Schlange im Schatten des Adlers, Die

Der Actionfilm der 80er, der 90er und heute.
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Schlange im Schatten des Adlers, Die

Beitrag von Vince » 12.05.2006, 23:34

Die Schlange im Schatten des Adlers

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Originaltitel: She xing diao shou
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Yuen Woo Ping
Darsteller: Jackie Chan, Simon Yuen Siu Tin, Roy Horan, Hwang Jang Lee, Peter Chan Lung, Dean Shek, Tino Wong Cheung, Fung Hak On, Tyrone Hsu Hsia, Charlie Chan Yiu Lam, Yuen Yat Choh, Fung Ging Man, Chiang Kam, Chu Chi Ling, Choi Fai

So hat also alles begonnen - so schreibt man Geschichte. Niemand wird im Voraus geahnt haben, welchen Schmetterlingseffekt “Die Schlange im Schatten des Adlers” für die komödiantische Unterkategorie des Kung Fu-Genres haben würde. Und welchen Antrieb er erst recht für das bis dato von Lo Wei verheizte Naturtalent Jackie Chan geben sollte. Dafür ist all das, was hier am Anfang steht, zu unschuldig. Klassiker werden meist unbewusst zu solchen - will man sie im Nachhinein reproduzieren, steht meist ein Scheitern bevor. So entstehen Erfolgswellen eines Genres, so flauen sie wieder ab.

Das Regiedebüt von Yuen Woo Ping, der inzwischen durch seine choreografische Arbeit in westlichen Martial Arts-Produktionen (“Kill Bill”, “Matrix”) auch hierzulande bekannt geworden ist, entstand in der Anfangsperiode der Konjunktur eines Genres, das sein Hauptdarsteller zu großen Teilen mitbegründet hat. Jackie Chan würde mit dem vorliegenden Werk seinen ersten richtigen Erfolg feiern, und es würden ihm mit einem Mal viele neue Wege offenstehen, endlich aus dem großen Schatten Bruce Lees herauszutreten. Die Ironie an der Sache war die: Eigentlich hätte es gar nicht so kommen sollen. Lo Weis Verleih seines Stars an Seasonal erfolgte nur wegen vorübergehenden Geldmangels. Wie sehr Erfolg und Misserfolg auch an der Produktion hängen, dafür ist dieser Verleih der beste Beweis. Ein wenig mehr Freiraum, und schon wird Filmgeschichte geschrieben.

Dabei erscheint das Ergebnis nicht nur als ein Produkt Chans, der erstmals seine Visionen umsetzen konnte, sondern auch als ein Ergebnis von Yuen Woo Ping, denn gemäß seiner Berufung ist der Film vor allem eines, nämlich ein prall gefülltes, dabei niemals überladenes Behältnis mit massig kreativer Kampf- und Stuntarbeit. Im verlässlichen Takt erfolgt eine Choreografie nach der anderen, und keine gleicht ihrem Vorgänger. Leider geht der Regisseur die Sache zu Anfang nur allzu traditionell an: Der Vorspann zeigt den Hauptdarsteller, wie er für einem roten Hintergrund allerlei Sprünge, Kicks und Moves absolviert, um sogleich auf die allseits geliebte und gehasste Wiesenlandschaft überzuleiten, wo die Ausgangsbasis in einem Zweikampf zwischen dem Bösen (Hwang Jang Lee) und dem Guten (Simon Yuen) zu klären. Soweit kann nichts von sich behaupten, irgendwie neu oder innovativ zu sein. Das überträgt sich leider auch auf den Plot, der primitiv wie eh und je ist: junger Putzer aus einer Kung Fu-Schule (Chan) nimmt alten Mann (Schnapsdrossel Yuen) bei sich auf, der gerade von einem “alten Freund” (Lee) vermöbelt wurde. Zum Dank lehrt der alte Mann den Jungen seine berüchtigte Schlangentechnik, mit welcher der Bengel seinen Meister in der Kampfschule (Dean Shek) zur Weißglut treibt. Und irgendwie bahnt sich in dem ganzen Mischmasch dann ein Treffen der “alten Freunde” an...

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So abgedroschen sich all dies auch anhören mag, es ist die Art und Weise, die fasziniert: Filmaufbau, Schauplätze, Charaktere, Humor. Woo Ping schafft es, den Zuschauer nicht eine Sekunde auch nur an Langeweile denken zu lassen, weil er sich zu keinem Zeitpunkt Leerlauf erlaubt. Das liegt auch daran, dass es trotz der altbekannten Story keine Szenen gibt, die irgendwie im weiteren Sinne unnötig wären für die Handlungskontinuität. Vieles wird später wieder aufgegriffen, etwa in Rückblenden, oder es wird auf sonstigem Weg nochmals für den Storyverlauf wichtig. So bleibt man immer direkt am Geschehen dran, so platt es auch sein mag.

Des weiteren erlebt die spezifische Art, den traditionellen Kung Fu-Film satirisch zu veralbern, hier erstmals ihre Vollendung. Klischees des Genres werden treffsicher erkannt und zu Kalauern verarbeitet, die zwar nicht jedem gefallen müssen, aber doch ohne Zweifel ein Indiz für die treffsichere Parodie sind, die hier vonstatten geht. Ausbilder sind keine unfehlbaren Meister der Materie mehr, Sinn und Zweck des Erlernens von Kung Fu wird hinterfragt und die wichtigen Söhne von wichtigen Staatsoberhäuptern sind pummlige Mamasöhnchen, die auch gerne kämpfen möchten, weil es so cool aussieht. So wird gewissermaßen auch die simple Handlung rechtfertigt, denn wie will man diese parodieren, wenn man sie nicht selbst zum Gerüst seines Films macht?

Frei Haus mitgeliefert wird dabei selbstverständlich ein neues Bündel an Charakterprofilen. Erfahrene Schauspieler bekommen die Gelegenheit, die eigenen Wurzeln auf die Schippe zu nehmen, und neue Darsteller fanden die Gelegenheit vor, sich als Gesicht einer neuen Art von Kung Fu-Film zur Verfügung zu stellen. Ganze Legenden ihres Fachs werden eingeführt, wenn man bedenkt, wie oft alleine Dean Shek und Simon Yuen ihre Rollen in späteren Filmen variiert haben. Nebenbei wohnen Exoten der Angelegenheit bei, so etwa ein nicht-asiatischer, angeblicher Bote des Christentums, der sich dann kurz darauf als fies getarnter Bad Guy-Handlanger herausstellt. Umso verrückter wird die ganze Sache, wenn diese Kuriositäten auf Figuren treffen, die bewusst traditionell gehalten und mit ernstem Gemüt gesegnet sind, was auch die Rolle Hwang Jang Lees betrifft, dessen Bösewicht deswegen so schön auf den Arm genommen werden kann, weil er so typisch, so normal dargestellt wird.

Über allen steht jedoch die Ausstrahlung des Jackie Chan. Man merkt ihm an, wie er erstmals in seiner Karriere befreit atmen konnte, so sehr ist er hier Fisch im Teich und springender Punkt im Areal. Von Schauspielerei zu reden wäre die falsche Richtung. Was Jackie hier macht, ist nicht schauspielern. Es ist ein filmisches Konzept, das er hier vorträgt. Und dieses Konzept besteht zu gleichen Teilen aus unvergleichlicher Martial-Arts-Akrobatik und unverkennbarem Schelmencharme, was ungefähr so gut in den Film passt wie ein Deckel auf seinen Topf: beides scheint füreinander gemacht.

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Das Drehbuch hält dann für diesen Zweck tatsächlich doch noch einen raffinierten Kniff bereit, der auch im Titel zur Geltung kommt, nämlich das Spiel mit den Kampfstilen. Man kennt das: Der erste hat den Super-Tierstil X, mit dem er sich für unschlagbar hält, doch dann kommt der zweite mit Mega-Tierstil Y an, der alles andere zu übertreffen scheint - aber der erste hat ja noch das ultrageheime Ass im Ärmel, erlernt von einem verschollen geglaubten Meister, mit dem Tierstil Y mühelos gekontert werden kann. Hier treten im Wesentlichen Schlangenstil, Adlerstil und später als Geheimwaffe dann Tigerstil gegeneinander an. Die Parodie liegt nun im folgenden Sachverhalt: der von Jackie gespielte junge Kerl lässt sich zum Tigerstil inspirieren, als er seine Katze im Kampf mit einer Kobra beobachtet, woraufhin er seinen erlernten Schlangenstil um denjenigen des Tigers erweitert - eine tödliche Kombination, gegen die, man denkt es sich bereits, Hwang Jang Lee nichts ausrichten kann. Im Abschlussdialog erklärt Jackie seinem Mentor dann, wie er auf den Tigerstil gekommen ist, nämlich durch jenen Kampf seiner Katze mit einer Schlange. Der Alte fragt: “Wieso nennst du ihn dann Tigerstil?”, woraufhin Jackie antwortet: “Na, so heißt meine Katze doch.” Diese Verniedlichung des tödlichen Stils ist das parodistische Fundament des Films und der Höhepunkt des Ulks, der zuvor mit seltsamen Katzenschreien während des Endkampfes vorangetrieben wurde, wann immer Jackie seine Krallen zum Angriff wetzte.

Selbstverständlich wird trotz der Veralberung gewisser Traditionen nicht auf vollwertige Kampfkost verzichtet. Dabei kommt Jackies zweites Talent zur Geltung, verleiht er sämtlichen im Film zur Schau getragenen Stilen doch geschickt Profil und überzeugt mit seinem Wandel vom ahnungslosen Putzer zum unbesiegbaren Kampfmeister. Simon Yuen, mit dem Chan noch im gleichen Jahr in “Sie nannten ihn Knochenbrecher” seine Starambitionen festigte, überzeugt auch auf voller Linie, scheint er doch zumindest das meiste selbst erledigt zu haben und glänzt speziell in der Teetassensequenz mit viel Geschick, das aber auch auf die Choreografien positiv zurückfällt.

Alles in allem erweist sich “Die Schlange im Schatten des Adlers” als seinem bekannteren und erfolgreicheren Folgewerk “Sie nannten ihn Knochenbrecher” mindestens ebenbürtig. Mir hat er gar noch etwas besser gefallen, erscheint mir das Geschehen doch noch etwas lebhafter und kreativer als bei der Ausbildung zum “Drunken Master”. Mit schön inszenierten Kämpfen und geschickt konstruierter Unterhaltung läutet Woo Pings Debüt eine neue Ära ein - nicht nur für Jackie Chan, sondern für das ganze Genre.
:liquid8:

Auf DVD erschien kürzlich aus dem Hause Splendid eine etwas längere Fassung des Films, als sie bisher in Deutschland erhältlich war; komplett ist sie aber immer noch nicht, und so geht das Warten auf eine ungekürzte Fassung hierzulande weiter.

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Beitrag von freeman » 13.05.2006, 00:38

Joar, feines Review. Aber eben aus ner Periode vom Jackie, die mich wirklich null interessiert. Ich kenne da gloobe eine der TV Ausstrahlungen und habe da schon wild herumgezappt. Leider net mein Fall ... vielleicht gebe ich ihm irgendwann nochmal ne Chance? Bin ja nun auch bald nen vollkommener Jackieist ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Samir » 13.05.2006, 08:27

Yeah mein Lieblings Jackie, einfach ein klasse Film dem würd ich sogar noch knappe 9/10 geben. Review les ich mir später durch, keine Zeit im moment. Eine uncut DVD ist sowas von fällig, aber Splendid halt

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Beitrag von StS » 13.05.2006, 09:10

freeman hat geschrieben:Joar, feines Review. Aber eben aus ner Periode vom Jackie, die mich wirklich null interessiert.
Geht mir auch so! :D
Der Umfang dieser Periode umfasst übrigens seine gesamte Karriere! :lol:

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Beitrag von Vince » 13.05.2006, 14:37

StS hat geschrieben: Der Umfang dieser Periode umfasst übrigens seine gesamte Karriere! :lol:
Pah! Auf dich hört in diesen Threads hier sowieso keiner mehr. Präjudicus. :wink:

Also diese Dinger muss man ja auch gar nicht mögen, aber wer nicht mal in New Police Story reinguckt, der ist echt selbst schuld.

Ansonsten, ich merk schon, den freeman kann man gut formen. Der wird net nur langsam zum Bollywoodfan, bald steht der auch auf 70er Meister-bildet-Schüler-aus-Filme. :wink:

Was die DVD betrifft, solange die Rechte in den Händen von Splendid sind, wirds da wohl nie ne Uncutfassung geben. Ein bisschen dämlich irgendwie, jetzt haben die schon ne längere Fassung draufgepackt, warum denn nicht gleich die komplette?

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Beitrag von StS » 13.05.2006, 14:41

Vince hat geschrieben:
StS hat geschrieben: Der Umfang dieser Periode umfasst übrigens seine gesamte Karriere! :lol:
Pah! Auf dich hört in diesen Threads hier sowieso keiner mehr. Präjudicus. :wink:
Euch verlorenen Seelen ist eh kaum zu helfen - siehe Freeman und seinen Abstieg hin zum Bollywood-Gucker... :roll: :wink:

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Beitrag von Vince » 13.05.2006, 14:44

Nun ja, so tief bin ich noch nicht gesunken. Gegen Bollywood hab ich wahrscheinlich von Geburt an nen eingebauten Schutzmechanismus oder so...

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Beitrag von StS » 13.05.2006, 14:50

Vince hat geschrieben:Nun ja, so tief bin ich noch nicht gesunken. Gegen Bollywood hab ich wahrscheinlich von Geburt an nen eingebauten Schutzmechanismus oder so...
Ich drück Dir die ernsthaft Daumen, dass Du dieser Seuche entkommen kannst...wo es bei Jackie schon nicht geklappt hat. :twisted:

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Beitrag von Vince » 13.05.2006, 16:38

Keine Sorge, das wird nie passieren... und wenn du Jackie noch einmal mit Bollywood vergleichst, gibts Dresche! :wink:

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Beitrag von StS » 13.05.2006, 16:42

Vince hat geschrieben:Keine Sorge, das wird nie passieren... und wenn du Jackie noch einmal mit Bollywood vergleichst, gibts Dresche! :wink:
Jackie ... Carrot Top ... Pauly Shore ... Bollywood ... Tatjana und Foffi ... Alba ... Daniel Kübelböck ... Tokio Hotel ... :wink:

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Beitrag von freeman » 13.05.2006, 17:26

Dieses Bollywoodvorurteil in Verbindung mit meiner Person ist doch LOLig. Kenne deinen Feind is meine Devise ... ich mag ja auch keine Frauen, nur weil ich sie mir gerne angucke, wenn sie nacksch sind ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 13.05.2006, 17:30

freeman hat geschrieben:... ich mag ja auch keine Frauen, nur weil ich sie mir gerne angucke, wenn sie nacksch sind ;-)
Womit wir schon wieder bei Bollywood-Männern wären... :wink:

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Beitrag von freeman » 13.05.2006, 17:33

Nich Bollywood ... Brokeback ... So nen Inder kommt mir nüsch ins Haus ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Sir Jay » 12.06.2006, 14:12

StS hat geschrieben:
Vince hat geschrieben:Keine Sorge, das wird nie passieren... und wenn du Jackie noch einmal mit Bollywood vergleichst, gibts Dresche! :wink:
Jackie ... Carrot Top ... Pauly Shore ... Bollywood ... Tatjana und Foffi ... Alba ... Daniel Kübelböck ... Tokio Hotel ... :wink:
Whoa das ist ja wohl die Höhe xD
Mal ehrlich keiner der genannten Namen neben Jackie sind qualitativ vergleichbar...das is alles unterstes Niveau xD, Die Arbeit des Herrn Chan kann man aber schon ruhig tolerieren ôô

Was ich nicht verstehen kann, ist wenn jemand voll auf "Bud Spencer und Terrence Hill" filme steht, JC Filme dagegen abwertend anguckt...

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Beitrag von Vince » 12.06.2006, 14:50

Sir Jay hat geschrieben:
StS hat geschrieben:
Vince hat geschrieben:Keine Sorge, das wird nie passieren... und wenn du Jackie noch einmal mit Bollywood vergleichst, gibts Dresche! :wink:
Jackie ... Carrot Top ... Pauly Shore ... Bollywood ... Tatjana und Foffi ... Alba ... Daniel Kübelböck ... Tokio Hotel ... :wink:
Whoa das ist ja wohl die Höhe xD
Mal ehrlich keiner der genannten Namen neben Jackie sind qualitativ vergleichbar...das is alles unterstes Niveau xD, Die Arbeit des Herrn Chan kann man aber schon ruhig tolerieren ôô

Was ich nicht verstehen kann, ist wenn jemand voll auf "Bud Spencer und Terrence Hill" filme steht, JC Filme dagegen abwertend anguckt...
Damit kannste StS leider nicht aus der Reserve locken, denn Spencer/Hill findet der mindestens genauso abartig... und ansonsten ist echt Hopfen und Malz verloren, dem Herrn beizubringen, Jackie und seine Arbeit zumindest mal zu respektieren. :wink:

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Beitrag von Sir Jay » 12.06.2006, 14:52

eben man muss objektiv sein, und unterscheiden können zwischen "gefällt mir nicht" und "Es IST schlecht" >.<
bei jackie könnte höchstens ersteres zutreffen, aber ganz sicher nicht letzteres (bis auf ein paar ausnahmen xD)

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Beitrag von Vince » 12.06.2006, 14:53

Apropos bis auf ein paar Ausnahmen... du darfst gerne auch dein gelungenes Superfighter 2-Review hier einstellen, wenn du Lust und Laune hast. :wink:

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Beitrag von Sir Jay » 23.06.2006, 19:45

Da sitzt nun ein 24-jähriger Jackie Chan verzweifelt in seinem Sessel, und denkt sich was nur aus ihm werden solle. Seine Darbietungen in den Lo-Wei Filmen haben dem Pulbikum nicht sonderlich geschmeckt; die Filme floppten einer nach dem anderen, und dabei war es nicht mal seine eigene Schuld.
Das Problem liegt am Regessieur Lo Wei, der dem Irrglauben nachgeht, er könne aus Jackie Chan einen zweiten Bruce Lee machen, was nunmal nicht funktionieren will.
Chan war sich sicher, wenn er einen guten Film verbuchen würde, dann weil es ein Film nach seinen Vorstellungen ist, und nicht einer in dessen Rolle er sich gar nicht wohlfühlen würde.
Doch diesem Zahn wird er Lo nie ziehen können, eher kann er damit rechnen gefeuert zu werden.

All diese Gedanken plagen den armen Jackie, und wahrscheinlich müsste er wieder zurück nach Australien...diesmal für immer.
Plötzlich lächelt ihn sein Manager und bester Freund Willie an, und behauptet, jemand von der Konkurrenz hätte angerufen, und wäre an Jackie für einige Filmprojekte interessiert.
Dass Jackie, diesem Angebot voller Hoffnung und Begeisterung zusagte, zahlte sich schließlich auch für ihn aus, denn tatsächlich sollte er durch Seasonal Films seinen ersten Mega-Hit verbuchen und noch zum größten Star Asiens werden!!

Nun wie hat er das geschafft? Die Verleiher haben mittlerweile "Jackie Chan-Verbot"-Schilder bei sich aufgestellt, da Filme mit ihm in der Regel immer floppten. Was durfte Chan in seinem kultigen Werk "Snake in the Eagle's Shadow" anders machen?
Genau das wollte der Boss von Seasonal NG See-Yuen wissen.
Jackie Chan es führt Herrn NG See-Yuen mit Körpereinsatz vor und erklärt seine Konzepte und Ideen.

Seine wichtigste Anregung ist es den Versuch einer Bruce-Lee-Imitation einfach zu unterlassen. Bruceploitation gab es genug, und alle diese Filme sind von magerer Qualität, die heute bestenfalls unter der Kategorie "Trash" durchgehen würden. Anstatt also verzweifelt zu versuchen eine Ikone zu kopieren, wäre es besser neue Konzepte zu entwerfen (die später auch neue Film-Klischees mit sich ziehen).
Also was tat Bruce Lee? Er guckte meist finster seriös, schlug knallhart zu, und stieß dabei einen unvergleichlichen (für einige auch "peinlichen") Kriegsschrei aus, der seine Stärke und seinen Mut unter Beweis stellen soll. Er war ein Supermann, jemand an dem keiner herankommt, also eigentlich perfekt.
Chans Idee war es, jemanden zu zeigen, der nicht unantastbar ist, jemand mit dem sich das Publikum identifizieren kann, als wäre er nur einen von ihnen.
Wenn er zuschlägt, schreit er nicht um den Schlag zu verstärken, sondern um zu zeigen dass ein harter Schlag auch schmerzen kann.
Es muss eine Figur her, die alles andere als perfekt ist. Ein Außenseiter, der sich auch mal blamiert, und noch aus vielen Fehlern lernen muss.

Aus dieser Idee wurde Shin Fu, den nun Jackie Chan verkörpern sollte.
Ein Bauernjunge, der in einer Kampfsportschule nur den Boden putzen darf. Von seinen Lehrern wird er nur schikaniert und schlecht behandelt.
Absichtlich wird der Boden dreckig gemacht, nur damit er wie ein Sklave putzen darf. Zur Wehr setzen kann er sich nicht, denn das kämpfen bringt ihm niemand bei, und irgendwohin flüchten kann er auch nicht, denn die Schule ist seine einzige Unterkunft, die für 3 Mahlzeiten am Tag sorgt.

Das klingt nach einem sehr interessanten Konzept sagt NG während er sich übers Kinn reibt, und sagt Jackie voller Vertrauen dieses Projekt zu.
Ein Traum wird wahr!!

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Noch sehr jung, und mit wilder Frisur. Jackie hat den Dreh Raus

Den Posten des Regessieurs übernimmt Yuen Woo Ping, der heute auch als Kampfchoreograph der Matrix-Trilogy bekannt ist.
Doch auch dieser ist offen für Chans Ideen, und brachte somit viele neue Elemente in das bis dato völlig eingestaube Kung-Fu Genre.

Nun ist der Kung-Fu Meister und weißer Lehrer, kein Respektabler Mann hohen Ranges, der ziemlich schnell von den Bösen abgemurkst wird, worauf dessen Schüler blutige Rache nehmen.
Bei dem Sifu in "Snake in the Eagle's Shadow" der von Simon Yuen Siu Tien (Yuen Woo Ping's Vater) gespielt wird, handelt es sich um einen verrückten alten Bettler, der kranker nicht aussehen könnte.
Mit seinem ulkigen Gesicht, der urkomischen Mütze, den langen grauen Haaren und den zerfetzten blauen Lumpen den er trägt, macht er fast schon eine besser Figur als alle bisherigen Kung-Fu Lehrer in den Filmen.
Dieser alte Mann ist so abgedreht und komisch, dass man ihn nur noch lieben kann. Diese Leistung als alter Kung Fu-Lehrer ist fast schon lägender, und toppt sogar den von Pat Morita dargestellten Myagi aus den Karate Kid Filmen.

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Den alten Mann muss man einfach lieben

Dieser Sifu ist nun der letzte Überlebende, der Rebellen, der auch noch die Kunst der Schlangen-Technik beherrscht, und sich damit zur Wehr setzt.
Er wird von dem großen Vertreter der Adlerklauen Technik verfolgt (Hwang Jang Lee) der es sich zur Aufgabe gemacht hat das Rebellenpack zu vernichten.
So ist zumindest die Aliby-Story beim alten geblieben, wie man sie schon immer damals aus Hong Kong kannte, doch das soll nicht stören.

Der Erfolg des Filmes schöpft sich eben aus den vielen kreativen Einfällen Chans und der anderen Beteiligten.
Der Film hatte einen ganz anderen Stil als alle bisherigen Kung Fu Filme.
Es geht schon damit los, dass der Film eher eine Kung-Fu Komödie, als ein bitterboshaft-ernstes Kung Fu-Melodram, welches eben schon zu oft gedreht worden war.
Gags finden sich immer wieder Film, auch wenn nicht jeder ganz gut sitzt, und aus heutiger Sicht einiges an Wirkung verloren hat. Das macht aber die deutsche Synchronisation wieder wett, denn diese bietet wieder die dämlichsten Sprüche zu den unpassendsten Stellen.

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Keine Gnade, und Ohne Rücksicht auf Verluste. Der verwöhnte Kaisers
Sohn setzt die Drachenklaue ein!! Beware!!!!


Andere unfreiwillige Komik ist an dem Alter des Filmes zu erkennen. Ganz ohne Special Effects und anderen technischen Spielereien, macht der Film einen witzigen Eindruck durch seine ganz simple Art und Weise.
Und doch steckt in dem Film einiges an Arbeit, wenn man sich das Stuntwork und die Akrobatik ansieht.
Denn Jackie wurde schließlich gecastet um hier seinen Körper voll und ganz einsetzen zu können. Und das macht er wirlich hervorragend.

Als er dem alten Sifu bei dem Kampf gegen einige Raudis aus der Konkurrenzschule geholfen hat, malt dieser ihm eine Trainingsfläche mit Schrittübungen auf, die Shin Fu voll und ganz nutzt.
Die ersten Versuche sehen noch etwas unbeholfen aus (Drehbuchmäßig ja so eingeplant war), doch er lernt schnell, kriegt die komplitzierten Schritte raus, und wird schnurr straks zu einem flinken Wiesel, der nun immerhin gelernt hat präzise und elegant auszweichen.
Diese Szene wird von einer Musik begleitet, die eigentlich in die Filmgeschichte eingehen sollte. Wer auch immer diesen Soundtrack komponiert hat, bekommt meinen vollsten Respekt, das ist eine unverkennbare Melodie, wie sie besser in den Film nicht passen könnte.

Shin Fu jedenfalls nimmt auch ziemlich schnell Gebrauch von seinen neuen Fähigkeiten, was dem Lehrer aber völlig missfällt, und diesen zur Strafe verprügelt. Er flüchtet zum alten Bettler, und lässt sich schließlich von diesem in die Künste des "Schlangenbisses" einweihen.
Die Trainingseinlagen Chans sind wirklich beachtlich und sehr interessant anzusehen. Die Idee mit den verschiedenen Tier-Kampfstilen hatte er schon in Wooden Man angedeutet, und baut diese hier weiter aus.
Und dann lässt er sich noch einige richtig abstruse Trainingsübungen einfallen, wie zum Beispiel den Liegestützen über Glimmstäbchen, während der Sifu seine Beine auf dessen Rücken lehnt.
Eine solche Szene findet sich 20 Jahre später in Z wie Zorro (mit Antonio Banderas) wieder.
Aber auch die anderen Trainingsmethoden bieten viele originelle Einfälle, die Chan wirklich unterhaltsam darstellt.
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Und das jeden Tag X.x

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Jackie lässt keine Albernheit aus. Auch diese eher blöde Idee, mal dumm zu schielen stammt sicherlich von ihm.

Schließlich ist er zu einem großen Kämpfer geworden, und kann alle nach einem entscheidenden, von seinem Können überzeugen und deren Respekt gewinnen.
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Schluss mit Lustig. Der böse Lehrer greift nun zur Storch und Tiger Technik ._.

Nur beim überraschenden Kampf gegen den Meister der Adlerklaue scheint er noch zu versagen.
Nach dieser noch verschmerzbaren Niederlage sieht er, wie seine Hauskatze gegen eine Schlange kämpft. Die Katze gewinnt tatsächlich. Daraus kombiniert Shin Fu, dass ein Kampfstil einer Katze nachempfunden wesentlich wirkungsvoller gegen eine Adlerklaue ist als ein Schlangenbiss.

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Hwang Jang Lee hat gut grinsen. Für diese Perrücke bekam er sicher massig Kohle

Und so steht er am Ende des Filmes wieder vor dem Meister der Adlerklaue, und überrascht diesen mit ihm völlig unbekannten Angriffen, die Shin Fu selbst die "Tigerpranke" nennt.
Nach einem Kampf mit einigen wirklich verdammt guten akrobatischen Einlagen seitens Chan, kann seine Figur den Kampf auch schließlich für sich gewinnen...

Dieser Storyverlauf, der den Werdegang in Sachen Kampferische Fähigkeiten eines einstigen Außenseiters beschreibt, ist in jeder Hinsicht gut gelungen, und war damals etwas wirklich frisches auf dem Hong Kong Kinomarkt.
Es war Zeit für etwas neues, und Chan war derjenige, der das wirklich erkannte, und dank Seasonal auch in die Tat umsetzten konnte.
Den neuen Stil den er entwickelt hatte, sollten später noch viele andere Kollegen kopieren und zum neuen Trend werden lassen.

Allein deswgen weil Chan solch einen Boom und Stiländerung in der Filmindustrie auslöste, machte ihn das zum Superstar Asiens.
Jackie Chan hat seine Ideen und Vorstellungen zur richtigen Zeit am richtigen Ort geschildert.
Die Schlange im Schatten des Adlers spielte noch mehr Geld ein, als der schier übermächtige Bruce Lee Film "Way of the Dragon".
Und so begann schließlich Chans beispiellose Karriere, die noch tonnenweise Filme hervorrufen sollte, welche sich gegenseitig geradezu übertoppten.
Ich kann mir gut vorstellen, wie Herrn Chan beim Gedanken an diesem Film immer warm ums Herz wird.
Ganz klar, der Film ist uralt, kommt aus Hong Kong und sieht heute billig aus. Die Kämpfe sehen aus heutiger Sicht sehr gekünstelt und ruckartig aus, bei einigen Schlägen ist erst gar keine Wucht oder gar Körperkontakt zu erkennen, dennoch macht der Film Spass, denn er bietet tolle Musik, sehr interessante Trainingsszenen, sowie beachtliche Akrobatik, und schließlich auch einen sehr jungen Jackie Chan in seinem Frühstadium. Dem Grundbaustein seiner großen Karriere.
Für den nüchternen Zugucker wird das aber wahrscheinlich trotzdem nur ein "billiger" Kung Fu Film aus den 70ern sein. Kurzweiliger als andere Genre Kollegen, ist dieser hier allemal!!
:liquid9:

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Beitrag von Vince » 23.06.2006, 20:20

Jo, das Review hab ich grad schon in der ofdb gelesen. Mörderteil... und ich dachte schon, meine Reviews wären zu lang. :wink:
Schönes Ding, die werden schon immer besser.

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Beitrag von Sir Jay » 23.06.2006, 22:27

Ich glaube mein Review zu Police Story oder Karate Tiger is länger xD"

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Beitrag von Sir Jay » 22.03.2007, 23:17

da gurke ich heute mit meinem auto durch die gegend, und lasse mal im Radio "Bayern 3" laufen, und da kommt dann doch tatsächlich die Snake in the eagles shadow theme X.x

also der Sound ganz am anfang vom film, wo jackie vor einem roten Hintergrund einige kung fu techniken demonstriet.
Was hat diese Musik auf bayern 3 verloren? xD
Handelt es sich also um eine allseits bekannte kultmelodie aus den 70ern, die schon lange vor dem Film existierte, oder war einer der Bayern 3 kollegen ein chan fan, und hatte lust die mukke mit ins programm zu quetschen? xD

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Beitrag von Vince » 23.03.2007, 00:32

Die Mucke ist nie und nimmer original von dem Film. Die hab ich auch schon in anderen Filmen gehört.

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Beitrag von freeman » 23.03.2007, 00:37

Neee, die hat Jackie hundertpro selber geklöppelt ... mit den Zähnen ... Jackie is doch Gott :lol: ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von Sir Jay » 23.03.2007, 14:21

Vince hat geschrieben:Die Mucke ist nie und nimmer original von dem Film. Die hab ich auch schon in anderen Filmen gehört.
naja ich kenne sie eben NUR aus dem Film, und verbinde sie mit sites, aber jetzt wird es wohl so sein, es war kein genialer komponist für den film am werk, sondern lediglich ein cooler artist, dessen musik für den film verwendet wurde ôô

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SchizoPhlegmaticMarmot
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Beitrag von SchizoPhlegmaticMarmot » 12.02.2013, 12:45

Yeah,Ein kultiger HK Streifen mit einem großartigen,unerreichten Jackie Chan.Jackies "infantiler" Humor und seine Kampfkunst,Seine Bewegungen und Martial Arts Einlagen,gepaart mit seinen Grimassen gehören in die Hall of Fame -grins- Der Film ist natürlich nur was für Martial-Arts und Jackie Fans
:liquid9:
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2 minus 3 ergibt negativen spaß

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Kwai
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Beitrag von Kwai » 23.09.2017, 16:02

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Vince und Sir Jay haben ja schon 2 ausführliche Reviews geschrieben, daher ergänze ich nur noch einige Sachen.

Der Film lief erfolgreich in Hong Kong mit einem Einspielergebnis von HK$ 2,708,748.20. Der Film wurde aber zudem noch im großen Rahmen im Ausland vertrieben. Daher lief der Film auch Uncut im deutschen Kino.
Für den Verkauf an ausländische Interessenten war übrigens Roy Horan verantwortlich der im Film den Bösen in Priesterverkleidung spielt!
Völlig unerfahren in dem Gebiet, schaffte er es dennoch gute Deals zu vereinbaren und überraschte selbst seinen Arbeitgeber Ng See Yuen.
In den USA wurde der Film unter dem Titel "Eagles Shadow" mit neuem Soundtack veröffentlicht.

Der Soundtrack:
Die Originalfassung hat einen Soundtrack, welcher wie so oft üblich in alten Kung Fu Filmen von mehreren Quellen zusammengeklaut wurde. Dies wurde in diesem Fall aber ausgezeichnet getan. Jeder Song passt zu der jeweiligen Szene wie die Faust aufs Auge.
Bedient hat sich Chow Fu Liang der für die Musik zuständig war unter Anderem von dem James Bond Film "The Spy who loved me", "Bloomfield" mit Romy Schneider und "Star Wars", aber auch wie viele Fans schon wissen von Jean Michel Jarre und auch der Electrohit "Magic Fly" in einer neugemachten Version von Roland Romanelli wurde benutzt (Für nähere Informationen hierzu, ruhig ne PM schreiben).
Der 2te Soundtrack der für manche Länder erstellt wurde hat Stücke die an unter Anderem auch in "Fearless Hyena 2" zu hören sind.

Choreographie:
Auch in diesem Film sind die Kampftechniken erfunden und haben nichts mit echter Selbstverteidigung zu tun, sind aber unterhaltsam choreographiert. Jackie selber
erzählte wie er nach dem Abschluss eines Drehtages alleine im Studio blieb um sich immer wieder neue Techniken und Formen, die auf der Leinwand gut
aussehen würden, auszudenken.

Kostüme (Kung Chuen Kai & Pau Kwok Lam):
Für jeden Chrakter im Film hat man sich auch um passende Kostüme gekümmert, sei es die Lumpen vom alten Bettler, verkörpert von Simon Yuen, oder die etwas elitäreren Anzüge der chinesischen Adlerklauen-Mandschukämpfer, verkörpert von Hwang Jang Lee und Tyrone Hsu Hsia.
In meinen Augen sind sie auch etwas liebevoller ausgesucht als im Nachfolger "Drunk Monkey in the Tigers Eye".

Locations:
Im Vergleich zu den meisten alten Jackie Chan-HK-Kung Fu Filmen, wurde SITES auch tatsächlich in Hong Kong gedreht. Genauergenommen in den New Territories:
Der erste Kampf zwischen Hwang Jang Lee und Fung Hark On wurde auf einem Hügel vor den Ma On Shan Bergen mit Ausblick auf die Sai Kung Bucht gedreht.
Die Szene in der Jackie die Tigerkralle am Strand erlernt, wurde in der Starfish Bay, ebenfalls in Ma On Shan gedreht und der Endkampf nur ein paar
100 m weiter nordwestlich wo in den 70ern noch ein Steinbruch war der inzwischen abgetragen wurde :(. Heute befindet sich auf dem Boden der Whitehead Golf Übungsplatz.

Man merkt dem Film an, dass er mit sehr viel Herz umgesetzt wurde. Und er gefällt mir noch etwas besser als der Nachfolger. Viel besser kann eine Old-School-Kung Fu Komödie wohl nicht sein.

PS: Der Filmtitel &#34503;&#24418;&#20993;&#25163; bedeutet übersetzt soviel wie "Schlangentechnik, trickreicher Griff". In Japan wurde er unter dem Titel "Snaky Monkey" veröffentlicht.

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