Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

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MarS
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 01.12.2021, 11:20

Cinefreak hat geschrieben:
30.11.2021, 23:52
Was immer wieder vergessen wird, wenn du in ner Demokratie harte Maßnahmen ergreifst zur Pandemiebekämpfung, dann kommen die ersten Volldeppen und klagen oder demonstrieren. So schätzenswert und wichtig eine Demokratie ist, aber in einem Land ohne solche kannst du ganz anders agieren.
Es ist doch aber völlig ok, dass es so ist wie es bei uns ist. Ich halte das für absolut richtig und notwendig. Du blendest in der Sache aus, dass du das rein aus der Sicht eines Befürworters der Maßnahmen siehst. Irgendwann werden vielleicht mal Entscheidungen getroffen, die du für nicht ganz richtig erachtest. Dann bist du froh, dass es so ist wie es ist. Es ist doch auch nicht so, dass man wegen der demokratischen Einschränkungen nicht in der Lage ist, Maßnahmen zu ergreifen. Man muss sich halt einem gewissen Rahmen bewegen, was aber nicht bedeutet, dass man darin keine Erfolge erzielen kann.

Das Problem ist, wie der Diskurs geführt wird. Es geht ganz viel um Meinung und um die zu unterstützen zieht man Fakten einseitig heran. Der Gegenseite spricht man hingegen in der Argumentation jeden Wahrheitsgehalt ab. Dabei gilt es doch auch zu erarbeiten, ob etwas an der Sache dran sein könnte. Bei WhatsApp nutze ich immer mal gerne den lateinischen Spruch "Fas est et ab hoste doceri", übersetzt "Auch vom Feind lernen ist Recht". Hintergrund ist einfach, dass ich (vor allem beruflich) sehr häufig mit Situationen konfrontiert bin, wo es einigen ausschließlich darum geht, ihren Willen durchzusetzen. Dabei habe ich gelernt, zu erfassen, inwiefern etwas an der Argumentation dieser Personen dran ist, auch wenn ich anderer Meinung bin. Nimmt man zutreffende Argumente auf und packt die in den richtigen Kontext, kann man Diskussionen und Lösungsansätze besser steuern. Man muss dafür aber halt auch bereit sein, von seiner Position abzuweichen, wenn es sinnvoll ist. Das ist auch ein Grund, warum ich so sehr pragmatisch gepolt bin. Nehmen wir doch mal das Thema der Impfpflicht. Warum wurde denn das so vehement abgestritten und nicht unter bestimmten Voraussetzungen mit Erwägung gezogen? So wie es jetzt abgelaufen ist, gibt man gewissen Gruppierungen die besten Argumente an die Hand. Wieder ein starker kommunikativer Fehler, welcher hätte vermieden werden können.

Heute morgen kam im Radio, dass in Sachsen die ersten Impfzentren wieder öffnen. Wenn ich daran denke, wie ich mit McClane, welchen ich doch sehr schätze, wegen dem Thema aneinander geraten bin. Da wurde mir vorgeworfen, dass ich ihn verarschen will. Mir geht es hier immer noch nicht darum, dass ich vielleicht richtig gelegen habe. Man muss schließlich klar sagen, dass der Zusammenhang in dem ich meine Aussage gesetzt habe (die Erstimpfungen), es tatsächlich falsch gewesen wäre die Impfzentren offen zu lassen. Mir kam halt der Zeitpunkt der Schließungen (Anfang Oktober) suspekt vor. Das konnte ich aber nicht mit Zahlen etc. belegen. Den RKI-Bericht vom Juli hatte ich auch nicht gelesen, weshalb ich die Auffrischungsimpfungen auch nicht im Blick hatte, so dass ich diese Argumentation auch nicht vorbringen konnte. Aber wie gesagt, dass ist doch auch nicht mein Job. Ich darf Wissenslücken in diesem Thema haben. Schade ist es aber, dass in der Folge es nicht möglich ist gemeinsam zu eruieren, was an den Überlegungen dran sein und wie man diese in Lösungsansätze mit einbringen könnte. Und so laufen die Diskussionen inzwischen vermehrt überall ab. Da werden schnell Fronten gebildet und im Rahmen selektiver Wahrnehmung einseitig Fakten zugeschoben.

Eigentlich liegt in der schwierigen Entscheidungsfindung der Demokratie eine große Stärke. Die besten Entscheidungen trifft man nämlich, wenn man verschiedene Argumente bündelt und versucht daraus einen vernünftigen Kontext zu bilden. Dafür muss man sich aber auch mal persönlich zurück nehmen können, was gerade in der Politik schwierig ist. Schließlich geht es da um Profil, Abgrenzung und Wiederwahl. Wenn man das aber mal ablegen könnte, dann wären wir viel besser in der Lage die jetzige und auch zukünftige Krisen zu bewältigen. Viel besser als jeder totalitäre Staat...

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McClane
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 01.12.2021, 15:29

MarS hat geschrieben:
01.12.2021, 11:20
Heute morgen kam im Radio, dass in Sachsen die ersten Impfzentren wieder öffnen. Wenn ich daran denke, wie ich mit McClane, welchen ich doch sehr schätze, wegen dem Thema aneinander geraten bin. Da wurde mir vorgeworfen, dass ich ihn verarschen will. Mir geht es hier immer noch nicht darum, dass ich vielleicht richtig gelegen habe. Man muss schließlich klar sagen, dass der Zusammenhang in dem ich meine Aussage gesetzt habe (die Erstimpfungen), es tatsächlich falsch gewesen wäre die Impfzentren offen zu lassen. Mir kam halt der Zeitpunkt der Schließungen (Anfang Oktober) suspekt vor. Das konnte ich aber nicht mit Zahlen etc. belegen. Den RKI-Bericht vom Juli hatte ich auch nicht gelesen, weshalb ich die Auffrischungsimpfungen auch nicht im Blick hatte, so dass ich diese Argumentation auch nicht vorbringen konnte. Aber wie gesagt, dass ist doch auch nicht mein Job. Ich darf Wissenslücken in diesem Thema haben. Schade ist es aber, dass in der Folge es nicht möglich ist gemeinsam zu eruieren, was an den Überlegungen dran sein und wie man diese in Lösungsansätze mit einbringen könnte.
Ich habe mich ja mehr oder weniger aus dem Thread zurückgezogen, aber da mein Name fiel, will auch darauf doch mal antworten. Ich habe gesagt, dass ich mir verarscht vorkomme, nicht dass du mich verarschen willst, auch wenn das natürlich nicht beieinander liegt. Aber versetz dich doch mal in meine Lage, wenn mir jemand sagt: "Ich gebe zu, dass ich mich nicht mit einem Thema eingehend beschäftigt habe, kann nichts zu deinen Sachargumenten sagen, aber vielleicht hatte ich doch den richtigen Riecher." Außerdem darf ich mir von dir ja auch anhören, dass ich kritiklos alles von Regierungsseite abnicke und Ausreden für die Politiker suche. Ich schätze dich auch, aber das hat mir die Diskussion auch etwas verleidet. Waren wir am Ende beide angepisst.

Wenn ich mich mit Kritik zurückgehalten habe, dann liegt es daran, dass ich nicht zum zigten Male wiederholen möchte, was andere hier schon gepostet haben.

Zum leidigen Thema Impfzentrum: In den letzten Wochen ist mir aufgefallen, dass auch an anderer Stelle da Begriffe bunt durcheinandergeworfen werden - vielleicht, weil es auch in verschiedenen Bundesländern anders gehandhabt wird. Wenn Impfzentrum eine zentrale Anlaufstelle meint, an der man sich impfen lassen kann, dann haben die Impfzentren in dem Sinne zumindest in NRW nie geschlossen. Man kann sicher über die Zeiten reden und ob man diese erweitern soll, aber es gab eigentlich in allen Städten eine Anlaufstelle - ab Oktober eben kleinere. Wenn man mit Impfzentrum riesige Messehallen usw. mit zig Impfstraßen meint, dann haben die zwar dicht gemacht, werden aber meines Erachtens nicht benötigt. Die Booster sind zwar mehr als ich erwartet habe, aber ich bin weiterhin der Ansicht, dass dies durch die vorhandenen Angebote (eventuell mit erweiterten Öffnungszeiten abgefangen werden kann).

Die Misskommunikation hat sich auch in meiner Heimatstadt gezeigt. Meine Eltern erzählten, dass die Leute alle fürs Boostern zum Impfzentrum gerannt sind und sich die Beine in den Bauch gestanden haben, weil dort nicht nach Termin geimpft wurde - vermutlich weil sie es für ihre einzige Chance für die Drittimpfung gehalten haben, während meine Eltern sich dafür problemlos einen Termin beim Hausarzt holen konnten.

Die Begriffe werden übrigens von Teilen der Politik, Teilen der Medien und Teilen der Zivilbevölkerung durcheinander geworfen, weshalb ich nicht mit dem Finger auf Leute zeigen will und sagen "Die sind schuld", weil die anderen Teile der besagten Gruppen ja richtige Informationen anbieten und Dinge richtig stellen.

Zudem hat man ein Überangebot an sich widersprechenden Informationen. Nehmen wir die neue Omikron-Variante, von der ich bei gleichermaßen seriösen Quellen lesen kann, dass die einen es für megagefährlich wegen der Ansteckungsrate und der Impfdurchbrüche halten, während andere sagen, dass es derzeit danach aussieht, dass diese keine schweren Verläufe hervorruft - es quasi eine wünschenswerte Variante ist, die andere Varianten verdrängt, keine Toten fordert und beim Aufbau natürlicher Immunität hilft. Das Problem ist wohl die Datengrundlage, auf deren Basis noch Studien folgen müssen. Trotzdem gibt jeder seinen Senf dazu.
Das ist natürlich auch ein Problem der aktuellen Medien- und Informationsgesellschaft. Oft werden Dinge schnell rausgehauen, weil Zeitdruck herrscht, die Redaktionen kaputtgespart wurden und Zeit für große Recherche ist. Andererseits erwartet der Leser aber auch, dass er alle Infos immer möglichst schnell und möglichst gratis bekommt und wehe, es wird mal über etwas nicht oder zu spät berichtet. Zumal der Erfolg von Sensationsmedien wie der "Bild" ja gezeigt haben, dass mit falschen Versprechungen und knalligen Headlines oft mehr Leser zieht als mit seriösen Journalismus. Da haben wir dann das Henne-Ei-Problem, wo man jetzt den "Schuldigen" suchen will.

Ich versuche auch meine Häme zurückzufahren und finde es deshalb etwas seltsam, dass "die Politik" (was ja auch sehr verallgemeinernd ist, zumal es ja Land- und Bundesebene gibt usw.) der reine Watschen-Heini ist. Wie gesagt, gibt genug Schnapsideen wie 3G in Öffis, Nichtanschaffung von Luftfiltern in Schulen usw., aber das ist hier ja schon alles hinreichend erörtert worden. Gerade den Vorwurf des Auf-Sicht-Fahrens finde ich etwas komisch, denn etwas anderes bleibt angesichts der Lage ja kaum übrig. Auch hier sind sicher viele Warnungen von Virologen ignoriert worden (auch wenn Söder da Quatsch erzählt, von wegen nicht genug gewarnt usw.), aber mit der gleichen Häme könnte ich jetzt auch über Länder lästern, die erst ihren Freedom Day hatten und jetzt doch wieder Maßnahmen einführen müssen: Boah, waren die doof, voll auf Sicht gefahren mit dem Freedom Day. Zumal der dänische Freedom Day je nach Quelle der richtige Weg oder eine absolute Katastrophe war.

So, schon wieder viel mehr geschrieben als ursprünglich geplant, aber ich wollte nur meinen Standpunkt darlegen. Ich hoffe, dass ich dabei niemandem gewollt oder ungewollt auf die Füße getreten bin, dass aber dadurch vielleicht auch mehr Verständnis für meine Sicht herrscht.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 01.12.2021, 19:05

McClane hat geschrieben:
01.12.2021, 15:29
Ich habe mich ja mehr oder weniger aus dem Thread zurückgezogen, aber da mein Name fiel, will auch darauf doch mal antworten. Ich habe gesagt, dass ich mir verarscht vorkomme, nicht dass du mich verarschen willst, auch wenn das natürlich nicht beieinander liegt. Aber versetz dich doch mal in meine Lage, wenn mir jemand sagt: "Ich gebe zu, dass ich mich nicht mit einem Thema eingehend beschäftigt habe, kann nichts zu deinen Sachargumenten sagen, aber vielleicht hatte ich doch den richtigen Riecher." Außerdem darf ich mir von dir ja auch anhören, dass ich kritiklos alles von Regierungsseite abnicke und Ausreden für die Politiker suche. Ich schätze dich auch, aber das hat mir die Diskussion auch etwas verleidet. Waren wir am Ende beide angepisst.

Wenn ich mich mit Kritik zurückgehalten habe, dann liegt es daran, dass ich nicht zum zigten Male wiederholen möchte, was andere hier schon gepostet haben.

Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es dich nervt, wenn jemand wie daher kommt und nur eine lose Phrase in den Raum drischt, während du mit tieferen Wissen daher kommst und eine Argumentationskette aufbaust. Wenn du mir das sagst, hab ich doch auch gar kein Problem damit. Vielleicht hätte ich auch ein paar sinnvolle Argumente gefunden, wenn ich mich weiter in das Thema eingearbeitet hätte und dir somit mehr Inhalt bieten können. Die Zeit fehlt mir aber einfach und außerdem ist es doch ohne tieferen Sinn, da ich damit doch auch nichts Wesentliches erreichen kann. Ich habe doch keine Privat-Fehde mit dir. Also musste es bei dem Riecher bleiben. Und da kommt der Punkt, wo du mich vielleicht verstehen kannst. Denn ja, viel mehr als ein Riecher, der auf bestimmten Annahmen basierte war es nicht. Nachdem ich von dir aber die Watschen bekommen habe, wurde das Thema in den Medien immer präsenter und die Kritik an den Schließungen immer lauter. Was denkst du wie oft ich da an unsere Konversation gedacht habe und mich fragte, warum ich mir denn den Watschen abholen musste?!

Und das meine ich, wenn ich sagen, lasst uns den Diskurs anders führen. Lasst die Bälle gegenseitig zuspielen anstatt sie weg zu grätschen. Lass es doch eben nur einen Riecher sein, man kann doch aber mal beleuchten, was daran Wahres sein könnte. Gerade wenn jemand mit Ahnung etwas aufnimmt, was ein anderer in Naivität gesprochen hat, kann sinnvolles daraus entstehen. Ist es dir denn noch nie passiert, dass irgendjemand mit wenig Ahnung einen Denkanstoss gebracht hat, den ein Experte nicht gesehen hat (Stichwort Betriebsblindheit), aber von der Grundidee her gut ist, auch wenn da falsche Annahmen drin stecken? Nüchtern betrachtet, hat sich einiges bewahrheitet, was hier im Thread geschrieben wurde. Auch wenn es hier immer mal kracht, wurde hier nicht nur Flatulenz geschrieben. Wenn das mal einer gebündelt hätte, dann wäre da sicher Verwertbares bei heraus gekommen. Hier ist es nämlich lange Zeit gut gegangen, die Sachen von verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und verschiedene Sichtweisen darzulegen und aufzunehmen. Irgendwann ist der Ton halt etwas abgedriftet, was bei der Gesamtsituation aber auch nicht verwunderlich ist. Eigentlich muss man sagen, dass es hier trotzdem immer noch sehr gesittet abgeht (mal abgesehen von den Meckertiraden gegen die "Politik" :D ).

Das mit der Zustimmung zu der Politik hatte ich schon in dem betreffenden Post so beschrieben, dass es auf mich so wirkt. Und das habe ich so wahrgenommen. Mensch, dann hadere doch mal mit der Politik oder stimme einfach mal zu (auch wenn es nur ein kleines bisschen Zustimmung ist). Es ist doch nichts Schlimmes dabei, wenn wir uns auch mal ein wenig geschlossen zeigen. Hinsichtlich der Harmonie im Forum kann das doch nur förderlich sein, auch wenn es inhaltlich nichts bringt. Das ist etwas was gesellschaftlich total weggebrochen ist. Die Suche nach dem gemeinsamen Nenner. Stattdessen sucht man nach Themen, wo man mit dem Finger aufeinander zeigen kann. Naja, was bleibt uns da anderes übrig als im Kleinen damit anzufangen es wieder anders zu machen? :wink:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von freeman » 01.12.2021, 19:32

Die Misskommunikation hat sich auch in meiner Heimatstadt gezeigt. Meine Eltern erzählten, dass die Leute alle fürs Boostern zum Impfzentrum gerannt sind und sich die Beine in den Bauch gestanden haben, weil dort nicht nach Termin geimpft wurde
Bei uns "impffaulem" Pack in Sachsen, stehen sie bis zu sieben Stunden in einem eilig zusammengezimmerten "Impfzentrum" im Bahnhof an. 1,5 Meter nicht einhaltbar, aber hey, immerhin mit Maske, Stühlen, Kaffee und Kuchen ... kein Scheiß.

Warum da nicht entzerrt wird, ich weiß es nicht. Aber unser Landesfürst fabuliert nunmal lieber von Lockdowns, macht die Kunst dicht und das wirklich Wesentliche fällt hinten runter. Ist ja auch egal, ihn trifft das doch eh alles net.

Ansonsten bin ich gerade ein bisschen entsetzt, wie die Kommunikation rund um die Impfpflicht total aus dem Ruder läuft. Unser Neukanzler sich von Harry-Potter-Nachfahre Paul Ronzheimer in Bild-TV zusammenfalten lassen muss, ohne mit Argumenten kontern zu können. Übel, übel, keine Ahnung, wie man glauben kann, das sei alles kein Wasser auf die Mühlen der Impfverweigerer. Über allem, was da aktuell kommt, steht gefühlt ein: Wir habens doch schon immer gesagt, dass sie uns wieder anlügen. Wobei das diesmal ja sogar mit Ansage kam. Bis vor zwei oder drei Wochen gab es auf offiziellen Websites der Regierungen zum Impfen eine Grafik, die erklärte, dass es keine Impfpflicht geben werde. Auf einmal war diese verschwunden und auf einmal redeten alle darüber. Das war so plump und dumm.

Und ich verstehe nicht, warum man da die Leute nicht mitnimmt. Stattdessen etwas zusammenlügt von wegen, die Aussage hätte nur gegolten, wenn das und das eingetreten wäre - was aber nachweislich nirgends kommuniziert wurde. Es hätte auch gar net auf die Grafik gepasst :lol: ... zwei Jahre hatte man die Gelegenheit, an der Kommunikation zu feilen. Auch mal Fehler zuzugeben. Mal reumütig zu sagen: Ja, wir haben da irgendwas gehofft, es hat sich aber als Trugschluss erwiesen. Stattdessen wieder nur das gleiche dumme Gelaber, dass wir in Sachen Impfpflicht nicht weit genug sind und bla bla bla. Katastrophe. Einfach nur eine Katastrophe.

Wie es auch in unaufgeregt geht, haben Joko und Klaas in ihrem 15 Minuten Format am Mittwoch auf Pro7 aufgezeigt. Als Teil davon Scholz mal im normalem Duktus. Einzig die darunter laufende Mucke war mir etwas sus. Aber ansonsten halt auch mal der gefühlte Versuch, die Jungen richtig zu erreichen und zu signalisieren: Wir verstehen schon, dass das alles scheiße ist, aktuell. Wobei sich Scholz da mit seinem Ihnen und euch Konstruktionen beinahe selbst ein Bein stellte. Aber lieber sowas als Impfkampagne (die Worte der ersten Betroffenen waren schon sehr bewegend) als dieses verunglückte Stück Nichts, das offiziell "gefahren" wird.

Derweil schaue ich gespannt auf die südafrikanische Variante, die ja Anstalten macht, dass zu sein, was Drosten zu Beginn mehrfach erklärt hat: Nämlich dass das Virus mutieren wird (klar), dabei aber eben in der Gefährlichkeit abnimmt, weil das Virus ja per se kein Interesse daran hat, dass sein Wirt stirbt. Von daher finde ich die Variante echt interessant und kann nur die Augen verdrehen, wenn wieder ausschließlich über ihre "Gefährlichkeit" palavert wird (hohe Ansteckung usw.). Dabei könnte doch genau das genau die Lösung sein. Alle schön durchseuchen mit der Variante, nen bisserl müde abhängen, Immunität aufbauen. Neue Karriere als doch nur leichte Grippe - vereinfacht gesagt und ohne Datenbasis, dies ja noch net gibt. :wink:

In diesem Sinne:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.12.2021, 08:15

Dass die Impfpflicht kommen wird, war doch jedem als Schwurbler konnotiertem Logiker schon lange klar. In Deutschland hat es aber Tradition, dass man gerne Dinge aus Österreich übernimmt, also musste man warten und so lange lügen. :wink: :lol: Besonders geil dieses monatelange Bemühen von sogegannten Faktencheckern, die Impfpflicht Beiträge offensiv immer als Fakenews von Querdenkern abtaten.

Nun noch das peinliche Kunststück als Kirsche obendrauf:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.12.2021, 10:08

SFI hat geschrieben:
02.12.2021, 08:15
Besonders geil dieses monatelange Bemühen von sogegannten Faktencheckern, die Impfpflicht Beiträge offensiv immer als Fakenews von Querdenkern abtaten.
Welcher Faktencheck hat denn sowas als „Fakenews von Querdenkern“ abgetan?

Und faktisch haben wir aber immer noch keine Impfpflicht. Dazu bedarf es folgender gesetzlicher Grundlagen. Entweder -

per Gesetz, erlassen vom Bundestag und Bundesrat
per Verordnung auf Bundesebene
oder per Verordnung auf Landesebene.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 02.12.2021, 10:22

Man hat doch versucht, um eine Impfpflicht herum zu kommen...

Haben die Virologen nicht oft genug vor unkontrollierter Verbreitung gewarnt?!
Wurde nicht oft genug betont, wie heftig es werden könnte, wenn die Gesundheitsämter die Kontaktverfolgung nicht mehr gewährleisten können?! Und wurden nicht auch ab da die Maßnahmen immer hilfloser und konfuser?! Für mich ergibt das schon Sinn. Und es gibt eben Menschen, die die Impfung nur sehr bedingt schützt, auch die müssen zusätzlich geschützt werden. Generell kann ich mit diesem ganzen Freiheitsdenken einiger gut konform gehen, da die Freiheit ein sehr hohes und wichtiges Gut ist. Aber wir haben hier eine PANDEMIE, und die ist ziemlich außer Kontrolle geraten. Und mir ist eine Impfpflicht lieber als diese Zustände wie jetzt...und auch ich mache mir Gedanken wegen Nebenwirkungen. Menschen, die seelisch nicht sonderlich stabil sind, haut schon ein grippaler Infekt doppelt runter...ich hoffe, es bleibt bei etwas Wehweh an der Einstichstelle und Müdigkeit, ich bekomme die Kreuzimpfung. Und ich hab noch Witze drüber gemacht damals, dass Johnson & Johnson schon in Die hard keine gute Kombination war... :roll: :00000694 :wink:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.12.2021, 10:57

Die Impfpflicht wurde doch vielseitig als Verschwörungstheorie abgetan. Im Mai 2020 tweetete ja selbst der Sachsenfürst:



Kommt mir jetzt bitte keiner, der jetzt sagt, er bezog sich auf Impfzwang und nicht auf Impfpflicht.


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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.12.2021, 11:43

Mai 2020. Zu dem Zeitpunkt gab es noch keinen Impfstoff. Da über eine Impfpflicht zu diskutieren war ja nicht nur Verschwörungstheorie sondern Science-Fiction.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.12.2021, 12:46

Bedeutet? Faktenchecks haben ein Ablaufdatum, weil die Verschwörungstheorien vor ihrer Realisierung scfi waren? So wie die 2G Vorhersage? 😂 Da finden sich sicher auch aktuellere Beispiele, wenn es nur darum geht, gerade vom ÖRR. Als nächstes gibts dann die Ablauffrist des Geimpftenstatus und das Impfabo, auch scifi.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 02.12.2021, 13:53

LivingDead hat geschrieben:
02.12.2021, 11:43
Mai 2020. Zu dem Zeitpunkt gab es noch keinen Impfstoff. Da über eine Impfpflicht zu diskutieren war ja nicht nur Verschwörungstheorie sondern Science-Fiction.
Hmm, wenn man mal bedenkt, welche Hürden bei einer eventuellen Impflicht so genommen werden müssen, wäre dass dann nicht eher vorausschauende Planung gewesen eine Impfpflicht als Möglichkeit in Erwägung zu ziehen? Gerade für einen Michel Kretschmer, welcher als ehemaliger DDR-Bürger eine umfassende Impfpflicht schon miterlebt hat, ist doch eben eine solche kein Science-Fiction. Das der Impfstoff kommen würde war doch auch klar, nur noch nicht genau wann.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von StS » 02.12.2021, 14:01

Den Artikel kann man durchaus lesen:

Impfpflicht: Jetzt rächt sich die fehlende Solidarität
https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-11/ ... obal-de-DE

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.12.2021, 14:32

So funktioniert das aber nicht mit Fakten. Ich könnte jetzt auch alle möglichen Thesen raus hauen und nach 2 Jahren plötzlich sagen, dass zwei oder drei davon eingetroffen sind. Vor allem wenn ich den Namen Jebsen sehe, der schon so ziemlich alles behauptet hat, was zu behaupten ist (um in der Bevölkerung das Maximum an Unmut auszulösen).
Und natürlich haben Faktenchecks ein Ablaufdatum sobald sich die Faktenlage ändert.

Was ich aber unterschreibe, ist, dass die Kommunikation zum Thema Impfpflicht mehr als bescheiden war. Dass diese von Beginn an kategorisch abgelehnt wurde (obwohl diese sogar im ursprünglichen Infektionsschutzgesetz für bestimmte Bevölkerungsgruppen vorgesehen ist (§ 20 Abs. 6 IfSG )), war ein Fehler. Andererseits hat sich auch eben hier die Faktenlage geändert. Unter der Alpha-Variante hätte unser aktueller Impffortschritt wahrscheinlich ausgereicht, um das Infektionsgeschehen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Deshalb wurde ja auch immer gesagt, dass 60-70% der Bevölkerung geimpft und/oder genesen sein sollte, um ausreichenden Herdenschutz zu erzeugen. Das hat sich spätestens mit Delta ja vollkommen geändert. Und Omikron hat auch nochmal das Potential einige politische Versprechen brechen zu lassen.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.12.2021, 16:34

Du wolltest doch den Beweis, dass ein Faktencheck die Impfpflicht als Fakenews von Querdenkern aufgedeckt hat. Da kannst du dich doch jetzt nicht beschweren, dass man einen davon als Beispiel nimmt. :wink: Gut, auf die schnelle habe ich nix aktuelleres gefunden, aber die Impfpflicht wird ja nicht erst seit gestern diskutiert und von vielen befürwortet (dauert wohl auch rechtlich etwas länger sie vorzubereiten), von daher würde ich mal zwischen These und Diskussion höchstens ein halbes bis dreiviertel Jahr veranschlagen. Betrachtet man 2G und Ablaufen des Impfzertikats, lagen die Verschwörer ja goldrichtig, egal wie man zu ihnen als Person steht. Abseits dessen stand die Verneinung einer Impfpflicht ja noch vor kurzem (wie freeman bereits sagte), auch auf den Seiten des entsprechenden Bundesministeriums und wurde die Tage gelöscht. Ist ja wie an der Börse, morgen sind die Fakten von gestern schon nix mehr wert. :lol: Omikron, was schon afair seit einem Jahr zirkuliert, kommt jetzt natürlich ganz Recht, den Angst schüren ist der Sprengstoff der Politik. Zum Thema Kommunikation, hier der größte Wendehals:

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von McClane » 02.12.2021, 17:03

SFI hat geschrieben:
02.12.2021, 16:34
Omikron, was schon afair seit einem Jahr zirkuliert
Nein. Vor rund einem Jahr gab es schon mal eine "südafrikanische Variante" (war dann später in der offiziellen Betitelung Beta oder so), die aber ungleich Omikron ist. Omikron wurde übrigens nur in einem Labor in Südafrika entdeckt, wurde aber fälschlicherweise von manchen Medien als "südafrikanische" Variante bezeichnet. Ist aber tatsächlich die neueste gefundene Variante.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 02.12.2021, 17:06

Danke!
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 02.12.2021, 18:52

SFI hat geschrieben:
02.12.2021, 16:34
Ist ja wie an der Börse, morgen sind die Fakten von gestern schon nix mehr wert. :lol: Omikron, was schon afair seit einem Jahr zirkuliert, kommt jetzt natürlich ganz Recht, den Angst schüren ist der Sprengstoff der Politik.
Da wirfst du nun aber doch einiges durcheinander. McClane hat es ja dankenswerterweise schon richtiggestellt. Aber wie ich vor einiger Zeit schon einmal sagte, verlangen dynamische Situationen ebensolche Reaktionen. Die Faktenlage kann sich ja quasi täglich ändern. Auch ich muss sagen, dass meine Einstellung zu einer generellen Impfpflicht sich in den letzten Monaten gewandelt hat (wie bei vielen Deutschen) - so schnell kann das gehen.
Die (deutsche) Politik hinkt da aus vielerlei Gründen (von denen einige sicherlich auch kulturell, vieles aber auch strukturell, bedingt sind) immer wieder hinterher. Das unbedingte Vermeiden allzu radikaler Entscheidungen, indem stets zu viele Kompromisse eingegangen werden, lässt Lager entstehen und Unmut auf beiden Seiten wachsen.
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 03.12.2021, 06:56

Ich habs nun wieder gefunden. Es gab die Tage Meldungen mit Screenshot, wonach auf der WHO Seite die Entdeckung der Variante mit November 2020 beziffert wurde. Jetzt steht dort Nov. 2021. Fake, Korrektur wegen Tippfehler ... keine Ahnung. Korrekt scheint aber zumindest mal zu sein, dass es Omikron Fälle schon retroperspektiv im Oktober gab, wie die ZEIT berichtet.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von MarS » 03.12.2021, 10:48

Am 20.11.2021 gab es noch Schlagzeilen, dass eine Impfpflicht von der kommenden Regierung ausgeschlossen wird.

https://www.zeit.de/politik/2021-11/imp ... diskussion

Auch wenn ich jetzt auf die Schnelle keinen passenden Link finden kann, wurde doch schon vor Monaten ausführlich darüber diskutiert, dass die Gefahr hoch ist, dass irgendwann eine Mutante aus Afrika zu uns herüber schwappen kann, die uns Probleme machen wird. Deshalb gab es doch auch Kampagnen, die sich stark für eine Impfunterstützung für Afrika gemacht haben. Ist es da nicht unwesentlich, ob es sich zwischenzeitlich mal um andere Mutanten handelte?

LivingDead, du hast doch selber mal geschrieben, dass sich das Virus relativ vorhersehbar entwickelt. Die Kurve der Infektionen verläuft bisher fast identisch zum Vorjahr, lediglich versetzt um ein paar Tage und stärker im Ausschlag. Der höhere Ausschlag ist schon deshalb nicht so sehr verwunderlich, weil es gerade bei den Kindern enorm durchrauscht. In Zeiten wo bei den Kindern kaum Infektionsgeschehen war, hat man die isoliert, jetzt, wo es dort richtig knallt, lässt man es durchlaufen. Zum Glück läuft es bei denen in den allermeisten Fällen recht mild ab.
Hinsichtlich der Impfquote ist der Anteil an Impfskeptikern/-verweigerern auch nicht so überraschend. Trommle 10 Leute zusammen und du wirst immer 1 bis 2 dabei haben, die quer schießen. Genau in dieser Quote bewegen wir uns. In vielen anderen Ländern ist die auch nicht entscheidend besser. Selbst Israel glänzt bei der vollständigen Impfung nicht im Vergleich mit uns. Die sind halt mit der Auffrischung weiter.
Es ist doch nicht so, dass das ganze Spektakel nur eine Wundertüte ist. Ich verstehe echt nicht, warum aber immer so getan wird als ob es eine wäre.

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 03.12.2021, 12:25

MarS hat geschrieben:
03.12.2021, 10:48
Es ist doch nicht so, dass das ganze Spektakel nur eine Wundertüte ist. Ich verstehe echt nicht, warum aber immer so getan wird als ob es eine wäre.
Wen meinst du konkret? Die Wissenschaft warnte ja schon frühzeitig vor genau dieser Situation (da gibt es ja auch das bekannte Drosten-Zitat aus dem Juli). Was die Bevölkerung/Politik angeht, so wundert es mich aus den von mir genannten Gründen weniger - lässt sich aber auch im Verlauf der Diskussionen hier im Forum gut herauslesen. Ich hätte auch nach dem Start der Impfkampagne und als selbst ein Lauterbach heraus posaunte: „Das wird ein super Sommer!“ nicht erwartet, dass wir uns in diesem Winter in einer prekäreren Situation als letztes Jahr befinden werden.

Nun, aktuell lässt sich aber auch wieder erkennen, dass bekannte Fehler wiederholt werden: Die aktuellen Maßnahmen werden nicht ausreichend sein. Wir haben ein viel zu hohes Infektionsgeschehen, zudem fängt jetzt erst mit der intensiven Heizsaison die Hochphase der Coronaviren an (selbst wenn sich aktuell ein Plateau abzeichnet und die Zahlen evtl. sogar zurückgehen dürften). Für Entspannung auf den Intensivstationen wird das nicht sorgen (hier wird mit dem Höhepunkt der Auslastung um Weihnachten gerechnet). Und Omicron scheint nach den aktuellsten Stimmen auch ein größeres Problem zu werden (auch wenn sich bei einigen nachhaltig eingebrannt haben wird, dass die neue Variante ja für „milde Verläufe“ sorgt). Dafür haben wir mal wieder keinen Plan.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 03.12.2021, 19:13

So, bin seit gestern Turbo geboostet....Die Einstichstelle drückt ziemlich, gerade wenn ich den Arm hebe (soll aber bereits auf eine Immunreaktion hindeuten), dazu leichtes Gefühl von Schlappheit...alles moderat... :cool:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 04.12.2021, 05:58

Interessant. Ich nahm immer an, dass wäre durch die mechanische Verletzung des Muskels bedingt. :shock: Glückwunsch für dich, jetzt geht langsam das gleiche Spiel von vorne los, nur mit einem Kandidatenwechsel: Der Geboosterte kommt ohne Test überall rein, der frisch zweifach Geimpfte braucht einen Test. Von der Zweiklassengesellschaft zum Kastensystem binnen eines Jahres. :lol:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... a9418.html

:00000694

Auch gut, die Münchner Hybris:
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https://www.focus.de/gesundheit/coronav ... 86500.html
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von Cinefreak » 04.12.2021, 08:57

Ihr mit eurer Zwei-Klassen-Gesellschaft...wird langsam zu ner fixen Idee...wir sind eben auch in einer besonderen Notlage...auch wenn das vielerorts nicht angekommen ist ;) :roll:

Ich denke mal, die versuchen so, das Chaos vor den Testzentren zu entzerren... :wink:
Und mittlerweile hab ich mich damit abgefunden, dass es die ideale Weise durch diese Pandemie zu kommen, nicht gibt. Dafür sind die Menschen zu ich-bezogen und zu wenig auf den anderen bedacht...das hätte man spätestens im März 2020 sehen müssen - als man nach der Schulschließung nichts besseres zu tun hatte als sich in möglichst großen Gruppen auf Spielplätzen (y) zu versammeln. Und da war längst noch nicht klar, dass die Ansteckung draußen etwas geringer ist...spätestens da hätte man doch schon merken müssen, dass Eigenverantwortung des Bürgers eher so minimal ist :roll: :wink:

https://www.vital.de/news/impfung-darum ... -4401.html
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von gelini71 » 04.12.2021, 11:48

Mich hat die dritte Impfung (ich weigere mich die "Booster Impfung" zu nennen - wie nennt man dann die Vierte ? "Blaster" ?) ganz schön ausgeknockt, so maasive Nebenwirkungen hatte ich noch nicht gehabt.
Mit der zwei Klassen Gesellschaft habe ich heute schon im Möbelhaus Live erlebt - ich und meine Frau dürften ohne Test rein, das Paar nach uns machte dann einen Aufstand weil sie keinen Test hatten :mrgreen: Es wurde auch extra betont das wir sogar ins Restaurant dürften :mrgreen:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von SFI » 04.12.2021, 14:55

Cinefreak hat geschrieben:
04.12.2021, 08:57
Ihr mit eurer Zwei-Klassen-Gesellschaft...wird langsam zu ner fixen Idee...wir sind eben auch in einer besonderen Notlage...auch wenn das vielerorts nicht angekommen ist ;) :roll:
Nichts ist so stark wie die Notlage, weil alle ihr sich unterwerfen. (Thales von Milet)

Man schaue sich dazu die Rhetorik vom ZDF an:



Hoffen wir, dass ich nicht eines Tages sagen muss, lies den Thread, da steht alles, ich hab es dir gesagt und du wolltet das so, denn du hast mitgemacht. Hoffen wir, dass du sagen kannst: Du mit deine gelben Büchlein, hast damals ja gehörig übertrieben. :wink:

Die Muddi ist auch von der Rolle:
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Re: Das Coronavirus: Zwischen Hysterie und Gefahr

Beitrag von LivingDead » 04.12.2021, 17:40

Das grenzt aber schon sehr an selektiver Wahrnehmung. Ich sehe in den Zitaten nichts als Einzelmeinungen, die nicht mal im Ansatz fähig sind, irgendeinen Riss in der Gesellschaft zu erzeugen (mal davon abgesehen, dass weder Bosetti noch die Schöneberger irgendeinen politischen Einfluss hätten). Und wenn ich mich so in meinem erweiterten Bekanntenkreis umhöre, sprechen die Beiden wohl für einen nicht geringen Teil der Bevölkerung.

Zur ganzen Wahrheit gehört eben auch, dass sich ein Teil der Gesellschaft sehr wohl abgegrenzt hat und völlig verquere Ansichten zur Demokratie oder Freiheit entwickelt hat. Solche Bilder will ich zum Beispiel nicht sehen:



Und ein großer Teil des Problems sind sicherlich auch die Medien. Da würde ich aber weniger die ÖR in die Verantwortung ziehen (die inzwischen ein wirklich breites Potpourri an Informationsmöglichkeiten bieten), als ein gewisses Boulevard-Blatt, was aktuell folgendes titelt:

Mit freundlichem Gruß
LivingDead

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