Filmtagebuch: Hannibal

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Hannibal
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Beitrag von Hannibal » 09.03.2011, 12:18

gelini71 hat geschrieben:Ich fand alle drei Jason Reitman Filme Top
"Up in the Air" fehlt mir noch, die anderen beiden mag ich aber auch sehr, "Juno" bekanntermaßen noch lieber als "Thank you for Smoking"..

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gelini71
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Beitrag von gelini71 » 09.03.2011, 13:43

"Up in the Air" ist wirklich schön - gefällt mir von den dreien am besten

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Beitrag von Hannibal » 09.03.2011, 14:45

Sounds good...wird dann nochmal dick unterstrichen vorgemerkt! :)

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Beitrag von Vince » 09.03.2011, 15:32

Ich finde, auch der kam nicht an Thank You For Smoking ran (insbesondere, weil er im zweiten Teil so zerfahren wird und auch mal einfach so ziemlich wichtige Nebenfiguren aus den Augen verliert), aber ich war ja schon von "Juno" nicht so begeistert, von daher...

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Beitrag von Hannibal » 09.03.2011, 16:18

Wie kann man nur Juno nicht mögen? ;)

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Beitrag von freeman » 10.03.2011, 08:38

Wie kann man nur Juno nicht mögen?
Die is mir einfach zu fett :lol:

In diesem Sinne:
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Beitrag von gelini71 » 10.03.2011, 10:33

BOAH - wie gemein :lol:

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Beitrag von Hannibal » 15.03.2011, 14:45

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6 Tage, 7 Nächte
Passend zu "Thank you for Smoking" ein Film des Vaters...und es zeigt sich überdeutlich, wie weit der Sohnemann dem alten Herrn voraus ist. "6 Tage, 7 Nächte" ist unterhaltsam und kann mit netten Schauwerten auftrumpfen, ist aber letztendlich nur ein lauwarmer, einfallsloser Aufguss einer schon tausend Mal dagewesenen Geschichte. Harrison Ford spielt sein Indiana Jones-Programm im Schlaf ab, ansonsten hat der Film nicht einen nennenswerten Höhepunkt, außer vielleicht das Blankziehen von Ford's heißer Stewardess...
:liquid5:

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27 Dresses
Was für ein Schmarn, ein Film der sich über weit mehr als die Hälfte der Laufzeit im schlecht gespielten Liebeskummer der untalentierten Hauptdarstellerin suhlt, bevor er dann eine extrem verknappte Version der klassischen RomCom startet, die schließlich zuckersüß endet...wie jeder Heigl-Film. Neben der zerfahrenen Struktur und dem damit verbundenen fast nie auftauchenden klassischen Feeld-Good-Feeling solcher Filme, agiert die Heigl wie immer als unbewegliche Plastikpuppe. Der Rest des Casts ist nicht weiter erwähnenswert, die Inszenierung ist bieder einfallslos...ein einziger nerviger Brei Rom-Com-Erbrochenes für verzweifelte Teenie-Girlies nach ihrer ersten Trennung.
:liquid2:

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Beitrag von Hannibal » 21.03.2011, 02:00

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From Paris with Love
Es ist erstaunlich, wie simpel man einen Film ohne wirkliche Geschichte zu einem atemlosen, wütenden Tornado aufblasen kann, der eigentlich nur von seinem charismatischen Hauptdarsteller und seinem ruhigen Gegenpol, sowie der brachial-kompromiss- und rücksichtslosen Action lebt. "From Paris with Love" ist ein riesiges Knallbonbon, welches sich nicht einmal die Mühe macht, das Getöse halbwegs logisch zu erklären...es wird einfach verdrängt, dass man einen Grund für die beispiellose Ballerorgie braucht, die insbesondere der glänzend aufgelegte Travolta veranstaltet. Sagenhaft, wie derb hier teilweise hingerichtet wird, wie kompromisslos Leute über den Haufen geschossen werden, wie zynisch die Gewalt angewandt wird, was in einem relativ überraschenden Twist gipfelt, den zumindest ich so nicht habe kommen sehen, auch wenn es teilweise leicht konstruiert war. Auch hierüber bleibt kaum Zeit nachzudenken, denn der Film poltert unbeirrt weiter, um die einfach vollkommen absurde und quasi nicht vorhandene Hintergrundgeschichte zu vertuschen. Und im Endeffekt hat man bis zum etwas unspektakulären Finale einen Heidenspaß mit diesem ständig angeheizten Versteckspiel zwischen Zuschauer und Story, was vor allem der rasanten Regie und dem grandiosen Travolta zu verdanken ist. Ein kompromissloser Donnerschlag, der einen hoffnungslos überrollt und alles auf diese Karte setzt...denn nach dem ersten Schlag kommt nichts mehr. Da er mich bereits damit voll umgehauen hat, gebe ich beeindruckte...
:liquid7:

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Beitrag von Hannibal » 22.03.2011, 15:22

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Unstoppable
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Tony Scott schon mal relevantere Filme gedreht hat, aber nachdem seine letzten Werke qualitativ spürbar abflachten, liefert er mit "Unstoppable" zumindest nochmal einen arschtighten Actionsnack vor, der sein Szenario in Windeseile ausbreitet, in einigen donnernden Actionsequenzen ausufernd zelebriert und die Zwischenzeit mit hektischen Reißschwenks auf Betriebsgeschwindigkeit hält. Die Handschrift des Hektikers ist unverkennbar, oft an der Grenze zur visuellen Überfrachtung, aber in vielen Momenten auch so passend wie die Faust auf's Auge. Einige Shots, die Scott mit allerlei modernem Highspeed-Handwerkszeug mit unglaublich wuchtiger Urgewalt auf die Leinwand zaubert, sind schlicht zum Niederknien. Dazu gehört auch die gelungene Inszenierung des führerlosen Zugs, der oft mit einer animalischen Urgewalt ins Bild gerückt wird, dass einem Angst und Bange wird, obwohl gerade gar nichts nennenswertes passiert. Das Sounddesign greift Zahn in Zahn mit der visuellen Wucht und vertont das stählerne Monster wie ein schnaubendes Ungeheuer mit enormen Bassschüben, ächzendem Metall und roher Gewalt. Das Sounddesign ist absolut herausragend. Das gegen so viel audiovisuellen Zirkus die Herren Washington und Pine nicht so ganz ankommen, war klar. Dennoch halten die beiden sich wacker im Führerstand und entwickeln die nötige Chemie, die durch die wenig inspirierte Backgrounds der beiden untermauert werden soll, was mehr schlecht als recht klappt. Erfrischend, dass es endlich nochmal reale Züge in einem Film zu sehen gibt, die grandios eingefangen werden, schade, dass man im Finale dann doch auf einige schwache CGI-Einstellungen zurückgreift.
Alles in allem ist "Unstoppable" ein kurzweilig-wuchtiges Vergnügen mit netter Handmade-Action (das Finale mal ausgeklammert), einem typisch Scott'schen audiovisuellen Budenzauber, der über so manche Leerlaufminute hinweghilft, einem sympathischen Hauptdarstellergespann auf Sparflamme und einer vernünftigen Spannungskurve.
Gute :liquid7:

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Beitrag von Hannibal » 17.04.2011, 14:29

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Burn After Reading
Mit Sicherheit nicht der beste Streich der Coen-Brothers, aber dennoch eine wie immer vorzüglich erzählte und originell gestrickte Geschichte, die eine Midlife-Crisis mit Kündigung und Eheproblemen zu einem wahnwitzig-verrückten Konstrukt voller heißer Luft aufbauscht, dass subtil mit dem Geheimdienst-Apperat und der amerikanischen Paranoia abrechnet. Vor allem aber bietet "Burn After Reading" eine grandiose Spielwiese für Hollywood's A-Riege, angeführt von einem unglaublich guten John Malkovich, der Pitt, Clooney & Co locker an die Wand spielt, die aber auch sichtlich Spaß an den zunehmend chaotischeren Verwicklungen haben. Im Endeffekt reicht es dann nicht für einen Geniestreich, dafür wirkt das gezeigte zu beliebig, zu bewusst auf dieses abgefuckte Wollknäul, wo sich alles am Ende trifft, gebürstet, aber einen höchst unterhaltsamen, niveau-vollen Abend kann man ohne weiteres mit "Burn After Reading" verbringen.
:liquid8:

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World Invasion: Battle Los Angeles
Die Idee eine Alien-Invasion aus Sicht der Soldaten in einem dreckig-verzweifelten Häuserkampf mit viel Handkamera-Einsatz zu zeigen war vielversprechend. Aber irgendwie der Name deutet schon eine Assoziation zu einem Computerspiel an und den ganzen Film über wird man das Gefühl nicht los in einem "Call of Duty" mit Aliens zu stecken, mit den gleichen eindimensionalen Charakteren, mit dem gleichen pathetischen Gesülze, mit den gleichen umwerfenden Skript-Sequenzen und den ausufernden, alles einäschernden Gefechten. Die Action im neuesten Invasions-Streifen ist großartig, Leinwand-füllend, bis zu einem gewissen Grad realistisch, als stecke man in einem Ego-Shooter drin, ohne die Kontrolle zu haben. Das generiert in einigen Gefechten atemlose Spannung, aber in den Gefechtspausen fällt die "Call of Duty"-Blaupause oft desaströs in sich zusammen, denn der aufgetischte Pathos und Patriotismus ist definitiv jenseits von Gut und Böse und ich gehöre da ja zu den toleranteren Vertretern. Das größte Problem ist, dass eben die Pathos-Sequenzen das einzige sind, was JOnathan Liebermann in den Actionpause an Inhalt einfällt, selbst die dünnen Backgrounds der austauschbaren Figuren sind unterfüttert mit patriotischem Gesülze und wenn sich mal jemand für etwas Vergangenes rechtfertigen muss, packt er erneut die Pathos-Keule aus. Ein durchaus überzeugender Aaron Eckard kann da leider auch nicht mehr viel ausrichten, wenn der Horizont seines Charakters nur den Wortschatz der Marines umfasst. Michelle Rodriguez läuft auf Standgas, Michael Pena ebenfalls, so dass man jedes Mal froh ist, wenn die Bombast-Keule wieder geschwungen wird, die sich mal in starken Widescreen-Totalen suhlt, bevor es wieder ins Getümmel geht mit Querschlägern, Explosionen und unendlich viel Getöse, so dass einem da eigentlich nie langweilig wird. Erst am Ende des Films merkt man dann, was für einer gigantischen Seifenblase man aufgesessen ist, eine permanent vorangetriebene Moorhuhn-Verfilmung ohne jeglichen inhaltlichen Nutzen. Es gibt eigentlich keinen Grund, sich diesen Film anzusehen, es sei denn man will sich mal mitten im Gefecht gegen außerirdische Invasoren fühlen....und da liegt der Knackpunkt...wer will das nicht? :D
:liquid5:

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Beitrag von Hannibal » 21.04.2011, 12:31

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The Social Network
David Fincher is back in the game...nach dem uninspirierten "Panic Room", dem zähen "Zodiac" und dem Oscar-anbiedernden "Benjamin Button" schafft es der einstige Ausnahmeregisseur endlich wieder sich den alten Großtaten anzunähern, wenn er sie auch nicht ganz erreicht. "The Social Network", zunächst belächelt als vollkommen unnötiger Film über das Über-Netzwerk Facebook, entpuppt sich als messerscharfe Analyse einer Internetgesellschaft, in der nichts mehr ohne geht, in der soziale Kontakte elektronisch gepflegt werden, in der wirkliche Freundschaften austauschbar und überflüssig werden zugunsten eines auf Prestige getrimmten Netzwerks, in der alles auf den uralten Schwanzvergleich hinausläuft...wer hat die meisten Freunde, wer hat die coolsten Bilder, wer bekommt die meisten "like"'s...und alle machen mit! Fincher transportiert diesen sog-ähnlichen Wahn samt Idee dahinter grandios auf die große Leinwand, betrachtet das Phänomen überraschend neutral und lässt stattdessen die Charaktere für sich arbeiten, allen voran Jesse Eisenberg als Unsympath Marc Zuckerberg, der mit leerem und gleichzeitig ziel-gerichteten Blick durch diesen Sog stapft, koste es was es wolle und einen bemerkenswerten Balanceart zwischen Hauptfigur und Arschloch bewältigt, der über klassische Wertvorstellungen drüberwalzt, um dem Ziel einer neuen Leistungsgesellschaft zu folgen, die die Größe ihrer Eier nun nicht mehr mit Anzügen und snobigen Clubs definiert, sondern sie in einem Netzwerk auf die ganze Welt projiziert, ein Schwanzvergleich mit offenem Ende und auch das behält "The Social Network" bei.
Die technische Umsetzung ist darüberhinaus über jeden Zweifel erhaben. Fincher inszeniert zurückhaltend, beobachtet aber ungeheuer zielgerichtet, montiert perfekt und integriert unauffällig frische Stilmittel wie bspw eine Tilt-Shift-Sequenz, die stets perfekt in den Filmfluss eingebettet sind.
Der Oscar-prämierte Soundtrack von NIN-Frontmann Trent Reznor pumpt das Geschehen energetisch, aber bedacht voran, ohne jemals ins Dramatische abzugleiten, aber auch ohne als belangloses Hintergrund-Gedudel zu versumpfen. Über den Oscar kann man sich dennoch streiten..
Eine Momentaufnahme mit entlarvendem Charakter, eine präzise Analyse unserer Gesellschaft und ein kritischer Ausblick in die Zukunft, denn alles was am Ende bleibt ist ein Mann und sein Notebook, verlassen von allen, im Sog mit hunderten von Freunden, von denen doch keiner wirklich da ist...ein Film, der nicht direkt wie seinerzeit ein "Fight Club" einschlägt, aber eine große Portion Wachstumspotenzial mitbringt, mehr als der auf Nummer sicher gehende Oscar-Gewinner "The King's Speech", mehr als der technisch verfrickelte "Inception", mehr als die "Wrestler"-Kopie im Ballett-Sujet, mehr als der Stilmittel-Flash in der Canyon-Spalte. Ein Film mit einer vielleicht großen Zukunft...bis dahin erstmal
:liquid9:

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Beitrag von Cinefreak » 21.04.2011, 23:36

Hannibal hat geschrieben:Bild
Unstoppable
Es ist nicht von der Hand zu weisen, ...
ziemlich genau so sehe ich den auch ,)
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Beitrag von Vince » 22.04.2011, 11:12

Hannibal hat geschrieben: The Social Network
[...]
:liquid9:
ziemlich genau so sehe ich den auch ,)

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Beitrag von Sir Jay » 22.04.2011, 13:22

Hannibal hat geschrieben: Über den Oscar kann man sich dennoch streiten..
:
Naja bevor ihn zum drölfzigsten Male Hans Zimmer für seinen erneut recycelten Bombast Score in Inception erhält fand ich es mal erfrischend, dass mal ein etwas anderer Soundtrack ausgezeichnet wurde.
Überhaupt find ich saulässig, dass jemand wie Trent Reznor die Soundtrackarbeit an einem solchen Film übernehmen durfte und damit sogar gebührend belohnt wurde. Gibt es denn sonst noch einen Musiker, der ursprünglich als Music Act mit Band, Studio Alben und Live Performance es bis zum Music Oscar Gewinner schaffte? klärt mich auf, wenn ja :)

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Beitrag von gelini71 » 22.04.2011, 13:39

Gibt es denn sonst noch einen Musiker, der ursprünglich als Music Act mit Band, Studio Alben und Live Performance es bis zum Music Oscar Gewinner schaffte? klärt mich auf, wenn ja
David Byrne und Ryuichi Sakamoto für Ihre Arbeit an "Der letzte Kaiser".

Elton John & Phil Collins haben auch einen Oscar für ihre Disney Filmmusiken bekommen.

Die sind mir jetzt auf Anhieb eingefallen.

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Beitrag von Taran-tino » 22.04.2011, 23:33

Sir Jay hat geschrieben:
Hannibal hat geschrieben: Über den Oscar kann man sich dennoch streiten..
:
Naja bevor ihn zum drölfzigsten Male Hans Zimmer für seinen erneut recycelten Bombast Score in Inception erhält fand ich es mal erfrischend, dass mal ein etwas anderer Soundtrack ausgezeichnet wurde.
Hans Zimmer hat genau EINEN Oscar und der ist auch schon ne ganze Weile her (Lion King).

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Beitrag von gelini71 » 23.04.2011, 06:44

Randy Newman & Isaac Hayes haben auch einen Oscar für Filmmusik gewonnen - Trent Reznor ist also nicht der erste "normale Musiker" der diese Auszeichnung bekommen hat.

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Beitrag von Hannibal » 22.05.2011, 14:34

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Monsters
Nach Effektkrawall der Marke "Skyline" oder "Battle: Los Angeles" ist der von "Monsters" eingeschlagene Weg der Darstellung einer Alien-Invasion einmal mehr der wesentlich effektivere, authentischere und beeindruckendere. Den Fokus auf zwei Protagonisten zu legen, die durch die Alien-besiedelte Sperrzone müssen, in der sich die Natur sämtliche Infrastruktur wieder einverleibt hat, hat etwas von einem feinfühlig beobachteten Selbstfindungstrip, der die Alien-Invasion fast vollständig verdrängt. Entsprechend selten sind die Außerirdischen auch zu sehen, was die Wirkung der seltenen Sichtungen nochmals gehörig verstärkt als der sonst übliche Dauer-Effekt-Beschuss. Darüberhinaus zeigt "Monsters" die gesellschaftlichen Veränderungen, die ein solches Ereignis mit sich bringen würde, brilliant auf...ähnlich wie es auch schon in "District 9" der Fall war, auch wenn sich beide Filme formal stark unterscheiden, denn der Action-Overkill bleibt aus. Es geht um Umformung, Transformation, um Risse im Gefüge, um Anpassung, um Existenz...wer sind die Monster, wer sind die Menschen, wo liegt der Unterschied...ist da überhaupt ein Unterschied? In den meisten Momenten gelingt es, derartige Themen überraschend subtil zu erzählen und in einprägsamen, toll fotografierten Bildern darzustellen. Ein kleines, ruhiges Juwel, allerdings chancenlos vom Massenpublikum geliebt zu werden.
:liquid8:

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Beitrag von Alrik » 22.05.2011, 15:36

Zum Thema Battle Los Angeles. Mir ist gestern, beim erneuten sichten von "SWAT" erst aufgefallen das beide Filme an sich den gleichen Schluss auch noch besitzen. Ergo, ist Battle LA quasi das Selbe fast wie SWAT. Ein riesiger Werbefilm, nur hier für die Army und wieder für Amerika. ^^
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Beitrag von Hannibal » 22.05.2011, 22:56

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The International
Erhaben gefilmter Polit-Thriller mit einem routinierten, aber rundum überzeugenden Clive Owen, der sich mit einer Naomi Watts auf Standby durch ein unnötig vertracktes Story-Konstrukt wuchtet, welchem leider permanent die Puste ausgeht. Zwischendurch ist der Film in Fragmenten immer wieder mal vorbildlich was Spannungsaufbau, Bildkomposition und Inszenierung angeht. Das reicht leider nicht für einen durchgehend guten Film...
:liquid6:

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Beitrag von SFI » 23.05.2011, 06:43

Interessant dabei fand ich ja die wahre Begebenheit, gerade vor 3 Jahren zur Finanzkrise war der Streifen inhaltlich hochaktuell.
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Beitrag von Taran-tino » 25.05.2011, 09:38

Ich hoffe Du hast nicht die Pro 7 Fassung gesehen. :wink:
http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ?ID=797073

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Beitrag von Hannibal » 25.05.2011, 17:49

Doch, leider schon ;) Ich bezweifel aber, dass ein bisschen mehr Gewalt etwas am Gesamteindruck ändert...

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Beitrag von Cinefreak » 25.05.2011, 18:19

Hannibal hat geschrieben:Doch, leider schon ;) Ich bezweifel aber, dass ein bisschen mehr Gewalt etwas am Gesamteindruck ändert...
eben :wink: :lol:
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Beitrag von Hannibal » 05.06.2011, 23:29

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Skyline
Angesichts der relativ vernichtenden Kritiken bin ich doch extremst überrascht. Da wo "Battle: Los Angeles" beispielsweise bis auf einige Bombast-Sequenzen kläglich versagt, rockt "Skyline" sich relativ straight und ohne allzu peinliches Pathos-Blabla durch die Alieninvasion. Klar bleiben flache Charaktere und einige Dialoge, über die man besser nicht genau nachdenkt, nicht aus. Angesichts des gebotenen Effektrausches, der eine richtig garstig fies-eklige Alien-Attacke auf den Zuschauer loslässt, wie man sie eigentlich noch nie zu Gesicht bekam, kann man über die erzählerischen Schwächen aber zumindest größtenteils hinwegsehen. Das Gezeigte ist dabei nicht wirklich innovativ, montiert aber diverse Alien-Theorien und Ideen so zusammen, dass zumindest optisch eine äußerst ansprechende, durchaus erfrischende Invasion dem Zuschauer um die Ohren gehauen wird. Das kann man durchaus wörtlich verstehen, denn das Feuerwerk, was "Skyline" zündet, bricht auch akustisch mit einem urgewaltigen Mehrkanal-Track über die Heimkinos hinein. Die Ideen der Inszenierung sind gut, bedienen sich aller möglichen Spielereien (Zeitraffer, Superzeitlupen, Reißschwenks,...) und setzen die Action in unglaublich edel glänzende Big Budget-Shots in Szene. Umwerfend und Style over Substance in Reinkultur! Wer damit kein Problem hat, wird 90 Minuten lang durchaus spannend mit einer extravaganten Effekt-Wundertüte unterhalten, über die man keinen weiteren Gedanken verschwenden sollte...aber im Gegensatz zu "Battle: Los Angeles" funktioniert sie zumindest und arbeitet mit einem seichten, aber nicht vollkommen austauschbaren Figuren-Interieur. Leider ist das Ende ziemlicher Unsinn, der Abspann ein paar Minuten früher und alles wäre gut gewesen...so bleibt ein leichter Absacker nach dem Finale, der zu immer noch sehr soliden :liquid7: führt...

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