
Originaltitel: Adrenalin - Fear the Rush
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 1996
Regie: Albert Pyun
Darsteller: Christopher Lambert, Natasha Henstridge, Norbert Weisser, Elizabeth Barondes, Xavier Declie, Craig Davis, Nicholas Guest, Andrew Divoff, ...
Bekannt für seine an Budgetmangel scheiternden ambitionierten Endzeit- und Sci-Fi-Visionen, inszenierte B-Filmer Albert Pyun 1996 mit „Ultimate Chase“ einmal mehr eine in düsterer Zukunft angesiedelte Actionstory, die sich als zwar arg kostengünstiger und minimalistischer, aber durchaus unterhaltsamer Horrortrash präsentiert, der mit einer gerade als „Species“-Biest ins Filmbusiness eingestiegenen Natasha Henstridge und „Highlander“-Relikt Christopher Lambert, der ein Jahr später für „Mean Guns“ schon wieder unter Pyun anheueren sollte, auch zwei bekannte Gesichter als Protagonisten aufzubieten hat.
Im Jahr 2007 (!) herrschen Armut und Chaos. Den gefängnisartigen Elendsslums kann nur per gefälschtem Pass entflohen werden. Zu allem Überfluss droht nun auch noch Gefahr durch eine tödliche Seuche, die von einem mordenden Mutanten übertragen wird. Gelingt es einem Team von Polizisten (u.a. Christopher Lambert, Natsha Henstridge) nicht, das Monster rechtzeitig zu eliminieren, ist jede Hoffnung für die Menschheit verloren…
So episch die apokalyptische Zukunft anfangs genretypisch per bedeutungsschwangerem Offkommentar und Nachrichtenbildern eingeführt wird, als so irrelevant für den weiteren Filmverlauf erweist sie sich schließlich. Abgesehen von einem Beitrag zur solide transportierten Endzeitatmosphäre, deren Ruinensets zumeist ein zwar kostengünstig evoziertes, aber immerhin brauchbares Flair von Verfall und Hoffnungslosigkeit versprühen, spielt der Storybackground hier nämlich eine herzlich untergeordnete Rolle – „Ultimate Chase“ konzentriert sich einzig und allein darauf, eineinhalb Stunden lang ein fünfköpfiges Copteam einen Mutanten durch unterirdische Tunnel hetzen zu lassen – beziehungsweise bald andersherum, versteht sich.
Der pure Minimalismus, mit dem hier ansprechendes Genreentertainment geboten werden soll, resultiert leider nicht selten in gähnender Langeweile und Eintönigkeit: Minutenlanges Um-dunkle-Ecken-Schleichen dominiert das Geschehen, die Darsteller dürfen sich auf den immer gleichen verschreckten Gesichtsausdruck beschränken und wenn hin und wieder das Monster zuschlägt, wird auch nicht mehr als kurze Actionhäppchen und der eine oder andere splattrige Bluteffekt geboten. Immerhin das Creature-Design selbst ist jedoch recht gefällig geraten und dem Mutanten dabei zuzusehen, wie er ausführlich ein hinzugestoßenes menschliches Spezialkommando in ABC-Anzügen zerlegt, bereitet dem Actionfan durchaus Spaß.
Auch daneben bietet „Ultimate Chase“ im gesamten gesehen im Grunde erstaunlich solide B-Unterhaltung, da Pyun die erwähnte minimalistische Eintönigkeit der mal wieder aus eigener Feder stammenden Story alles in allem recht gekonnt im Rahmen zu halten versteht, auf langatmige Passagen Lichtblicke folgen lässt und mit düsterer Optik und der einen oder anderen tödlichen Auseinandersetzung die dünne Handlung am Laufen hält. Angesichts des Minimums an Handlung, das es hier in Szene zu setzen galt, kann man sich bei „Adrenalin: Fear The Rush“ (OT) angesichts des Ergebnisses eigentlich kaum beschweren.
Christopher Lambert schlafwandelt dabei recht unmotiviert durch die düsteren Katakomben, gibt aber auch auf Autopilot einen soliden Helden ab, während sich eine erstaunlicherweise angezogen bleibende Natasha Henstridge als Sympathieträgerin der Geschichte ganz wacker schlägt.
Fazit: Mit „Ultimate Chase“ schrieb und inszenierte Albert Pyun einen überaus minimalistischen und sichtbar kostengünstigen Endzeitthriller, der dank seiner wohlbekannten Hauptdarsteller, einiger weniger netter Actionszenen und der düsteren Atmosphäre aktzeptable Durchschnittsunterhaltung bietet. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass 50% des Films aus verschrecktem Schleichen durch finstere Katakomben und verfallene Lüftungsschächte besteht, was den Film in Sachen Abwechslung recht mangelhaft dastehen lässt.

Die Fassungslage gestaltet sich leider recht chaotisch: Es existieren eine R- und eine Unrated-Fassung, die nicht nur eine Schnittdifferenz von ca. 10 Minuten aufweisen, sondern sich auch bezüglich Hintergrundmusik und Farbgebung unterscheiden. Die deutsche DVD von Sony Pictures Home Entertainment sollte der unter anderem auch in Frankreich erhältlichen Langfassung entsprechen und gilt damit mit FSK-16 als uncut, während die alte VHS von Columbia Tristar (nicht jedoch die Presseversion) Gewaltschnitte aufweist.
Näheres zum Fassungschaos ist dem enstprechenden ofdb-Eintrag sowie dem R-Rated/Unrated-Vergleich auf SB.com zu entnehmen.