5 Days of War

Der Action Film der 80er, der 90er und heute.
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5 Days of War

Beitrag von StS » 28.07.2011, 19:46

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Originaltitel: 5 Days of August
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie:Renny Harlin
Darsteller: Rupert Friend, Richard Coyle, Emmanuelle Chriqui, Andy Garcia, Dean Cain, Val Kilmer, Mikko Nousiainen, Johnathon Schaech, Rade Serbedzija, Anna Walton, Antje Traue, Heather Graham, ...

Renny Harlin´s in den Wirren des Kaukasischen Fünftagekriegs angesiedelte 2011er Regiearbeit "5 Days of War" wartet zwar mit einer Menge handwerklich gut gemachter Action auf - krankt zugleich allerdings auch (überdeutlich) an seiner schwachen Drehbuchvorlage bzw. höchst "fragwürdigen" Herangehensweise an die betreffende Materie...

Zur Kritik geht´s hier!

:liquid3: zu verorten nahe der Grenze zur :liquid4:

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kami
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Beitrag von kami » 28.07.2011, 21:26

5 DAYS OF WAR
Meine tiefempfundene Verachtung allen Beteiligten an diesem verlogenen, ekelhaften Propagandamachwerk, von Renny Harlin bis Katie Melua. Agitprop-Kriegsdrama auf TAL DER WÖLFE-Niveau, gemacht von Leuten, die es besser wissen müssten. Aber da kommt beim Regisseur offenbar der alte Russenhasser durch, der Harlin wird zum Harlan. Ganz schlimm! Fand die Actionszenen übrigens ganz okay, aber lange nicht gut und auch nicht zahlreich genug, um über den erbärmlichen Rest hinwegzutrösten.
:liquid2:
Nebenbei, schöne Rezi mit sinnvollen Hintergrundinformationen.

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Beitrag von StS » 29.07.2011, 07:30

kami hat geschrieben:Nebenbei, schöne Rezi mit sinnvollen Hintergrundinformationen.
Danke. :wink:

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Beitrag von freeman » 29.07.2011, 08:44

Uijuijui ... werde ich mir wie das Tal der Wölfe und Red Dawn definitiv mal anschauen müssen, um zu sehen, ob es wirklich noch dämlicher oder auf ähnlichem Niveau geht :lol:

In diesem Sinne:
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McClane
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Beitrag von McClane » 29.07.2011, 09:00

Kann mich StS nur anschließen... was Renny geritten hat nicht nur Regie zu führen, sondern auch noch als Produzent zu fungieren, das ist mir schleierhaft. Hätte man einen Film über eine georgische Delta Force oder wie man die Einheit, die den Helden andauernd den Hintern rettet, nennen will gedreht, dann wäre es ein ehrlicherer und vermutlich auch besserer Film gewordenn, denn die von StS beschriebene ideologische Fragwürdigkeit dann noch mit einer Geschichte um "objektive" Kriegsberichterstatter zu bemänteln, das geht schon leicht auf den Keks. Noch dazu ist die Georgien-Propaganda absolut plump untergebracht, gerade die Präsi-Speech am Ende und die Interviews mit realen Opfern der Kampfhandlungen, die Angehörige verloren haben, vor dem Abspann, das toppt an Penetranz selbst solche Schoten wie Seagals Öko-Monolog am Ende von "Auf brennendem Eis".
Aber den ideologischen Bullshit könnte man vielleicht noch ganz gut verkraften, wenn wenigstens das Drehbuch stimmen würde, aber auch hier hakt es an allen Ecken und Enden: Die georgische Kavalerie ist immer da, wenn die Dramaturgie sie gerade braucht, die Figuren verhalten sich absolut unlogisch, gerade die Handlungen der Bösewichte im Finale sind fast gar nicht mehr nachzuvollziehen, vor allem aber stolpern die Protagonisten ohne klares Ziel durch die Kampfhandlungen, wodurch die Geschichte auch nicht packen will. Die Action ist dafür ziemlich gut, noch schön handmade mit gewissem CGI-Anteil, der aber in der Preisklasse wohl unvermeidlich war (echte Hubschrauber schrotten dürfen, die Zeiten sind für Harlin wohl vorbei), und nicht zu hektisch inszeniert. Wäre aber alles noch ne Nummer spannender, wenn man sich um die Besetzung wirklich sorgen würde. Apropos Besetzung: Val Kilmer hoppelt da für drei, vier Szenen durchs Bild, Heather Graham geht schon in der Auftaktszene putt und Andy Garcias Präsidentenrolle dürfte auch in zwei, drei Tagen runtergekurbelt gewesen sein, also hat der Film gar nicht so viel "Starpower" (*hüstel*) wie einem suggeriert wird.

:liquid4:
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Beitrag von kami » 29.07.2011, 16:08

McClane hat geschrieben: Aber den ideologischen Bullshit könnte man vielleicht noch ganz gut verkraften, wenn wenigstens das Drehbuch stimmen würde, aber auch hier hakt es an allen Ecken und Enden:
Das Drehbuch ist doch aber so schlecht, weil es auf den ideologischen Bullshit ausgerichtet ist: Die Reise der Fotografen ist doch nur Vehikel, um die von den Russen angerichteten Gräuel zu zeigen und auf der anderen Seite den Heldenmut der georgischen Spezialeinheiten. Dazu noch die unmotivierten Einlagen mit dem ach so friedfertigen Präsidenten, fertig ist der Propagandafilm, ein Genre, welches sich ja selten durch intelligente und stimmige Drehbücher auszeichnet. Warum man aber nicht auf bauchgerechte Rambo-Action setzte, stattdessen lieber Herz und Hirn des Publikums anzusprechen trachtete, ist mir auch nicht klar. So stimmen weder Inhalt noch Unterhaltungswert.

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Beitrag von McClane » 30.07.2011, 10:02

Würde ich durchaus so unterschreiben... das ist der Unterschied zwischen "5 Days of War" und den unbeschwerten Patriotismusböllern aus dem Hause Cannon, die sich halt in erster Linie als mehr oder minder unterhaltsame Actionreißer verstanden haben und erst an zweiter Stelle die Extraportion "U-S-A! U-S-A!" draufknallten.
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Beitrag von freeman » 11.07.2013, 09:41

Von handwerklicher Seite war ich erstaunt, was der Renny hier fabrizieren konnte und durfte. Man sieht dem Film durchweg an, dass da durchaus ein ganzes Land dahinter stand und so kann der Finne mit Aufwand protzen. Zumindest in Hinsicht auf die aufmarschierenden Statisten und das Kriegsgerät. Die wenige Action war obendrein schön aufwändig umgesetzt und hatte einige feine Momente zu bieten. Der Rest ... nunja. Harlin bezieht eindeutig Stellung. Ob er den Quatsch, den er da ideologisch gesehen verbricht, glaubt, oder ob da die urfinnische Abneigung gegen alles Russische mit durchscheint, man weiß es nicht. Die Handlung läuft ihm auch unter den Fingern durch, da er seine Hauptfiguren nicht packend in die eigentlichen Abläufe integriert bekommt. Eigentlich läuft ja alles an ihnen vorbei und sie schauen nur mit großen Augen zu. Das mag vielleicht sogar realistisch sein, denn mal ehrlich, wer ist in Kriegshandlungen wirklich als Man on a Mission unterwegs, aber letztendlich ist das Ganze einfach zu unfokussiert für einen Film. Spannung gibt's so keine und der Hauptdarsteller war auch eher sehr langweilig und uncharismatisch. Ich hätte McClanes Ansatz ganz gut gefunden. Die Georgier-Spezialtruppe zu verfolgen, hätte sicherlich viel mehr Sinn gemacht und dem Film gut getan. Vor allem wäre der Patriotismus nicht gar so schleimig rübergekommen, weil Soldaten ja nunmal per se deutlich landesverbundener sind als irgendwelche Kriegsreporter, die für eine Story JEDWEDE Objektivität über den Haufen schmeißen und so von Minuten 1 an nicht glaubwürdig sind.
:liquid3:

In diesem Sinne:
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