Heuschrecken - die Achte Plage
Heuschrecken - die Achte Plage
Heuschrecken - die Achte Plage
Originaltitel: Locusts: The 8th Plague
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Ian Gilmour
Darsteller: Dan Cortese, Julie Benz, David Keith, Kirk B.R. Woller, Jeff Fahey, Hristo Shopov, Paraskeva Djukelova, Phillip Roth u.a.
Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es wurde ihnen gesagt, sie sollen nicht Schaden tun dem Gras auf Erden, noch allem Grünen, noch irgendeinem Baum ... (aus der Offenbarung des Johannes)
Tja, was der Bibel recht ist, kann dem Horrorgenre nur billig sein. Also her mit dem kleinen Insektenhorror. Den lustigen Grashopplern nahm sich die ungemein fleißige Produktionsschmiede des amerikanischen Sci Fi Channels an, der, ähnlich unserem heißgeliebten Steven Seagal, in letzter Zeit ein Abfallprodukt nach dem anderen auf die leidgeprüften Heerscharen an Filmfans loslässt. Es geht, man ahnt es vermutlich schon ;-), um Heuschrecken. Diese wurden von einer Firma namens Silogen so "hingebogen", dass sie nur die Schädlinge der amerikanische Landwirtschaft attackieren, nicht aber die Agrarkulturen wie Getreide und Co. Bei einem Testlauf für eine dieser Heuschreckenpopulationen in einem Testlabor in dem beschaulichen Ort Prairie in Idaho kommt es zu einem kleinen Betriebsfehler und schwupps ist ein riesiger Heuschreckenschwarm auf freiem Fuß und begibt sich auf die Suche nach Nahrung. Zunächst machen sich die Hoppelviecher nur an Nutztieren zu schaffen, versteifen sich aber bald auf die größten Rindviechers auf Gottes weitem Rund ... Menschen, die kleinen schmackhaften Appetithappen, die man sich nur zu gerne mal einwirft, wenn der kleine Hunger kommt ...
Das Ergebnis ist ein Film von biblischen Ausmaßen ... Sprich: Er ist biblisch schlecht und zwar wirklich. Zum einen, weil die Story genauso hirnrissig ist, wie sie hier klingt und zum anderen, weil sie von einem Klischee zum nächsten marschiert und dabei fein säuberlich jeden Anflug von Spannung aus dem Film tilgt. Ergo ist alles drin, was Tierhorror eben so ausmacht. Es gibt den bösen, geldgeilen Industriellen, den herzlich wenig juckt, wie viele Menschen sterben, Hauptsache "seine" Errungenschaft muss nicht leiden. Es gibt den halbwegs "humanen" Mitstreiter des geldgeilen Sackes, der trotz Bedenken zu seinem Chef steht. Dann gibt es den Warner, der schon immer wusste, dass die Firma den falschen Weg beschreitet und deshalb aus ihren Reihen geworfen wurde. Es gibt das Bindeglied zwischen beiden Parteien: Die Tochter des Industriellen ist freilich die Intimsportmatratze des Warners. Es gibt Kinder, die natürlich von den Heuschrecken nicht angetastet werden (Merke: Kinder darf man nicht töten!) und es gibt den Militär, der zwar sieht, dass Nichts von dem was er macht, irgendeinen Effekt hat, trotzdem aber immer weiter auf seiner Marschrichtung beharrt. Doch nicht nur das Figureninterieur ist Klischee pur. Nope, denn obwohl die Heuschrecken so manipuliert wurden, sich nicht fortpflanzen zu können (Jurassic T-Rex, ick hör dir trappsen) findet natürlich auch hier die Natur einen Weg und so vermehrt man sich lustig drauf los. Weiß dann die Geschichte nicht weiter, greifen halt die Viecher an. Dabei verhalten sich dann die Opfer so hirnverbrannt, als hätten die Heuschrecken ihnen schon von Weitem per Strohhalm das Gehirn ausgesaugt. In diesem Tohuwabohu geht dann auch die verbliebene Restlogik vollkommen den Bach runter: Da marschiert beispielsweise eine militärische Eingreiftruppe überwiegend mit M16 und Handfeuerwaffen ausgestattet gegen einen Heuschreckenschwarm ins Feld und gegen Ende weiß man zwar, dass bestimmte Menschen nicht von den Heuschrecken attackiert werden, dennoch schickt man einen Mann auf einen Selbstmordeinsatz, der NICHT zu dieser Gruppe gehört und daher zwei Minuten später munter wegschnabuliert wird. Die Frau, die nicht von den Heuschrecken attackiert worden wäre und direkt neben dem Auserwählten stand, schaut dann auch mal ganz dolle traurig in die Kamera ... Weiber ... Kurzum: Wer hier nicht mehrmals in schallendes Gelächter ausbricht, schläft vermutlich schon. Und das ist auch besser so.
Denn hier funktioniert wirklich gar nichts. Der Held ist sympathisch wie ein Loch im Kopf, die Darsteller per se ein schlechter Witz (vor allem David Keith und Jeff Fahey als bekanntere Namen langweilen sich gegenseitig zu neuen Höhepunkten der Nicht-Schauspielkunst), die Musik auf niedrigstem Niveau, die Optik nicht einmal auf solidem TV Niveau und die Effekte so hammerschlecht, dass man schnell erkennt, was die eigentliche Plage für den Film war: Die CGI Abteilung. Ich kann nicht behaupten, dass es einen einzigen Effekt gegeben hätte, der irgendwie funktioniert hätte. Der Schwarm (an sich ein einfacher Partikeleffekt) wirkt niemals auch nur annähernd realistisch und scheint auf einer Extraebene über dem eigentlichen Filmmaterial zu schweben. Die Größenverhältnisse des Schwarmes und vor allem der darin befindlichen Viecher variieren je nach Lust und Laune und die eigentlichen Angriffe präsentieren dann Menschen, die sich am Boden herumrollen, schreien und dabei darauf achten müssen, die auf die Klamotten geklebten Modellheuschrecken nicht zu zermalmen. Dazu gesellt sich dann noch eine herrlich schlechte CGI Explosion und ein erneut hammerschlechter Hubschrauberabsturz - Der Sci Fi Channel scheint ein Faible für grottige Hubschraubereffekte zu haben, warum sonst kommt JEDER Hubschrauber aus der digitalen Retorte? Außerdem scheinen die Programmierer noch nicht viel von Flugphysik gehört zu haben. Egal. Richtig peinlich wird es dann bei der aufgesetzten "Bio ist besser als Chemie" Botschaft, die - herausgeschrieen von meinen amerikanischen Freunden - genauso verlogen wirkt, wie der Aufruf deutscher Politiker, die Deutschen mögen aus Umweltgründen doch weniger in den Urlaub fliegen, nur um ihrerseits gleich darauf den Dienstflieger von Berlin nach Frankfurt zu besteigen ...
Das Ergebnis ist ein Streifen, den man wirklich niemandem ans Herz legen möchte und kann. Keine Spannung, keine nachvollziehbare Handlung, grottige CGIs, matschiges Opfer Make Up als offensichtlicher Kaufanreiz für Gore Hounds (der Bodycount ist schon net zu verachten) und Logiklöcher so groß, dass die ganze Arche Noah drin Platz hätte ...
Und aus dem Äther kam "Heuschrecken - die Achte Plage" in mein Wohnzimmer und entfaltete seine ganze Macht mich derart zu langweilen, wie es schon viele andere Sci Fi Channel Produktionen zuvor vermocht haben. Und es wurde mir eingegeben, euch zu warnen, damit der Film euch keinen Schaden tun kann ... (aus der Offenbarung des freeman)
<-- ich finde die Julie Benz (Angel) einfach niedlich ... das is mir nen Punkt wert ;-), der andere ist für den einen oder anderen Brontallacher ...
Der Film ist derzeit im Pay TV unterwegs. Über sonstige Veröffentlichungen ist mir nichts bekannt.
In diesem Sinne:
Freeman
Originaltitel: Locusts: The 8th Plague
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Ian Gilmour
Darsteller: Dan Cortese, Julie Benz, David Keith, Kirk B.R. Woller, Jeff Fahey, Hristo Shopov, Paraskeva Djukelova, Phillip Roth u.a.
Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione auf Erden Macht haben. Und es wurde ihnen gesagt, sie sollen nicht Schaden tun dem Gras auf Erden, noch allem Grünen, noch irgendeinem Baum ... (aus der Offenbarung des Johannes)
Tja, was der Bibel recht ist, kann dem Horrorgenre nur billig sein. Also her mit dem kleinen Insektenhorror. Den lustigen Grashopplern nahm sich die ungemein fleißige Produktionsschmiede des amerikanischen Sci Fi Channels an, der, ähnlich unserem heißgeliebten Steven Seagal, in letzter Zeit ein Abfallprodukt nach dem anderen auf die leidgeprüften Heerscharen an Filmfans loslässt. Es geht, man ahnt es vermutlich schon ;-), um Heuschrecken. Diese wurden von einer Firma namens Silogen so "hingebogen", dass sie nur die Schädlinge der amerikanische Landwirtschaft attackieren, nicht aber die Agrarkulturen wie Getreide und Co. Bei einem Testlauf für eine dieser Heuschreckenpopulationen in einem Testlabor in dem beschaulichen Ort Prairie in Idaho kommt es zu einem kleinen Betriebsfehler und schwupps ist ein riesiger Heuschreckenschwarm auf freiem Fuß und begibt sich auf die Suche nach Nahrung. Zunächst machen sich die Hoppelviecher nur an Nutztieren zu schaffen, versteifen sich aber bald auf die größten Rindviechers auf Gottes weitem Rund ... Menschen, die kleinen schmackhaften Appetithappen, die man sich nur zu gerne mal einwirft, wenn der kleine Hunger kommt ...
Das Ergebnis ist ein Film von biblischen Ausmaßen ... Sprich: Er ist biblisch schlecht und zwar wirklich. Zum einen, weil die Story genauso hirnrissig ist, wie sie hier klingt und zum anderen, weil sie von einem Klischee zum nächsten marschiert und dabei fein säuberlich jeden Anflug von Spannung aus dem Film tilgt. Ergo ist alles drin, was Tierhorror eben so ausmacht. Es gibt den bösen, geldgeilen Industriellen, den herzlich wenig juckt, wie viele Menschen sterben, Hauptsache "seine" Errungenschaft muss nicht leiden. Es gibt den halbwegs "humanen" Mitstreiter des geldgeilen Sackes, der trotz Bedenken zu seinem Chef steht. Dann gibt es den Warner, der schon immer wusste, dass die Firma den falschen Weg beschreitet und deshalb aus ihren Reihen geworfen wurde. Es gibt das Bindeglied zwischen beiden Parteien: Die Tochter des Industriellen ist freilich die Intimsportmatratze des Warners. Es gibt Kinder, die natürlich von den Heuschrecken nicht angetastet werden (Merke: Kinder darf man nicht töten!) und es gibt den Militär, der zwar sieht, dass Nichts von dem was er macht, irgendeinen Effekt hat, trotzdem aber immer weiter auf seiner Marschrichtung beharrt. Doch nicht nur das Figureninterieur ist Klischee pur. Nope, denn obwohl die Heuschrecken so manipuliert wurden, sich nicht fortpflanzen zu können (Jurassic T-Rex, ick hör dir trappsen) findet natürlich auch hier die Natur einen Weg und so vermehrt man sich lustig drauf los. Weiß dann die Geschichte nicht weiter, greifen halt die Viecher an. Dabei verhalten sich dann die Opfer so hirnverbrannt, als hätten die Heuschrecken ihnen schon von Weitem per Strohhalm das Gehirn ausgesaugt. In diesem Tohuwabohu geht dann auch die verbliebene Restlogik vollkommen den Bach runter: Da marschiert beispielsweise eine militärische Eingreiftruppe überwiegend mit M16 und Handfeuerwaffen ausgestattet gegen einen Heuschreckenschwarm ins Feld und gegen Ende weiß man zwar, dass bestimmte Menschen nicht von den Heuschrecken attackiert werden, dennoch schickt man einen Mann auf einen Selbstmordeinsatz, der NICHT zu dieser Gruppe gehört und daher zwei Minuten später munter wegschnabuliert wird. Die Frau, die nicht von den Heuschrecken attackiert worden wäre und direkt neben dem Auserwählten stand, schaut dann auch mal ganz dolle traurig in die Kamera ... Weiber ... Kurzum: Wer hier nicht mehrmals in schallendes Gelächter ausbricht, schläft vermutlich schon. Und das ist auch besser so.
Denn hier funktioniert wirklich gar nichts. Der Held ist sympathisch wie ein Loch im Kopf, die Darsteller per se ein schlechter Witz (vor allem David Keith und Jeff Fahey als bekanntere Namen langweilen sich gegenseitig zu neuen Höhepunkten der Nicht-Schauspielkunst), die Musik auf niedrigstem Niveau, die Optik nicht einmal auf solidem TV Niveau und die Effekte so hammerschlecht, dass man schnell erkennt, was die eigentliche Plage für den Film war: Die CGI Abteilung. Ich kann nicht behaupten, dass es einen einzigen Effekt gegeben hätte, der irgendwie funktioniert hätte. Der Schwarm (an sich ein einfacher Partikeleffekt) wirkt niemals auch nur annähernd realistisch und scheint auf einer Extraebene über dem eigentlichen Filmmaterial zu schweben. Die Größenverhältnisse des Schwarmes und vor allem der darin befindlichen Viecher variieren je nach Lust und Laune und die eigentlichen Angriffe präsentieren dann Menschen, die sich am Boden herumrollen, schreien und dabei darauf achten müssen, die auf die Klamotten geklebten Modellheuschrecken nicht zu zermalmen. Dazu gesellt sich dann noch eine herrlich schlechte CGI Explosion und ein erneut hammerschlechter Hubschrauberabsturz - Der Sci Fi Channel scheint ein Faible für grottige Hubschraubereffekte zu haben, warum sonst kommt JEDER Hubschrauber aus der digitalen Retorte? Außerdem scheinen die Programmierer noch nicht viel von Flugphysik gehört zu haben. Egal. Richtig peinlich wird es dann bei der aufgesetzten "Bio ist besser als Chemie" Botschaft, die - herausgeschrieen von meinen amerikanischen Freunden - genauso verlogen wirkt, wie der Aufruf deutscher Politiker, die Deutschen mögen aus Umweltgründen doch weniger in den Urlaub fliegen, nur um ihrerseits gleich darauf den Dienstflieger von Berlin nach Frankfurt zu besteigen ...
Das Ergebnis ist ein Streifen, den man wirklich niemandem ans Herz legen möchte und kann. Keine Spannung, keine nachvollziehbare Handlung, grottige CGIs, matschiges Opfer Make Up als offensichtlicher Kaufanreiz für Gore Hounds (der Bodycount ist schon net zu verachten) und Logiklöcher so groß, dass die ganze Arche Noah drin Platz hätte ...
Und aus dem Äther kam "Heuschrecken - die Achte Plage" in mein Wohnzimmer und entfaltete seine ganze Macht mich derart zu langweilen, wie es schon viele andere Sci Fi Channel Produktionen zuvor vermocht haben. Und es wurde mir eingegeben, euch zu warnen, damit der Film euch keinen Schaden tun kann ... (aus der Offenbarung des freeman)
<-- ich finde die Julie Benz (Angel) einfach niedlich ... das is mir nen Punkt wert ;-), der andere ist für den einen oder anderen Brontallacher ...
Der Film ist derzeit im Pay TV unterwegs. Über sonstige Veröffentlichungen ist mir nichts bekannt.
In diesem Sinne:
Freeman
hehe dazu hab ich letztens noch die Vorschau auf Premiere gesehen, die Viecher sahen wirklich megascheisse getrickst aus. Und ich dachte mir noch: Wer um Himmels willen guckt das?!? aber ich hätt's mir eigentlich denken können ;)
und außerdem denkt man sich das ja einerseits und zeitgleich hat man irgendwie auch selbst Lust sich den Spaß in voller Länge und mit Genosse Reissdorf Kölsch anzugucken :)
Absolut geiles Review! Solche Dinger machen dir wohl am meisten Spaß, danke für deine Offenbarung ;)
und außerdem denkt man sich das ja einerseits und zeitgleich hat man irgendwie auch selbst Lust sich den Spaß in voller Länge und mit Genosse Reissdorf Kölsch anzugucken :)
Absolut geiles Review! Solche Dinger machen dir wohl am meisten Spaß, danke für deine Offenbarung ;)
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