Blade of the Rose
Originaltitel: Chin Gei Bin II Fa Doh Dai Jin
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Patrick Leung /
Corey Yuen
Darsteller: Charlene Choi Cheuk-Yin, Gillian Chung, Donnie Yen, Jaycee Chan, Edison Chen, Tony Leung Ka Fai, Qu Ying, Daniel Wu,
Jackie Chan u.a.
Twins Effect, die krude chinesische Interpretation vieler Buffyelemente, wurde vor allem in seinem Heimatland ein veritabler Erfolg und zog recht schnell eine Fortsetzung nach sich. Nach dem schneller, bunter, lauter Prinzip konzipierte man einen Folgefilm, der mit der Eins eigentlich nichts mehr gemein hat, außer den Hauptdarstellerinnen. Ansonsten floss das Geld aus den Einnahmen der I in Unmengen an Kostüme, nette Sets, diverse Massenszenen und viele - mehr oder weniger gelungene - Effekte. In die Drehbuchabteilung wurde dagegen kein Geld gepumpt, was man auch merkt ...
Vor ewigen Zeiten gab es in der Nähe von China ein Land, das von Amazonen beherrscht wurde. Männer hatten hier nichts zu melden. Sie mussten Halsschellen mit Glocken daran tragen, alle Arbeiten verrichten, die Babys großziehen und den Frauen sexuell gefällig sein ... Im Grunde ist dieses Land also nur ein Abbild unserer heutigen, verkommenen Gesellschaft. Doch halt, zumindest für die Bewohner des Landes, von dem Blade of the Rose berichtet, gibt es Hoffnung. Dereinst soll der Kaiser aller Kaiser auf der Bildfläche erscheinen und die Herrschaft über das Land den Männern zurückgeben. Klar, dass die böse Kaiserin, die das Amazonenland mit eiserner Hand regiert, alles daran setzt, dass sich diese Prophezeiung nie erfüllen möge.
Just in dieser Phase fällt den fahrenden Schauspielern Wirrkopf und Klotzkopf eine Karte in die Hände, die den Weg zu Excalibur weist. Dieses Schwert kann nur der Kaiser aller Kaiser führen und insbesondere einer der letzten Kämpfer der Männlichkeit, "Geduckter Tiger, verborgener Drache" (Ein LOL dafür aus meiner Tiger and Dragon liebenden Brust ;-) ), glaubt daran, dass einer der beiden Dummbeutel wirklich der prophezeite Heilsbringer sein könnte. So machen sich die beiden Knalltüten - stets bewacht von Geduckter Tiger, verborgener Drache - auf, das heilige Schwert zu finden. Schnell lesen sie weitere Begleiter auf, deren Motive für die Unterstützung des eventuellen neuen Kaisers nicht unterschiedlicher sein könnten. Gemeinsam trotzt man den verschiedensten Gefahren ...
Soviel zur Story. Was man wie bei Twins Effect unbedingt beachten sollte, ist, dass dieser Film garantiert nicht wirklich jedem zusagen wird. Storyelemente wie die dämlichen Namen der Figuren, ein megainfantiler Auftritt von sogenannten Höhlenmenschen, der dermaßen grenzdebil ist, dass es fast schon schmerzt, und ein Showdown, in dem fast allen männlichen Darstellern Moppen wachsen seien einmal stellvertretend für das genannt, was den geneigten Zuschauer hier erwartet. Und so kann man sich die Reaktionen auch schon wundervoll bildlich ausmalen. Während die eine Hälfte der Zuschauer entsetzt die Hände vor den Gesichtern zusammenschlägt, sitzt die andere grenzdebil lächelnd daneben und genießt den riesigen Haufen Trash, der in auf Hochglanz polierten Bildern auf den Zuschauer einprasselt. Und so muss man konstatieren, dass der Film alles mögliche ist, nur nicht intelligent oder logisch. Spaß machen soll er und das tut er eigentlich auch. Und damit haben wir schon einmal eine sehr wesentliche Parallele zur eins, denn so infantil das Teeniegehampel in dem Streifen auch war, er blieb einfach immer sympathisch und unterhaltsam. Dabei leistet sich auch Blade of the Rose wie der Vorgänger keine wirklichen Hänger und spult sein Programm routiniert und schnell ab.
Einen wesentlichen Kritikpunkt der I hat man in der II nun ausgemerzt. Die Verteilung der Action. In der I platzierte man die spektakuläre - von Donnie Yen choreographierte - Action einzig und allein im Einstieg und dem ausufernden Showdown. Dies tat man vermutlich, weil man sicher gemerkt hat, dass die düstere Action nicht wirklich mit dem fluffig leichten Teeniepart im Mittelteil harmonierte und dort wie ein Fremdkörper gewirkt hätte. So zerfiel die I in drei qualitativ sehr unterschiedliche Teile, was ihn seltsam unhomogen wirken ließ. In der zwei löst man dieses Problem nun besser. Zunächst hat man die Action deutlich überdrehter angelegt und an den over the top Storymix angepasst. Auch den Gewaltanteil nahm man deutlich heraus. Zudem wurde die Action sehr gut auf den Film verteilt, so dass der Film nicht in verschiedene Bestandteile zerfällt. Highlight bildet ohne Zweifel das Shanghai Knights Rematch zwischen Donnie Yen und Jackie Chan, das hier einmal stellvertretend für die restlichen Fights auseinandergenommen werden soll.
Dass Corey Yuen offensichtlich die Actionregie übernommen hat und Patrick Leung (Beyond Hypothermia) den Storypart überlassen hat, merkt man den Actionszenen an allen Ecken und Enden an. Chan und Yen hängen teils massiv in den Seilen, bekommen aber dennoch genug Freiraum, sich im Infight richtig zu beharken. Hauptaugenmerk liegt dennoch darauf, dass man diverse herumliegende Wushu Waffen in Richtung des Gegners beschleunigt oder eben die Klingen kreuzt. Die Choreographie fiel dabei Yuen typisch sehr abgehoben aus. Überall schwirren Schwerter umher, Wasserfontänen mischen sich hinzu, mittendrin Yen und Chan, die sich schon mal Flugschneisen in das nasse Element schneiden, bevor sie hindurchfliegen, um kurz darauf in Bullet Time verschiedene, gerade wieder gen Erdboden fallende Schwerter aufzunehmen und auf den Gegner zu schleudern. Dies präsentiert Yuen in den von ihn gewohnten, brillanten Bildern, bei denen wieder offensichtlich wird, dass er es liebt, seine Kontrahenten aus der Totale zu zeigen ... und zwar aus einer Deckenansicht, wo er obendrein noch wilde Kamerafahrten dazupackt. Dabei bleiben natürlich auch die Yuen Flugeinlagen unter der Kamera hindurch, freilich in Ultra Slow Mo, nicht aus. Kurz: Jeder Corey Yuen Fan wird sich hier absolut beglückt fühlen. Was auch für Chan und Yen Fans gilt, denn beide schlagen sich formidabel in ihrer gemeinsamen Szene. Ein wichtiger Kritikpunkt muss aber genannt werden: Die Chinesen scheinen vermehrt auch Menschen animieren zu wollen und Yuen macht klar, dass diese Technik seinem Filmstil sehr entgegen kommen würde, weil er dann noch entfesseltere Choreografien stemmen könnte. Leider funktionieren diese Elemente hier noch nicht. Die Idee hinter den Szenen wird klar, die Ausführung ist aber leider weit entfernt von einem "Boah ey".
Dass Twins Effect II von Anfang an als reiner Blockbuster geplant war, merkt man der doch recht prominenten Besetzung überdeutlich an. Doch so richtig schauspielern will eigentlich keiner. Der immer verlässliche Tony Leung (der Liebhaber) grimassiert sich durch einen Totalausfall in seiner Filmkarriere, Donnie Yen (Shanghai Knights) erscheint immer recht willkürlich auf der Bildfläche und macht keine Miene zum bösen Spiel ;-), Edison Chen (Infernal Affairs I-III) verschwindet so schnell, wie er aufgetaucht ist und Daniel Wu hat so gut wie keine Screentime und verschwendet auch keine große Anstrengung darauf, dass seine Performance in Erinnerung bleiben könnte. Tja und Jackie Chan soll nur einmal kicken, das macht er auch. Im Bereich der Hauptrollen wird es dann zappenduster: Als Wirrkopf gibt Jaycee Chan, Sohn von Jackie, in seinem Schauspieldebüt ein Zeugnis davon, dass er - wie sein Vater - über kein echtes Schauspieltalent verfügt, dummerweise aber auch nicht dessen Charisma und schon gar nicht seine Kampfkunst geerbt hat. Das macht ihn als möglichen Heilsbringer irgendwie ziemlich unglaubwürdig. Das gleiche Problem (kein Schauspieltalent, kein Charisma, keine Kampfkunst) trifft auch auf Bo-lin Chen als Klotzkopf zu. Ergo sollen wir mit zwei Dumpfbacken mitfiebern, die ungefähr soviel Charisma wie ein von hinten gebügeltes Eichhörnchen haben? Nicht mit mir. Doch für Typen wie mich, hat der liebe Gott ja die kleinen Chinesinnen erfunden. Charlene Choi ist einfach nur niedlich. Da kann man ihre kindische Art noch so hassen, die ringt einem immer wieder ein "süß" ab. Schauspielern tut aber auch sie nicht. Genau wie Gillian Chung. Doch bei ihr ist das noch egaler als egal, denn die ist einfach nur ein Geschoss. So wird man als Mann wenigstens halbwegs von dem mangelnden Schauspieltalent ALLER Darsteller abgelenkt, wenn man(n) auch kaum glauben kann, dass sich ausgerechnet die niedlichen Girls Choi und Chung in Flachpfeifen wie Klotzkopf und Wirrkopf verlieben sollen. So bleibt im Grunde eigentlich nur folgendes Fazit für die Darsteller: Namen huijuijuijui, Leistung pfui ...
Die technische Umsetzung des Filmes präsentiert sich als insgesamt recht gelungen. Die Sets und Schauplätze wissen zu überzeugen und protzen mit einer ungeheuer umfangreichen Farbpalette. Die CGIs abseits der Menschanimation sind allesamt ganz ordentlich. Perfekt sind zwar nur wenige, allerdings wirken sie nicht wie Fremdkörper, wie eben die animierten Kämpfer. Die Kameraarbeit abseits der Corey Yuen Einlagen weiß ebenfalls zu überzeugen (immerhin hat sich Patrick Leung bei seinen eigenen Werken und als Mitarbeiter an diversen John Woo Werken einen guten Ruf als versierter Filmemacher erworben.), was man über die musikalische Untermalung nicht uneingeschränkt behaupten kann. Diese geriet teilweise etwas zu belanglos, kann aber vor allem im Showdown punkten.
So bleibt unterm Strich eine teeniekompatible Fortsetzung eines großen Teeniehits mit debilen Dialogen, seltsamer Story, die man liebt oder hasst, schwachen aber zumeist sympathischen Darstellern, nicht immer überzeugenden Spezialeffekten, netter, teils pompöser Ausstattung und unglaublichen Actioneinlagen.
Die DVD von Splendid kommt in einem ungewöhnlichen Digi, das optisch aber einiges hermacht. Mit einer FSK 16 ist der Film uncut und kommt in bestechender Bild- und Tonqualität und mit recht ordentlichen Extras daher.
In diesem Sinne:
freeman
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Und ich, Vince, weiß leider nicht viel Neues zu berichten:
Mal wieder ein Sequel des Erfolges wegen ist “Blade of the Rose” geworden, weil “Twins Effect” zumindest in der Heimat recht erfolgreich lief. Diese Fortsetzung hat aber lustigerweise abgesehen von den Hauptdarstellerinnen Charlene Choi und Gillian Chung sowie dem Cameo von Jackie Chan keinerlei Konstanz zu bieten und insofern ist es eigentlich fraglich, sie überhaupt als Sequel zu betrachten.
Aber es passt in seiner konsequenten Inkonsequenz hervorragend ins Konzept und betont nochmal mit Nachdruck alle Schwächen von “Twins Effect”. Der ohnehin pseudohaft aufgezogene und nur als Zugeständnis an amerikanische Vorbilder (“Blade”, “Buffy”) mahnende Vampir-Ansatz wurde ohne mit der Wimper zu zucken einem sehr merkwürdigen, fiktional-matriarchalischen Gesellschaftsszenario geopfert, in dem es zwar in ein, zwei Szenen total irrsinnigerweise ein paar Vampirzähne zu bestaunen gibt, dies aber eigentlich in dem Kontext keinen Sinn macht. Aber was macht hier schon Sinn - mehr noch als das Original ist “Blade of the Rose” ein irreales, knallbuntes Fantasy-Trash-Spektakel für Kinder und Jugendliche geworden. Mit kitschigen Kostümen wird man überhäuft und schaut einem überladenen Produktionsdesign ins Angesicht, das ohne jede Ordnung alle Farben durcheinanderwirft, die irgendwie knallig sind und was hermachen.
Zumindest hier lässt sich also eine Brücke zum Vorgänger schließen. Worum es überhaupt geht, ist Jacke wie Hose. Das Drehbuch ist wieder der Mülltonne vorbestimmt. Es geht darum, ein paar knackige Teens ein Abenteuer bestehen zu lassen, dabei möglichst viel möglichst elegant zu Klump zu schlagen und auch noch eine Liebesgeschichte zu erzählen, mit der sich das junge Publikum identifizieren kann.
Irgendein Witzbold hat sich gedacht, Jaycee Chan damit sein Debüt als Schauspieler zu bescheren. Immerhin ist sein Vater der große Jackie Chan, inzwischen über 100 Filme als Darsteller und Regisseur auf dem Konto und längst ein internationaler Star, ohne jemals schauspielerisch irgendwie begabt gewesen zu sein. Doch mit seinem Gespür für erfolgversprechende Rezepte und seiner Standhaftigkeit hat er es weit gebracht und Millionen von Menschen mit seinem Charme und seinen Kampfkünsten über Jahrzehnte hinweg begeistert - muss da nicht auch was auf den Sohnemann übergegangen sein?
Denkste! Jaycee ist absolut talentfreie Zone und leider gleichzeitig einer der vier tragenden Eckpfeiler dieses Filmes. An Ausdruckslosigkeit kaum zu überbieten, schleicht sich der Junge, der von seinem Vater eindeutig Augen und Nase geerbt hat (und ein wenig von dem trübe-Tasse-Gesichtsausdruck), durch gigantische Fußstapfen, die er wohl niemals auch nur ansatzweise auszufüllen imstande ist. Man möchte nicht zu weite Prognosen wagen, denn immerhin sah sein alter Herr in seiner ersten Hauptrolle als “Der Master mit den gebrochenen Händen” auch ziemlich teilnahmslos aus. Doch wenn sich da nicht noch ordentlich was tut (immerhin wird wohl gerade schon sein fünftes Projekt gedreht), wird auch der große Name, der ja Fluch und Segen zugleich sein kann, nicht mehr lange Pate stehen. In Kämpfen erwischen wir Jaycee jedenfalls nie (im Gegenteil, er wirkt immer ein wenig plump), und von der einprägsamen “Nice Guy”-Art des Vaters hat er auch nichts vorzuweisen.
Sein männlicher Kollege Wilson Chen stellt sich etwas geschickter an, ist aber immer noch weit entfernt davon, einen sympathischen Charakter abzugeben, mit dem man sich identifizieren könnte. Die charakterliche Markanz fehlt ihm nämlich auch.
Die Deckelchen auf die Töpfchen geben dann die aus Teil 1 bekannten Popstar-Girlies Charlene Choi und Gillian Chung ab, freilich in anderen Rollen, spielt sich die Handlung doch in einer anderen Zeit und der Verschrobenheit des Szenarios nach auch in einer anderen Dimension ab. Auch hier wird man von Talent verschont, bekommt aber immerhin ein wenig Charme, der den männlichen Stockfischen bis ins Mark hinein fehlt. Charlene Choi darf sogar wieder ihr quengelndes Gequäke von sich lassen, das sie irgendwie drollig wirken lässt, während Gillian Chung erneut die etwas ernstere Spur bevorzugt, dabei aber nicht minder attraktiv ins Objektiv schmollt.
Zugegeben, schauspielerisches Talent fällt wohl ohnehin nicht in den Bedarfsbereich der Zielgruppe, aber auch sonst wirkt dieses Quartett, das uns durch die Geschichte führt, wenig erquicklich. Dass die Jungs so begehrenswert sein sollen, fällt schwer zu glauben, da chemisch keine Spannung zu vernehmen ist. Nicht einmal im Geringsten. Andererseits mag das weniger selbstbewussten männlichen Teenagern auch ein wenig Selbstvertrauen zurückgeben, denn wenn diese Dummpfeifen (tatsächlich werden die sklavenartig gehaltenen Männer in diesem Matriarchat “Dumbbells” genannt und ausgerechnet Jaycee Chan und Wilson Chen beanspruchen für sich, nicht so genannt zu werden) so locker die Gunst hübscher Popsternchen gewinnen können, sollte es doch nicht mehr so schwer sein, zumindest das Nachbarsmädel anzusprechen...
Obwohl die tüchtigen Vier selbst kaum in der Lage scheinen, einen vernünftigen Kick hinzubekommen, strotzt “Blade of the Rose” selbstverständlich wieder nur so vor lauter Kampfszenen, erwartet man doch schließlich, dass die ohnehin toll gewordenen Anfangs- und Endkämpfe von “Twins Effect” noch getoppt werden. Das geschieht zwar nicht ganz, aber wenigstens ist zu berichten, dass es auch diesmal wieder ein, zwei Highlights gibt und die Restaction ansonsten viel sauberer über die 100 Minuten verteilt wurden. Der Mittelteil von “Twins Effect” war ein sehr unbequem goutierbares Gewurschtel, das für die Fortsetzung gerichtet werden konnte. Die Story (so dumm sie ist) läuft flüssig durch und die wirework- und effektlastige Action schmiegt sich sehr vielseitig in den Verlauf.
Das angesprochene Highlight geht daher auch nicht von dem Vierer aus, sondern von zwei Gästen. Donnie Yen und Jackie Chan bieten endlich das, was sie ein Jahr zuvor in “Shanghai Knights” nur ansatzweise zeigen durften: Ein hervorragendes Zweikampfduell der Extraklasse. Die kleine Szene in der US-Komödie war ja schon ein kleines Schmankerl, wirkte aber eher wie der Trailer auf ein richtiges Event, das nun endlich hier geboten wird. Vielleicht nicht ganz so hart und körperfokussiert, aber mit viel Einsatz gehen Yen und Chan gegeneinander zu Werke und werden dabei von allerlei Effekteeinsatz verstärkt, so dass der Kampf ausschaut wie ein Frühlingstanz. Klar hat man es inzwischen schon oft gesehen, wie Körper in Zeitlupe eine Wasserwand teilen und sich die Regentropfen in Zeitlupe auseinanderreißen, doch optische Feinkost ist es immer noch, ungeachtet der Tatsache, dass vor allem “Hero” und auch “The One” (Angreifer bewegt sich in Normalgeschwindigkeit, während Gegner in Zeitlupe durch die Luft wirbeln) sich als Vorlage anbieten.
Die Kulissen wirken dem entgegen oft ein wenig trashig und unausgereift, was aber nicht so ganz unpassend ist, bedenkt man, welche Kuriositäten einem da handlungstechnisch vorgesetzt werden: Männern, denen Busen wachsen, Männer, die sich ihre Genitalien abschneiden, um der Gesellschaft zu gefallen und Höhlentrolle, die stets jene Gefühlsregung annehmen wie ihr Gegenüber. Da braucht man schon ein dickes Fell und eine gewisse Vorliebe für Brachiales, will man diesen Film überstehen - was man aber wohl sowieso nie versucht hätte, wenn man bereits den Vorgänger kannte.
Ja, zurück bleibt prominent besetzter, megatrashiger Big Budget-Kitsch, der den vorausgehenden “Twin Dragons” wenigstens in Sachen Erzählfluss und Actionverteilung übertrumpft. Ansonsten ist “Blade of the Rose” ein ähnlich überkandideltes Event mit schwachen Darstellern, opulenter Ausstattung haarscharf an der Grenze des guten Geschmacks, einer unglaublichen Story (unglaublich im Sinne von schwer zu glauben) und teils ziemlich fetzigen Fights. Obwohl storytechnisch keine Verbindungen bestehen, kann man eine Empfehlung an jene aussprechen, die “Twins Effect” wegen seiner Überstilisierung mochten. Allen anderen sei versichert: Es wird nicht besser.
