Flying Virus
Originaltitel: Flying Virus
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Jeff Hare
Darsteller: Rutger Hauer, Gabrielle Anwar, Craig Sheffer, Jason Books, David Naughton, Duncan Regehr u.a.
Das Nichtunterzeichnen des Kyotoabkommens macht ein paar brasilianische Ureinwohner sehr sauer. Also besetzen sie einige Ölbohrstationen der Amis und kosten diese so mehrere Millionen. Diese werden auch nicht so recht Herr der Lage, wie die Einstiegsactionszene zeigt, in der ein paar Indios eine Amibaustelle trotz scharfer Bewachung platt machen wollen und nur dank massiven Granateneinsatzes zurückgedrängt werden können. Einer der fast verendeten Indios faselt dann etwas von Schattenkriegern und Dämonen von den Sternen, was die Journalistin Anne Brauer auf den Plan ruft, die den Ereignissen auf den Grund gehen will.
Bei ihren Ermittlungen sticht ääääh stolpert sie in ein Wespen- äääh Bienennest. Genetisch manipulierte Bienen werden von US Söldnern unter Führung des skrupellosen Ezekial eingesetzt, um die Indios präzise auszulöschen. Anne findet auch bald die Kisten in denen die Bienen transportiert werden, ohne zu ahnen, was da in den Kisten ist, denn bevor sie sich den Inhalt anschauen kann, wird sie angeschossen. Kurz darauf wird sie von einigen der Bienen gestochen und erlebt – anscheinend wegen den Stichen - eine seltsame Wunderheilung. Ein behandelnder Arzt zählt eins und eins zusammen, findet ebenfalls eine Kiste mit den Bienen und nimmt diese mit gen USA. Denn er hofft eine Art Allheilmittel gefunden zu haben. Dass Anne durch etwas ganz anderes geheilt wurde, kann er ja auch nicht ahnen.
Kurz nach dem Start gerät das Flugzeug in Turbulenzen, in deren Verlauf die Bienen freigesetzt werden und nun ganz allmählich die Besatzung dezimieren. Annes Mann Martin ist an Bord der Maschine und versucht nun die Situation in der Luft unter Kontrolle zu bekommen. Derweil sucht Anne nach den Schattenkriegern und bekommt eine mythische Geschichte von einem weißen Retter erzählt (Oh Mann, Söldnerfilm, Tier“horror“, Mysterygedöhns, was wird da wohl noch kommen?), der unter den Schattenkriegern lebt und ein Gegenmittel gegen den Bienenvirus zu haben scheint. Auch Ezekial ist gleichzeitig auf der Suche nach den Schattenkriegern. Doch während sich Anne ein Gegenserum gegen die Killerbienen erhofft, will Ezekial die Schattenkrieger einfach nur auslöschen ...
Die Action des Filmes ist erstaunlich solide umgesetzt. Die Ballereien und Verfolgungsjagden setzt Regisseur Jeff Hare gut und optisch souverän um. Es gibt ein paar eindrucksvolle Explosionen und Stunts zu begutachten, die durchaus Laune machen. (Manche erschienen mir aber bereits seltsam vertraut. Ich meine insbesondere Material aus Rambo 2 (Lagerzerlegung und Explosion am Wasserfall) wiedererkannt zu haben). Die Settings wie das Flugzeuginnere und den Dschungel, weiß Hare gut einzusetzen. Einzig einige lausige Computereffekte offenbaren dann, dass der Film kein allzu großes Budget hatte.
Die Story, die Hare zu händeln hat, ist – wie sich oben schon angedeutet hat - vollgestopft bis zur Oberkante. So ist er ein Actionfilm mit Mysteryelementen, Katastrophenfilmeinlagen sowie etwas Tier- und etwas Outbreakhorror. Damit ist der Film irgendwo hoffnungslos überfrachtet, wird aber so auch nicht langweilig, weil eigentlich immer etwas passiert. Dennoch fragt man sich mehr als einmal, wer nun warum was macht ... Und vor allem häufen sich zum Ende hin die Logikfehler extrem, anders hätte man aber vermutlich auch nicht alle angefangenen Storyzweige beenden können.
Die Darsteller agieren alle recht überzeugend. Graig Sheffer und Gabriel Anwar als Hauptdarsteller spielen solide, können aber gegen Rutger Hauer in seiner Nebenrolle absolut nicht anstinken. Das Genialste ist, wie er sich selber immer wieder vorstellt: Hallo, ich bin das Arschloch :-). Ansonsten gibt er einen Bäddie aller erster Kajüte, der ganze Landstriche ausradieren lässt und Freund wie Feind über den Jordan schickt. Alle drei Darsteller kennen sich übrigens sehr gut, spielten sie doch in dem kurz zuvor entstandenen Turbulence 3 ebenfalls die Hauptrollen und auch hier war das Endergebnis irgendwo ziemlicher Murks.
Ein cooler Hauer, ein netter Cast, eine souveräne Optik und solide Action können die hanebüchene Story nicht retten. Auch die CGIs geraten sehr schwach und die Logik hat spätestens ab der Hälfte dieses wilden Genremischmasches Urlaub. Hier wäre weniger wahrlich mehr gewesen.
:2of5:
Der deutschen DVD von Sunfilm fehlt es etwas an Schärfe und der Sound ist recht drucklos geraten, dafür ist der Film uncut.
In diesem Sinne:
freeman
Flying Virus
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