch noch psychologisierend, sondern gradlinig und realistisch (sprich: anders als bspw. Adam McKay´s „the Big Short“). Rick schlägt skrupellos aus dem Elend der Menschen Profit – will nicht so wie sein eigener Vater enden, der immer emsig war, bis er einen Unfall erlitt und die Krankenversicherung ihn im Stich ließ. Er manipuliert das System und strebt einen großen, ungemein lukrativen Auftrag/Deal an – in dessen Rahmen es auch einen Cameo-Auftritt von Clancy Brown gibt…
Dennis wird von dem „Strudel“ mitgerissen und durchleidet einen belastenden Gewissens-Konflikt. Überzeugend gespielt und kompetent in Szene gesetzt, ist das Ergebnis durchaus sehenswert – auch wenn Bahrami´s „Direktheit“ einen so manches nicht selbst herleiten oder herausinterpretieren lässt. Ein solides Maß an Mitleid und Wut erzeugt er aber auf jeden Fall. Das betreffende System ist kaputt – das ist schon länger kein Geheimnis mehr. Der „kleine Mann“ leidet darunter – während die (Einfluss-)Reichen davonkommen. Rick dazu: „America doesn't bail out the losers! America was built by bailing out winners! By rigging a nation of winners: for the winners – by the winners! You go to church, Nash? Only one in a hundred gonna get on that ark, son! And every other poor soul's gonna drown. I'm not gonna drown!“
starke
Eden
Bei „Eden“ (2024) handelt es sich um einen dramatischen Survival-Thriller von Ron Howard, der die wahre Geschichte zweier deutscher Auswanderer-Ehepaare (Jude Law & Vanessa Kirby sowie Daniel Brühl & Sydney Sweeney) auf einer bis dato unbesiedelten Galápagos-Insel in den 1930ern erzählt, wo sie sich bloß notgedrungen miteinander vor Ort arrangieren – bis die exzentrisch-reiche Baronin Eloise Bosquet de Wagner Wehrhorn (Ana de Armas) samt kleiner Entourage ebenfalls dort eintrifft und dieses „fragile Gefüge“ einer starken Belastungsprobe aussetzt…
Dieses reizvolle „gesellschaftliches Experiment“ – über die Hintergründe dessen Scheitern es widersprüchliche Aussagen (der Überlebenden) gibt – ist interessant anzusehen und punktet in erster Linie dank seiner jeweils rundum überzeugend performenden fünf Leads – mit Sweeney und Kirby vorweg; u.a. auch, weil sie seitens des Skripts am meisten gefordert wurden (Law und Brühl agieren indes gewohnt kompetent und de Armas ist vergnüglich reich an Spielfreude). Dem Ensemble gelingt es, einige Schwächen der Vorlage im Rahmen ihrer Darbietungen und Interaktionen dienlich zu kaschieren – die „Gruppendynamik“ der Figuren und Akteure ist wirklich fein geraten…
Gefilmt in Australien, kompetent bebildert von Mathias Herndl, der die schöne Landschaft angepasst rau (statt „paradiesisch“) eingefangen hat, sowie mit einem gewohnt klangvollen Soundtrack Hans Zimmers untermalt, gibt es an „Eden“ vom Handwerklichen her nicht wirklich was zu beklagen. Irgendwie hätte ich mir aber einen anderen Regisseur als Howard gewünscht, der dem Ganzen einen „individuelleren Touch“ hätte geben können – denn so wirkt der Film eher „routiniert-konventionell“. Eine Straffung von 129 auf rund 110 Minuten wäre mir wohl ebenfalls lieber gewesen. Die realen Aufnahmen im Abspann fand ich wiederum toll – wobei ich solche Geschichten generell gern mag…
knappe
Dieses reizvolle „gesellschaftliches Experiment“ – über die Hintergründe dessen Scheitern es widersprüchliche Aussagen (der Überlebenden) gibt – ist interessant anzusehen und punktet in erster Linie dank seiner jeweils rundum überzeugend performenden fünf Leads – mit Sweeney und Kirby vorweg; u.a. auch, weil sie seitens des Skripts am meisten gefordert wurden (Law und Brühl agieren indes gewohnt kompetent und de Armas ist vergnüglich reich an Spielfreude). Dem Ensemble gelingt es, einige Schwächen der Vorlage im Rahmen ihrer Darbietungen und Interaktionen dienlich zu kaschieren – die „Gruppendynamik“ der Figuren und Akteure ist wirklich fein geraten…
Gefilmt in Australien, kompetent bebildert von Mathias Herndl, der die schöne Landschaft angepasst rau (statt „paradiesisch“) eingefangen hat, sowie mit einem gewohnt klangvollen Soundtrack Hans Zimmers untermalt, gibt es an „Eden“ vom Handwerklichen her nicht wirklich was zu beklagen. Irgendwie hätte ich mir aber einen anderen Regisseur als Howard gewünscht, der dem Ganzen einen „individuelleren Touch“ hätte geben können – denn so wirkt der Film eher „routiniert-konventionell“. Eine Straffung von 129 auf rund 110 Minuten wäre mir wohl ebenfalls lieber gewesen. Die realen Aufnahmen im Abspann fand ich wiederum toll – wobei ich solche Geschichten generell gern mag…
knappe
Cult Killer
„Cult Killer“ (2024) ist ein britisch-amerikanischer Thriller, der hierzulande mega-kreativ (und nur bedingt Sinn ergebend) zu „the Last Girl“ umgetitelt sowie von B-Movie-Wenigkönner John Keyes (u.a. „Rogue Hostage“ und „Code Name Banshee“) in Szene gesetzt wurde. Trotz prominenter Abbildung auf dem Poster/Cover taucht Antonio Banderas als Mentor der Hauptprotagonistin überwiegend bloß im Rahmen von Rückblenden auf; bringt seine limitierte Screen-Time aber immerhin zufrieden stellend über die Bühne – während Alice Eve (u.a. „Replicas“ und „the Raven“) als Lead einmal mehr vor Augen führt, warum ihre Karriere nie richtig durchgestartet ist…
Leider wurde die abgründig-düstere, in Irland angesiedelte Geschichte um eine gerade rückfällig gewordene Ex-Alkoholikerin und Privatdetektivin, welche die Ermordung ihres Freunds, AA-Sponsors und Förderers untersucht sowie dabei einer Gruppe reicher, gelangweilter, sadistischer Menschen auf die Spur gerät, die junge Frauen entführen, gefangen halten und nach Russland weiterverkaufen, wenn sie denn „genug mit ihnen gespielt“ haben, zu redselig und konventionell umgesetzt, kommt kaum Spannung auf und hätte das Ganze eine Straffung um eine gute Viertelstunde vertragen können. Etwas mehr inhaltliche Originalität und Kreativität hätte ebenfalls sicher nicht geschadet…
Dass sich der Film viel Zeit nimmt, die Beziehung zwischen Banderas und Eve mit einer gewissen „Tiefe“ zu versehen, ist per se zwar nicht verkehrt – steht dem Thriller-Aspekt (Suspense, Rasanz etc.) aber eher im Wege. Vielleicht hätte man sich stattdessen lieber stärker auf eine „Rächerin“ (Shelley Hennig) oder auf die Täterschaft an sich (darunter Olwen Fouéré) konzentrieren sollen. Darüber hinaus sind zudem noch so einige Unglaubwürdigkeiten und schwache Dialoge zu verzeichnen und wird´s am Ende überraschend (fast schon überzogen) brutal. Kurzum: Trotz einzelner anständiger Momente sowohl auf Seiten der Darsteller als auch der Story und ihrer Umsetzung ist „Cult Killer“ nicht wirklich zu empfehlen…

Leider wurde die abgründig-düstere, in Irland angesiedelte Geschichte um eine gerade rückfällig gewordene Ex-Alkoholikerin und Privatdetektivin, welche die Ermordung ihres Freunds, AA-Sponsors und Förderers untersucht sowie dabei einer Gruppe reicher, gelangweilter, sadistischer Menschen auf die Spur gerät, die junge Frauen entführen, gefangen halten und nach Russland weiterverkaufen, wenn sie denn „genug mit ihnen gespielt“ haben, zu redselig und konventionell umgesetzt, kommt kaum Spannung auf und hätte das Ganze eine Straffung um eine gute Viertelstunde vertragen können. Etwas mehr inhaltliche Originalität und Kreativität hätte ebenfalls sicher nicht geschadet…
Dass sich der Film viel Zeit nimmt, die Beziehung zwischen Banderas und Eve mit einer gewissen „Tiefe“ zu versehen, ist per se zwar nicht verkehrt – steht dem Thriller-Aspekt (Suspense, Rasanz etc.) aber eher im Wege. Vielleicht hätte man sich stattdessen lieber stärker auf eine „Rächerin“ (Shelley Hennig) oder auf die Täterschaft an sich (darunter Olwen Fouéré) konzentrieren sollen. Darüber hinaus sind zudem noch so einige Unglaubwürdigkeiten und schwache Dialoge zu verzeichnen und wird´s am Ende überraschend (fast schon überzogen) brutal. Kurzum: Trotz einzelner anständiger Momente sowohl auf Seiten der Darsteller als auch der Story und ihrer Umsetzung ist „Cult Killer“ nicht wirklich zu empfehlen…
Winner
Reality Winner. Diesen coolen (echten) Namen bzw. die Geschichte der mutigen Whisteblowerin dahinter sollte man eigentlich kennen. Aus dem Verhör unmittelbar vor ihrer Verhaftung machte Tina Satter 2023 das konzeptionell und stilistisch feine True-Life-Drama „Reality“ (mit einer hervorragenden Sydney Sweeney in der Titel-Rolle) – worauf ein Jahr später Susanna Fogel´s („Cat Person“) Biopic „Winner“ seine Veröffentlichung erfuhr…
In letzterer Version der Materie wird eine deutlich breitere Spanne von Reality´s Leben beleuchtet – u.a. ihre Familie, ihr Freund, ihre Arbeit bei der Air Force und einem NSA-Contractor, ihr Prozess und ihre Zeit im Gefängnis. Außerdem geschieht das dieses Mal in Form einer „Dramödie“ – welche es aber trotzdem hinbekommt, das ernste, wichtige Thema angemessen rüberzubringen: Humorvoll, emotional und unterhaltsam zugleich…
Als Lead gefiel mir die talentierte, charmante Britin Emilia Jones (u.a. „CODA“ und „Brimstone“) sehr – ebenso wie Connie Britton als ihre Mutter, Zack Galifianakis als ihr Vater sowie Danny Ramirez als ihr Boyfriend. Als „Bonus“ gibt’s zudem auch noch Kathryn Newton (wie immer, gern gesehen) als ihre Schwester obendrauf – während es handwerklich an diesem „the Big Short“-esk „locker und doch ernsten“ Biopic nichts auszusetzen gibt…
Kurzum: „Winner“ und „Reality“ sind zwei unterschiedliche, jeweils gelungene Filme, die durchaus gar als „Double Feature“ empfehlbar sind – dann aber in der just genannten Reihenfolge. Wertungstechnisch lag ich bei „Reality“ bei einer 8,5/10 – „Winner“ würde ich indes wie folgt bewerten:
starke
In letzterer Version der Materie wird eine deutlich breitere Spanne von Reality´s Leben beleuchtet – u.a. ihre Familie, ihr Freund, ihre Arbeit bei der Air Force und einem NSA-Contractor, ihr Prozess und ihre Zeit im Gefängnis. Außerdem geschieht das dieses Mal in Form einer „Dramödie“ – welche es aber trotzdem hinbekommt, das ernste, wichtige Thema angemessen rüberzubringen: Humorvoll, emotional und unterhaltsam zugleich…
Als Lead gefiel mir die talentierte, charmante Britin Emilia Jones (u.a. „CODA“ und „Brimstone“) sehr – ebenso wie Connie Britton als ihre Mutter, Zack Galifianakis als ihr Vater sowie Danny Ramirez als ihr Boyfriend. Als „Bonus“ gibt’s zudem auch noch Kathryn Newton (wie immer, gern gesehen) als ihre Schwester obendrauf – während es handwerklich an diesem „the Big Short“-esk „locker und doch ernsten“ Biopic nichts auszusetzen gibt…
Kurzum: „Winner“ und „Reality“ sind zwei unterschiedliche, jeweils gelungene Filme, die durchaus gar als „Double Feature“ empfehlbar sind – dann aber in der just genannten Reihenfolge. Wertungstechnisch lag ich bei „Reality“ bei einer 8,5/10 – „Winner“ würde ich indes wie folgt bewerten:
starke

Re: Filmtagebuch: StS
Um nochmal kurz auf Black Bag zurückzukommen, der ist gerade bei Prime zum Leihen für 0,99 verfügbar. Ich sträube mich aber irgendwie, denn einen wirklich guten Film habe ich von Soderbergh lange nicht gesehen, der letzte, den ich gesehen habe, war sogar ein Debakel (lag aber dann eher am Stoff in Form eines völlig unnötigen dritten Teils als am Regisseur selbst). Ich passe wahrscheinlich erstmal. Wenn er mal irgendwo umsonst ist, werde ich definitiv reinschauen, alleine schon wegen der Besetzung.
Re: Filmtagebuch: StS
Wenn´s bei Dir dann mal soweit ist: Lass mal hören, wie er Dir gefiel.
Kann mir nicht vorstellen, dass Du den kagge finden wirst.
Kann mir nicht vorstellen, dass Du den kagge finden wirst.
Tron: Ares
Zwischen „Tron“ und „Tron: Legacy“ lagen stolze 28 Jahre – worauf zwischen letzterem und „Tron: Ares“ dann noch einmal 15 weitere vergingen. Herausgekommen ist dabei nun (2025) ein von Regisseur Joachim Rønning hochwertig in Szene gesetzter Blockbuster, der nicht nur mit eindrucksvoll gerenderten CGIs sowie einer überzeugenden, wenn auch seitens des Drehbuchs kaum geforderten Besetzung zu punkten vermag (zu welcher u.a. Jared Leto, Greta Lee, Even Peters, Jodie Turner-Smith, Gillian Anderson sowie gar Katherine „Ginger Snaps“ Isabelle zählen). Überdies überschreitet er die 2-Stunden-Marke nicht und beschert einem in erster Linie ein „audiovisuelles Erlebnis“, das den Preis eines Kino-Tickets in der Beziehung auf jeden Fall schonmal rechtfertigt Schrägstrich wert ist…
Inhaltlich verschlägt es bestimmte Computer-Programme dieses Mal in die reale Welt, geht es (leicht Frankenstein-esk) um die Gefahren und Rebellion künstlicher Intelligenzen, um „Corporate Greed“ sowie um noch ein paar weitere Dinge mehr – doch was dem Streifen „das besondere Etwas“ verleiht, das sind die Bilder sowie der großartige, druckvoll pulsierende Score von Nine Inch Nails, der einen förmlich „packt und mitreißt“. Sobald der Film ruhiger wird, verliert er dagegen merklich an Reiz – wie z.B. im Rahmen einer Autofahrt (mit Depeche Mode im Radio sowie als Thema) oder beim Gerede von Jeff Bridges während seines „Stickwortgeber-Auftritts“. Je größer die Leinwand und feiner die Soundanlage, desto besser: Rockend und eher düster, bietet er dahingehend sozusagen eine „Alternative“ bspw. zu James Cameron´s „esoterischen Panflöten-Space-Schlüpfen“, die ja quasi in dieselbe „Style over Substance“-Kategorie fallen…
Kurzum: Ein unterhaltsames, obgleich oberflächliches Spektakel mit toller Musik-Untermalung.
gute
Inhaltlich verschlägt es bestimmte Computer-Programme dieses Mal in die reale Welt, geht es (leicht Frankenstein-esk) um die Gefahren und Rebellion künstlicher Intelligenzen, um „Corporate Greed“ sowie um noch ein paar weitere Dinge mehr – doch was dem Streifen „das besondere Etwas“ verleiht, das sind die Bilder sowie der großartige, druckvoll pulsierende Score von Nine Inch Nails, der einen förmlich „packt und mitreißt“. Sobald der Film ruhiger wird, verliert er dagegen merklich an Reiz – wie z.B. im Rahmen einer Autofahrt (mit Depeche Mode im Radio sowie als Thema) oder beim Gerede von Jeff Bridges während seines „Stickwortgeber-Auftritts“. Je größer die Leinwand und feiner die Soundanlage, desto besser: Rockend und eher düster, bietet er dahingehend sozusagen eine „Alternative“ bspw. zu James Cameron´s „esoterischen Panflöten-Space-Schlüpfen“, die ja quasi in dieselbe „Style over Substance“-Kategorie fallen…
Kurzum: Ein unterhaltsames, obgleich oberflächliches Spektakel mit toller Musik-Untermalung.
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