Power Force

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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Power Force

Beitrag von freeman » 02.02.2007, 00:22

Power Force

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Originaltitel: True Vengeance
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: David Worth
Darsteller: Daniel Bernhardt, Beverly Johnson, Miles O'Keeffe, Jonathan Lutz, George Cheung, Tzi-Chun Yuan, Tessa Sugay, Leo Lee, Keo Woolford, Harrison Young, Tony Goodstone, Tanya Newbould, Yasuke Todo u.a.

Power Force stammt wie Blue Tiger, Back to Back, American Yakuza, Showdown in Little Tokyo oder White Tiger aus einer Phase, als man versuchte, vor allem im B-Bereich den Filmen einen gewissen Asiaflair zu verleihen und ihnen so etwas angedeihen zu lassen, was die teils recht plumpen Storys um ein exotisches Element bereicherte. Und diese Rechnung schien, gemessen an dem doch recht beachtlichen Ausstoß an Streifen, durchaus aufzugehen. Natürlich wurden dahingehend zumeist die allergängigsten Klischees transportiert und eine ernst zu nehmende Auseinandersetzung mit der vor allem japanischen Kultur brauchte man hier wahrlich nicht zu erwarten. Mir persönlich gefällt ein großer Teil dieser Streifen aber absolut vorzüglich ... Power Force bildet dabei keine Ausnahme.

Allen Griffin zieht nach dem Tod seiner Frau alleine die gemeinsame Tochter Emily groß. Als er eines Tages nach Hause kommt, ist Emily verschwunden. Stattdessen findet er ein Videotape. Die darauf befindliche Nachricht verlangt von ihm die Durchführung des Mordes an einem Betriebsvorstand einer Firma für künstliche Intelligenz. Sollte Allen diesen Kerl nicht ausschalten, stirbt Emily. Wenige Augenblicke später muss die Stelle des Betriebsvorstandes neu besetzt werden und Allen muss bemerken, dass auch er auf der Abschussliste des geheimnisvollen Mordauftraggebers weit oben angesiedelt ist! Allen findet schnell heraus, dass er wohl der Yakuza ein Dorn im Auge zu sein scheint. Doch er hat gar keine Zeit, sich groß darüber Gedanken zu machen, denn erstens muss er seine Tochter befreien, zweitens der Polizei entkommen und drittens diversen Yakuza Schergen einen Scheitel ziehen. Zu Allens Verfolgern gesellt sich bald ein von Oberyakuza Minushoto angeheuerter Spezialist mit dem Allen eine düstere Vergangenheit gemein hat ... eine Vergangenheit, in die obendrein auch Minushoto verwickelt zu sein scheint ...

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So geheimnisvoll wie die Handlung nun anmuten mag, ist sie beileibe nicht. Straight durchgezogen ist sie im Grunde eine reine "Familienangehöriger wird entführt, männliches Familienoberhaupt haut daraufhin auf die Kacke" Variation, die keinerlei Innovationen oder dergleichen zu bieten hat. Muss sie auch nicht, denn Power Force setzt auf etwas ganz Anderes: Action ohne Ende. Bereits nach 20 Minuten macht so zum Beispiel Allen das, was sonst immer 20 Minuten vor Schluss den Showdown einleitet: Er rüstet sich auf. Und zwar massiv. Am Ende der Prozedur, die einfach nur genial Old School umgesetzt wurde, ist er sicher knapp 30 Kilo schwerer und der Actionfan weiß: Storytechnisch war es das. Und dem ist auch so. Allen prügelt und kickt sich fortan durch die stark japanophile Unterwelt San Pedros und reichert die Luft mit diversen schwermetallhaltigen Ballaststoffen an. Dabei Highlights zu benennen fällt schwer, da der Film fast schon atemlos von Actionszene zu Actionszene hetzt. Hier werden ein paar riesige menschliche Fleischberge verzimmert, da ein Nachtclub befriedet, auch die heimischen Vier Wände werden neu tapeziert und am Ende zieht es alle an die frische Luft zu einem Meet and Bleed im Park. So muss das sein. Dabei beschränkt sich die gebotene Action einzig und allein auf Geballer und Gekicke. Sonstige Actioneinlagen wie dicke Explosionen oder Autoverfolgungsjagden braucht man hier nicht zu erwarten. Zwar gibt es immerhin eine kleine Motorradverfolgungsjagd, diese verpufft allerdings ziemlich wirkungslos und soll eigentlich nur den Showdown eröffnen. Das Gekicke profitiert extrem von Daniel Bernhardts beachtlichen Kampffähigkeiten und einer wirklich netten, auf Härte getrimmten Kampfchoreographie, die diverse spektakuläre Einlagen durchaus auch mal mit einem *Swoosh* unterlegt oder rasant hintereinandergeschnitten aus leicht variierenden Perspektiven präsentiert. Die Ballereinlagen gemahnen dann vollkommen an die damals gerade aufkommenden Heroic Bloodshed Knaller. Sie ist zwar nicht sonderlich blutig, dafür aber wirklich nett choreographiert. Allen ist die ganze Zeit am Sliden, Herumfliegen und durch die Gegend Hechten. Dabei ballert er natürlich zumeist beidhändig. Der obligatorische lange Mantel darf da freilich nicht fehlen.

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Optisch wird das Alles von David Worth sehr energetisch und gelungen umgesetzt. Die Kameraperspektiven atmen viel Hongkongflair, genau wie diverse Kamerafahrten. Vor allem bei den Fightsequenzen steht die Kamera immer am richtigen Fleck und die Gewaltspitzen gibt es dann als Zugabe immer in recht ansprechenden Zeitlupenstudien zu bewundern. Auch der griffige Score weiß durchaus zu überzeugen. Abgesehen von dieser gelungenen technischen Präsentation merkt man leider, dass Worth wohl mit extremen Budgetschwierigkeiten zu kämpfen hatte. So setzt es einmal blutige Einschüsse, einmal nicht. Da haben Kugeln einmal Auswirkungen auf die Umgebung (Autos, die zerschossen werden), einmal hinterlassen sie nur Rußflecken (Ballereien in Gebäuden, wo sie hundertprozentig mühelos durch die Wände gegangen wären, vor allem bei den aufgefahrenen Kalibern). Diese Budgetarmut macht sich aber am meisten bei den Schauplätzen bemerkbar. So schaut der kolumbianische Dschungel des Einstieges aus, wie der Laubwald vor meiner Tür und vor allem die Innenräume des Filmes haben NULL Flair. Zumeist gemahnen alle Räume an Lagerhallen, in die man eben irgendwas reingestellt hat. Highlight ist ein als exklusiver Nachtclub für japanische Bussinnesleute angetrailerter Stripschuppen. Ich weiß ja nicht, ob die Japaner auf so etwas stehen, aber eine komplett grau in grau gehaltene Lagerhalle mit Bauträgern anstelle von Säulen und mit schön bunten Graffitis an der Wand wirkt auf mich nicht wirklich sonderlich exklusiv oder erotisch. Naja, wenigstens hat Worth hier viele Moppengirls reingepackt, die lenken ein wenig von den nackten Wänden ab :lol: . Ansonsten kann man dem Film aber keine großartigen Vorwürfe machen.

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Das gilt auch für die Darsteller. Bernhardt darf permanent um sich treten und schlagen, bekommt geile One Liner in den Mund gelegt (You think you can kill me!? No one can kill me!!! *Genickbruch*) und hat eigentlich gar keine Gelegenheit so etwas wie Schauspielerei zu betreiben. Und was soll ich sagen, es funktioniert! ;-). Miles O'Keefe als Spezialist ist imo eine Lachnummer. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mit ihm per se nichts anfangen kann. Hier labert er nur permanent davon, wie gut er sei und was er schon alles getan habe. Nebenher gibt's ein paar Origamifalttechniken und Dünnschissgelaber, dann isser tot. Egal. Der Rest des Castes schlägt sich ordentlich (im wahrsten Sinne des Wortes) durch den Film. Wirklich auffallen kann eigentlich nur ein ewig maulender, recht schnoddriger Detective, den man leider ein wenig zu früh aus dem Film nimmt.

So bleibt ein wahrlich nett rockender B-Actionkracher, der Spaß macht, sehr geradlinig und höchst kurzweilig durchgezogen wird und in Bernhardts Oeuvre wohl definitiv das Highlight stellen dürfte (Matrix Reloaded mal außen vor).
:liquid7:

In Deutschland sieht es mit Uncutfassungen eher mager aus. Die britische DVD von FM Entertainment ist uncut und hat mit "Extras" wie einer Szenenanwahl und einem Play Movie Button echtes VHS Flair ... ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 02.02.2007, 05:42

yeah, solider Kickerfilm! :lol:
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Beitrag von StS » 02.02.2007, 06:47

Kenn ich gar nicht... :?
Wenn er mikr mal über den Weg läuft - vielleicht. :wink:

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Beitrag von kami » 02.02.2007, 14:19

Will ich mir seit einiger Zeit schon holen, ist mir aber immer noch zu teuer. Falls jemand die DVD loswerden will, ich nehm´se.

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Beitrag von SFI » 02.02.2007, 18:19

die UK koscht doch gar net so viel
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Beitrag von John Woo » 02.02.2007, 18:22

Ist Daniel Bernhardt ein Schweizer??? :shock:

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Beitrag von SFI » 02.02.2007, 19:07

afaik ja, die besten Kicker sind alle aus der EU und Efta importiert! :lol:
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Beitrag von kami » 03.02.2007, 08:46

Liquid Love hat geschrieben:afaik ja, die besten Kicker sind alle aus der EU und Efta importiert! :lol:
Efta?

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Beitrag von SFI » 03.02.2007, 14:14

European Free Trade Association, da die Schweiz nur dort drinne ist und net in der EU hab ichs zusätzlich erwähnt.
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Beitrag von Joker6686 » 24.04.2007, 21:06

kami hat geschrieben:Will ich mir seit einiger Zeit schon holen, ist mir aber immer noch zu teuer. Falls jemand die DVD loswerden will, ich nehm´se.
kami die DVD kostet aktuell bei amazon.co.uk 1,97 Pfund.

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Beitrag von Joker6686 » 24.03.2008, 09:09

Gestern endlich mal gesehen und ich muss sagen ich bin überaus begeistert, der Film kommt direkt zur Sache und ruht sich nicht erst mit einer langweiligen Storyeinführung aus, sondern zeigt direkt in welche Richtung es gehen wird, dass dabei Daniel Bernhardt so knallhart austeilt hätte ich nicht erwartet, spektakuläre Moves und Fightszenen sowie ordentlich Shoot Outs lassen das Actionherz höherschlagen, was ich aber irgendwie nicht verstehen kann, dass der Shoot Out mit den Anleihen bei John Woo so blutarm daherkommt, im restlichen Film gibt es ne Menge blutiger Einschüsse, gerade zum Finale hin und dann bekommt die durchgestylteste Ballerei im Film kein bissel Trefferwirkung spendiert. Komisch aber wahr, ansonsten mehr als cooler Film mit einem Hauptdarsteller, der wahrscheinlich niemehr so cool war.

:liquid8:

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Beitrag von McClane » 24.03.2008, 10:59

Definitiv der beste Bernhardt Film, wenngleich "Bloodsport II" auch noch ganz nett ist. Schöner straight durchgezogener Rachestreifen ohne große Schnörkel, der Look ist leider nicht ganz so hochwertig (freeman erwähnte es ja bereits), doch dafür gibt es dann Keilereien und Shoot-Outs, die das Actionherz höher schlagen lassen und wirklich gut choreographiert sind.

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Beitrag von kami » 30.05.2009, 14:48

TRUE VENGEANCE ist ein recht amüsanter B-Actioner mit flashigen Fights und kernigen Shootouts, der leider etwas unfokussiert durch die Nullhandlung laviert und die ganz großen Actionszenen vermissen lässt. Auch das Budget war spürbar knapp, wurde aber an den richtigen Stellen eingesetzt.
Gestört hat mich der mäßig befriedigende Showdown als auch die Tatsache, dass sich der Daniel zwar nach 20 Minuten Commando-mäßig ausstaffiert, sein Waffenarsenal aber gar nicht wirklich sprechen lässt.
Darum reicht's leider nur zu guten :liquid6:

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Beitrag von Waxman » 04.01.2012, 16:30

Erscheint am 17.01. auf bei uns auf Dvd unter dem Titel "Elite Fighter".
Die Laufzeit ist mit 83min. angegeben.Weiß jemand ob der Uncut ist?
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Beitrag von freeman » 05.01.2012, 08:17

Hm, also die GB Fassung hat annähernd 90 Minuten. Die Ofdb verkündet, dass die uncut im TV mal 83 Minuten ging, nur dürfte da der Abspann net dabei gewesen sein ... sollte man also vermutlich das UNCUT auf dem Cover abwarten oder auf den Buschfunk lauschen ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Waxman » 05.01.2012, 12:07

Also ich hab mal ne Mail an KNM Home Entertainment geschrieben Bezüglich der Fassung.Hab heut morgen gleich ne Antwort bekommen und laut denen wird der Film Uncut sein!
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Beitrag von freeman » 09.01.2012, 08:59

Schnittberichte tat es Waxman gleich

In diesem Sinne:
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Beitrag von kami » 09.01.2012, 10:40

Was geht eigentlich in den Köpfen der Entscheidungsträger vor, die sich entschließen, den Film ein zweites Mal umzubennen und ein Stock-Foto ohne jede Verbindung zum Film fürs Cover zu verwenden. Will man einfach nur die paar Mann verärgern, die überhaupt Interesse an der DVD haben könnten?

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Beitrag von freeman » 09.01.2012, 17:38

Ich denke mal, man wird keinen Zugang zu den Originalbildern mehr haben. Imo war das Cover der britischen DVD auch net der Burner, Qualimäßig gesehen. Und naja, machen wir uns nix vor: Ein Cover mit FSK 18 Aufdruck, zwei Katanas und allgemein einem martialischen Grundton wird garantiert besser laufen, als ein Cover mitm Daniel :lol:

Ich werd die mir eh schenken, meine GB reicht mir, vor allem, was den krachledernen Sound angeht ...

In diesem Sinne:
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