Ghostland
Ghostland
Ghostland
Originaltitel: Incident in a Ghost Land
Herstellungsland: Frankreich, Kanada
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Pascal Laugier
Darsteller: Crystal Reed, Rob Archer, Emilia Jones, Taylor Hickson, Anastasia Phillips, Adam Hurtig, Mylène Farmer, Alicia Johnston, Suzanne Pringle u.a.
Als Beth und ihre kleine Familie das Haus der verstorbenen Tante beziehen, kommt es zum Unglück: Zwei Irre verschaffen sich Zutritt zu dem Haus und attackieren die Familie... Jahre später ist Beth erfolgreiche Autorin, als sie ein panischer Anruf ihrer Schwester ereilt. Beth eilt zu ihrer Familie und muss feststellen, dass der Horror von damals längst nicht ausgestanden ist... Wirkungsvolle Terrorbombe vom "Martyrs"-Schöpfer Pascal Laugier.
Zur Kritik von "Ghostland"
In diesem Sinne:
freeman
Originaltitel: Incident in a Ghost Land
Herstellungsland: Frankreich, Kanada
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Pascal Laugier
Darsteller: Crystal Reed, Rob Archer, Emilia Jones, Taylor Hickson, Anastasia Phillips, Adam Hurtig, Mylène Farmer, Alicia Johnston, Suzanne Pringle u.a.
Als Beth und ihre kleine Familie das Haus der verstorbenen Tante beziehen, kommt es zum Unglück: Zwei Irre verschaffen sich Zutritt zu dem Haus und attackieren die Familie... Jahre später ist Beth erfolgreiche Autorin, als sie ein panischer Anruf ihrer Schwester ereilt. Beth eilt zu ihrer Familie und muss feststellen, dass der Horror von damals längst nicht ausgestanden ist... Wirkungsvolle Terrorbombe vom "Martyrs"-Schöpfer Pascal Laugier.
Zur Kritik von "Ghostland"
In diesem Sinne:
freeman
Obgleich ich "Martyrs" und "Tall Man" beide im Kino geschaut hatte und jeweils mochte, werd ich mir den hier erst daheim anschauen. In letzter Zeit geht mir das Publikum immerzu auf den Puffer mit Gelaber und so...
Laugier wird übrigens gerade von einer der Darstellerinnen verklagt, da beim Dreh eine Glasscheibe beim Dagegenhämmern zerbrochen war und ihr das Gesicht zerschnitten hat (ne unschöne Narbe ist geblieben). Er hatte sie wohl - trotz ihrer geäußerten Bedenken - aufgefordert, immer kräftiger zu klopfen...
Laugier wird übrigens gerade von einer der Darstellerinnen verklagt, da beim Dreh eine Glasscheibe beim Dagegenhämmern zerbrochen war und ihr das Gesicht zerschnitten hat (ne unschöne Narbe ist geblieben). Er hatte sie wohl - trotz ihrer geäußerten Bedenken - aufgefordert, immer kräftiger zu klopfen...
Vielleicht muss ich "Martyrs" noch ne zweite Chance geben. Mich hat der damals anfangs nur genervt, später so dermaßen gelangweilt, dass ich mir die erste Hälfte zurückgewünscht habe. Aber ganz ehrlich: "Inside" ist doch nur zigmal gesehener Home-Invasion-Kram mit teilweise haarsträubend doofem Figurenverhalten, dessen einzige Besonderheit die Extraportion Gewalt ist.
Von den Filmen der neuen französischen Härte hat mich aber ehrlich gesagt eh nur "High Tension" wirklich überzeugt.
Von den Filmen der neuen französischen Härte hat mich aber ehrlich gesagt eh nur "High Tension" wirklich überzeugt.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
High Tension baut bei mir leider mit jeder Sichtung mehr ab... Ich mag den doofen Twist einfach net mehr sehen. Mich hat Frontiers seinerzeit noch stark angesprochen, vor allem wegen seinen enormen optischen Qualitäten.
@ Stefan: Das mit der Klage hatte ich auch mitbekommen. Zumal die junge Dame von der Narbe ja wirklich gezeichnet ist. Bin ich mal gespannt, was dabei rumkommt.
In diesem Sinne:
freeman
@ Stefan: Das mit der Klage hatte ich auch mitbekommen. Zumal die junge Dame von der Narbe ja wirklich gezeichnet ist. Bin ich mal gespannt, was dabei rumkommt.
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freeman
Wer grad knapp bei Kasse ist, kann bei uns was zu essen, was zum Anziehen und Eintrittskarten für "Ghostland" gewinnen! So sind wir zu euch. Quasi eine virtuelle Tafel ;-)
Gewinnt "Ghostland"-Fanpaket
In diesem Sinne:
freeman
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Uff Actionfreunde:
Gewinnt Ghostland als Mediabook und als Blu-ray-Steelbook
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freeman
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- Sir Jay
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der steht bei mir schon seit Jahren auf der Watchliste, was hab ich nicht schon alles an Grenzerfahrungsberichten über diesen Film gehört und gelesen.Vince hat geschrieben: finde "Martyrs" dafür aber extrem stark (seitdem hat mir kein Horrorfilm mehr so übel in den Magen geboxt).
Hab bisher noch nicht den perfekten Moment und die Stimmung gefunden, mir den "anzutun" - ich fürchte fast, dass ich bei der Erwarrungshaltung und dem Respekt, dem ich den Film im Vorfeld entgegenbringe, am Ende einfach nur moderat angeekelt werde...
- Sir Jay
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ich habe "Auditon" und "Beyond the Limits" gesehen - beide Filme haben mich jetzt nicht sonderlich "platt" gemacht, sind aber mit einigen Szenen zumindest im Gedächtnis geblieben - kann da ein Martyrs nochmal neue Akzente setzen?
Bei WatchMojo wurde mal ne top 10 der "Insanely Violent Movies" aufgestellt, darunter ist Martyrs lediglich auf Platz 9 gelandet - Saw5, das Evil Dead Remake und Braindead (!!!) wurden als schlimmer eingestuft
https://www.youtube.com/watch?v=hKllGibiMoM
Bei WatchMojo wurde mal ne top 10 der "Insanely Violent Movies" aufgestellt, darunter ist Martyrs lediglich auf Platz 9 gelandet - Saw5, das Evil Dead Remake und Braindead (!!!) wurden als schlimmer eingestuft
https://www.youtube.com/watch?v=hKllGibiMoM
"Beyond the Limits" und "platt" in einem Satz passt schon - aber auf ne andere Weise.Sir Jay hat geschrieben:ich habe "Auditon" und "Beyond the Limits" gesehen - beide Filme haben mich jetzt nicht sonderlich "platt" gemacht, sind aber mit einigen Szenen zumindest im Gedächtnis geblieben - kann da ein Martyrs nochmal neue Akzente setzen?
Im Gegensatz zum doofen Ittenbach und und dem Miike, den ich nicht wirklich mochte, tendiert "Martyrs" halt ins Psychologische. In Sachen Gewalt an sich fand ich z.B. "Inside" in bestimmten Momenten heftiger. "Martyrs" bloß auf die Gewalt zu reduzieren ist ein Fehler, den man nicht machen sollte, imo.
Wie StS schon schreibt, "Beyond The Limits" passt als reiner Splatterstreifen überhaupt nicht als Vergleichspunkt. Dann schon eher "Audition", wobei "Martyrs" bei mir die klar heftigere Wirkung erzeugt hat. Wenn ich's mir recht überlege, gab es eigentlich nur einen Film, der mich psychologisch noch stärker gefordert hat ("Die 120 Tage von Sodom").
Konnte mit "Martyrs" damals auch nichts anfangen. Hat mich damals schwer genervt, dass der Film anfangs quasi alle 10 Minuten ne neue Geschichte beginnt und die Quälereien am Ende fand ich eher ermüdend als schockierend. Wollte dem aber noch mal ne Chance geben, vielleicht erschließt sich die Genialität im zweiten Anlauf ja.
"Audition" muss ich noch sehen und "Beyond the Limits" ist halt kreuzdoofer und kreuzöder Amateursplatterkäse, der mal drei bis vier Nummern unter den Genannten spielt.
"Audition" muss ich noch sehen und "Beyond the Limits" ist halt kreuzdoofer und kreuzöder Amateursplatterkäse, der mal drei bis vier Nummern unter den Genannten spielt.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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Ich wusste, dass "Beyond the Limits" keine wahnsinnig glückliche Wahl war, der ist mir nur spontan eingefallen in sachen "brutalo splatter". hatte mal vor über 10 Jahren eine 1/10 Kritik in der ofdb gelassen...
@Vince: 120 Tage von sodom habe ich mir mal ebenfalls auf die Watchliste gesetzt - habe den zwar leider mit Cannibal Holocaust verwechselt, aber egal
@Vince: 120 Tage von sodom habe ich mir mal ebenfalls auf die Watchliste gesetzt - habe den zwar leider mit Cannibal Holocaust verwechselt, aber egal
Vom Gewaltlevel her sollte man von Martyrs nun nicht unbedingt das absolut schlimmste erwarten Ob der Film einen gefällt hangt sehr stark davon ab, ob einen die Intention dessen erreicht. Erreicht diese einen nicht, kann er sogar dämlich wirken. Ist also stark Geschmackssache, zeigt aber auch, dass Martyrs durchaus auch Inhalte zu bieten hat.
Ghostland werd ich mir auf jeden Fall mal merken. Könnte vielleicht mal wieder eine positive Überraschung sein.
Ghostland werd ich mir auf jeden Fall mal merken. Könnte vielleicht mal wieder eine positive Überraschung sein.
Re: Ghostland
Ghostland ist Terror-Mindfuck-Kino der übelsten Sorte. Lange hab ich so etwas nicht mehr gesehen. Von Anfang an wird enormer Druck auf den Magen aufgebaut. Die Stimmung ist unerbittlich. Und das ohne permanent explizite Gewalt zu zeigen. Eine Splatterorgie darf man hier nicht erwarten. Dazu gibt einen Mindfuck, mit welchen ich im Leben nicht gerechnet hätte. Nach dem Abspann sitzt man wie vom Panzer überrollt vor der Mattscheibe.
Re: Ghostland
In diesem Sinne:
freeman
Re: Ghostland
Es ist nicht der psychologisch anspruchsvolle Horrorthriller geworden, den die Reaktionen der Kinogänger suggerierten, wenn man sie mit den Erfahrungen aus Pascal Laugiers bisherigen Arbeiten kombinierte. Schon durch das einführende Lovecraft-Zitat, mitsamt filmischer Einbettung durch ein Zitat der Hauptfigur ÜBER Lovecraft, werden leere Intensionen ausgelegt, die anschließend ziel- und motivationslos in unverbindlicher symbolischer Funktion weiter mitgeschleppt werden. Wie bedeutungslose Hülsen, voller Selbstzweck, als reines Blendwerk für die Galerie.
Mit der frühen Zuwendung zum zentralen Setpiece, den mit altem Tand verstopften Innereien eines abgelegenen Landhauses inmitten von endlosen Kornfeldern, wird dagegen die eigentliche Natur des Films früh offenbart. "Ghostland" ist trotz seines verkopften Anscheins in erster Linie Fast Food, dem die einst strahlenden Farben abgeschliffen wurden; wie ein mit verführerischen Schnörkeln verzierter Süßigkeitenwaggon in einem längst verlassenen Themenpark aus der Twilight Zone. Der Star des Films ist offenbar dieses bewohnbare Horrorkabinett, dessen Ausstattung alleine bis an die Anfänge des Horrorfilms zurückführt. Es lässt dem mit modernem Schnitt und Sounddesign ausgestatteten Film etwas auf bizarre Weise Altmodisches in die Glieder fahren. Auf schnelle, harte Schockeffekte ist Laugier aus, hat dabei jedoch längst ein größeres Publikum als zu Beginn seiner Karriere. In Sachen Physis allerdings fühlt man sich immer wieder an den existenzialistischen Terror aus "Martyrs" erinnert. Wie Gegenstände (Puppen) werden die Protagonistinnen in die Höhe gehalten, an ihren Hälsen gepackt oder gegen Wände geworfen; das Gesicht der unglückseligen Vera-Darstellerin Taylor Hickson dokumentiert das gnadenlose Vorgehen für den Rest ihres Lebens, ist sie doch durch einen Unfall am Set von einer großen Narbe gezeichnet. Durch das Verhalten der Invasoren, deren Motivation bewusst im Dunklen gelassen wird, verstärkt sich die physische Wirkung des Überlebenskampfes noch einmal.
Früh, nämlich zur Mitte hin, löst der Regisseur dann auch schon seinen zentralen Plottwist auf. Vordergründig tut er dies, um auf Basis neuer Erkenntnisse die Geschichte zu Ende zu erzählen. Allerdings hätte man einem solchen Twist die Tauglichkeit zur Schlusspointe wohl auch abgesprochen. Sofern man ihn (zu jenem Zeitpunkt in der Filmmitte) nicht hat kommen sehen, dann nur, weil ungewöhnliche erzählerische Mittel verwendet werden, um ihn zu verbergen; denn schwelende Verdachtsmomente keimen immer wieder auf. Doch auch der Überlebenskampf in der zweiten Hälfte bleibt seltsam leer; fast so, als würden die Charaktere vom Grund eines tiefen Schwimmbeckens an die Oberfläche tauchen, nur um dort festzustellen, dass sie direkt an den Grund des nächsten Beckens geschwommen sind. Dieser ungewöhnliche Effekt mag typisch für Laugier sein und verstärkt zweifellos die nihilistische Wirkung, doch anders als bei "Martyrs" fehlt etwas, das den Terror rechtfertigen würde, eine tief verborgene Essenz, die es zu bergen gilt.
Immerhin, als klassisches "Scary Movie" mit unheimlicher Kulisse und einem Drehbuch voller zermürbender Sackgassen findet "Ghostland" ersatzweise seinen Platz und erfüllt seinen Zweck dort sogar relativ gut. Enttäuschung macht sich breit, weil höher hängende Früchte in Aussicht gestellt, aber nicht geerntet werden. So bleibt "Hereditary" im Kampf um den besten Horrorfilm des Jahres ohne Konkurrenz. Im Kampf um einen fiktiven William-Castle-Gimmick-Award wäre "Ghostland" aber wahrscheinlich der große Abräumer. Das hat auch einen Wert, der immer gerne unterschätzt wird.
Mit der frühen Zuwendung zum zentralen Setpiece, den mit altem Tand verstopften Innereien eines abgelegenen Landhauses inmitten von endlosen Kornfeldern, wird dagegen die eigentliche Natur des Films früh offenbart. "Ghostland" ist trotz seines verkopften Anscheins in erster Linie Fast Food, dem die einst strahlenden Farben abgeschliffen wurden; wie ein mit verführerischen Schnörkeln verzierter Süßigkeitenwaggon in einem längst verlassenen Themenpark aus der Twilight Zone. Der Star des Films ist offenbar dieses bewohnbare Horrorkabinett, dessen Ausstattung alleine bis an die Anfänge des Horrorfilms zurückführt. Es lässt dem mit modernem Schnitt und Sounddesign ausgestatteten Film etwas auf bizarre Weise Altmodisches in die Glieder fahren. Auf schnelle, harte Schockeffekte ist Laugier aus, hat dabei jedoch längst ein größeres Publikum als zu Beginn seiner Karriere. In Sachen Physis allerdings fühlt man sich immer wieder an den existenzialistischen Terror aus "Martyrs" erinnert. Wie Gegenstände (Puppen) werden die Protagonistinnen in die Höhe gehalten, an ihren Hälsen gepackt oder gegen Wände geworfen; das Gesicht der unglückseligen Vera-Darstellerin Taylor Hickson dokumentiert das gnadenlose Vorgehen für den Rest ihres Lebens, ist sie doch durch einen Unfall am Set von einer großen Narbe gezeichnet. Durch das Verhalten der Invasoren, deren Motivation bewusst im Dunklen gelassen wird, verstärkt sich die physische Wirkung des Überlebenskampfes noch einmal.
Früh, nämlich zur Mitte hin, löst der Regisseur dann auch schon seinen zentralen Plottwist auf. Vordergründig tut er dies, um auf Basis neuer Erkenntnisse die Geschichte zu Ende zu erzählen. Allerdings hätte man einem solchen Twist die Tauglichkeit zur Schlusspointe wohl auch abgesprochen. Sofern man ihn (zu jenem Zeitpunkt in der Filmmitte) nicht hat kommen sehen, dann nur, weil ungewöhnliche erzählerische Mittel verwendet werden, um ihn zu verbergen; denn schwelende Verdachtsmomente keimen immer wieder auf. Doch auch der Überlebenskampf in der zweiten Hälfte bleibt seltsam leer; fast so, als würden die Charaktere vom Grund eines tiefen Schwimmbeckens an die Oberfläche tauchen, nur um dort festzustellen, dass sie direkt an den Grund des nächsten Beckens geschwommen sind. Dieser ungewöhnliche Effekt mag typisch für Laugier sein und verstärkt zweifellos die nihilistische Wirkung, doch anders als bei "Martyrs" fehlt etwas, das den Terror rechtfertigen würde, eine tief verborgene Essenz, die es zu bergen gilt.
Immerhin, als klassisches "Scary Movie" mit unheimlicher Kulisse und einem Drehbuch voller zermürbender Sackgassen findet "Ghostland" ersatzweise seinen Platz und erfüllt seinen Zweck dort sogar relativ gut. Enttäuschung macht sich breit, weil höher hängende Früchte in Aussicht gestellt, aber nicht geerntet werden. So bleibt "Hereditary" im Kampf um den besten Horrorfilm des Jahres ohne Konkurrenz. Im Kampf um einen fiktiven William-Castle-Gimmick-Award wäre "Ghostland" aber wahrscheinlich der große Abräumer. Das hat auch einen Wert, der immer gerne unterschätzt wird.
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