

Originaltitel: Havoc
Herstellungsland: USA / D
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Barbara Koppel
Darsteller: Anne Hathaway, Freddy Rodríguez, Bijou Phillips, Mike Vogel, Matt O'Leary, Shiri Appleby, Michael Biehn, Raymond Cruz, Joseph Gordon-Levitt, Laura San Giacomo, …
Trailer:
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Seit der Entstehung von „Havoc“ vor knapp zwei Jahren, hat sich (nicht nur) im Internet ein gewisser Hype um den Film entwickelt, welcher sich allerdings nicht auf das Werk an sich bezieht, sondern vielmehr auf Gerüchte bezüglich besonders freizügiger Szenen der weiblichen Hauptdarstellerin Anne Hathaway, die so (angeblich) einen Schlußstrich unter ihr mädchenhaftes, „Disney“-geprägtes Image setzen wollte. Die Tatsache, dass das Skript aus der Feder von Stephen Gaghan („Syriana“) stammt sowie die erfahrene Doku-Regisseurin Barbara Kopple („Wild Man Blues“) mit dem Projekt ihr Spielfilmdebüt feiert, fand (selbst in der Berichterstattung „seriöser“ Quellen) bestenfalls nur noch am Rande Erwähnung. Auf jene Weise konnte zumindest ein zusätzlicher Publikumsanteil gewonnen werden, welcher diese cineastische Aufarbeitung der Unterschiede bzw gewollten Verbindungen zwischen reichen, gelangweilten Mainstream-Kids und der „echten“ urbanen (Latino-) „Gangsta Culture“ L.A.´s ansonsten vermutlich unbeachtet gelassen hätte.
Wenn man in einem gehobenen, behüteten Umfeld wie Pacific Palisades, einem Nobelviertel im Westen von Los Angeles, aufwächst, was kann einem das Leben schon bieten, um der Eintönigkeit zu entfliehen, welche die schichtspezifische Zugehörigkeit fast zwangsläufig mit sich bringt? Vom Geld ihrer Eltern abgesichert sowie materiell mehr als nur zufrieden gestellt, sucht die jugendliche Folgegeneration nach Antworten auf diese Frage in verschiedenen Formen des Eskapismus: Neben Sex, Drogen und Parties adaptieren sie Verhaltensweisen bestimmter (aus ihrer Sicht fremder) Subkulturen, mit denen sie sich von ihrer „spießigen“ Umgebung abzugrenzen versuchen. Allison (Hathaway) ist eines dieser Kids. Ein wirkliches Familienleben ist bei ihr zuhause kaum existent, beziehungsweise besteht hauptsächlich darin, dass man sich anhand von Zetteln am Kühlschrank austauscht oder sich zum Essen irgendwo verabredet, um anhand eines solchen Termins einen Vorwand für Konversation zu erschaffen, welche dann natürlich nie über Oberflächlichkeiten hinausgeht. Zusammen mit ihrer besten Freundin Emily (Bijou Phillips), Kumpel Sammy (Joseph Gordon-Levitt) und ihrem Freund Toby (Mike Vogel) bilden sie eine Gang, lose konzipiert aus Klischees, TV-Eindrücken und Wunschvorstellungen. Man kleidet sich wie Blacks oder Latinos (nur halt etwas edeler), spricht wie sie (nutzt permanent Vokabeln wie „dawg“ oder „that´s wacked“), zitiert „Ghetto“-Lyrics und gaukelt sich eine Art „Street Credibility“ vor, nur weil man sich ab und an mit anderen Cliquen prügelt oder Paps daheim eine nette Waffensammlung im Trophäenraum der Villa besitzt.
Eines Abends entscheidet sich Toby, mit ihnen nach Downtown im „unsicheren“ Osten der Stadt zu fahren, um sich mal das Treiben anzusehen, das sie sonst nur aus dem Fernsehen kennen. Für die Kids ist das wie eine Safari durch eine fremde Welt, da es Obdachlose oder Prostituierte auf den Bürgersteigen in ihrer Gegend schlichtweg nicht gibt, und von diesem Kribbeln angetrieben, entscheidet man sich, gar in einer dunklen Nebenstraße vom Dealer Hector (Freddy Rodriguez) einige Drogen zu kaufen. Der Geld-/Ware-Austausch geht zügig über die Bühne, doch Toby glaubt zu meinen, dass das Tütchen mit dem Stoff zu leicht geraten sei, weshalb er übermütig aussteigt und Hector damit konfrontiert, jener ihn jedoch angesichts der Anschuldigung ohne groß zu diskutieren zuerst verprügelt, dann mit einer Waffe bedroht. Der Glaube der zusehenden Allison, ihr Freund wäre tatsächlich der harte Kerl, für den er sich ausgibt, zersplittert spätestens in dem Augenblick, als sie ihn dort knien sowie sich selbst vor Angst in die Hose urinieren sieht. Ihrem Flehen ist es schließlich zu verdanken, dass die Situation nicht weiter eskaliert, worauf man sich mit verletztem Stolz auf die ihnen vertraute Seite der Stadt zurückzieht.
Während die Jungs in der Folgezeit jene Ereignisse offensiv lässig zu überspielen versuchen, ist Allison beeindruckt von dem gebotenen Einblick in das „wahre Leben“ dort draußen, weshalb sie sich wenig später zusammen mit Emily und zwei weiteren Mädels (Shiri Appleby, Alexis Dziena) erneut nach Downtown begibt, wo sie Hector ausfindig machen, welcher sie, leicht verunsichert bezüglich deren Motive, mit auf eine Party seines Umfelds nimmt – von da an tritt die Idee der beiden Freundinnen in den Vordergrund, unbedingt Mitglied seiner „Crew“ werden zu wollen. Bei einem weiteren Treffen sprechen sie ihn schließlich auf ihren Wunsch an – dem Ritual nach, muss ein weiblicher Neuzugang zur Aufnahme mit einer von ihr gewürfelten Zahl an Personen Sex haben. Vom Alkohol enthemmt, willigen sie ein: Allison würfelt eine Eins, Emily eine Drei. Kurz vorm Vollführen des Aktes mit Hector bricht erstere die Aktion allerdings ab, doch Emily will nicht kneifen – bis sie im Verlauf erkennt, auf was sie sich tatsächlich eingelassen hat, die Fassung verliert und nur mit Allisons energischer Unterstützung aus der Situation herauskommt. Daheim scheint alles geklärt und vorüber zu sein, bis Emily Hector plötzlich wegen Vergewaltigung anzeigt, was zu dessen Verhaftung führt, als man schon fast wieder zum Alltag übergegangen war. Nach bekannt werden der Geschichte, bewaffnen sich Toby und Sammy, um (ihrem „Pflichtgefühl“ nach) Emilys Ehre zu verteidigen, doch auch Hectors großer Bruder (Raymond Cruz) sinnt nach Rache, um den Kids endlich mal zu zeigen, dass das Leben kein Spiel ist…
„Basically, the thing to remember is: None of it really matters. We are teenagers, and we’re bored – we are totally fucking bored…“ Mit dieser Aussage von Allison gegenüber ihrem Mitschüler Eric (Matt O'Leary), der eine Dokumentation über den Lebensstil jener Personengruppe dreht, eröffnet „Havoc” und liefert sogleich das Motiv hinter allem, was folgt. Zuhause, in einem leeren, übergroßen Haus, halten es die Kids angesichts der Langeweile kaum aus. Sie wollen nicht wie ihre Eltern werden, denn berufliche Abgeschiedenheit und/oder Sex auf Basis der Vorschläge eines Therapeuten sind ihnen zuwider. Getrieben vom Drang, etwas zu erleben, erschaffen sie sich Abbilder von Eindrücken der „echten Welt“ da draußen, wie die „Gangsta“-Kultur mitsamt deren Sprache, Auftreten und Verhaltensweise, wobei sie fest daran glauben, mehr als bloße „Wigger“ zu sein, da sie dieses Gefühl ja schließlich leben würden. Geld ermöglicht es ihnen, sich diesem Wunschbild auf ihre Weise anzunähern – Drogen kauft man, wenn einem gerade danach ist, die Mode ist angepasst, aber auf eine gehobene Weise (u.a.“Rocawear“ sowie viel „Bling Bling“). In der Gemeinschaft finden sie die Zugehörigkeit, welche ihre Familie nicht bietet. Überschaubare Gefahren, wie beispielsweise Schlägereien mit anderen (artverwandten) „Gangs“, werden zelebriert, stellen ein Ventil dar und lassen das Adrenalin im Körper strömen. Das Schauen über den Tellerrand hinaus ins fremde „East LA“ mutet für sie wie ein Abenteuer an, denn sie sind ja davon überzeugt, ihre Gang wäre ebenfalls hart und „credible“ – tatsächlich aber sind sie reine Fremdkörper. Das fängt bereits bei der Wortwahl an: Redewendungen, die sie untereinander benutzen, wirken aus ihrem Munde in der anderen Umgebung plötzlich beleidigend – in einer Szene spricht Emily auf der Party die Anwesenden „ganz natürlich“ mit „hey, Esseys“ (schwarzer Street-Slang für Hispanics) an, was angesichts der Reaktionen schnell korrigiert werden muss. Für sie und Allison reicht ein Blick in die Mündung einer Waffe nicht, um das zu erkennen. Sie wollen mehr, ignorieren die Grenze, die eigentlich in ihren Köpfen vorherrscht – und müssen am Ende mit den Konsequenzen der harten Realität leben, besonders nachdem ein erneutes Abwenden in Form der Vergewaltigungsanzeige alles nahezu irreparabel verschlimmert.
Obwohl die Thematik unverkennbar in „Larry Clark“-Gefilde hineinreicht, handelt es sich hierbei kaum um einen „Skandalfilm“, der nur schockieren will oder aufdringlich daherkommt, denn die Geschehnisse werden keinesfalls (zu) reißerisch in Szene gesetzt, sondern mit einer gewissen feinfühligen Zurückhaltung, ohne dabei jedoch die rohe Atmosphäre bestimmter Momente zu vernachlässigen – an einer entscheidenden Stelle wird gar ausgeblendet und dem Zuschauer der Ausgang überlassen. Die Szenen in dem wohlhabenden Viertel der Stadt hat man im Stile eines Videoclips umgesetzt, also im ästhetischen Hochglanz-Format, schnell geschnitten sowie mit kalten, kräftigen Farben, während Downtown (auch im Sinne der Musikuntermalung) ruhiger, dunkler und in wärmeren Tönen daherkommt. Regisseurin Barbara Koppel ist zweifache Oscar-Preisträgerin (für ihre Dokumentationen „Harlan County, USA“/„American Dream“) und offenbart ihr Talent mit „Havoc“ erstmals in Form einer fiktiven, abendfüllenden Produktion, nachdem sie bereits einige Folgen der Serien „Oz“ oder „Homicide“ inszenierte. Sie hatte sich augenscheinlich vorgenommen, das Ghetto nicht als verschmutzten Ort des allgegenwärtigen Verbrechens darzustellen, sondern als normale Lebensstätte einer bestimmten ethnischen Gruppe, vergleichbar mit der High Society in den Palisades, nur auf anderer Ebene – ein Vorhaben, welches ihr gelungen ist. Trotzdem hätte ich mir persönlich einen etwas dreckigeren urbanen Look für jene Sequenzen gewünscht, gerade um nachvollziehbare Unterschiede deutlicher herauszustellen, die sich spezifisch abgrenzen und daher umso anziehender wirken. Eine stärker dokumentarisch ausgerichtete Optik, normalerweise Koppels Stärke, wäre wahrscheinlich angebrachter gewesen, statt alles mehr oder minder „laid back“ ins Bild zu rücken – von der Stimmung her perfekt gelungen ist allerdings Allisons kurzer Aufenthalt in einer Gemeinschaftszelle auf dem Polizeirevier. Rein technisch betrachtet, ist das vorliegende Endprodukt hochwertig und überzeugend, was Schnitt, Soundtrack und Kameraarbeit mit einschließt.
Als Hauptproblem erweist sich in meinen Augen ausgerechnet das Drehbuch von Stephen Gaghan, der ebenfalls einen Oscar (für „Traffic“) im Regal stehen hat, aber (z.B.) mit „Abandon“ schon einmal ein schwaches Skript vorgelegte, welches das vorhandene Potential nicht auszuschöpfen vermochte. Die hier aufgegriffenen Themen sind nicht neu und wurden bereits öfters (besser) behandelt – Innovationen sucht man leider vergebens, genauso wie vielschichtige Charaktere oder unvorhersehbare Abläufe. Die Figuren hätten allesamt mehr Tiefe benötigt, um ihre Taten und Entscheidungen nachvollziehbarer zu gestalten, denn auf diese Weise verbleiben sie größtenteils unsympathisch sowie vom Verhalten her distanziert. Um wenigstens etwas ihrer Innenleben preiszugeben, greift Gaghan auf das (nach inneren Monologen) zweit-“billigste“ Erzählmittel zurück, nämlich einen Interviewer, der die Gruppe befragt sowie mit Beobachtungen und Theorien aus einer losgelösten Perspektive konfrontiert. Zwar offenbaren diese Sessions einige persönliche Gedanken sowie fördern die Selbstreflexion, doch fehlende Hintergründe können damit nicht ausgeglichen werden. Geradezu symptomatisch, dass man „Eric“ über seine Betrachterrolle hinaus nicht viel stärker mit den Ereignissen verzahnt hat, denn er hätte als Haltepunkt für Allison dienen können, weit über ein bloßer Lieferant für Denkanstöße hinaus. Matt O´Leary („Frailty“) kann sich dementsprechend nicht entfalten, obwohl er zusammen mit Hathaway die (schauspielerisch) beste Szene besitzt: Als er sie mit der Vermutung konfrontiert, ihr ganzes Verhalten wäre ein einziges Machtspielchen zum Übertünchen ihrer Einsamkeit, reagiert sie mit einer Demonstration der verschiedenen (nach außen gebotenen) Persönlichkeitsfacetten – als diese Taktik angesichts seiner wiederholten Bekräftigungen nicht aufgeht, beginnt sie sich vor ihm auszuziehen sowie selbst zu befriedigen, was ihn beschämt und (zeitweise) in die Defensive drängt. Erstere Momente bleiben im Gedächtnis, denn sie veranschaulichen unübersehbar Annes großes Talent, für welches man jetzt nur noch das richtige Projekt finden muss – „Havoc“ ist dafür leider nur bedingt geeignet.
Gerade beim Betrachten der Nebenrollen werden Verfehlungen der Vorlage besonders deutlich, denn sie bestehen fast allesamt aus Stereotypen und/oder sind arg grob konzipiert worden. Michael Biehn („Abyss“) und Laura San Giacomo („Pretty Woman“) sehe ich eigentlich immer gern, doch hier wurden sie als Elternpaar schlichtweg verschenkt. Natürlich geht es vor allem um die Kids, doch ihr Verhalten entspringt ja den Bedingungen zuhause, weshalb man stärker darauf hätte eingehen sollen. Eine Szene soll die Unverbundenheit verdeutlichen, nämlich als sie nach Allisons Verhaftung nicht mit der Situation umzugehen wissen (er wird gleich lauter, während sie es am liebsten verdängen möchte und ihrer Tochter ablenkend Suppe schmackhaft zu machen versucht), aber die Art, wie sich diese entfaltet, verfehlt ihre Wirkung beinahe vollständig, wodurch sie unfreiwillig komisch erscheint. Mike Vogel („TCM“) bewegt sich ständig entlang der Grenze zur Albernheit mit seiner „harter Kerl“-/„Wigger“-Performance, während Joseph Gordon-Levitt („H20“) noch stärker übertreibt, wodurch er nicht nur peinlich wirkt, sondern gar nervt. Freddy Rodriguez (TV´s“6 Feet Under“) ist hingegen überzeugend und versprüht tatsächlich das Gefühl von Autenzität, doch auch seine Figur ist zu eindimensional geraten – was man ihm aber nicht ankreiden darf, schließlich holt er das beste aus seinem Part heraus. Ferner sind noch Raymond Cruz („Training Day“), Shiri Appleby (TV´s“Roswell“) und Alexis Dziena („Wonderland“) zu entdecken. Hauptaugenmerk gilt jedoch eindeutig Anne Hathaway und Bijou Phillips, welche beide sehr gute Leistungen bieten. Die Freundschaft zwischen ihnen wirkt ehrlich und glaubhaft. Anne wurde mit „harmlosen“ Werken wie „Princess Diaries“ oder „Ella Enchanted“ zum Star – hiermit wagt sie einen radikalen Imagewechsel, um Typecasting zu verhindern. Aktuell ist sie in Ang Lees Meisterwerk „Brokeback Mountain“ zu sehen, was bedeutet, dass ihre Karriere durch diese Entscheidung keinen Schaden nahm. Bijou („Venom“) hat ihre Darbietung einer modernen jungen Frau, die sich den Konsequenzen (nicht nur) von Sex und Drogen keinesfalls bewusst ist, inzwischen (nach “Bully“,“Fast Sofa“ etc) perfektioniert. Sie gefällt mir gar besser noch als Hathaway, denn sie wirkt in ihrem Spiel vollkommen natürlich, was den Nagel auf den Kopf trifft. Allgemein ist das Ensemble als gelungen einzuschätzen.
Im Endeffekt handelt es sich um eine klassische „Töchter aus gutem Hause lassen sich aus Langeweile auf ein Abenteuer mit bösen Buben ein“-Geschichte, nur dass in diesem Fall jene jungen Damen keineswegs „unschuldig“ sind oder „verderbenden Reizen“ ausgesetzt werden, sondern selbst schon nahezu jede Form der gesellschaftlichen Rebellion verinnerlichen, was für sie ganz natürlich geworden ist (das fällt vor allem bei der brutalen Schlägerei gleich am Anfang auf). Für eine derartige US-Produktion ungewöhnlich, hält sich der Film bei der Gewaltdarstellung eher zurück, nicht aber im Sinne der Sexualität, welche direkt daherkommt und den Darstellerinnen ein erwähnenswertes Maß an Freizügigkeit abverlangt: Neben einigen Szenen, in denen man beide weiblichen Leads jeweils „oben ohne“ sieht, ist Emily an einer „Double Penetration“-Szene beteiligt, Allison masturbiert vor Eric und hat Oralsex mit Toby – was jedoch natürlich nicht zu graphisch präsentiert wird. Explizitere Aufnahmen, wie es sie gerüchteweise gegeben haben soll, existieren wohl nur in der Phantasie bestimmter Individuen (sorry, Pervs!). Die Tatsache, dass die Protagonisten teilweise „selbst Schuld“ sind sowie sich meine Sympathie für „ach so arme reiche Kinder“ arg in Grenzen hält, trägt nicht unbedingt vorteilhaft zum gewünschten Effekt bei – genauso wie mein Unverständnis für Weiße, die sich krampfhaft „Gangsta“-Style zu geben versuchen. Einige lose Storyenden erwecken zudem den Eindruck einer flüchtigen Momentaufnahme, was (in Verbindung mit den anderen erwähnten Kritikpunkten) dem Film ein Großteil seines Potentials raubt. Das ist letztendlich schade, doch es gibt weißgott schlechtere themenverwandte (cineastische) Wahlmöglichkeiten, um sich die Zeit zu vertreiben – Herr Clark möge sich angesprochen fühlen…
Fazit: Angesichts des Talents vor und hinter der Kamera, enttäuscht „Havoc“ aufgrund eines zu unausgewogenen Drehbuchs, das, ähnlich der Art, wie sich die Kids öffentlich geben, oberflächlich zu gefallen weiß, allerdings Hintergründe sowie tiefer greifende Aspekte nahezu ausblendet – als reine, optisch ansprechende Unterhaltung ist das gut besetzte und inszenierte Werk jedoch durchaus einen Blick wert …






