bzw.
Originaltitel: Primeval
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Michael Katleman
Darsteller: Dominic Purcell, Brooke Langton, Gideon Emery, Orlando Jones, Jürgen Prochnow, ...
Trailer:
http://german.imdb.com/title/tt0772193/trailers
Auf der Basis einer Entscheidung, die relativ hastig getroffen anmutete, veröffentlichte „Hollywood Pictures“ im Januar 2007 ihre eher kleiner geartete Produktion „Primeval” ganze drei Monate vor dem eigentlich angedachten Starttermin in den US-Kinos. Die anfängliche Tagline lautete damals „Inspired by the true Story of the most prolific Serial Killer in History…”, was in Verbindung mit dem geschickt konzipierten Trailer den Eindruck erweckte, der Film würde von den schrecklichen Taten eines Mörders handeln, der bis heute mehr als 300 Menschenleben in Afrika auf dem Gewissen hat – bis man kurz vorm Anlaufen in den Lichtspielhäusern die Promos zusätzlich noch um die Ergänzung „…an it´s not Human!“ erweiterte. Wie jetzt? Hat man spezifische Gräueltaten auf dem schwarzen Kontinent etwa irgendeinem in Stammes-Sagen verwurzelten Dämon zugesprochen? In Zeiten, in denen einem Werke wie „the Amityville Horror“ als auf wahren Begebenheiten beruhend verkauft werden, kann man sich ja nie sicher sein. Da es keine Pressevorführungen gab, hielt sich das „Geheimnis“ (zumindest für die Allgemeinheit) verhältnismäßig lange aufrecht: Binnen weniger Minuten des Verlaufs entpuppt sich die betreffende Kreatur in „Fährte des Grauens“, so übrigens der deutsche Titel, letzten Endes jedoch „nur“ als ein Exemplar der höchstentwickelten (realen) Reptilienordnung unseres Planeten…
Schauplatz des Geschehens ist eines der ärmsten Länder der Erde, nämlich das von Bürgerkrieg und Hungersnöten schwer gebeutelte Burundi: Seit Jahren schon fallen dort Einheimische einem übergroßen Krokodil in hoher Zahl zum Opfer, welches die örtlichen, für die Anwohner zwangsweise das Zentrum ihres Daseins markierenden Gewässer als Jagdrevier nutzt und inzwischen zu einer gefürchteten Legende geworden ist, der man den Namen „Gustave“ gegeben hat. Das Interesse der Weltöffentlichkeit vermochte diese Geschichte in all der Zeit nicht zu erwecken – bis eines Tages eine angesehene (weiße) U.N.-Mitarbeiterin auf ihrer Suche nach Massengräbern von der gefräßigen Panzerechse gerissen wird. Ein amerikanischer Fernsehsender fasst daraufhin den Entschluss, diesen Vorfall zum Aufhänger einer Story zu machen, die sich im harten Quoten-Kampf gut einsetzen lässt: Starreporter Tim Manfrey (Dominic Purcell) erhält kurzerhand den Auftrag, gemeinsam mit der Tierfilmerin Aviva Masters (Brooke Langton) sowie dem Kameramann Steven Johnson (Orlando Jones) der Sache „on Location“ nachzugehen – und das Riesengeschöpf darüber hinaus gar noch zu fangen!
Vorort eingetroffen, erhalten sie von ihrer lokalen Kontaktperson (Dumisani Mbebe) sogleich einige bewaffnete Leibwächter zur Seite gestellt, denn ihr Weg führt sie mitten in eine instabile Region, in der ein grausamer Warlord herrscht, der sich selbst „Little Gustave“ nennt (in Anlehnung an seinen Schrecken verbreitenden „Namensvetter“) und sich extrem dürftig um den offiziell ausgerufenen Waffenstillstand schert. Gleich in der ersten Nacht bewährt sich diese Vorsichtsmaßnahme, denn ihr Boot gerät flugs unter Beschuss – dank der schnellen Reaktion ihrer schießfreudigen Beschützer kommen sie jedoch mit nichts weiter als dem Schrecken davon. Im Zielgebiet schließt sich ihnen zudem der „Crocodile Hunter“ Matthew Collins (Gideon Emery) sowie der erfahrene Großwildjäger Jacob Krieg (Jürgen Prochnow) an, welcher nicht sonderlich daran interessiert ist, das Biest im mitgeführten Stahlkäfig lebendig zu erwischen, da seine Frau einst jenem beim Schwimmen zum Opfer fiel…
Inzwischen nun ebenfalls in Begleitung eines geretteten kleinen Hündchens und des einheimischen (Weisen-) Teens Jojo (Gabriel Malema), der davon träumt, irgendwann die USA sein Zuhause nennen zu können, wird sich zuerst der Segen des örtlichen Schamanen eingeholt, dann die Falle mit Lockstoffen (u.a. Blut, Pheromone, eine Ziege) bestückt und drum herum die mitgeführte High-Tech-Ausrüstung (Bewegungssensoren, Kameras etc) aufgebaut. Unnötig zu erwähnen, dass bei diesem ersten Versuch nicht alles genau nach Plan verläuft – aber es kommt noch schlimmer: Als Steven in einer ruhigen Minute mal loszieht, um einige „Füllsel-Aufnahmen“ (Landschaften, Tiere etc) für die Sendung einzufangen, wird er unfreiwillig Zeuge, wie Little Gustave´s Leute den Schamanen des Dorfes (mitsamt Frau und Kind) exekutieren. Er selbst kann unentdeckt entkommen, worauf die aufgezeichnete Tat im Team erst einmal heftige Diskussionen auslöst, wie nun weiter verfahren werden soll – bis ihnen ein Verräter innerhalb ihrer kleinen Leibgarde die Entscheidung abnimmt: Dieser informiert nämlich seinen Anführer über die Existenz des Bildmaterials, welcher umgehend seine Schergen entsendet, um es zu beschaffen und alle Zeugen auszuschalten. Fortan sehen sie sich zwei tödlichen Gefahren ausgesetzt – beide auf ihre Weise gnadenlos sowie ihnen zielstrebig nach dem Leben trachtend…
„Primeval“ weckt, weit über das Setting hinaus, augenblicklich Erinnerungen an „the Ghost and the Darkness“ – natürlich in Addition zu vielen anderen vergleichbaren „Animal Creature Features“, mit denen wir aufgewachsen sind und die uns selbst heutzutage noch in regelmäßigen Abständen über den Weg laufen (á la „Piranha“, „Alligator“ oder „Deep Blue Sea“, um nur einige zu nennen). Krokodil-Flicks tauchen im Rahmen dieser Aufzählung, besonders wenn es um Sichtungen auf der großen Leinwand geht, verhältnismäßig selten auf – der letzte Vertreter dieser Art war wohl „Lake Placid“ (1999). Im vergangen Jahr (2006) starb der berühmte „Croc Hunter“ Steve Irwin unter tragischen Umständen – und plötzlich häufen sich auf einmal die Projekte, welche sich mit diesen faszinierenden Kreaturen beschäftigen: Dicht auf den Fersen des vorliegenden Streifens stehen nun schon „Rogue“, „Black Water“ und „Lake Placid 2“ in den Startlöchern, letztere gehen natürlich „direct to Video“. B-Movies dieser Ausrichtung muss man sich grundsätzlich mit einer angepassten Erwartungshaltung annähern: Hoffnungen auf ein reichhaltiges Skript (komplexe Figuren und Storylines eingeschlossen) sollten generell auf ein absolutes Minimum zurückgeschraubt sowie sich stattdessen lieber genügend auf Klischees, Logikpatzer und anderweitige Unsinnigkeiten eingestellt werden – wie ließen sich „Kracher“ wie „Snakes on a Plane“ sonst ertragen? Unter diesen Umständen war es gewiss nicht die cleverste Entscheidung, bei der Gestaltung der Marketing-Kampagne diese zentrale Gegebenheit gezielt auszuklammern – abgesehen von der Tatsache, dass gar mit einer sachlichen Unrichtigkeit geworben wurde, denn Wildtiere fallen nicht unter die Definition eines Serienkillers, da das Töten schlichtweg in ihrer Natur liegt…
Die schauspielerischen Leistungen gehen alles in allem in Ordnung – besonders in Anbetracht der seitens des Drehbuchs gebotenen schlicht gestrickten, formelhaften Figuren. Dominic Purcell (TV´s „Prison Break”/„Blade: Trinity”/„the Gravedancers“) war noch nie für mimische Höchstleistungen bekannt und bleibt seiner Linie auch hier treu: Er ist der eher schweigsame Heldentyp, der über eine sehr männliche Ausstrahlung verfügt und daher sein Hemd bedenkenlos weit aufgeknöpft tragen kann, ohne dabei irgendwie albern oder gar gay zu wirken. Aviva und Tim teilen sich nicht sehr viele Verbundenheiten, was wiederholt zu Diskussionen und Reibereien führt, bis die Umstände sie zusammenschweißen (klassischer Stoff!) – Brooke Langton („the Kingdom”/„Beautiful Dreamer”) verkörpert die energische, kluge, charmante, toughe und ziemlich attraktive Journalistin anständig. Gideon Emery („Red Water”) verbleibt durchweg blass, seine Einführung im Irwin-Stil wirkt (angesichts der realen Umstände) leicht suboptimal, Newcomer Gabriel Malema hinterlässt einen restlos positiven Eindruck als Jojo, der sich der Gruppe unbedingt beweisen möchte, um wohlmöglich die Chance zu erhalten, mit ihnen nach Amerika zurückzukehren. Jeder herausragende animalische Gegner benötigt scheinbar seinen persönlichen Captain Ahab (Robert Shaw in „Jaws“, Jon Voight in „Anaconda“ etc) – routiniert bringt „unser“ Jürgen Prochnow („Dune“/„House of the Dead“) diesen traditionsreichen Part über die Bühne. Kommen wir nun zu Orlando Jones, der einst (es ist tatsächlich gar nicht mal so lange her) in Sachen Karriere kurz davor stand, richtig durchzustarten (vgl. „Evolution“ und „the Time Machine“), dann allerdings von heute auf morgen förmlich von der Bildfläche verschwand: Steve ist der besserwisserische, stets einen lockeren Spruch parat habende „Token Black Guy“, also ein weiteres mit dem „Monster-Kontext“ harmonierendes Element der Konzeptformel – jeder weiß, wo das früher oder später hinführt, und bis dato darf er eine Menge Gags raushauen, von denen nicht einmal die Hälfte zündet. Darstellerische Eindimensionalität wohin man blickt – aber hey, hat jemand ernsthaft mehr erwartet?
Was „Primeval“ von all den anderen Killer-Croc-Movies da draußen unterschiedet, ist dass der gesamte Tier-Horror-Ansatz im Prinzip nur dafür verwendet wird, ein politisches Statement abzugeben bzw die Welt (erneut) auf ein gravierendes Problem hinzuweisen – nämlich auf die instabile Lage in vielen der von Gewalt und Hungersnöten schwer gebeutelten Länder des betreffenden Kontinents. Dies geht sogar so weit, dass Gustave (der große, wohlgemerkt) über weite Strecken des Verlaufs eine Randposition einnimmt und den die Rebellen sowie ihren Verbrechen thematisierenden Plot-Strängen den Vortritt lässt: Man stelle sich eine zweitklassige Version von „Blood Diamond“ oder „Hotel Rwanda“ vor – nur halt mit einem Monsterreptil mit im Mix. Klingt merkwürdig und uneben? Ist es auch. Dennoch ist die Idee an sich verhältnismäßig ansprechend, da bestimmte Einzelteile, ihrer oberflächlichen Beschaffenheit zum Trotz, vertraut und glaubwürdig anmuten. In einem Moment vergleicht Steven die Angelegenheit mit dem Fall O.J.Simpson: „He messed up when he killed that white Woman.“ Man schmunzelt, doch steckt eine Menge Wahrheit dahinter. Das Krokodil dient quasi als Katalysator, die aktuell immer wieder aufkeimende Debatte aufzugreifen. „Darfur: No one cares. Rwanda: Who gives a Shit? White People don´t give a Damn about black-on-black Crime when it´s around the Corner from their House! Do you really think they give a Shit when…” Viele solcher Aussagen bekommt man zu hören – darüber, was in jenen Regionen täglich alles an Leid existiert und angerichtet wird (Genozide, Bürgerkriege etc) oder wie „wir“ als Außenstehende einfach unseren Blick davon abwenden. Löblich, ohne Frage – nur ist diese spezielle Art Film eher nicht so das beste Medium für politische Botschaften, was einen schizophrenen Eindruck hinterlässt und vielen Sequenzen einen unstimmigen Beigeschmack verleiht – wie das Gefressenwerden armer Dorfbewohner, die sich am Fluss aufhalten müssen, weil sie gar keine andere Wahl haben…
Wenn man bemerkt, dass ausgerechnet „Catwoman“ und „Terminator 3“ die Karriere-Highlights des Skriptautoren-Gespanns Michael Ferris / John D.Brancato markieren, dürfte eigentlich offenkundig sein, dass die Chancen auf herausragende Qualitätsware ohnehin recht gering standen. Auf der Basis realer Ereignisse – eine News-Crew versuchte tatsächlich mal (erfolglos), die berüchtigte Panzerechse zu fangen – schufen sie ihr „Creature Feature mit Message“. Wenn man als Zuschauer damit klarkommt – bitte. Zumindest waren den Schreiberlingen die Konventionen des Sub-Genres vertraut. Darüber hinaus griffen sie auf einen althergebrachten Aufbau, unkluge Entscheidungen (wie ein taktischer Rückzug in eine Hütte, die ausgerechnet auf Stelzen im Wasser steht), das Einbinden von Stereotypen und Klischees, Logikpatzer sowie oftmals belustigend schwache Dialoge zurück. Zu meinem Entsetzen fielen manche der letzteren zudem seltsam bedenklich aus – beispielsweise als Steven (der Afroamerikaner) die Schnauze gestrichen voll von dem Land hat und anmerkt, dass die Sklaverei vielleicht doch nicht vollends verkehrt war, denn so hätten es „seine Leute“ immerhin geschafft, hier wegzukommen. Da dachte ich mir auch: O-kay. Ach ja, der gerettete Hund besitzt übrigens nur wenige Auftritte (nicht so wie das Äffchen in „Anacondas“), was mich zum Schluss hin aber zum Lachen brachte, da jener nach langer Abwesenheit plötzlich wie aus dem Nichts wieder auftaucht, worauf Frauchen vor die entscheidende Wahl gestellt wird – zum rettenden Wagen laufen oder ihn noch fix holen…
Die schön unschönen „handgemachten“ Details (vornehmlich grausam zugerichtete Leichen) stammen aus der „KNB EFX“-Schmiede und überzeugen wie üblich. Gustave selbst bleibt dem Publikum lange in seiner „vollen Pracht“ verborgen: Aufgrund von Regen, Dunkelheit und/oder geschickter Editing-Arbeit gewährt man uns nur kurze Blicke auf ihn, was dienlich funktioniert – besonders angesichts der Tatsache, dass das CGI-Geschöpf an sich nicht gerade Referenzqualität besitzt. Hätten die Verantwortlichen die ursprünglich angedachten drei Monate länger Zeit gehabt, wären gewiss noch Verbesserungen drin gewesen. Auf diese Weise jedoch steigern seine Sichtungen den Trash-Faktor ungemein, was man, sofern in der passenden Laune, durchaus ebenso als „B-Film-Charme“ in Worte kleiden könnte – besonders eine Szene, in der das Krokodil am helllichten Tage in Slow-Motion flink wie eine Raubkatze einem Opfer hinterher galoppiert, ist (auf eine schlechte Art) einfach großartig! Universell furchtbar sind die Effekte keineswegs – ich habe schon viel schlimmere gesehen (Kino-Veröffentlichungen eingeschlossen). Eine zusätzliche Botschaft des Werks lautet, dass wir (die Menschen) im Grunde unsere eigenen Monster erschaffen: Viele der Leichen des Völkermords hat man einfach im Fluss „entsorgt“, was dazu führte, dass das Krokodil „auf den Geschmack kam“ und sich sein Revier daher erweiterte. Schlau ist unser tierischer Hauptprotagonist ja auch: Selbst mit Peilsender gelingt es ihm mehrfach, sich unbemerkt an seine Jäger heranzuschleichen, und an einer Stelle bewahrt er Aviva im Zuge einer solchen Aktion gar davor, von einem Rebellen vergewaltigt zu werden. Die versteckte Botschaft dieser Sequenz ist nett – zugegebenermaßen aber etwas platt präsentiert worden. Und ich weiß nicht so recht, ob es wirklich von Vorteil fürs Gesamtbild ist, wenn man ausgerechnet Gustave nach dieser/seiner Heldentat anerkennend auf die schuppige Schulter klopfen möchte…
Untermalt von John Frizzell´s („Ghost Ship“/„the Woods“) stimmungsvollen Score, hebt sich „Primeval” in visueller Hinsicht deutlich von artverwandten Produktionen ab, denn die hervorragende Optik verdient es durchaus, auf der großen Leinwand gesehen zu werden. Cinematographer Edward J.Pei („Panther“/„Helen of Troy“) fing die Landschaften des Drehortes Südafrika in atemberaubend schönen Bildern ein, die hochwertige Kameraarbeit weiß (vorwiegend) ebenso zu gefallen – Ausnahmen bilden nur einige Kroko-Angriffe, bei denen man auf etwas zu wilde Bewegungen und Quick-Cuts zurückgriff, was hingegen die Beschaffenheit der digitalen F/X einigermaßen erfolgreich kaschiert. Michael Katleman, Assistant Director von „Predator“ sowie erfahrener TV-Regisseur (u.a. Episoden von „ER“, „X-Files“, „Smallville“ und „Taken“), lieferte insgesamt solide Arbeit ab: Zwar gelingt es ihm nie, intensive Spannung zu erzeugen (der Tod eines kleinen Mädchens im Fluss zeigt anschaulich auf, dass er auf Suspense zugunsten von schnellen, vordergründigen Momenten bewusst verzichtete), doch hält einen seine Action-orientierte Inszenierung vorwiegend bei Laune, in deren Rahmen Gustave zu Wasser sowie die Rebellen (schwer bewaffnet mit Gewehren und RPGs) zu Lande unseren Leads nach dem Leben trachten. Die vorhandenen Kills sind hart und konsequent – man darf in den jeweiligen Augenblicken bloß nicht blinzeln, sonst verpasst man jene Images zwischen den Turbo-Schnittfolgen…
Fazit: „Primeval“ ist eine schizophren anmutende Kombination – gewissermaßen ein „Creature Feature“ der Marke „Mindless Fun“, welches allerdings mit Hintergedanken und politischen Botschaften angereichert wurde. Dies resultiert zwar bisweilen in einer gefühlten Orientierungslosigkeit, aber diese permanent vorwärts gerichteten knapp 90 Minuten haben mich zu keiner Zeit gelangweilt und/oder irgendwie übermäßig verärgert, weshalb mir glatte „5 von 10“ vollkommen angemessen erscheinen. Trash-Freunden wird es gewiss möglich sein, sich mit diesem Streifen im Player einen netten Abend in der heimischen Stube zu gestalten…
In den USA ist der Film bereits auf einer DVD aus dem Hause "Hollywood Pictures" zu haben, eine deutsche DVD-Veröffentlichung sollte demnächst folgen, denn hierzulande lief er im Juni 2007 in den Kinos...
Primeval - die Fährte des Grauens
Tja, so edel so ein Krokodilfilm selten aus, aber selten hatte ein Vertreter dieses Subsubgenres (Horror -> Tierhorror -> Krokodilhorror) soviel Budget an Bord, allenfalls "Lake Placid", "Rogue" und "Alligator" können da einen vergleichbaren Aufwand bieten. "Primeval" ist allerdings ein seltsamer Genrebastard aus Actiondrama und Creature Horror, dessen Bestandteile nie so wirklich zusammenkommen. Die Hauptfiguren werden ihrer kurzen Einführung nicht mehr weiter charakterisiert (ambitionierter, in Ungnade gefallener Reporter, Nachwuchsjournalistin, schwarzer Comedic Sidekick usw.), mal geht es um Gustave, mal um Little Gustave und seine Verbrechen gegen die Menschenrechte, was der Film zwar zu vermischen versucht, das misslingt aber. Gut gemeinte, aber etwas bemühte Statements zur Lage in Burundi wechseln sich mit netten Ballerszenen und Krokodilangriffen ab, die ganz okay, aber alles andere als perfekt animiert sind (trotzdem: man kennt wesentlich Schlimmeres, wie Stefan schon schrieb), nur total verschnitten und verwackelt sind. Das mäßig realistische Verhalten des rasenden und hopsenden Reptils stört da auch kaum, haarsträubend dagegen manche Logikpatzer des Drehbuchs, etwa wenn die Protagonisten Schutz in einer Holzhütte (!) auf dem Wasser (!!) auf wackligen Stelzen (!!!) suchen. Aua. Dominic Purcell war, "Prison Break" sei dank, gerade angesagt, wirkt aber immer nur wie ein Nebendarsteller, sieht beim Rest des eher routinierten Casts ähnlich aus, allenfalls Jürgen Prochnow setzt Akzente. Insofern bleibt ein zwischendurch kurzweiliges, oft aber reichlich blödes Kuddelmuddel voller Klischees. Ist am Film eigentlich nachträglich was geändert worden, denn als der Verräter das Zelt durchsucht, klingt es auf der Tonspur so als müsse der Köter dran glauben, später taucht er wieder auf. War es in einem Film mit Genozid und Kindermord nicht möglich kleine Hunde sterben zu lassen? Passt fast schon zum unentschlossenen Stil des Films.
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