
Originaltitel: No Contest
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Paul Lynch
Darsteller: Shannon Tweed, Robert Davi, Andrew Dice Clay, Roddy Piper, Nicholas Campbell, John Colicos, James Purcell, Judith Scott, Louis Wrightman, Keram Malicki-Sánchez, Jack Nicholsen. Polly Shannon u.a.
„No Contest“ erweist sich als nicht übermäßig actionreiches, aber überraschend professionell gefertigtes B-Rip-Off von „Stirb langsam“.
Das Partom Hotel steht kurz vor seiner Eröffnung und soll zuvor Schauplatz einer glamourösen Veranstaltung werden: Der Wahl der Miss Galaxy, für die noch sechs Kandidatinnen im Finale stehen. Die Verleihung soll Sharon Bell (Shannon Tweed) moderieren, ehemalige Miss Galaxy und Actionstar. „No Contest“ behält gleich zu Beginn eine angenehm ironische Distanz zu seinem Thema. So ist die Tätigkeit der Hauptfigur zwar Rechtfertigung für ihre Kampffähigkeiten, aber bildet auch eine Abwechslung im Genre und verleiht dem Ganzen durch die Titel ihrer Werke, die alle mit „No“ anfangen eine selbstironische Note.
Doch eine handvoll eiskalter Gangster unter der Führung des skrupellosen Raymond Ulysses Brice (Andrew Dice Clay) stürmen das Hotel, töten die Wachleute und nehmen die Kandidatinnen sowie Sharon als Geiseln. Zur Versicherung, dass man es ernst meint, wird die Gewinnerin aus Frankreich kurzerhand erschossen, ehe man die Zuschauer aus dem Gebäude wirft, um eine überschaubare Anzahl Geiseln zu haben. Die Übernahme ist recht fetzig gemacht und bietet nette Action mit reichlich blutigen Einschüssen.
Man stellt hohe Lösegeldforderungen und versieht die Geiseln mit explosiven Armbändern, welche hochgehen, wenn sie sich zu weit von der Gruppe entfernen. Doch die kampfgewandte Sharon versucht auch als Geisel etwas gegen die Verbrecher zu unternehmen, während von außen Crane (Robert Davi), Bodyguard von Miss USA Candice Wilson (Polly Shannon), mit der Polizei arbeitet und seine Infos über die Gangster ausspielt...
Das besetzte Hotel, der Kampf gegen die Gangster von innen sowie die Belagerung der Polizei von außen – „No Contest“ orientiert sich sehr klassisch an dem „Stirb langsam“-Thema. So kann man die Wendungen der Geschichte teilweise schon absehen, da sie den erfahrenen Zuschauer nicht wirklich überraschen. Doch die Geschichte wird flott und ohne größere Längen erzählt, weshalb dieser Fakt durchaus entschuldbar ist. Zudem ist die Inszenierung recht professionell, so dass der Film auch ziemlich schick aussieht.
Ansonsten bietet der Film auch noch ein gewisses Maß an Humor, dass natürlich weder qualitativ noch quantitativ an „Stirb langsam“ heranreicht. Doch die Sprüche (meist von Comedian Andrew Dice Clay) sind recht witzig und der Film beweist ein gewisses Maß an Selbstironie. In dem besetzten Hotel kommt vor allem in den ersten zwei Dritteln auch ein ähnliches Feeling wie beim Original „Stirb langsam“ auf, was dem Film auf jeden Fall anzurechnen ist.
Die Action bietet Fights und Shoot-Outs, die aber etwas ausgiebiger ausfallen könnten. Während die Martial Arts Szenen nur ganz nett sind (was vor allem an den mäßigen Fähigkeiten Shannon Tweeds liegen dürfte), sind die Shoot-Outs ziemlich gut inszeniert worden und bieten von den Einschüssen einen relativ hohen Härtegrad. Dies ist auch in der deutschen Fassung noch gegeben, aber die DVDs von Columbia Tristar sind nicht nur aufgrund der ungekürzten Fassung, sondern auch wegen des Widescreen-Formats vorzuziehen.
Shannon Tweed ist auch hier wieder schlecht, aber nervt nicht so sehr wie in anderen Filmen mit ihr. Dies liegt zum großen Teil daran, dass gute Nebendarsteller wie Robert Davi, Andrew Dice Clay und Roddy Piper dem Zuschauer mehr ins Auge fallen und den Fokus von der schwachen Hauptdarstellerin nehmen. Die sonstigen Schauspieler machen ihre Sache auch allesamt ziemlich gut.
Spannendes und gut gemachtes „Stirb langsam“-Rip-Off, das teilweise das Originalflair erreicht, aber dem zur Genrereferenz mehr Action und eine bessere Story fehlen.

Zuerst die ersten paar Minuten der TV 16er gesehen, danach aufgrund horrender Cuts aufgegeben. Später als deutsche VHS geliehen, leicht geschnitten, aber guckbar. Mittlerweile steht die UK DVD Regal, uncut, Widescreen und sogar von Columbia mit guter Quali, da freut sich der B-Actionfan.