Supersonic Man
Supersonic Man
Supersonic Man
Originaltitel: Supersonicman
Herstellungsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Juan Piquer Simón
Darsteller: Antonio Cantafora, Cameron Mitchell, Richard Yesteran, Diana Polakov, José María Caffarel, Frank Braña, Javier De Campos, Tito García, Quique Camoiras, Luis Barboo, Ángel Ter, Emilio Higuera, Luis Castilla, Frank A. Sánchez, Emilio Fornet
Richard Donners “Superman” war gerade mal ein Jahr alt, da folgte aus Europa gleich ein Rip Off, das sich rotzfrech in Superlativen übte und das amerikanische Original mal eben verbal pulverisierte. “Supersonic Man” sein Name, und eigentlich ist er ein totales Abbild des Original-Superman. Aber sein Cape hat einen Glanzeffekt und sein Gesicht ist blau - modisch mal ganz cool seinen Konkurrenten abgeschossen.
Na, mal ganz im Vertrauen: Was Juan Piquer Simón, der spätere Regisseur von “Slugs”, hier verbricht, darf unter keinen Umständen von irgendwem für voll genommen werden. Das schließt die Macher dieser Untat mit ein. Von Selbstironie aber leider keine Spur - es ist lediglich die ungestüme Draufloskurbelei, die das Ding im Rennen lässt. Unbekümmert und unschuldig wie ein Lamm schämt sich keiner im Geringsten für die Produktion und die schmerzhaft offensichtlichen Superman-Parallelen werden gar nicht erst versucht, zu verschleiern - das macht den “Supersonic Man” posthum zu einer kleinen Perle für Trashgourmets.
Ach ja, die “Hulk”-TV-Serie mit Bill Bixby auf der menschlichen und Bodybuilder Lou Ferrigno auf der grünen Seite war auch gerade ein Jahr alt und wurde prompt ebenfalls Opfer des Streifzugs dieser Billigproduktion. Superman aka Clark Kent hatte seine zwei Alter Egos - Supersonic Man aka Paul hat gleich zwei Schauspieler. Den guten Paul spielt Antonio Cantafora, ein “Magnum”-Prototyp mit Fashion-Schnauzer, und für sein außerirdisches zweites Ich hat man wieder einen Bodybuilder engagiert. Richard Yesteran, auch ehemaliger “Tarzan”-Darsteller, wird die Ehre zuteil, in einer peinlichen roten Ganzkörperstrumpfhose mit darübergezogener blauer Unterhose und Glitzercape auf Verbrecherjagd zu gehen. Ein Gebet gen Himmel, ein Blitz, und schon verwandelt sich der schmächtige Privatdetektiv in einen Superhelden from Outer Space. Mit Sixpack.
Was Supersonic Man kann? Nun, er kann fliegen (im All und über New York), sein Körper ist kugelresistent, er kann Dampfwalzen hochheben, Trucks verschwinden lassen, sich in Sekundenbruchteilen von Punkt A zu Punkt B zoomen, er kann mit einer Handbewegung Dinge verschwinden lassen, durch Wände gucken und außerdem ist er ein begnadeter Fangnetz-Werfer. In den Arenen des alten Roms wäre er DIE Attraktion gewesen.
Wie alle guten Superhelden hat er aber auch eine Achillesferse. Neeeeeiiiiinnn... kein Kryptonit. Das wäre zu einfach gewesen. Statt dessen zwingt ihn ein gewisser Geräuschpegel in die Knie. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: “Supersonic Man unschädlich gemacht! Seine Alte war ein unerbittlicher Schreihals!”
Ausstattungstechnisch werden sich all jene einen Loch in den Bauch freuen, die auf billige Welteroberungsfilmchen stehen, von denen dies ja auch einer ist - schließlich entführt der Baddie-Boss einen netten Onkel, der eine Strahlenkanone gebaut hat, die die Welt zerstören kann. Es gibt jede Menge Modelle - besonders Raketen und Hubschrauber sehen spitzenmäßig billig aus - und die Zentrale der Bosheit ist ein Raum voller Pappcomputer und blinkender Tasten, zu dem ein aalglatter Space-Durchgang führt. Exotische Bond-Schurken wie Scaramanga hatten zwar die fetzigeren Unterschlupfe, aber klein fängt an, wer groß werden will.
In Sachen SFX ist zu sagen, dass Supersonic Man per Wirework und Copy & Paste in die Aufnahmen einer Hubschrauberkamera über New York geschnitten wird. Die Laserpistolen der bösen Gehilfen schießen mit gemalten Lichtblitzen und bei den Leuchteffekten der Verwandlung wird einfach die Beleuchtung am Set volle Kanne aufgedreht. Was den Schnitt anbelangt, sehen wir manchmal noch, wie der Hauptdarsteller nach einer Szene direkt in die Kamera schaut, und der Score - meist ein triumphaler Marsch während der Flugszenen - schneidet immer wieder abrupt ab. Ja, und die Dialoge, die bewegen sich zwischen Zufallstreffern und grenzenloser Dummheit.
Es gibt weiterhin einen feuerspeienden, giftsprühenden und kugelschießenden Roboter, und als Supersonic Man in die Zentrale seines Kontrahenten eindringt, wird er von diesem durch eine Hölle aus Feuer und Eis geschickt, die eigentlich Bestandteil einer geschnittenen Szene von “Superman” war.
Aus irgendeinem Grund wurde dann noch eine Figur eingebaut, die sich ähnlich wie Scrat in “Ice Age” durch Zwischenepisoden sabbelt. Dabei handelt es sich um einen besoffenen Typen, der nachts mit seinem Hund durch die Straßen dackelt und Passanten zu Spenden gegen Alkoholkonsum auffordert. Wenn dahinter eine Art Humor versteckt war, habe ich ihn nicht erfassen können.
Die zwischenmenschliche Komponente bleibt natürlich extrem platt. Ich war schon sehr überrascht, dass überhaupt versucht wurde, die innere Zerrissenheit des Helden anzuschneiden. Immerhin gerät Paul in eine Identitätskrise, als seine Freundin ihn fragt, wieso sie ihn und Supersonic Man noch nie zusammen in einem Raum gesehen hat.
Klartext: Wer auf Helden in Strumpfhosen steht, Bond-Sets für Arme mag und wem “Superman” noch lange nicht trashig genug war, der nimmt sich “Supersonic Man” mit Freuden vor. Der blauen Pappnase bei der Arbeit zuzusehen, ist zwar ein eher zwiespältiges Vergnügen, aber Publikum gibt es für alles. Auch für Trash, der sich wie ein Parasit an den großen Laib des berühmten amerikanischen Vorbilds hängt.
Starlight Film brachte kürzlich eine auf 3000 Stk. limitierte Auflage im Digi mit einem hauchdünnen Schuber.
Originaltitel: Supersonicman
Herstellungsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Juan Piquer Simón
Darsteller: Antonio Cantafora, Cameron Mitchell, Richard Yesteran, Diana Polakov, José María Caffarel, Frank Braña, Javier De Campos, Tito García, Quique Camoiras, Luis Barboo, Ángel Ter, Emilio Higuera, Luis Castilla, Frank A. Sánchez, Emilio Fornet
Richard Donners “Superman” war gerade mal ein Jahr alt, da folgte aus Europa gleich ein Rip Off, das sich rotzfrech in Superlativen übte und das amerikanische Original mal eben verbal pulverisierte. “Supersonic Man” sein Name, und eigentlich ist er ein totales Abbild des Original-Superman. Aber sein Cape hat einen Glanzeffekt und sein Gesicht ist blau - modisch mal ganz cool seinen Konkurrenten abgeschossen.
Na, mal ganz im Vertrauen: Was Juan Piquer Simón, der spätere Regisseur von “Slugs”, hier verbricht, darf unter keinen Umständen von irgendwem für voll genommen werden. Das schließt die Macher dieser Untat mit ein. Von Selbstironie aber leider keine Spur - es ist lediglich die ungestüme Draufloskurbelei, die das Ding im Rennen lässt. Unbekümmert und unschuldig wie ein Lamm schämt sich keiner im Geringsten für die Produktion und die schmerzhaft offensichtlichen Superman-Parallelen werden gar nicht erst versucht, zu verschleiern - das macht den “Supersonic Man” posthum zu einer kleinen Perle für Trashgourmets.
Ach ja, die “Hulk”-TV-Serie mit Bill Bixby auf der menschlichen und Bodybuilder Lou Ferrigno auf der grünen Seite war auch gerade ein Jahr alt und wurde prompt ebenfalls Opfer des Streifzugs dieser Billigproduktion. Superman aka Clark Kent hatte seine zwei Alter Egos - Supersonic Man aka Paul hat gleich zwei Schauspieler. Den guten Paul spielt Antonio Cantafora, ein “Magnum”-Prototyp mit Fashion-Schnauzer, und für sein außerirdisches zweites Ich hat man wieder einen Bodybuilder engagiert. Richard Yesteran, auch ehemaliger “Tarzan”-Darsteller, wird die Ehre zuteil, in einer peinlichen roten Ganzkörperstrumpfhose mit darübergezogener blauer Unterhose und Glitzercape auf Verbrecherjagd zu gehen. Ein Gebet gen Himmel, ein Blitz, und schon verwandelt sich der schmächtige Privatdetektiv in einen Superhelden from Outer Space. Mit Sixpack.
Was Supersonic Man kann? Nun, er kann fliegen (im All und über New York), sein Körper ist kugelresistent, er kann Dampfwalzen hochheben, Trucks verschwinden lassen, sich in Sekundenbruchteilen von Punkt A zu Punkt B zoomen, er kann mit einer Handbewegung Dinge verschwinden lassen, durch Wände gucken und außerdem ist er ein begnadeter Fangnetz-Werfer. In den Arenen des alten Roms wäre er DIE Attraktion gewesen.
Wie alle guten Superhelden hat er aber auch eine Achillesferse. Neeeeeiiiiinnn... kein Kryptonit. Das wäre zu einfach gewesen. Statt dessen zwingt ihn ein gewisser Geräuschpegel in die Knie. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: “Supersonic Man unschädlich gemacht! Seine Alte war ein unerbittlicher Schreihals!”
Ausstattungstechnisch werden sich all jene einen Loch in den Bauch freuen, die auf billige Welteroberungsfilmchen stehen, von denen dies ja auch einer ist - schließlich entführt der Baddie-Boss einen netten Onkel, der eine Strahlenkanone gebaut hat, die die Welt zerstören kann. Es gibt jede Menge Modelle - besonders Raketen und Hubschrauber sehen spitzenmäßig billig aus - und die Zentrale der Bosheit ist ein Raum voller Pappcomputer und blinkender Tasten, zu dem ein aalglatter Space-Durchgang führt. Exotische Bond-Schurken wie Scaramanga hatten zwar die fetzigeren Unterschlupfe, aber klein fängt an, wer groß werden will.
In Sachen SFX ist zu sagen, dass Supersonic Man per Wirework und Copy & Paste in die Aufnahmen einer Hubschrauberkamera über New York geschnitten wird. Die Laserpistolen der bösen Gehilfen schießen mit gemalten Lichtblitzen und bei den Leuchteffekten der Verwandlung wird einfach die Beleuchtung am Set volle Kanne aufgedreht. Was den Schnitt anbelangt, sehen wir manchmal noch, wie der Hauptdarsteller nach einer Szene direkt in die Kamera schaut, und der Score - meist ein triumphaler Marsch während der Flugszenen - schneidet immer wieder abrupt ab. Ja, und die Dialoge, die bewegen sich zwischen Zufallstreffern und grenzenloser Dummheit.
Es gibt weiterhin einen feuerspeienden, giftsprühenden und kugelschießenden Roboter, und als Supersonic Man in die Zentrale seines Kontrahenten eindringt, wird er von diesem durch eine Hölle aus Feuer und Eis geschickt, die eigentlich Bestandteil einer geschnittenen Szene von “Superman” war.
Aus irgendeinem Grund wurde dann noch eine Figur eingebaut, die sich ähnlich wie Scrat in “Ice Age” durch Zwischenepisoden sabbelt. Dabei handelt es sich um einen besoffenen Typen, der nachts mit seinem Hund durch die Straßen dackelt und Passanten zu Spenden gegen Alkoholkonsum auffordert. Wenn dahinter eine Art Humor versteckt war, habe ich ihn nicht erfassen können.
Die zwischenmenschliche Komponente bleibt natürlich extrem platt. Ich war schon sehr überrascht, dass überhaupt versucht wurde, die innere Zerrissenheit des Helden anzuschneiden. Immerhin gerät Paul in eine Identitätskrise, als seine Freundin ihn fragt, wieso sie ihn und Supersonic Man noch nie zusammen in einem Raum gesehen hat.
Klartext: Wer auf Helden in Strumpfhosen steht, Bond-Sets für Arme mag und wem “Superman” noch lange nicht trashig genug war, der nimmt sich “Supersonic Man” mit Freuden vor. Der blauen Pappnase bei der Arbeit zuzusehen, ist zwar ein eher zwiespältiges Vergnügen, aber Publikum gibt es für alles. Auch für Trash, der sich wie ein Parasit an den großen Laib des berühmten amerikanischen Vorbilds hängt.
Starlight Film brachte kürzlich eine auf 3000 Stk. limitierte Auflage im Digi mit einem hauchdünnen Schuber.
ah Vince hier http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=3990
LOL noch gar net mitgekriegt... jo geil, wenn der mal billich ist...Samir hat geschrieben:ah Vince hier http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=3990
ließ mal bei ofdb die Rezis durch, klingt echt nach nem BrüllerVince hat geschrieben:LOL noch gar net mitgekriegt... jo geil, wenn der mal billich ist...Samir hat geschrieben:ah Vince hier http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=3990
- EatenAlive
- Action Prolet
- Beiträge: 1743
- Registriert: 10.09.2006, 15:37
- Wohnort: Lübeck
Lol, von dem Film hab ich noch nie was gehört. Das ist ja mal Trash der feinsten Sorte. Ich könnt mal ne Review zu Troma's Toxic Avanger schreiben. Das sind ja die perfekten Männer Trash Filme, viele Brüste und Gewalt. Irgendwie haben mich die Screenshots an den Film erinnert.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
Mein Last.FM Profil
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
Mein Last.FM Profil
Mach das auf jeden Fall! Die Troma-Dinger reizen mich eh schon seit langem.EatenAlive hat geschrieben:Lol, von dem Film hab ich noch nie was gehört. Das ist ja mal Trash der feinsten Sorte. Ich könnt mal ne Review zu Troma's Toxic Avanger schreiben. Das sind ja die perfekten Männer Trash Filme, viele Brüste und Gewalt. Irgendwie haben mich die Screenshots an den Film erinnert.
Jau, den MÜSSEN wir im auge behalten ... unbedingt ... bisher sans noch 15 Euronen ...Vince hat geschrieben:LOL noch gar net mitgekriegt... jo geil, wenn der mal billich ist...Samir hat geschrieben:ah Vince hier http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=3990
In diesem Sinne:
freeman
Ich schau mich mal morgen aufm Flohmarkt um solch ein scheiß gibet da immer für nen 5er oder 10erfreeman hat geschrieben:Jau, den MÜSSEN wir im auge behalten ... unbedingt ... bisher sans noch 15 Euronen ...Vince hat geschrieben:LOL noch gar net mitgekriegt... jo geil, wenn der mal billich ist...Samir hat geschrieben:ah Vince hier http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=3990
- EatenAlive
- Action Prolet
- Beiträge: 1743
- Registriert: 10.09.2006, 15:37
- Wohnort: Lübeck
Dann werd ich mich in den nächsten Tagen mal daran setzen, hab die Filme selbst schon nicht mehr geschaut seit 2 bis 3 Jahren, wird bestimmt mal wieder lustig. Mal sehen vielleicht bau ich es ja noch ein bisschen aus und werd ein kleines Troma Special draus machen.Vince hat geschrieben:Mach das auf jeden Fall! Die Troma-Dinger reizen mich eh schon seit langem.EatenAlive hat geschrieben:Lol, von dem Film hab ich noch nie was gehört. Das ist ja mal Trash der feinsten Sorte. Ich könnt mal ne Review zu Troma's Toxic Avanger schreiben. Das sind ja die perfekten Männer Trash Filme, viele Brüste und Gewalt. Irgendwie haben mich die Screenshots an den Film erinnert.
Trust Me, I'm a Doctor!!
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
Mein Last.FM Profil
"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
Mein Last.FM Profil
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste