Stormbreaker
Stormbreaker
Originaltitel: Stormbreaker
Herstellungsland: Großbritannien / USA / Deutschland
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Geoffrey Sax
Darsteller: Alex Pettyfer, Mickey Rourke, Bill Nighy, Sophie Okonedo, Alicia Silverstone, Ewan McGregor, Missi Pyle, Damian Lewis, Stephen Fry, Andy Serkis, Robbie Coltrane, ...
„Stormbreaker“ ist die Kino-Adaption der ersten Veröffentlichung einer sehr beliebten britischen Romanreihe (von Autor Anthony Horowitz) um den jungen Helden Alex Rider, der sich problemlos als eine Art „jugendlicher James Bond“ umschreiben lässt. Seit Anbruch des neuen Millenniums erschien (bislang) jedes Jahr ein weiteres Werk der literarischen Serie, ausgenommen 2006, da Horowitz zu der Zeit an anderen Projekten, wie dem Drehbuch dieser Verfilmung, arbeitete. Unnötig zu erwähnen, dass ein Ziel dieser rund 25 Millionen Pfund schweren Produktion darin bestand, eine neue (cineastische) Franchise ins Leben zu rufen…
Alex Rider (Alex Pettyfer) ist ein ganz normaler 14-jähriger Schüler, der seit dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel, dem angeblichen Banker Ian (Ewan McGregor), in der Weltmetropole London aufwächst – da letzterer allerdings geschäftlich viel unterwegs ist, stellt Haushälterin Jack (Alicia Silverstone) seine primäre Bezugsperson im Alltag dar. Eines Abends, als beide mal wieder mit dem Abendessen auf Ian warten, erreicht sie die Nachricht, dass er mit seinem Wagen tödlich verunglückt ist. Die Bestürzung sitzt tief, doch bei der Beerdigung erwecken einige Beobachtungen Alex´s Argwohn: Der Pater spricht davon, dass Ian ein echter Patriot seines Landes war, etwas abseits lungern etliche Gestalten herum, die so aussehen, wie man Secret Service Leute in Filmen immerzu portraitiert. Im Anschluss übermittelt ihm der leicht eigenwillig anmutende Chef seines Onkels, Alan Blunt (Bill Nighy), in Begleitung seiner Assistentin Mrs. Jones (Sophie Okonedo) sein Beileid, wobei Alex bewusst offensiv andeutet, dass er die Geschichte des Unfalls in Frage stellt.
Dieses Misstrauen wird zusätzlich genährt, als Jack und er nach der Messe zufällig Zeuge werden, wie Männer Ian´s Berufsunterlagen bei ihnen daheim in einen Van einladen. Ohne zu zögern, schwingt sich Alex auf sein Fahrrad und verfolgt sie quer durch die City bis hin zu einem Schrottplatz, wo er das Unglücksfahrzeug erblickt, welches relativ unbeschädigt ist – ausgenommen einige Einschusslöcher auf der Beifahrerseite. Kurz darauf wird er entdeckt, vermag sich aber den Weg freizukämpfen und geht umgehend einer neuen Spur nach, die ihn bis zu einer Fotokabine im Hauptbahnhof führt, in der die Leute förmlich zu verschwinden scheinen. Auch er setzt sich auf den betreffenden Hocker im Inneren, wirft eine Münze ein und wird in Folge dessen, zu seiner großen Überraschung, auf einem geheimen Schienennetz bis ins „MI6“-Hauptquartier gefahren, wo ihn Mrs. Jones empfängt und ins Büro von Blunt eskortiert. Das alles war bloß eine Art Test: Es stellt sich heraus, dass Ian in Wirklichkeit ein Top-Spion war, der in Ausübung seiner Pflicht ums Leben kam, sowie dass er Alex in Form diverser „Hobbys“ (Bergsteigen, Kampfsport, Fallschirmspringen etc) sein gesamtes Leben lang unauffällig trainiert hat – dementsprechend bietet man ihm einen Job an, welchen er jedoch ablehnt. Nun gut, Jack´s Visum ist bereits seit einigen Jahren abgelaufen, weshalb man sie dafür vor Gericht stellen und im Anschluss deportieren könnte – angesichts dieser „Argumente“ willigt er schließlich doch ein und wird erst einmal für zwei Wochen in ein Special Forces Training Camp verfrachtet, in dem er sich rasch die Anerkennung der alteingesessenen Soldaten verdient und die Prüfung unkonventionell, nichtsdestotrotz erfolgreich besteht. Er ist nun soweit.
Seine erste Mission ist jene, die sein Onkel begonnen hatte: Der exzentrische, milliardenschwere Computer-Mogul Darrius Sayle (Mickey Rourke) wird in Kürze die britischen Schulen mit seinem neuen Virtual Reality Lernprogramm namens „Stormbreaker“ ausstatten, was dem Geheimdienst irgendwie suspekt erscheint. Zu diesem Zweck nimmt Alex die Position eines „Computer Nerds“ ein, der per Gewinnspiel die Chance erhalten hat, das Programm vorab zu testen. Ausgestattet mit diversen Gadgets (Säure-Pickelcreme, Fallschirm-Rucksack usw), die ihm der Konstrukteur Smithers (Stephen Fry) höchstpersönlich überreicht, fliegt er raus aufs Land zu dem schwer bewachten Firmensitz von „Sales Enterprises“, wo Darius (mitsamt einer Riesen-Qualle im Aquarium) zugleich residiert. Trotz des Argwohns dessen Haupthelfer, der strengen Nadia Vole (Missie Pyle) und des schweigsamen, vernarbten Mr. Grins (Andy Serkis), findet er heraus, dass Darrius alle Schüler des Landes per Freisetzen eines Virus´ (aus den Konsolen) umzubringen plant. Ihm bleibt nur wenig Zeit, ehe der Premierminister (Robbie Coltrane) höchstpersönlich den Startschuss des Programms initiiert – doch bis dato türmen sich noch viele Hindernisse in seiner Bahn auf, unter anderem in der Gestalt von Sayle´s russischem Geschäftspartner Gregorovich (Damian Lewis), Ian´s Mörder…
Vorweg eine persönliche Geschmacks-Verortung, um Missverständnisse zu vermeiden: Ich habe nichts gegen Filme dieser Ausrichtung, weshalb es mich keineswegs gestört hat, dass ich altersmäßig der angepeilten Zielgruppe schon entwachsen bin. Ich schäme mich auch nicht, in diesem Zusammenhang ganz offen zu erwähnen, dass mir bis heute der 1991er „If Looks could Kill“ (aka „Teen Agent“) beinahe erschreckend gut gefällt. Die Ideen dieser Abenteuer-Story sind allesamt bereits zuvor im Rahmen mehrer Gelegenheiten verarbeitet worden, selbst wenn man das Erscheinungsdatum der Romanvorlage als Richtwert heranzieht – demnach muss sich „Stormbreaker“ zwangsläufig direkt mit verwandten Produktionen der jüngeren Vergangenheit messen, was eine harte Konkurrenz bedeutet. Ernüchtert ist mir beim Sichten relativ bald klar geworden, dass weder das Niveau der „Spy Kids“ noch jenes des (durchschnittlichen) ersten „Agent Cody Banks“-Streifens erreicht wird – letzteres Frankie Muniz Vehikel bringt geringfügig mehr Charme auf die Waagschale, während die kurzweiligen Robert Rodriguez Flicks (unabhängig des Vergleichs) geradezu vor Action, Gags, kreativen Ideen und rasanten Szenarien platzen. Aufgrund eines eingeschränkten Spaß-Faktors schneidet diese „James Bond Jr.“-Variante bestenfalls einen Tick besser ab als belanglose bzw schwache Genre-Vertreter á la „the Double O Kid“ (1992) oder „Agent Cody Banks 2“ (2004).
Es ist eigentlich nie vorteilhaft, wenn es sich bei der Eröffnung gleich um die insgesamt beste Sequenz handelt. Wir erleben Ian bei der Ausübung seiner Pflicht für Queen and Country: Eine Hochgeschwindigkeits-Verfolgungsjagd auf Motorrädern entfaltet sich entlang einer idyllischen Küstenlinie, bei der diverse Projektile durch die Luft peitschen und ein Schnellboot RPGs auf den fliehenden Undercover-Mann abfeuert, welcher nach einem waghalsigen Manöver sein Bike gegen einen mit Raketen bestückten BMW-Sportwagen tauscht, bevor dieser von einem Helikopter aus ebenso unter Beschuss gerät – ein temporeicher Einstieg, der Laune macht. Die anknüpfende Viertelstunde vermag es nun, diesen Standard aufrecht zu erhalten, und man fühlt sich prima unterhalten, bis Alex MI6 „beitritt“ – obwohl fortan noch immer permanent etwas auf dem Bildschirm passiert, ist der anfängliche Schwung regelrecht abgeebbt sowie einer passablen, allerdings höhepunktlosen Konstante gewichen, die erst zum Finale hin wiederum leichten Auftrieb erhält. Ein zentrales Problem: Die Action ist nicht spektakulär genug. Unbestritten hat man angestrebt, allem einen tendenziell realistischen Touch zu verleihen, weshalb übertriebene F/X gar nicht erst zum Einsatz kamen – doch so mangelt es regelrecht an Schauwerten auf diesem Sektor. Man ist halt inzwischen, dank 007 oder der Familie Cortez, verwöhnt. Da nützt es nicht viel, dass Kampfsport-Legende Donnie Yen („Hero“/„SPL“) die Martial-Arts-Choreographie übernommen hat, denn obwohl die Auseinandersetzung auf dem Schrottplatz, bei der Alex mehrere Angreifer mit Hilfe eines Seils abwehrt, ganz nett ist, kennen ältere Zuschauer diese Vorgehensweise bereits aus „Romeo must die“ oder „the Transporter 2“ – es ist also letzten Endes kaum einfallsreich, sie hierfür zu recyceln, selbst wenn Kiddies die genannten Beispiele nicht gesehen haben bzw anschauen durften. Darüber hinaus wird man Zeuge (u.a.) einer „Cat Fight“-Auseinandersetzung, auf die ich später erneut zurückkomme, diverser Schleichmanöver in engen Schächten, einer Quad-Jagd auf einem Rollfeld sowie dem Herunterbaumeln von einem Hubschrauber und Hochhaus. Ach ja, zudem gibt es eine längere Szene, in der Alex gemeinsam mit seiner Klassenkameradin Sabina auf einem Pferd die Innenstadt Londons durchquert: Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so beeindruckend wirkt, wie man es sich zweifelsohne ausgemalt hat – ähnliche Großstadt-Ausritte in „for Love or Money“ oder „the Cowboy Way“ sind für mich auch keine Action-Highlights.
Ausgerechnet die illustere Besetzung entpuppt sich als Segen und zugleich Fluch, denn in Sachen Rollenausrichtung treten seltsame, störende Diskrepanzen zutage – besonders wenn man Hauptdarsteller Pettyfer seinen erfahrenen Co-Stars gegenüberstellt, die anscheinend vollkommen anderen Anweisungen folgen bzw ihre Parts an sich reißen, während der junge Newcomer bloß den Direktiven seines Regisseurs folgt, welcher seinerseits in jener Phase nicht so recht begriffen zu haben scheint, wie uneben das Gesamtbild schlussendlich wirken wird. Mal abgesehen davon, dass Pettyfer klar älter anmutet (stimmlich, körperlich etc), liefert er im Prinzip eine ordentliche Leistung ab. Er sieht gut aus und ist angenehm talentiert, nur fehlt ihm die Erfahrung bzw das Gewicht, ein solches Projekt nahezu im Alleingang zu tragen, zumal die anderen Charaktere erheblich weniger Raum zugestanden bekommen. Das wesentliche Problem ist: Er nimmt die Angelegenheit viel zu ernst. Es wirkt fast so, als hätte es vor Drehbeginn ein Cast-Meeting gegeben, bei dem einhellig beschlossen wurde, sich im Verlauf köstlich zu amüsieren, um dem Publikum (sowie sich selbst) eine Freude zu bereiten – nur waren Alex und Sax nicht eingeladen. In weitestgehender Abwesenheit jeglichen Charmes und/oder Humors, durchläuft er die verschiedenen Situationen, ohne einen Funken Enthusiasmus zu versprühen, wie man es von einem Teen eigentlich erwartet, der, ausgestattet mit vielen coolen Gadgets, die Welt retten darf – seine Sympathiewerte halten sich stark in Grenzen, was einem gravierenden Handicap entspricht. Zugegeben, er ist in diesen Job unfreiwillig hineingedrängt worden, verhält sich aber trotzdem viel zu kühl und abgeklärt, unabhängig der Tatsache, dass dieser Auftrag seinen ersten markiert. Pettyfer selbst kann man kaum die Schuld dafür in die Schuhe schieben – eher dem Drehbuch sowie den unstimmigen Regieanleitungen.
Mickey Rourke („Sin City“/„Domino“) ist der Johnny Depp dieses Films – jedes Mal, dass er die Bühne betritt, verströmt der Mann eine köstlich süffisante Energie, die begeistert. Darrius Sayle hat er als eine Kreuzung aus Bill Gates, Elton John, Captain Jack Sparrow und Snoop Doggy Dogg (in voller Pimp-Montur, versteht sich) angelegt – Lederklamotten, Cowboystiefel, einer ganzen Brillen-Kollektion, sehr dunklem Teint sowie einer dicken Schicht Eyeliner und Mascara inklusive. Zwar ist er eine ernste Persönlichkeit, ein gelungener Villain, doch seine Extravaganz amüsiert, was gleichwohl für Bill Nighy („Underworld“/„Pirates of the Caribbean 2“) gibt, der alle Szenen, an denen er beteiligt ist, ebenfalls vergnüglich stiehlt. Sein „M“-Pendant weist eine Reihe Ticks auf, die in manchen Augenblicken die bewusst britisch reservierte Fassade durchbrechen und in großartigen Overacting-Momenten resultieren – klasse! Im Sinne eines ernsthaften Gegengewichts steht ihm die talentierte Sophie Okenodo („Hotel Rwanda“/„Aeon Flux“) zur Seite, Sayle hält sich zwei Handlanger, die einem Zeichentrick entsprungen sein könnten: Andy Serkis („Deathwatch“/„King Kong“) spielt Mr. Grin, der früher mal in einem Zirkus rotierende Messer mit dem Mund auffing, bis ihn eines Tages seine Mutter im Publikum per Winken ablenkte – seitdem weist er Lächeln-verlängernde Narben sowie keine Zunge mehr auf, ist demnach stumm. Ich mochte Serkis noch nie – das hat sich hiernach nicht geändert. Missi Pyle („Along came Polly“/„Galaxy Quest“) spielt die weiß-blonde deutsche Nadia Vole in der Tradition von Frau Farbissina aus „Austin Powers“, gepaart mit einem Funken „Ilsa: She-Wolf of the SS“. Vornehmlich verschenkt wurden Alicia Silverstone („Silence becomes you“/„Clueless“) und Damian Lewis (TV´s „Band of Brothers“/„Dreamcatcher“), gelegentlich taucht „cineastische britische Prominenz“ in kleinen Cameos auf, die kaum der Rede wert sind, u.a. Robbie Coltrane („From Hell“) oder der belangslose „Q“-Ersatz Stephen Fry („V for Vendetta“). Besonders ärgerlich ist der Umstand, dass Ewan McGregor („Stay“/„the Island“) nicht einmal mehr die Opening Credits erlebt – aber immerhin konnte er sich bis dato einen Kindheitstraum erfüllen und so richtig „Bond“ spielen.
„Stormbreaker“ gelingt es nicht, eine klare Linie einzuhalten. In Folge des Versuchs, ein möglichst breites Publikum anzusprechen, indem man weder einen zu albernen noch zu ernsten Ton anschlägt, verlieren TV-Routinier Geoffrey Sax, der schon sein Kinodebüt „White Noise“ mehr oder minder mächtig in den Sand setzte, und Autor Horowitz die nötige Balance, so dass die Produktion letztendlich irgendwo zwischen Abenteuerstreifen, zurückhaltender Parodie und „over the Top“-Comedy auf Grund läuft. Entgegen der Schar an bunten Figuren (wohlgemerkt: exklusive Pettyfer), erweckt ein Großteil der Handlung einen viel zu bodenständigen Eindruck. „Spy Kids“ hat sich weniger ernst genommen – hier hingegen versuchte man, ein Standbein in der Realität zu belassen, was sich gelegentlich nicht unbedingt optimal verträgt, z.B. Alex´s Training inmitten echter Soldaten, welche ihm anschließend bescheinigen, er sei tatsächlich „eine tödliche Waffe“. Nee, schon klar. Die gebotenen Stunts sind viel zu lahm, zahm und altbacken, um wahre Begeisterung hervorzurufen – Sax beweist in dieser Beziehung identisch fehlendes Gespür wie in Sachen Gruselstimmung bei seinem Vorgängerwerk. Einzig ein Kampf zwischen Jack und Nadia bleibt in Erinnerung, was aber nicht an den einstudierten Martial-Art-Moves liegt, die man zu genüge (u.a.) aus „Charlie´s Angels“ kennt, sondern weil man parallel dazu einen im TV laufenden Cartoon zu sehen bekommt, der dem Geschehen mehr als nur ähnelt. Diese Sequenz verdeutlicht eigentlich, dass den Machern die Themenverwandtschaft durchaus bekannt war – was angesichts der allgemeinen Vernachlässigung dieser Ansätze umso verwunderlicher ist. Darrius´ Riesenqualle ist ein cooler Zusatz, und beinahe genial fand ich eine Szene, in der ein kleiner Fisch einen Tentakel berührt, sich bis auf die Greten auflöst und so gen Boden des Aquariums sinkt. Wenn man just dann blinzelt, ist dieses Mini-Highlight bereits vorüber, was auch für eine Taube gilt, die von einer das Ziel verfehlenden Kugel getroffen wird – mehr davon, weniger Luftschacht-Kabbeleien! Das nächste Ärgernis wäre nerviges Product-Placement: Ian´s BMW erhält (seitens der Inszenierung) deutlich mehr Aufmerksamkeit als er selbst, eine von Alex´s technischen Spielereien steckt in einem Nintendo DS, passenderweise Vertreiber des Games zum Film. Es passiert eine Menge innerhalb des Verlaufs – leider nur kaum etwas wirklich interessantes.
Eine neue Franchise „made in UK“ sollte es werden – ein Schielen in Richtung 007 und Harry Potter lässt sich nicht verleugnen, zumal multiple direkte Anspielungen auftreten. Die bisherigen Einspielergebnisse setzen jedoch vorerst ein Fragezeichen hinter dieses Bestreben. Es bleibt abzuwarten, ob eine Fortsetzung überhaupt über die Schwelle der Tür schreitet, welche das (dem enttäuschen Showdown folgenden) Ende hier weit offen hält – eventuell mit einem fähigeren Skript und Regisseur. Rider´s erste Kino-Mission enttäuscht zumindest: Sie ist nicht mehr als ein formelhaftes, unoriginelles, überraschungsfreies, über weite Strecken witzloses Unterfangen, das einem komplett vorhersehbaren Kurs folgt. Das Schema ist bekannt – und dem Titelhelden fehlt es schlichtweg an Charisma, um das genügend zu kompensieren. Wäre es nicht mal schön, wenn eine Situation auftreten würde, in welcher die Anwendung keiner der ausgehändigten Superwaffen wie die Faust aufs Auge passt? Nein, jedes einzelne Gadget ist irgendwann optimal nützlich, man kann immerzu weit im Voraus erahnen, wo das jeweilige Mittel wohl Verwendung finden wird – gähn! Jungs zwischen 8 und 16 werden gewiss die Action-Einlagen mögen, Mädchen für Pettyfer´s Aussehen schwärmen, beide „Parteien“ den kantenlosen Soundtrack (u.a. sind die „Gorillaz“ vertreten) ansprechend finden. Es gibt sogar eine speziell abgestimmte Botschaft, welche Anti-„Bullying“-Initiativen zufrieden stimmen dürfte: Sayle´s Motiv ist nämlich Rache – und zwar dafür, dass er damals in der Schule vom jetzigen Premierminister gehänselt wurde! Also, Kinder: Seid nett zu Euren Klassenkameraden – ansonsten könnten sie Euch (und Millionen andere) später deswegen töten wollen! Abschließend bleibt nur noch festzuhalten, dass Personen außerhalb der anvisierten Zielgruppe sicher ebenfalls einige ansprechende Punkte entdecken können, beispielsweise das britische Setting oder die hochwertige Besetzung – nur reichen diese allein keinesfalls aus, den Film schlussendlich oberhalb des Durchschnitts einzuordnen…
Aktuell sind brauchbare DVDs in England und Hongkong erschienen - Infos bezüglich einer deutschen Veröffentlichung sind mir bislang noch nicht bekannt.
- John_Clark
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Irgendwie stolperte ich im Media Markt über eine günstige DVD namens "Stormbreaker". Ewan McGregor, Mickey Rourke, Damian Lewis, Robbie Coltrane, Alicia Silverstone... nicht ganz unbekannte Namen. Konnte der Film halten, was die Story zu versprechen scheint?
Inhalt:
Alex Rider hat seinen Onkel Ian immer für einen langweiligen Banker gehalten. Um so überraschter ist er, als er erfährt, dass er Top-Agent des britischen Geheimdienstes MI6 war. Leider nur „war“, denn er fällt einem russischen Killer zum Opfer. Prompt wird Alex von Blunt, dem MI6-Chef, als Ersatz für seinen Onkel ausgewählt und erhält eine brisante Mission, die auch James Bond gefallen hätte. Ausgerüstet mit feinsten Gadgets von einem Waffenmeister und einem luxuriösen Appartment samt extrem hübscher Haushälterin, muss Alex schon bald herausfinden, was der undurchsichtige Millionär Darrius Sayle und seine Handlanger, die schöne Nadia Vole und der stets stumm agierende Mr. Grin im Schilde führen – bevor es Millionen von Kindern das Leben kostet!
Hört sich nach einem James Bond Junior-Vehikel an. Doch kann man da jedoch Entwarnung geben. "Stormbreaker" ist kein totaler Kiddie-Film. Klar, die Story, basierend auf den Romanen von Anthony Horowitz, ist eher für junges Publikum gedacht. Doch das lässt den Spass und die Action nicht trüben. Denn in diesem kleinen britischen Film kracht es noch und nöcher.
Gesagt werden muss, dass die genannten grossen Darsteller allerhöchstens in Nebenrollen auftreten. Ewan McGregor's Filmminuten sind sogar an einer Hand abzuzählen. Mickey Rourke als Oberbösewicht und Damian Lewis (bekannt für seine grossartige Rolle in "Band of Brothers") als Auftragskiller sind auch Nebenfiguren. Alicia Silverstone ist in diesem Film leider ziemlich überflüssig - ihre Figur ist sogar eher nervtötend als storytreibend. Jedoch muss gesagt werden, dass eine der besten Szenen des Films ein Fight zwischen Silverstone-Charakter Jack und Bösewicht-Assistentin Nadia Vole darstellt. Die beiden kloppen sich in Kill Bill-Manier im Rider-Anwesen - Parallel dazu wird immer wieder der TV eingeblendet, bei welchem ein ganz ähnlicher Comic-Fight zu sehen ist. Grossartig gemacht.
Die Hauptrolle gehört Alex Pettyfer, der den jungen Alex Rider verkörpert, ein junger und übertalentierter Schüler, der vom MI6 zum Top-Geheimagenten ausgebildet wird. Pettyfer spielt seine wohl erste Hauptrolle auch vollkommen akzeptabel. Man kauft ihm den Mini-Agenten wirklich ab, egal wie unrealistisch das ganze Szenario auch erscheint.
.. denn, solche Szenarien - krasser Bösewicht will die Welt (oder zumindest teile davon) zerstören oder erobern - gehörten früher mit einem 007-Logo versehen. Bösewicht Sayle hat beinahe schon klassisches Bond-Bösewicht-Format, ebenso seine Handlanger.
Als extrem gelungen darf man den Soundtrack bezeichnen. Stets hört den richtigen Song im Hintergrund, was dem Film sicherlich hilft, sich von Kiddie-Verfilmungen abzuheben.
Fazit: Obwohl schon 2007 auf DVD erschienen, ist "Stormbreaker" mein Ersatz für das schwache Bond-Abenteuer "Quantum of Solace". Man darf "Stormbreaker" sicher nicht überbewerten, aber besser als der neue Bond ist dieses Werk allemal - fühlt man sich als Zuschauer einfach wieder in eine "bondesque" Welt versetzt. Zwei Fortsetzungen sind angeblich schon in Planung.
Inhalt:
Alex Rider hat seinen Onkel Ian immer für einen langweiligen Banker gehalten. Um so überraschter ist er, als er erfährt, dass er Top-Agent des britischen Geheimdienstes MI6 war. Leider nur „war“, denn er fällt einem russischen Killer zum Opfer. Prompt wird Alex von Blunt, dem MI6-Chef, als Ersatz für seinen Onkel ausgewählt und erhält eine brisante Mission, die auch James Bond gefallen hätte. Ausgerüstet mit feinsten Gadgets von einem Waffenmeister und einem luxuriösen Appartment samt extrem hübscher Haushälterin, muss Alex schon bald herausfinden, was der undurchsichtige Millionär Darrius Sayle und seine Handlanger, die schöne Nadia Vole und der stets stumm agierende Mr. Grin im Schilde führen – bevor es Millionen von Kindern das Leben kostet!
Hört sich nach einem James Bond Junior-Vehikel an. Doch kann man da jedoch Entwarnung geben. "Stormbreaker" ist kein totaler Kiddie-Film. Klar, die Story, basierend auf den Romanen von Anthony Horowitz, ist eher für junges Publikum gedacht. Doch das lässt den Spass und die Action nicht trüben. Denn in diesem kleinen britischen Film kracht es noch und nöcher.
Gesagt werden muss, dass die genannten grossen Darsteller allerhöchstens in Nebenrollen auftreten. Ewan McGregor's Filmminuten sind sogar an einer Hand abzuzählen. Mickey Rourke als Oberbösewicht und Damian Lewis (bekannt für seine grossartige Rolle in "Band of Brothers") als Auftragskiller sind auch Nebenfiguren. Alicia Silverstone ist in diesem Film leider ziemlich überflüssig - ihre Figur ist sogar eher nervtötend als storytreibend. Jedoch muss gesagt werden, dass eine der besten Szenen des Films ein Fight zwischen Silverstone-Charakter Jack und Bösewicht-Assistentin Nadia Vole darstellt. Die beiden kloppen sich in Kill Bill-Manier im Rider-Anwesen - Parallel dazu wird immer wieder der TV eingeblendet, bei welchem ein ganz ähnlicher Comic-Fight zu sehen ist. Grossartig gemacht.
Die Hauptrolle gehört Alex Pettyfer, der den jungen Alex Rider verkörpert, ein junger und übertalentierter Schüler, der vom MI6 zum Top-Geheimagenten ausgebildet wird. Pettyfer spielt seine wohl erste Hauptrolle auch vollkommen akzeptabel. Man kauft ihm den Mini-Agenten wirklich ab, egal wie unrealistisch das ganze Szenario auch erscheint.
.. denn, solche Szenarien - krasser Bösewicht will die Welt (oder zumindest teile davon) zerstören oder erobern - gehörten früher mit einem 007-Logo versehen. Bösewicht Sayle hat beinahe schon klassisches Bond-Bösewicht-Format, ebenso seine Handlanger.
Als extrem gelungen darf man den Soundtrack bezeichnen. Stets hört den richtigen Song im Hintergrund, was dem Film sicherlich hilft, sich von Kiddie-Verfilmungen abzuheben.
Fazit: Obwohl schon 2007 auf DVD erschienen, ist "Stormbreaker" mein Ersatz für das schwache Bond-Abenteuer "Quantum of Solace". Man darf "Stormbreaker" sicher nicht überbewerten, aber besser als der neue Bond ist dieses Werk allemal - fühlt man sich als Zuschauer einfach wieder in eine "bondesque" Welt versetzt. Zwei Fortsetzungen sind angeblich schon in Planung.
Ich sortiere mich einfach mal zwischen beiden Meinungen ein. Dank österlichem Programm nun auch endlich mal gesehen und vom Starauftrieb in den Credits ziemlich verwundert gewesen. Dass dabei bis auf Mickey keiner mehr als 2 Minuten mitspielt, erdet das ganze wieder. Der Film selber wirkt arg atemlos. Beständig passiert etwas und ist der Streifen in Bewegung, was mit der Zeit aber ziemlich langweilt, da allen Ereignissen gemein ist, dass sie höhepunktlos verpuffen. Dafür sieht das alles ziemlich schick aus und macht Mickey sogar in seiner Standgasperformance durchaus Laune. Wieso Donnie Yen hier mitgemischt hat, erschließt sich nach Ansicht des Endergebnisses aber nicht so recht, denn wirkliche Highlights gibt es nicht zu bestaunen, bzw. da Pettyfer ja noch nie als Kampfsportler auffiel und man sichtlich auf Doubles zurückgreifen musste, bleibt man bei den actionreicheren Momenten gezwungenermaßen immer in extrem distanzierten Kameraposition oder filmt einfach nur den Unterkörper, um die Doubles nicht zu enttarnen (Nice Try ) ). Was immer nach faulem Kompromiss stinkt. Dennoch, als flotte Sonntagabendunterhaltung für junge Teens geht das rundweg in Ordnung ...
In diesem Sinne:
freeman
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