
Originaltitel: Around the World in 80 Days
Herstellungsland: Deutschland / Großbritannien / Irland / USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Frank Coraci
Darsteller: Jackie Chan, Steve Coogan, Karen Mok, Cécile De France, Jim Broadbent, Kathy Bates, Arnold Schwarzenegger, John Cleese, Owen Wilson, Ian McNeice, Luke Wilson, Rob Schneider, Mark Addy, Ewen Bremner, Maggie Q., u.a.
Die Bank von England wurde das Opfer eines Raubüberfalls. Seltsamerweise wurde kein Geld gestohlen. "Nur" ein Jade Buddha fehlt. Als Verdächtiger gilt ein kleiner, auf eigene Faust handelnder Chinese, der kurz nach dem Überfall dem englischen Lord Phileas Fogg sprichwörtlich vor die Füße fällt. Fogg, begeisterter Verfechter des Fortschritts, hat gerade seinen letzten Diener ziehen lassen müssen, weil dieser keine Lust mehr hatte, an den halsbrecherischen Experimenten des Lords zu partizipieren. Da sich der kleine Chinese zu Füßen von Fogg als willig herausstellt, die Experimente über sich ergehen zu lassen, wird er auch umgehend von Fogg eingestellt. Glücklich einen Experimentierwilligen gefunden zu haben, ist Fogg auch nicht verwundert, als sich der Chinese als Franzose Passepartout vorstellt ...
Kurz nachdem sich beide notdürftig zusammengerauft haben, wird Fogg zu einer Wette überredet. Innerhalb von 80 Tagen soll er einmal die Erde umrunden. Es winken Geld, Ruhm und Ehre, weshalb der von seinen Wissenschaftlerkonkurrenten zumeist chronisch belächelte Fogg schnell zusagt. Und auch Passepartout ist recht schnell von der Partie, allerdings aus ganz anderen Gründen als Forscherdrang: Es gilt der Polizei zu entkommen und den Jade Buddha in sein Heimatdorf zurückzubringen ...
Die Geschichte aus der Feder Jules Vernes dürfte eigentlich jedem halbwegs gebildeten Menschen ein Begriff sein - sei es nun aus Büchern oder eben dank diverser, bereits getätigter Verfilmungen dieser an und für sich vor Abenteuerlust berstenden Vorlage. Die neueste Verfilmung biegt sich nun die ursprüngliche Geschichte ziemlich zurecht. Bis auf die wesentliche Grundidee der Erdumrundung ist eigentlich nicht mehr viel geblieben, verlegt man sich doch deutlich auf den Diener Passepartout und gesteht ihm deutlich mehr Spielraum zu als noch im Buch. Er trägt nun einen eigenen Subplot und auch sonst versucht der Film eigentlich alle wesentlichen Happenings um ihn herum zu drapieren. Das Ergebnis funktioniert dann nicht hundertprozentig. So ist nach dem Chinaabschnitt auf einmal massiv die Luft raus aus In 80 Tagen um die Welt. Denn die Passepartout Geschichte wird hier zu einem Ende gebracht und irgendwie hat man stetig das Gefühl, das Ende des Filmes sei erreicht. Daraufhin braucht der Film eine Weile, um einen wieder in Erinnerung zu rufen, dass es ja eigentlich um die Erdumrundung geht und nicht um den Buddha. Ein wirklich homogenes Ganzes will sich dadurch leider nicht ergeben. Ist dieses Tief dann erst einmal überstanden, nimmt der Film relativ schnell wieder Fahrt auf, wirkt aber gerade durch diesen Mittelteil ein wenig zu lang.
Dass man die Geschichte um Passepartout herum aufgezogen hat, verwundert freilich wenig, wenn man sich die Besetzung der Hauptrollen anschaut: Jackie Chan, der hier als Diener auf den weitgehend unbekannten Steve Coogan als Fogg trifft. Ergo dürften sich Fragen der Art: "Actionzampano Chan vs. den Neuling im Filmgeschäft Coogan, wen werden wir da wohl stärker akzentuieren, vor allem, da unser Film sündhaft teuer werden wird?" wohl kaum gestellt haben. Seltsamerweise wirkt gerade die Figur des Passepartout, und damit auch Chan, extrem gebremst. Es wirkt, als könne er sich und seine körperlichen Slapstickfähigkeiten niemals vollkommen zur Entfaltung bringen. Dies liegt auch ein Stück weit daran, dass über die beachtlichen zwei Stunden Laufzeit auch kaum wirkliche Actionhöhepunkte verteilt wurden. Einzig in China drückt man einmal kurz aufs Tempo und präsentiert ein paar der Einlagen, die man von einem Chan erwartet. Alle anderen Actioneinlagen in und um die Freiheitsstatue, in einer indischen (im übrigen tanz- und gesangsfreien ;-)) Stadt oder dergleichen mehr erscheinen seltsam uninspiriert und eben gebremst. Schauspielern muss Chan dennoch nicht viel, ist er doch beständig am Wegrennen, Rumhängen oder irgendwo Herunterspringen. Mit den megaspektakulären Actioneinlagen eines Jackie Chans in gewohnter Form hat aber all das nichts zu tun. Als eine Art Zeugnis für die eher schwache Action könnte man den Abspann sehen, der diesmal NICHT mit verpatzten Szenen vom Dreh aufwartet, sondern mit sich drehenden Globen ...! Schade, so ist Chan irgendwo weitgehend verschenkt. Steve Coogan als Fogg hat mir wirklich gut gefallen. Am Anfang wirkt er wunderbar dandyhaft und versnobt, erschleicht sich aber mit steigender Laufzeit immer mehr die Sympathien, die Chan irgendwo verspielt. Dabei bekommt man aber nicht viel von dem zu sehen, was Coogan sonst im Allgemeinen ausmacht. Er ist das Paradebeispiel eines für den Big Screen massiv domestizierten Komikers, der eigentlich einen hervorragenden Ruf hat, in den Film selber aber nichts hineinretten kann, außer ein verdammt gutes Timing für kleine Gesten und Blicke. Als weiblicher Sidekick fungiert Cécile De France (die High Tension Marie), die mit niedlicher Zahnlücke und allgemein karieserregender Süßheit zu punkten weiß und absolut sympathisch aufspielt. Das Salz in der Darstellersuppe sind allerdings die vielen Gastauftritte: John Cleese (Ein Fisch namens Wanda) als britischer Bobby, Kathy Bates (Misery) als Queen, Luke und Owen Wilson (Shanghai Knights) als flugzeugerfindende Brüder, Rob Schneider (Judge Dredd) in der Rolle seines Lebens - ein Penner ;-), Sammo Hung (Dragon Squad) als Kampfgefährte Passepartouts, Daniel Wu (Divergence) als eine Art Endgegner in China, die hinreißende Maggie Q. (Naked Weapon) als schwertschwingende Kampfamazone, Karen Mok (So Close) als Generalin Fang und freilich der Terminator himself: Arnold Schwarzenegger als türkischer Kaiser/König/Kalif (whatever), der lange in Erinnerung bleibt. Warum? Da wäre der massive Selbstbräunereinsatz fürs Gesicht, der hammergeil arschgescheitelte Afrolook der Frisur und viele ironische Seitenhiebe in Richtung selbstverliebtes Arschloch. Der Auftritt Schwarzeneggers macht Spaß, hat aber, wie viele andere Gastauftritte, keinen echten Sinn für den Film. Irgendwohin musste man ja das massive Produktionsbudget stecken ...
Dieses floss zudem deutlich in die Ausstattung des Filmes, der in wirklich beeindruckenden Kulissen und Kostümen schwelgt. Diesen Punkten sieht man überdeutlich an, dass man hier klar in Richtung Blockbuster geschielt hat. Auch die CGIs sehen allesamt recht überzeugend aus und werden ordentlich in den Film eingebunden. Optisch hat der Film allerdings nicht viel zu bieten. Zu Beginn arbeitet man viel mit Reißschwenks und kurzfristig extrem beschleunigten Bildern. Dieses Stilmittel taucht dann den ganzen Film über nicht mehr auf. Hier beherrscht dann das Abfilmen von dem, was der Jackie macht, die Optik des Filmes. Und obwohl der auch die gesamte Choreographie übernommen hat, scheint er den Kameraleuten nicht allzu sehr beigestanden zu haben. Denn auch in den Actionszenen fällt denen nichts besonderes ein, um eventuell mehr Drive in die Action zu bringen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die CGI Verdeutlichungen der Reiseroute der Weltenbummler, weil diese in massiv kitschigen Farben und Verfremdungen daherkommen. Akustisch hat Trevor Rabin einen gewohnt soliden Score zusammengeschraubt, der allerdings - was untypisch für Rabin ist - Probleme hat, ein richtig eingängiges Hauptthema zu lancieren. Seine Höhepunkte hat der Score in den chinesischen Abschnitten, die sich extrem vom Rest des Filmes abheben und ein bisschen ein Zeichen für die Inkonsequenz des ganzen Filmes sind: In keinem anderen Landstrich wird der Score auch nur annähernd so ideal angepasst. In manchen Breiten ändert er sich gleich gar nicht. Auch hier wurde viel Potenzial verschenkt.
Was bleibt ist ein komplett hinter seinen Möglichkeiten bleibendes Jackie Chan Vehikel, das zwar konzeptionell vollkommen auf ihn abgestellt wurde, ihn aber nicht zum Zuge kommen lässt. Auch in den Bereichen Optik, Musik und Darsteller werden einfach zu viele Möglichkeiten verschenkt. Dafür ist die Ausstattung toll und kann der Film - bis auf ein Tief im Mittelteil und die insgesamt beachtliche Laufzeit - eigentlich durchgehend gut unterhalten. Zum einmaligen Gucken sicher nicht die schlechteste Wahl.

Die DVD von Universum Film / UFA kommt uncut und man hat die Wahl zwischen einer mit Extras umfangreicher bestückten Special Edition und einer recht mager ausgestatten Single Disc.
In diesem Sinne:
freeman
Vince, die magere Single Disc wegen des zu hohen Preises der Special Edition ausgewählt habend, hat folgende Meinung:
Wir leben in einer Globalisierungsgesellschaft. Die geografische Linie zwischen A und B hat sich in den letzten Dekaden auf der zeitlichen Ebene zunehmend verkürzt, proportional zum technischen Fortschritt im Verkehrs- und Transportwesen. Jules Vernes Roman, entstanden in der Hochphase der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts, ist logistisch längst überholt, weit mehr noch als zu Zeiten der deutschen Verfilmung von Richard Oswald 1919 oder der mit David Niven im Jahr 1956. Interessant ist nurmehr die Grundidee. Auf die Vorstellungskraft des Publikums vertrauend kann man den Roman längst nur noch als Historie verfilmen und künstliche Grenzen setzen, die in der Realität längst überschritten wurden.
Wie wunderbar das den Studiobossen von Buena Vista doch in den Kram passt. “Shanghai Knights” ist, angesiedelt im historischen Großbritannien, schließlich ein Jahr zuvor im Heimkinobereich ein Renner gewesen. Was lag da näher, als ein Quasi-Sequel zu basteln. Da “Shanghai Knights” selbst schon ein Sequel ist, wurde es dann eben, einfallsreich wie die Herren in der Kreativabteilung sind, ein Remake; nicht das erste, mit Verlaub.
Um Jackie Chan dabeihaben zu können, wurden auch gleich ein paar Fakten der Vorlage gebogen, und das steht stellvertretend dafür, was Regisseur Frank Coraci hier aufgetragen wurde. “In 80 Tagen um die Welt” ist keine Hommage an Jules Verne, und um Gottes Willen schon mal gar nicht ein zur Globalisierung der Gegenwart Stellung nehmendes Werk, sondern ein seichter Unterhaltungsfilm für die ganze Familie, der so manchem Bewunderer der Vorlage die Zornesröte ins Gesicht treiben wird. Doch selbst, wenn man nicht unbedingt zu den Fans des französischen Schriftstellers gehört, hält sich das Vergnügen an der Weltreise in Grenzen. Für die 110 Millionen Dollar, die in das Projekt gesteckt wurden, hätte man mehr erwarten können als künstliche CGI-Szenenübergänge, ein paar Promi-Cameos und ein zugegeben ganz hübsches Produktionsdesign.
Dass das Drehbuch formelhaft, kindgerecht und überraschungsfrei werden würde, damit hatte man rechnen können. Unterhaltungstechnisch war trotzdem mehr drin als ein “Shanghai Light”. Steve Coogan (als Phileas Fogg) und Jackie Chan (als Passepartout) bilden trotz der ungleichen Diener-Herr-Beziehung ein Buddy-Couple, aber eines, das ungleich weniger harmonisch agiert als Chan und Owen Wilson, ja gar weniger noch als Chan und Chris Tucker.
Das mag daherrühren, dass die Buddy-Konstellation offiziell vielleicht gar nicht so festgeschrieben ist. Durch Chan wird der Figur des Dieners sehr viel mehr Platz zur Entfaltung geboten, als man das erwarten könnte, da er fast gleichberechtigt mit Hauptdarsteller Coogan durch das Abenteuer wandelt. Er ist gar derjenige, der mit dem Bankraub die Geschichte eröffnet. Doch Fogg und Passepartout behandeln sich streckenweise wirklich wie Herr und Diener, nicht wie alte Freunde, obwohl eine Freundschaft zwischen Beiden später suggeriert wird, ja eigentlich auch für die Motivation des Dieners vonnöten ist, überhaupt an dem wahnsinnigen Vorhaben teilzunehmen.
Doch Coogan spielt ein wenig von oben herab und scheint seinen Co-Star manchmal gar nicht so recht wahrzunehmen. Ohne Frage hat er als Alleinunterhalter seine guten Momente und erweist sich als Comedian mit gutem Timing, spielt vor allem sein Talent im Grimassenschneiden aus und benutzt sein markantes Pferdegebiss und seine trüben Augen mehrmals für eine fantastische Darstellung des Möchtegern-Aristokraten, der mittellos und vom Pech verfolgt in Wirklichkeit in seinen Träumen schwebt und Luftschlösser baut.
Zum treuen Passepartout lässt sich damit aber keine Verbindung aufbauen und so hat Chan ein wenig Schwierigkeiten damit, zu reagieren, weil es oft nichts gibt, worauf er reagieren könnte - und das ist der einzige Weg, wie ein Jackie Chan in einer US-Komödie funktioniert. Mit seinem freundlichen Lächeln und seiner Nice Guy-Art kommt der Chinese, der einen Franzosen spielt (immerhin diese inakzeptable Tatsachenverdrehung wird witzig ironisiert), nicht sehr weit. Die Folge: er wirkt so unscheinbar, so verloren wie seit den ersten Gehversuchen in den USA mit “The Big Brawl” und “The Protector” nicht mehr. Coogan lässt ihn im Stich.
Auch die Dritte im Bunde, Cécile De France, trägt nicht gerade zur Besserung dieser Fehlkonstruktion bei. Im Gegenteil, durch ihre Rolle als Love Interest Foggs stellt sie sich nur noch mehr zwischen die beiden Protagonisten und verwehrt ihnen jegliche Chemie. Auch sonst ist mit ihr nicht viel anzufangen. Zu Beginn ist sie ein wenig die Muse für Fogg, dann die Anlaufstelle für romantische Szenen und schließlich folgt noch ein bisschen Fem-Power mit einer kleinen, aber entscheidenden Actionszene.
Dass der Humor trotz allem nicht zu kurz kommt, liegt an den smarten Dialogen und dem süffisanten Smalltalk, der die Atmosphäre bestimmt. Platz für ein kleines Bonmot ist trotz des zeitlichen Drucks scheinbar immer da. Hier gibt Steve Coogan wirklich den Ton an und überzeugt mit allerlei Sticheleien gegen seine komplette Umgebung, die sich dann nicht selten gegen ihn wenden und ihn seines großen Mundwerks berauben.
So funktionieren auch die zahlreichen Cameos, schön verteilt über die Laufzeit und die einzelnen Zwischenstationen. Wer in welcher Situation wohl als nächstes auftauchen mag, ist ein witziges Ratespiel, das dann mit teilweise wirklich absurden, immer amüsanten Auftritten belohnt wird. Zwischen Sammo Hung, Daniel Wu, Kathy Bates, Rob Schneider, Macy Gray, John Cleese, Ewen Bremner und den Gebrüdern Luke und Owen Wilson ist sicherlich Arnold Schwarzenegger mit seiner unmöglichen Frisur eine ganz besondere Erwähnung wert, besonders, wenn man bedenkt, dass dieser Mann dort auf dem Bildschirm kurz danach zum Gouverneur von Kalifornien gewählt wurde - eine Sache, die man fast als Statement zum American Dream betrachten könnte.
In anderlei Hinsicht sind aber gesenkte Erwartungen zu empfehlen. Von Countdown-Suspense keine Spur, nicht einmal im Finale, wo normalerweise jede Sekunde zählt. Das Drehbuch springt zu beliebig vorwärts. Anhand bewusst künstlich gehaltener computergenerierter Landkarten-Sequenzen, die aber ausgesprochen unpassend in die Realszenen eingeflochten wurden, soll der Fortschritt der Crew bebildert werden, das funktioniert jedoch nicht im Geringsten. Es ist im Prinzip unwichtig, ob gerade Frankreich besucht wird oder Hongkong - um einen Blick auf den Globus zu werfen oder den geografischen Sachverstand zu gebrauchen, ist man einfach zu “müde”, weil es nicht wichtig erscheint. Der Look der verschiedenen Städte ist zwar als gelungen zu bezeichnen, dennoch werden die architektonischen Besonderheiten nicht stark genug herausgestellt und China versinkt als einer der Hauptaustragungsorte im Klischee von regenbogengetränkten Wiesenfeldern und kleinen Dörfern mit Holzhütten.
Im kühlen London wird nebenbei noch ein kleiner Plan geschmiedet, Phileas Fogg an seinem Vorhaben zu hindern, doch irgendwie scheinen die dunklen Machenschaften von der Halbinsel die Dreier-Crew in der fernen Welt nie so recht zu erreichen. Wenn dann mal Probleme mit Abgesandten wie Ewen Bremner oder Maggie Q auftauchen, dann sind diese viel zu schnell gelöst, um das Projekt ernsthaft zu gefährden.
Und so kommt es, dass nicht einmal die hochgelobte Kampf- und Stuntarbeit mit Beteiligung eines Jackie Chan etwas reißen kann. Auf überbordende Spezialeffekte wurde glücklicherweise verzichtet. Man setzt auf Handarbeit mit Wirework-Unterstützung. Diesmal wirkt die aber leider ein wenig lahm. Jackie darf mal am Seil des Ballons hängen und durch ein französisches Haus turnen und später hin und wieder mal einen Zweikampf mit kleineren Hilfsmitteln austragen, was aber längst nicht so frisch wirkt wie das, was er kurz zuvor noch in “Shanghai Knights” gezeigt hatte. Lediglich in der China-Sequenz mit Sammo Hung und Daniel Wu wird es ein wenig besser, von früheren Großtaten ist man da aber auch weit entfernt. Chan wirkt ein wenig müde, und dass das nicht ausschließlich auf sein Alter zurückzuführen ist, beweisen die Wahnsinnsdinger, die er im gleichen Jahr in “New Police Story” und in seinem Cameo in “Blade of the Rose” ablieferte.
Der Clou im Finale ist dann wieder romangerecht und ein halbwegs kurzweiliger, aber etwas überzüchteter kommerzieller Familienfilm der Sorte “hat die Welt nicht zwingend gebraucht” geht zu Ende. Wo die 110 Millionen Dollar alle hingeflossen sind, ist schwer zu erahnen, denn mit der Hälfte des Budgets haben die Macher von “Shanghai Knights” einen genauso schicken und qualitativ klar besseren Streifen zustande gebracht. Steve Coogan, der für sich eigentlich ganz witzig ist, und Jackie Chan harmonieren einfach nicht, Cécile De France ist ein zusätzlicher Klotz am Bein und die Reise durch die Welt ist kein bisschen spannend. Nur ein netter Look, teilweise feiner englischer Humor und begrüßenswerte Cameos bewahren die Reise “ in 80 Tagen um die Welt” vor dem vorzeitigen Absturz.
