die "Critters"-Legacy
die "Critters"-Legacy
Critters
Die legendäre Review-Reihe
Critters? Was soll denn das sein? Ne neue Cornflakes-Sorte? Irgendwas, das sich frittieren lässt? Kroketten extraknusprig?
Weit gefehlt. Critters sind undefinierbare Viecher, die zu definieren ich mir nun als Aufgabe gestellt habe. Hereinspaziert in die Welt der Absurdität von Hollywoods B-Garde, die sich zum Ziel gesetzt hat, rechtschaffene Hobby-Kritiker wie mich mit ihren absurden Geschöpfen zum Narren zu halten. Stürzen wir uns in das Gewölle aus Haar, Zähnen, Fleisch, Stacheln und schrumpliger Haut, erforschen wir die weiten Landen Amerikas und machen uns auf die Suche nach etwas, das von weit her gekommen ist, um uns zu fressen.
Vorhang auf.
Critters - sie sind da!
Originaltitel: Critters
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 82:20 Min.
Regie: Stephen Herek
Darsteller: Dee Wallace, M. Emmet Walsh, Billy Green Bush, Scott Grimes, Nadine Van der Velde, Don Keith Opper, Billy Zane, Ethan Phillips, Terrence Mann, Jeremy Lawrence, Lin Shaye, Michael Lee Gogin
Critters
Der Spieltrieb steckt manchmal auch noch in erwachsenen Menschen. Um sich dies aber nicht zugestehen zu müssen, werden dann Dinge, die von ihrer Grundidee her für kleinere Mitbürger und Mitbürgerinnen konzipiert waren, auch für Erwachsene modifiziert. Todd McFarlane (u.a. Gründer von “Spawn” und der Spielzeugmarke “McFarlane Toys”) beispielsweise hat massenhaft damit zu tun, Comics und Actionfiguren mit der Zielgruppe erwachsener Menschen zu rechtfertigen und ihre Daseinsberechtigung zu verteidigen. Auch Computerspiele sehen sich immer noch Vorurteilen ausgesetzt in dieser Hinsicht.
Ein Demonstrativum für diesen Sachverhalt sind ganz klar die allseits beliebten Kuscheltiere. Kinder lieben sie, bauen mitunter emotionale Bindungen zu ihnen auf, und manchmal kommt es so, dass man selbst als 40-Jähriger noch die Überreste seines einstigen Lieblingskuscheltiers aufhebt.
Eine Motivation für die Filmreihe “Critters” kommt ganz klar aus dieser Richtung. “Critters”, zu deutsch “Kreaturen” oder “Viecher”, sind eine drollige Vermischung althergebrachter Kuscheltiere mit Horrorelementen. Das Design dieser pelzigen Wesen ist einfach widerlich: Unförmige, klumpige, mit ruppigem Fell bedeckte Körper, winzige Extremitäten, ein potthässliches, nasenloses Gesicht, blutrote Augen, spitze Zähne in mehreren Zahnreihen, kontinuierlicher Speichelfluss, giftige, abschießbare Stachel... und doch, sie sind einfach herzallerliebst, die Critters. Wo man doch durch die Fernsehmattscheibe von ihnen getrennt ist, möchte man sie am liebsten knuddeln.
Die andere Motivation liegt bei Joe Dante. Der hatte nämlich zwei Jahre zuvor die “Gremlins” als satirische Horrorkomödie auf die Menschheit losgelassen. Ebenfalls auf den Knuddelfaktor vertrauend, entwuchsen dort einem drollig-süßen Mogwai, der perfekten Designvorlage für ein Kuscheltier, durch falsche Handhabung ganz fiese, eklige, schleimige Viecher. Dass es da Parallelen gibt, ist nicht zu übersehen und wird auch von niemandem abgestritten. Die “Critters” sind der zweifellose Versuch, aus dem Erfolg von “Gremlins” Profit zu schlagen und eine Welle loszutreten.
Natürlich sind die “Critters” eine ganz andere Liga, die viel weiter unten anzusiedeln ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal: Tricktechnisch ist die Kopie mit weitaus weniger Aufwand versehen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Critters keines biologischen Zyklus unterziehen. Regisseur Stephen Herek, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, begnügt sich damit, die Eigenschaften der Monster auf das Hier und Jetzt zu beschränken. Das heißt, was die Viecher können, das können sie von Beginn an; es gibt später keine größeren Überraschungen in Form von Über-Critters oder Mutationen, wenngleich sich die Körpergröße der Critters im weiteren Verlauf etwas nach oben korrigiert.
Was die Pelzmonster können, das macht dann auch gleich viel vom strukturellen Aufbau des Films aus, da sich die Kämpfe nach ihren Fähigkeiten orientieren. Im Wesentlichen wuseln die Dinger einfach durch die Gegend, oft rollen sie sich zusammen und kugeln sich als Fellball durch die Landschaft; eine praktische Art der Fortbewegung, auch wenn man sich fragt, wie sie ihren Antrieb ohne Verwendung der Augen koordinieren wollen. Bevorzugt werden Ecken und Nischen, aus denen sie mit schön-schaurigen Schockeffekten herausspringen und diverse menschliche Körperteile angreifen können. Gerne wird dabei zusammen mit einer Hand auch mal ein Stück von einem Radio mit abgebissen. Der Traum einer jeden Zahnpastawerbung.
Ansonsten sind die zahnbehafteten Fellkugeln in der Lage, in zwergengleichem Kauderwelsch miteinander zu kommunizieren. Auch das hat man in Ansätzen schon bei den “Gremlins” gesehen; jedoch waren die Laute hier deutlich animalischer und arbiträrer (was dann im zweiten Teil durch den Wissenschafts-Gremlin auf die Schippe genommen wurde). Die Critters hingegen scheinen wirklich ein intelligentes Sprachverhalten zu besitzen, das es ihnen ermöglicht, nicht nur unartikulierte Laute hervorzubringen, sondern ihre Bedürfnisse auszudrücken. Das erlaubt Platz für den ein oder anderen One-Liner, der meist ihren r-Strategen-Status betont, d.h. die Tatsache, dass es sich um Viecher handelt, bei denen das Überleben in der Gruppe Vorrang hat vor den Einzelschicksalen. Das Dahinscheiden von Artgenossen wird dabei dann gerne mal lustig aufbereitet, so etwa, als zwei Critters miteinander plaudern, der eine sagt “They got weapons!”, der andere erwidert “So what?”, kurz darauf mit der Flinte auf der Wand verteilt wird und der erste “Fuck!” schreiend abhaut.
Das alleine führt natürlich schon folgerichtig B-Status mit sich, denn wo kleine Monsterwesen anfangen zu sprechen, bewegt man sich weg von der wissenschaftlichen Norm und verschreibt sich dem Trash. Ganz klar wird der aber sowieso schon durch die Herkunft der Critters gefeiert, denn es handelt sich wahrhaftig um Außerirdische, die in einem Raumschiff (!) auf der Erde landen. Ähem... kleine, unförmige Pelzviecher, die sich zwar einigermaßen intelligent, im Vergleich mit dem Menschen aber nichtsdestotrotz höhlenmenschartig unterhalten, sollen einer Technologie mächtig sein, welche die des Menschen um ein Vielfaches übersteigt? Diese Klöpse sollen auch nur entfernt dazu in der Lage sein, so ein Ding überhaupt zu steuern? Das ist überaus B-Movie-haft und fällt alleine deswegen schon aus dem Geltungsbereich der “Gremlins” heraus.
Als wäre das noch nicht genug, werden die Critters auch noch von zwei außerirdischen Kopfgeldjägern auf die Erde verfolgt. Hierbei handelt es sich um zwei Wesen, die - wohl rein zufällig - menschliche Körperformen besitzen, dabei aber eine klumpige Leermasse als Gesicht, die jederzeit eine Vorlage imitieren kann. So laufen dann der bei einem Critters-Unfall getötete Dorfsheriff und ein im Fernsehen aufgeschnappter Rockstar in furchtbar abartigen 80er-Jahre-Space-Klamotten (That’s how 80's people imagine spacemen) durch das Kuhkaff, das sich Pelzmonster als Fressnapf ausgesucht haben, und fragen jeden Bürger brotdumm “Wo sind die Critters?”, und die Bürger entgegnen: “Heey... Ich kenn Sie doch irgendwoher?”. Die Transformation des ersten Kopfgeldjägers in den Rockstar gehört dabei zu den effektetechnischen Highlights und nehmen schon mal das vorweg, was Clive Barker ein Jahr später mit “Hellraiser” perfektionierte. Was den Rockstar betrifft, so wird deutlich, wie die 80er Jahre sich und damit den Moment quasi selbst glorifizierten und den Song “Power of the Night” als spezifisches Charaktermerkmal der Erde präsentierten, mit dessen Hilfe sich die Kopfgeldjäger durch einen “The 5th Element”-artigen Zusammenschnitt von Videomaterial einen Eindruck von der Erde machen wollen. Diese Selbstpräsentation der Achtziger stört an diesem Punkt doch arg.
Ansonsten wird die Zeit des Geschehens aber relativ stark ausgeblendet, da wir uns mal wieder in einem ländlichen Kaff fern jeglicher aktuellen Bezüge befinden, halt die klassische Location für gepflegten Landeigrusel. Das Gros des Films spielt sich daher auch rund um eine Familie ab, die in einem abgelegenen Haus mit Scheune und allem drum und dran wohnt. Zunächst mal gibt es dementsprechend einiges an Charakterzeichnung zwischen Dee Wallace-Stone, Billy Green-Bush, Scott Grimes und Nadine Van der Velde zu bestaunen, um durch die oberflächlichen Zwiste später den familiären Zusammenhalt demonstrieren zu können.
Der Film wird später dann auch etwas zu einem Versteckspiel, wobei das Haus jedoch nicht als Falle aufbereitet wird, sondern stets Möglichkeiten zur Flucht bestehen. Die Critters selbst bewegen sich eigentlich nur spärlich durchs Bild und werden oft auch nur kurz gezeigt; zu Beginn wird sogar gerne mit Egoperspektive gespielt. Das mag seine Berechtigung haben, da die Critters oft ihre Animatronik erkennen lassen oder auch einfach mal umfallen, was dann wirklich wieder den Charme eines Stofftieres hat. Im Finale gibt’s dann ein, zwei deftige Explosionen, die Spaß machen, gerade durch ihre chronologische Anordnung die was von “Wie du mir, so ich dir” hat... das sollte man sich dann aber selbst ansehen.
Die Critters sind somit, auf der durch Joe Dante ausgelösten Drollige-Monster-Welle surfend, ein vollkommen gesellschaftsunkritisches, reines Spaßprodukt, das nichts weiter tun soll als gruselig zu unterhalten und den Knuddelfaktor in die Höhe zu treiben. Das gelingt eigentlich streckenweise recht gut. Das Critters-Design hat was für sich, wenngleich die “Gremlins” deutlich besser ausgearbeitet waren. Teilweise kommt es in diesem überwiegend bei Nacht spielenden Film zu kleineren Längen, was auch daran liegt, dass die Critters an sich ein wenig zu selten auf der Bildfläche auftauchen. Das soll aber nicht weiter stören, denn der B-Movie-Charme tut sein Übriges, um das Filmchen zu einer echt drolligen Angelegenheit zu machen.
Die legendäre Review-Reihe
Critters? Was soll denn das sein? Ne neue Cornflakes-Sorte? Irgendwas, das sich frittieren lässt? Kroketten extraknusprig?
Weit gefehlt. Critters sind undefinierbare Viecher, die zu definieren ich mir nun als Aufgabe gestellt habe. Hereinspaziert in die Welt der Absurdität von Hollywoods B-Garde, die sich zum Ziel gesetzt hat, rechtschaffene Hobby-Kritiker wie mich mit ihren absurden Geschöpfen zum Narren zu halten. Stürzen wir uns in das Gewölle aus Haar, Zähnen, Fleisch, Stacheln und schrumpliger Haut, erforschen wir die weiten Landen Amerikas und machen uns auf die Suche nach etwas, das von weit her gekommen ist, um uns zu fressen.
Vorhang auf.
Critters - sie sind da!
Originaltitel: Critters
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Laufzeit: 82:20 Min.
Regie: Stephen Herek
Darsteller: Dee Wallace, M. Emmet Walsh, Billy Green Bush, Scott Grimes, Nadine Van der Velde, Don Keith Opper, Billy Zane, Ethan Phillips, Terrence Mann, Jeremy Lawrence, Lin Shaye, Michael Lee Gogin
Critters
Der Spieltrieb steckt manchmal auch noch in erwachsenen Menschen. Um sich dies aber nicht zugestehen zu müssen, werden dann Dinge, die von ihrer Grundidee her für kleinere Mitbürger und Mitbürgerinnen konzipiert waren, auch für Erwachsene modifiziert. Todd McFarlane (u.a. Gründer von “Spawn” und der Spielzeugmarke “McFarlane Toys”) beispielsweise hat massenhaft damit zu tun, Comics und Actionfiguren mit der Zielgruppe erwachsener Menschen zu rechtfertigen und ihre Daseinsberechtigung zu verteidigen. Auch Computerspiele sehen sich immer noch Vorurteilen ausgesetzt in dieser Hinsicht.
Ein Demonstrativum für diesen Sachverhalt sind ganz klar die allseits beliebten Kuscheltiere. Kinder lieben sie, bauen mitunter emotionale Bindungen zu ihnen auf, und manchmal kommt es so, dass man selbst als 40-Jähriger noch die Überreste seines einstigen Lieblingskuscheltiers aufhebt.
Eine Motivation für die Filmreihe “Critters” kommt ganz klar aus dieser Richtung. “Critters”, zu deutsch “Kreaturen” oder “Viecher”, sind eine drollige Vermischung althergebrachter Kuscheltiere mit Horrorelementen. Das Design dieser pelzigen Wesen ist einfach widerlich: Unförmige, klumpige, mit ruppigem Fell bedeckte Körper, winzige Extremitäten, ein potthässliches, nasenloses Gesicht, blutrote Augen, spitze Zähne in mehreren Zahnreihen, kontinuierlicher Speichelfluss, giftige, abschießbare Stachel... und doch, sie sind einfach herzallerliebst, die Critters. Wo man doch durch die Fernsehmattscheibe von ihnen getrennt ist, möchte man sie am liebsten knuddeln.
Die andere Motivation liegt bei Joe Dante. Der hatte nämlich zwei Jahre zuvor die “Gremlins” als satirische Horrorkomödie auf die Menschheit losgelassen. Ebenfalls auf den Knuddelfaktor vertrauend, entwuchsen dort einem drollig-süßen Mogwai, der perfekten Designvorlage für ein Kuscheltier, durch falsche Handhabung ganz fiese, eklige, schleimige Viecher. Dass es da Parallelen gibt, ist nicht zu übersehen und wird auch von niemandem abgestritten. Die “Critters” sind der zweifellose Versuch, aus dem Erfolg von “Gremlins” Profit zu schlagen und eine Welle loszutreten.
Natürlich sind die “Critters” eine ganz andere Liga, die viel weiter unten anzusiedeln ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal: Tricktechnisch ist die Kopie mit weitaus weniger Aufwand versehen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Critters keines biologischen Zyklus unterziehen. Regisseur Stephen Herek, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, begnügt sich damit, die Eigenschaften der Monster auf das Hier und Jetzt zu beschränken. Das heißt, was die Viecher können, das können sie von Beginn an; es gibt später keine größeren Überraschungen in Form von Über-Critters oder Mutationen, wenngleich sich die Körpergröße der Critters im weiteren Verlauf etwas nach oben korrigiert.
Was die Pelzmonster können, das macht dann auch gleich viel vom strukturellen Aufbau des Films aus, da sich die Kämpfe nach ihren Fähigkeiten orientieren. Im Wesentlichen wuseln die Dinger einfach durch die Gegend, oft rollen sie sich zusammen und kugeln sich als Fellball durch die Landschaft; eine praktische Art der Fortbewegung, auch wenn man sich fragt, wie sie ihren Antrieb ohne Verwendung der Augen koordinieren wollen. Bevorzugt werden Ecken und Nischen, aus denen sie mit schön-schaurigen Schockeffekten herausspringen und diverse menschliche Körperteile angreifen können. Gerne wird dabei zusammen mit einer Hand auch mal ein Stück von einem Radio mit abgebissen. Der Traum einer jeden Zahnpastawerbung.
Ansonsten sind die zahnbehafteten Fellkugeln in der Lage, in zwergengleichem Kauderwelsch miteinander zu kommunizieren. Auch das hat man in Ansätzen schon bei den “Gremlins” gesehen; jedoch waren die Laute hier deutlich animalischer und arbiträrer (was dann im zweiten Teil durch den Wissenschafts-Gremlin auf die Schippe genommen wurde). Die Critters hingegen scheinen wirklich ein intelligentes Sprachverhalten zu besitzen, das es ihnen ermöglicht, nicht nur unartikulierte Laute hervorzubringen, sondern ihre Bedürfnisse auszudrücken. Das erlaubt Platz für den ein oder anderen One-Liner, der meist ihren r-Strategen-Status betont, d.h. die Tatsache, dass es sich um Viecher handelt, bei denen das Überleben in der Gruppe Vorrang hat vor den Einzelschicksalen. Das Dahinscheiden von Artgenossen wird dabei dann gerne mal lustig aufbereitet, so etwa, als zwei Critters miteinander plaudern, der eine sagt “They got weapons!”, der andere erwidert “So what?”, kurz darauf mit der Flinte auf der Wand verteilt wird und der erste “Fuck!” schreiend abhaut.
Das alleine führt natürlich schon folgerichtig B-Status mit sich, denn wo kleine Monsterwesen anfangen zu sprechen, bewegt man sich weg von der wissenschaftlichen Norm und verschreibt sich dem Trash. Ganz klar wird der aber sowieso schon durch die Herkunft der Critters gefeiert, denn es handelt sich wahrhaftig um Außerirdische, die in einem Raumschiff (!) auf der Erde landen. Ähem... kleine, unförmige Pelzviecher, die sich zwar einigermaßen intelligent, im Vergleich mit dem Menschen aber nichtsdestotrotz höhlenmenschartig unterhalten, sollen einer Technologie mächtig sein, welche die des Menschen um ein Vielfaches übersteigt? Diese Klöpse sollen auch nur entfernt dazu in der Lage sein, so ein Ding überhaupt zu steuern? Das ist überaus B-Movie-haft und fällt alleine deswegen schon aus dem Geltungsbereich der “Gremlins” heraus.
Als wäre das noch nicht genug, werden die Critters auch noch von zwei außerirdischen Kopfgeldjägern auf die Erde verfolgt. Hierbei handelt es sich um zwei Wesen, die - wohl rein zufällig - menschliche Körperformen besitzen, dabei aber eine klumpige Leermasse als Gesicht, die jederzeit eine Vorlage imitieren kann. So laufen dann der bei einem Critters-Unfall getötete Dorfsheriff und ein im Fernsehen aufgeschnappter Rockstar in furchtbar abartigen 80er-Jahre-Space-Klamotten (That’s how 80's people imagine spacemen) durch das Kuhkaff, das sich Pelzmonster als Fressnapf ausgesucht haben, und fragen jeden Bürger brotdumm “Wo sind die Critters?”, und die Bürger entgegnen: “Heey... Ich kenn Sie doch irgendwoher?”. Die Transformation des ersten Kopfgeldjägers in den Rockstar gehört dabei zu den effektetechnischen Highlights und nehmen schon mal das vorweg, was Clive Barker ein Jahr später mit “Hellraiser” perfektionierte. Was den Rockstar betrifft, so wird deutlich, wie die 80er Jahre sich und damit den Moment quasi selbst glorifizierten und den Song “Power of the Night” als spezifisches Charaktermerkmal der Erde präsentierten, mit dessen Hilfe sich die Kopfgeldjäger durch einen “The 5th Element”-artigen Zusammenschnitt von Videomaterial einen Eindruck von der Erde machen wollen. Diese Selbstpräsentation der Achtziger stört an diesem Punkt doch arg.
Ansonsten wird die Zeit des Geschehens aber relativ stark ausgeblendet, da wir uns mal wieder in einem ländlichen Kaff fern jeglicher aktuellen Bezüge befinden, halt die klassische Location für gepflegten Landeigrusel. Das Gros des Films spielt sich daher auch rund um eine Familie ab, die in einem abgelegenen Haus mit Scheune und allem drum und dran wohnt. Zunächst mal gibt es dementsprechend einiges an Charakterzeichnung zwischen Dee Wallace-Stone, Billy Green-Bush, Scott Grimes und Nadine Van der Velde zu bestaunen, um durch die oberflächlichen Zwiste später den familiären Zusammenhalt demonstrieren zu können.
Der Film wird später dann auch etwas zu einem Versteckspiel, wobei das Haus jedoch nicht als Falle aufbereitet wird, sondern stets Möglichkeiten zur Flucht bestehen. Die Critters selbst bewegen sich eigentlich nur spärlich durchs Bild und werden oft auch nur kurz gezeigt; zu Beginn wird sogar gerne mit Egoperspektive gespielt. Das mag seine Berechtigung haben, da die Critters oft ihre Animatronik erkennen lassen oder auch einfach mal umfallen, was dann wirklich wieder den Charme eines Stofftieres hat. Im Finale gibt’s dann ein, zwei deftige Explosionen, die Spaß machen, gerade durch ihre chronologische Anordnung die was von “Wie du mir, so ich dir” hat... das sollte man sich dann aber selbst ansehen.
Die Critters sind somit, auf der durch Joe Dante ausgelösten Drollige-Monster-Welle surfend, ein vollkommen gesellschaftsunkritisches, reines Spaßprodukt, das nichts weiter tun soll als gruselig zu unterhalten und den Knuddelfaktor in die Höhe zu treiben. Das gelingt eigentlich streckenweise recht gut. Das Critters-Design hat was für sich, wenngleich die “Gremlins” deutlich besser ausgearbeitet waren. Teilweise kommt es in diesem überwiegend bei Nacht spielenden Film zu kleineren Längen, was auch daran liegt, dass die Critters an sich ein wenig zu selten auf der Bildfläche auftauchen. Das soll aber nicht weiter stören, denn der B-Movie-Charme tut sein Übriges, um das Filmchen zu einer echt drolligen Angelegenheit zu machen.
Critters - Sie kehren zurück
Originaltitel: Critters 2 - The Main Course
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 82:14 Min.
Regie: Mick Garris
Darsteller: Scott Grimes, Terrence Mann, Don Keith Opper, Cynthia Garris, Al Stevenson, Tom Hodges, Barry Corbin, Lin Shaye, Lindsay Parker
“Allright, partner. Keep on rollin’, baby! You know what time it is.”
Limp Bizkit: Rollin’
Die Macher des ersten Teils hatten es ja in einer übermütigen Schlussszene (aber nicht so übermütig wie Emmerich in “Godzilla”, hähä) bereits angekündigt: Die “Viecher” gehen in die zweite Runde und versetzen das Kaff Grovers Bend (frei übersetzt: zerfallende Kleinstadt) einmal mehr in Angst und Schrecken. Der Biester angenommen hat sich Stephen King-Vielfilmer Mick Garris unter Vorlage eines gemeinsamen Drehbuches mit David “Pitch Black” Twohy. Garris konnte hier schon mal für seine King-Aufträge üben und ein paar Landschaftsmotive inhalieren, und mehr als eine Übungsaufgabe für einen kommenden Durchschnittsregisseur ist es auch nicht geworden.
Die Fehler sind schon beinahe klassisch. Es dreht sich eigentlich alles um Berechenbarkeit, und jene ist meist gegeben, denn die Elemente, die den Vorgänger charakterisierten, wurden mal wieder stärker betont und in den Mittelpunkt gerückt, anstatt neue Wege zu gehen. Das alte Lied. Jetzt wird es auch von den Critters gepfiffen.
Dabei geht es eigentlich ganz gut los. Den Einstieg machen die Bounty Hunters, wie sie auf einem fremden Planeten gerade ein Vieh killen und den Kopf mit an Bord nehmen. Aufgenommen haben die Alien-Jäger den vertrottelten Redneck Charlie (Yee-Haw: Don Keith Opper), der sich im ersten Teil wohl nicht so richtig wohl fühlte bei der Familie Brown. Also mal eben an Bord der Formwandler gehüpft und sich zum Kopfjäger umschulen lassen. Nur gut, dass es da keinen Numerus Clausus braucht.
Ein weiterer Bekannter kommt uns auf der Erde entgegen: Der Brown-Junge Brad (Scott Grimes) kehrt zurück in seinen Heimatort. Vielleicht etwas zu jung, um als lässiger Heimkehrer zu posen. Ich hab ja gedacht, der David Arquette sei in “Arac Attack” schon etwas milchbubihaft, aber Grimes hat vielleicht gerade mal sein erstes Sackhaar entdeckt und macht jetzt einen auf rough Bastard, mit massig Lebenserfahrung im Rucksack. Das mag sich jetzt unter gegebenen Umständen etwas negativ anhören; so ist das gar nicht gemeint. Grimes ist nämlich eines der funktionierenden Elemente im Film. Warum? Weil er nicht das Original kopiert, sondern einen vollkommen anderen Film bzw. eine Filmreihe. Die Rede ist von “Zurück in die Zukunft”. Grimes äfft Michael J. Fox nach, wo er nur kann, und das tut er prima. Wir nehmen dem kleinen Stinker all seine sympathischen Charakterzüge ab; ob er nun dem Stadtrüpel mit Karate droht oder die früher als lange Lisa verhöhnte und inzwischen zur Dorfschönheit mutierte Blüte von Grovers Bend anbaggert, die ihm auf den Kopf spucken könnte... “Zurück in die Zukunft” erfährt hier viele dieser “Hommage” genannten Diebeszüge.
Worauf der verlorene Sohn von Grovers End nach seiner Wiederkehr in den Ort seiner Geburt stößt, das ist ebenfalls der berühmte Hammer schlechthin. Das Etikett des Dosenbiers ist tatsächlich komplett weiß und hat die Aufschrift “Beer” - pur und roh, so muss ein B-Movie aussehen. Vegetarismus scheint dort inzwischen so eine Art Heiligkeit zu genießen, ein Ausgleich für die Fressorgien der Critters... gnnnnn, ich flippe aus, wie geil! Ostern ist auch, und als Jesu Auferstehung verkündet wird, fliegt ein als Osterhase verkleideter Sheriff durch das Kirchenfenster - das erste Opfer in dieser deutlich als solche gezeichneten Idylle, mit blutigen Bauchwunden. Und an diesem Punkt denkt man: Verdammt, was habt ihr eigentlich alle gegen diesen Film?
Dann tauchen die ersten Critters auf, machen ihr Maul auf und der erste Aha-Effekt kommt auf. Das untertitelte Kauderwelsch des ersten Teils wurde wenigstens in der deutschen Sprachfassung aufgegeben und gegen deutlich vernehmbares Hochdeutsch ausgetauscht, das dann mit Phrasen ankommt, dass man gerne weinen möchte - wenn man die DVD besitzt, wandert der Daumen automatisch auf den Sprachwechsel-Button. Sofern man nicht zufällig gerade hackebreit ist, zerstören die ständig vollkommen sinnlos eingeworfenen Sprüche jegliches Flair, das hätte aufkommen können, würden die Viecher nur mal ihre Klappe halten. So sagt ein Critter, der sich die Stromleitung hinunterhangelt, beispielsweise “Lakritze Lakritze, ich bin der Telegrafen-Fritze!”. Ein Dialog zwischen zwei Critters in einem Burgerladen verläuft derart: “So’n frischer Burger schmeckt besser als’n alter Ochse auf dem Feld.” “Blödmann. Da ist doch’n alter Ochse drin.” Ich wohne zufällig in der Nähe eines Kindergartens, und was von dort so ertönt, das hat dagegen philosophisches Potential.
Aber an der Synchronisation soll es nicht liegen, dass es mit der Fortsetzung nicht geklappt hat. Darüber hinaus stimmen viele Dinge nicht. Da wären zunächst einmal die Bounty Hunter zu nennen. Jetzt wissen wir wenigstens, bei was für abartigen Filmen sich Barry Sonnenfeld seine Ideen holt; der Herr Kopfjäger, der sich zu fein ist für ein Männergesicht, wartet ab, bis er einen Playboy findet und verwandelt sich in eine Tussi. Na klar ist es spaßig zu sehen, wie das Space-Outfit auseinanderplatzt und zwei gewaltige Hügel darunter hervorkommen (seltsamerweise verschwindet gleichzeitig die komplette Hose zwischen den Arschbacken), aber das bringt gar nix, wenn sich das Outfit gleich in der nächsten Szene wieder rehabilitiert hat. Was es dann mit dem ständigen Wechseln der Form auf sich hat, das sollen mir der Garris und der Twohy erst einmal erklären. Die Albernheiten rund um die Kopfjäger sind jedenfalls durch und durch Schwachsinn, der schlichtweg zu nichts führt.
Nicht anders verhält es sich mit den Stadtbewohnern. Deutlich parodistischer angelegt als im ersten Teil, mag es irgendwie nicht so recht funktionieren, wenn der Ex-Sheriff im Renegade-Style einen auf beleidigt macht und dann kurze Zeit später doch ein paar Nagern das Licht auspustet, die gerade ein kleines Mädchen knabbern wollen. Die Reporterin mit dem fett aufgetragenen Lippenstift wird gleich zu Beginn schon verschenkt, die klassische Volksversammlung im Gemeindesaal bringt nichts, was nicht schon hundert Mal dagewesen wäre.
Zuguterletzt müssen sich auch die Critters Kritik gefallen lassen. Hatten die sich schon im ersten Teil keinen Deut weiterentwickelt, so bleiben sie hier auch auf ihrer Position. Gähn. Wenn denn etwas eine ansonsten einfallslose Fortsetzung retten kann, dann doch wohl bitte irgendwelche Mutationen, Muttertiere oder sonstige Neukreationen. Aber nein, die Critters rollen und rollen, sie rollen den ganzen Film hindurch, dann schießen sie mal ‘nen Pfeil, und dann rollen sie weiter, rollen, rollen, fressen, und dann rollen sie weiter, rollen, rollen. Das ödet an, zumal ironischerweise die durch die verlassene Stadt rollenden Fellbälle das berühmte Bild des ausgedörrten Feldbusches suggerieren, der in Western stets Verlassenheit symbolisiert - und auf verlassenem Posten steht man hier auch. Mick Garris steht das Fragezeichen auf der Stirn geschrieben.
Zugegeben, der Critters-Ball am Ende rockt. Es ist ein Bild für die Götter, wenn er über einen Menschen rollt und dessen Rückgrat am Ende komplett freiliegt (man stelle sich den Abnageprozess mal bildlich vor... nag, nag, nag). Aber selbst den hätte man besser in Szene setzen können, auch da fehlen die Ideen in der Präsentation.
Im Endeffekt fehlt vor allem auch der Aspekt der Bedrohung, denn “Critters 2" ist schlichtweg ein Kasperletheater. In der ernsten Grundkonstellation von Teil 1 hatte der Humor mehr Möglichkeiten, sich schleichend zu entfalten und trotzdem den Gruselaspekt zu betonen; in der Muppetshow hier braucht es schon radikaler Töne, um überhaupt mal einen Witz zünden zu lassen (der frittierte Critter ist mal ein positives Beispiel), und für den feinen Kleinstadtgrusel ist überhaupt kein Platz. Die Anlehnungen an die “Gremlins” sind einfach nur noch plump - Stichwort “Salatbar” - und ironische Anspielungen wie der Kopfabbeißer von E.T. in Teil 1 sucht man nun vergebens, mal abgesehen von der Freddy-Sache. Die Schlussszene macht den negativen Gesamteindruck komplett und quält mit einer viel zu langgezogenen Abschiedsprozedur und einem babyhaften Happy End.
Es war vielleicht auch einfach kein Stoff für mehr als einen Teil übrig. Während die “Gremlins” immerhin noch auf Gesellschafts- und Medienkritik zurückgreifen konnten und damit an Substanz auch für mehrere Teile übrig hatten, sind die Critters ein Fun-Plagiat derselben und können eigentlich aus diesem Grund auch nur einmalig funktionieren. In dem Irrglauben, einem zugegeben sympathischen ersten Teil noch Substanz für Fortsetzungen entziehen zu können, ließ man sich auf den alten Fehler ein, einfach alles zu wiederholen, was das Original ausgezeichnet hatte. Und das geht so nicht.
Originaltitel: Critters 2 - The Main Course
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Laufzeit: 82:14 Min.
Regie: Mick Garris
Darsteller: Scott Grimes, Terrence Mann, Don Keith Opper, Cynthia Garris, Al Stevenson, Tom Hodges, Barry Corbin, Lin Shaye, Lindsay Parker
“Allright, partner. Keep on rollin’, baby! You know what time it is.”
Limp Bizkit: Rollin’
Die Macher des ersten Teils hatten es ja in einer übermütigen Schlussszene (aber nicht so übermütig wie Emmerich in “Godzilla”, hähä) bereits angekündigt: Die “Viecher” gehen in die zweite Runde und versetzen das Kaff Grovers Bend (frei übersetzt: zerfallende Kleinstadt) einmal mehr in Angst und Schrecken. Der Biester angenommen hat sich Stephen King-Vielfilmer Mick Garris unter Vorlage eines gemeinsamen Drehbuches mit David “Pitch Black” Twohy. Garris konnte hier schon mal für seine King-Aufträge üben und ein paar Landschaftsmotive inhalieren, und mehr als eine Übungsaufgabe für einen kommenden Durchschnittsregisseur ist es auch nicht geworden.
Die Fehler sind schon beinahe klassisch. Es dreht sich eigentlich alles um Berechenbarkeit, und jene ist meist gegeben, denn die Elemente, die den Vorgänger charakterisierten, wurden mal wieder stärker betont und in den Mittelpunkt gerückt, anstatt neue Wege zu gehen. Das alte Lied. Jetzt wird es auch von den Critters gepfiffen.
Dabei geht es eigentlich ganz gut los. Den Einstieg machen die Bounty Hunters, wie sie auf einem fremden Planeten gerade ein Vieh killen und den Kopf mit an Bord nehmen. Aufgenommen haben die Alien-Jäger den vertrottelten Redneck Charlie (Yee-Haw: Don Keith Opper), der sich im ersten Teil wohl nicht so richtig wohl fühlte bei der Familie Brown. Also mal eben an Bord der Formwandler gehüpft und sich zum Kopfjäger umschulen lassen. Nur gut, dass es da keinen Numerus Clausus braucht.
Ein weiterer Bekannter kommt uns auf der Erde entgegen: Der Brown-Junge Brad (Scott Grimes) kehrt zurück in seinen Heimatort. Vielleicht etwas zu jung, um als lässiger Heimkehrer zu posen. Ich hab ja gedacht, der David Arquette sei in “Arac Attack” schon etwas milchbubihaft, aber Grimes hat vielleicht gerade mal sein erstes Sackhaar entdeckt und macht jetzt einen auf rough Bastard, mit massig Lebenserfahrung im Rucksack. Das mag sich jetzt unter gegebenen Umständen etwas negativ anhören; so ist das gar nicht gemeint. Grimes ist nämlich eines der funktionierenden Elemente im Film. Warum? Weil er nicht das Original kopiert, sondern einen vollkommen anderen Film bzw. eine Filmreihe. Die Rede ist von “Zurück in die Zukunft”. Grimes äfft Michael J. Fox nach, wo er nur kann, und das tut er prima. Wir nehmen dem kleinen Stinker all seine sympathischen Charakterzüge ab; ob er nun dem Stadtrüpel mit Karate droht oder die früher als lange Lisa verhöhnte und inzwischen zur Dorfschönheit mutierte Blüte von Grovers Bend anbaggert, die ihm auf den Kopf spucken könnte... “Zurück in die Zukunft” erfährt hier viele dieser “Hommage” genannten Diebeszüge.
Worauf der verlorene Sohn von Grovers End nach seiner Wiederkehr in den Ort seiner Geburt stößt, das ist ebenfalls der berühmte Hammer schlechthin. Das Etikett des Dosenbiers ist tatsächlich komplett weiß und hat die Aufschrift “Beer” - pur und roh, so muss ein B-Movie aussehen. Vegetarismus scheint dort inzwischen so eine Art Heiligkeit zu genießen, ein Ausgleich für die Fressorgien der Critters... gnnnnn, ich flippe aus, wie geil! Ostern ist auch, und als Jesu Auferstehung verkündet wird, fliegt ein als Osterhase verkleideter Sheriff durch das Kirchenfenster - das erste Opfer in dieser deutlich als solche gezeichneten Idylle, mit blutigen Bauchwunden. Und an diesem Punkt denkt man: Verdammt, was habt ihr eigentlich alle gegen diesen Film?
Dann tauchen die ersten Critters auf, machen ihr Maul auf und der erste Aha-Effekt kommt auf. Das untertitelte Kauderwelsch des ersten Teils wurde wenigstens in der deutschen Sprachfassung aufgegeben und gegen deutlich vernehmbares Hochdeutsch ausgetauscht, das dann mit Phrasen ankommt, dass man gerne weinen möchte - wenn man die DVD besitzt, wandert der Daumen automatisch auf den Sprachwechsel-Button. Sofern man nicht zufällig gerade hackebreit ist, zerstören die ständig vollkommen sinnlos eingeworfenen Sprüche jegliches Flair, das hätte aufkommen können, würden die Viecher nur mal ihre Klappe halten. So sagt ein Critter, der sich die Stromleitung hinunterhangelt, beispielsweise “Lakritze Lakritze, ich bin der Telegrafen-Fritze!”. Ein Dialog zwischen zwei Critters in einem Burgerladen verläuft derart: “So’n frischer Burger schmeckt besser als’n alter Ochse auf dem Feld.” “Blödmann. Da ist doch’n alter Ochse drin.” Ich wohne zufällig in der Nähe eines Kindergartens, und was von dort so ertönt, das hat dagegen philosophisches Potential.
Aber an der Synchronisation soll es nicht liegen, dass es mit der Fortsetzung nicht geklappt hat. Darüber hinaus stimmen viele Dinge nicht. Da wären zunächst einmal die Bounty Hunter zu nennen. Jetzt wissen wir wenigstens, bei was für abartigen Filmen sich Barry Sonnenfeld seine Ideen holt; der Herr Kopfjäger, der sich zu fein ist für ein Männergesicht, wartet ab, bis er einen Playboy findet und verwandelt sich in eine Tussi. Na klar ist es spaßig zu sehen, wie das Space-Outfit auseinanderplatzt und zwei gewaltige Hügel darunter hervorkommen (seltsamerweise verschwindet gleichzeitig die komplette Hose zwischen den Arschbacken), aber das bringt gar nix, wenn sich das Outfit gleich in der nächsten Szene wieder rehabilitiert hat. Was es dann mit dem ständigen Wechseln der Form auf sich hat, das sollen mir der Garris und der Twohy erst einmal erklären. Die Albernheiten rund um die Kopfjäger sind jedenfalls durch und durch Schwachsinn, der schlichtweg zu nichts führt.
Nicht anders verhält es sich mit den Stadtbewohnern. Deutlich parodistischer angelegt als im ersten Teil, mag es irgendwie nicht so recht funktionieren, wenn der Ex-Sheriff im Renegade-Style einen auf beleidigt macht und dann kurze Zeit später doch ein paar Nagern das Licht auspustet, die gerade ein kleines Mädchen knabbern wollen. Die Reporterin mit dem fett aufgetragenen Lippenstift wird gleich zu Beginn schon verschenkt, die klassische Volksversammlung im Gemeindesaal bringt nichts, was nicht schon hundert Mal dagewesen wäre.
Zuguterletzt müssen sich auch die Critters Kritik gefallen lassen. Hatten die sich schon im ersten Teil keinen Deut weiterentwickelt, so bleiben sie hier auch auf ihrer Position. Gähn. Wenn denn etwas eine ansonsten einfallslose Fortsetzung retten kann, dann doch wohl bitte irgendwelche Mutationen, Muttertiere oder sonstige Neukreationen. Aber nein, die Critters rollen und rollen, sie rollen den ganzen Film hindurch, dann schießen sie mal ‘nen Pfeil, und dann rollen sie weiter, rollen, rollen, fressen, und dann rollen sie weiter, rollen, rollen. Das ödet an, zumal ironischerweise die durch die verlassene Stadt rollenden Fellbälle das berühmte Bild des ausgedörrten Feldbusches suggerieren, der in Western stets Verlassenheit symbolisiert - und auf verlassenem Posten steht man hier auch. Mick Garris steht das Fragezeichen auf der Stirn geschrieben.
Zugegeben, der Critters-Ball am Ende rockt. Es ist ein Bild für die Götter, wenn er über einen Menschen rollt und dessen Rückgrat am Ende komplett freiliegt (man stelle sich den Abnageprozess mal bildlich vor... nag, nag, nag). Aber selbst den hätte man besser in Szene setzen können, auch da fehlen die Ideen in der Präsentation.
Im Endeffekt fehlt vor allem auch der Aspekt der Bedrohung, denn “Critters 2" ist schlichtweg ein Kasperletheater. In der ernsten Grundkonstellation von Teil 1 hatte der Humor mehr Möglichkeiten, sich schleichend zu entfalten und trotzdem den Gruselaspekt zu betonen; in der Muppetshow hier braucht es schon radikaler Töne, um überhaupt mal einen Witz zünden zu lassen (der frittierte Critter ist mal ein positives Beispiel), und für den feinen Kleinstadtgrusel ist überhaupt kein Platz. Die Anlehnungen an die “Gremlins” sind einfach nur noch plump - Stichwort “Salatbar” - und ironische Anspielungen wie der Kopfabbeißer von E.T. in Teil 1 sucht man nun vergebens, mal abgesehen von der Freddy-Sache. Die Schlussszene macht den negativen Gesamteindruck komplett und quält mit einer viel zu langgezogenen Abschiedsprozedur und einem babyhaften Happy End.
Es war vielleicht auch einfach kein Stoff für mehr als einen Teil übrig. Während die “Gremlins” immerhin noch auf Gesellschafts- und Medienkritik zurückgreifen konnten und damit an Substanz auch für mehrere Teile übrig hatten, sind die Critters ein Fun-Plagiat derselben und können eigentlich aus diesem Grund auch nur einmalig funktionieren. In dem Irrglauben, einem zugegeben sympathischen ersten Teil noch Substanz für Fortsetzungen entziehen zu können, ließ man sich auf den alten Fehler ein, einfach alles zu wiederholen, was das Original ausgezeichnet hatte. Und das geht so nicht.
Critters - Die Kuschelkiller kommen
Originaltitel: Critters 3
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 81:16 Min.
Regie: Kristine Peterson
Darsteller: John Calvin, Aimee Brooks, Christian Cousins, Nina Axelrod, Leonardo DiCaprio, Don Keith Opper, Geoffrey Blake, Terrence Mann
Also eins ist mal klar: “Critters 2" wird durch den dritten Teil der Reihe um die außerirdischen Freßkugeln wieder ein wenig ins rechte Licht gerückt. Was man sich mit diesem Rundumschlag der Einfallslosigkeit gedacht hat, werden wir wohl nie erfahren - auch nicht in diesem Review. Sorry, aber ich weiß es einfach nicht.
Man ist ja wenigstens selbstkritisch. Leonardo DiCaprio, mit dessen Beteiligung am Film heutzutage für diesen geworben wird, würde am liebsten das ganze Teil verbieten lassen und einen Schandfleck in seiner Karriere für immer aus den Annalen der Filmhistorie verschwinden lassen. Und das Witzige daran ist: Er war damals noch ein Knirps. Wozu soll sich ein Schauspieler für die Beteiligung an einem Film schämen, an dem er als Knirps teilgenommen hat? Nun gut, die Reaktion ist sicherlich etwas übertrieben; es ist halt “nur” ein total saublöder und überflüssiger Film, nichts weiter. Aber irgendwo kann man ihn ja verstehen. Da wird man zu Scorseses Musterschüler und in so was hat man sein Filmdebüt gefeiert. Tja, dumm gelaufen, das. Anspruchsvolle Groupies (und Kritiker?) wenden sich da ja schon ab.
DiCaprio ist aber nicht etwa Haupt- sondern nur Nebendarsteller in einem Kuddelmuddel aus erbärmlich ausgearbeiteten Figuren, die ihrerseits allesamt blass bleiben, so dass Leo in seinem Leinwanddebüt (vorher hat er sich in diversen TV-Serien herumgetrieben) noch ganz gut wegkommt. Alle miteinander dürfen sie froh sein für jeden Happen Screentime, den ihnen Regisseuse Kristine Peterson (in zweiter Instanz auch beteiligt an Artverwandten wie “Tremors”, “Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit” oder “Nightmare 5") zuwirft. Profilieren kann sich aber keiner, dazu bleibt die Zeit zu knapp und die Anzahl der Mitstreiter zu groß.
Betrachtet man sich mal den strukturellen Aufbau und die Grundidee von “Critters 3", so offenbart der unmittelbare Vorgänger plötzlich ungeahnte Qualitäten. Wurde sich nämlich dort gerade zu Anfang bemüht, eine eigenständige Atmosphäre aufzubauen, einen individuellen Ansatz einzubringen und die Critters nicht nur als McGuffin zu verwenden, so geschieht genau dies hier: Die Critters bringen nichts als sich selbst als Schauwert mit, und wenn sie nicht wären, dann wäre “Critters 3" ein Selbstbaukasten für jedermann, der mal schnell Filmchen drehen will. Quasi ein Sandkorn am Strand des gigantischen Direct-to-Video-Outputs, von dem sich der dritte Teil der Gruselcomedy kaum unterscheidet.
Irgendwie will ich aber doch versuchen, an den Gedankengängen der Produzenten teilzuhaben. Was bewegt ein Studio dazu, sich noch einen dritten Teil einer Serie aus der Nase zu ziehen, die eigentlich schon mit Teil 2 beerdigt war? Und es ist ja nicht nur das; Teil 4 war ja auch noch fest gekoppelt, das heißt zwei zum Preis von einem. Nehmen wir also mal das Sichtfeld der Macher ein, setzen zugleich die beim ersten Teil vergebene Note von :3narr: als Ausgangsindikator und schauen uns mal an, wie die Note mit jeder neuen Idee der Produzenten sinkt.
Versuche es nur oft genug, dann wird es auch mal was. Franchise schafft Merchandise. Bekanntes stößt auf Gegenliebe. Das ist doch schon Grund genug, eine Serie am Leben zu halten, oder nicht? Wir sind uns bewusst, dass der zweite Teil unter Schwächen litt, aber es gab noch genug Publikum, das der Reihe treu blieb. Deswegen lohnt es sich, die Reihe aufrechtzuerhalten. Die Fehler des zweiten Teils müssen trotzdem korrigiert werden. Da wir auch für die deutsche Version zuständig sind, entfernen wir besser mal wieder das nervige Kindergartengequake der Critters, das zwar, geht man mit der richtigen Einstellung an die Sache, inhaltlich mitunter zu Lachanfällen führen konnte, sich aber insgesamt doch als enorm störend herausstellte.
Huii, so weit also alles richtig gemacht. Genervt haben auch die ganzen Zugeständnisse an die speziellen Charakteristika des ersten Teils, das heißt die Bounty Hunter, Kleinstadtatmosphäre und so weiter, was dann einfach schön aufgebauscht wurde. Die Hunter bekamen mehr Screentime, die Landeier wurden in ihrer Darstellung überspitzt, alte Charaktere vergeudet. Das war nicht so dolle. Bewegen wir uns also weg davon. Machen wir einen Bruch und gehen in die Stadt. Nehmen wir andere Hauptdarsteller. Lassen wir die Bounty Hunter nur noch bedingt auftauchen. Ein ganz neues Konzept: Die Critters gehen in die Stadt! Also wenn das mal kein Brüller ist... schließlich haben sich die Gremlins vor einem Jahr auch in den Großstadtdschungel verirrt. Der Erfolg ist unser!
Was? Wo? Wie? Was soll das? Das sollte doch eigentlich zur Zufriedenheit aller sein? So haben wir uns das jedenfalls ausgeklügelt. Die Stadt bietet ja schließlich ganz andere Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten die Critters-Eier sich unter dem Auto einer Familie einnisten, die gerade in die Stadt zieht. Und das Haus, in das die einziehen, da könnten die Critters dann ja schlüpfen. Und dann beschränken wir uns auf das Haus und machen daraus eine Falle. Damit hat keiner gerechnet, hihihi. Aber wenn das Publikum halt doch noch zusätzlich ein paar Andenken an die ersten beiden Filme haben will, dann kopieren wir halt zu Anfang ‘nen Flashback aus Szenen von “Critters” und “Critters 2" ein, und zu diesem Zwecke reaktivieren wir dann nochmal Critters-Veteran Don Keith Opper.
Hey, Moment! Dreckspublikum. Verdammtes unzufriedenes Pack! Was man auch macht, nie seid ihr zufrieden. Wie wäre das, ihr nimmersatten Zuschauer: Wir holen uns ‘nen neuen Drehbuchautoren und packen den Film mit Wummen, Moppen, Blut, Onelinern und Explosionen voll. Hä? Wie wäre das?
Könnte euch so passen!
Also gut, werden wir mal wieder etwas realistisch. Die Critters müssen natürlich die gleichen bleiben. Ich hab letzte Woche diese Futurama-Folge geguckt, die, wo für die Außerirdischen von Omicron Persei 8 “Single Female Lawyer” nachgestellt wurde. Da war dieser Film- und Fernsehexperte, Fry hieß der. Der hat gesagt, der Zuschauer will gar nix Neues sehen. Denn Neues macht ihm Angst.
Bleiben wir also beim Altbewährten. Lassen wir die Critters durch die Gegend rollen, Giftpfeile schießen und Beine abknabbern. Zwischendurch können sie mal in der Küche mit Essen herumsauen und zu grünem Matsch zerplatzen. Das kennt das Publikum von den “Gremlins”, und deswegen ist das gut, weil das ist ja nix Neues, was vielleicht abschrecken könnte.
Also jetzt hab ich aber die Schnauze voll! Wisst ihr was? Mir ist jetzt alles egal. Grast mal die Fernsehlandschaft nach ein paar bezahlbaren Schauspielern ab, richtige Kinodarsteller hat das Pack von Publikum eh nicht verdient. Außerdem: wieso viel Geld für einen bekannten Schauspieler ausgeben, wo man doch für wenig Geld viele unbekannte Schauspieler bekommt? Also nicht, dass wir überhaupt die Chance gehabt hätten, Arnie als Bounty Hunter zu verpflichten... Jedenfalls packt die mal alle zusammen, möglichst unterschiedliche Gesichter. Nen sympathischen Bartträger, ne halberwachsene Göre, einen vorlauten Bengel, einen grünen Knirps, ne fette Frau, nen Ripley-Verschnitt, ein altes Ehepaar, nen miesen Drecksack noch als potentielles Opfer dazu, ach was, packen wir gleich noch einen dazu. Und lassen den ganzen Hühnerhaufen unkoordiniert umherlaufen. Mit brontalen Ideen für das Spiel mit der Umgebung halten wir uns mal zurück - lasst lieber mal die Critters rollen, beißen und Pfeile schießen, das ist genug Action. Showdown oder so was wie ne Dramaturgie brauchen wir nicht, wir sind ja schließlich nicht zur Unterhaltung da. So, Deckel druff und ab in die Produktion.
Screenshots
Gestatten? Leo, ein Knilch aus Milch__________________Ostereier sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...
Du bist, was du isst.______________________________Uh...Oh!
Granny rockt ab_________________________________"Lakritze, Lakritze, ich bin der Telegrafen-Fritze!"
Originaltitel: Critters 3
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 81:16 Min.
Regie: Kristine Peterson
Darsteller: John Calvin, Aimee Brooks, Christian Cousins, Nina Axelrod, Leonardo DiCaprio, Don Keith Opper, Geoffrey Blake, Terrence Mann
Also eins ist mal klar: “Critters 2" wird durch den dritten Teil der Reihe um die außerirdischen Freßkugeln wieder ein wenig ins rechte Licht gerückt. Was man sich mit diesem Rundumschlag der Einfallslosigkeit gedacht hat, werden wir wohl nie erfahren - auch nicht in diesem Review. Sorry, aber ich weiß es einfach nicht.
Man ist ja wenigstens selbstkritisch. Leonardo DiCaprio, mit dessen Beteiligung am Film heutzutage für diesen geworben wird, würde am liebsten das ganze Teil verbieten lassen und einen Schandfleck in seiner Karriere für immer aus den Annalen der Filmhistorie verschwinden lassen. Und das Witzige daran ist: Er war damals noch ein Knirps. Wozu soll sich ein Schauspieler für die Beteiligung an einem Film schämen, an dem er als Knirps teilgenommen hat? Nun gut, die Reaktion ist sicherlich etwas übertrieben; es ist halt “nur” ein total saublöder und überflüssiger Film, nichts weiter. Aber irgendwo kann man ihn ja verstehen. Da wird man zu Scorseses Musterschüler und in so was hat man sein Filmdebüt gefeiert. Tja, dumm gelaufen, das. Anspruchsvolle Groupies (und Kritiker?) wenden sich da ja schon ab.
DiCaprio ist aber nicht etwa Haupt- sondern nur Nebendarsteller in einem Kuddelmuddel aus erbärmlich ausgearbeiteten Figuren, die ihrerseits allesamt blass bleiben, so dass Leo in seinem Leinwanddebüt (vorher hat er sich in diversen TV-Serien herumgetrieben) noch ganz gut wegkommt. Alle miteinander dürfen sie froh sein für jeden Happen Screentime, den ihnen Regisseuse Kristine Peterson (in zweiter Instanz auch beteiligt an Artverwandten wie “Tremors”, “Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit” oder “Nightmare 5") zuwirft. Profilieren kann sich aber keiner, dazu bleibt die Zeit zu knapp und die Anzahl der Mitstreiter zu groß.
Betrachtet man sich mal den strukturellen Aufbau und die Grundidee von “Critters 3", so offenbart der unmittelbare Vorgänger plötzlich ungeahnte Qualitäten. Wurde sich nämlich dort gerade zu Anfang bemüht, eine eigenständige Atmosphäre aufzubauen, einen individuellen Ansatz einzubringen und die Critters nicht nur als McGuffin zu verwenden, so geschieht genau dies hier: Die Critters bringen nichts als sich selbst als Schauwert mit, und wenn sie nicht wären, dann wäre “Critters 3" ein Selbstbaukasten für jedermann, der mal schnell Filmchen drehen will. Quasi ein Sandkorn am Strand des gigantischen Direct-to-Video-Outputs, von dem sich der dritte Teil der Gruselcomedy kaum unterscheidet.
Irgendwie will ich aber doch versuchen, an den Gedankengängen der Produzenten teilzuhaben. Was bewegt ein Studio dazu, sich noch einen dritten Teil einer Serie aus der Nase zu ziehen, die eigentlich schon mit Teil 2 beerdigt war? Und es ist ja nicht nur das; Teil 4 war ja auch noch fest gekoppelt, das heißt zwei zum Preis von einem. Nehmen wir also mal das Sichtfeld der Macher ein, setzen zugleich die beim ersten Teil vergebene Note von :3narr: als Ausgangsindikator und schauen uns mal an, wie die Note mit jeder neuen Idee der Produzenten sinkt.
Versuche es nur oft genug, dann wird es auch mal was. Franchise schafft Merchandise. Bekanntes stößt auf Gegenliebe. Das ist doch schon Grund genug, eine Serie am Leben zu halten, oder nicht? Wir sind uns bewusst, dass der zweite Teil unter Schwächen litt, aber es gab noch genug Publikum, das der Reihe treu blieb. Deswegen lohnt es sich, die Reihe aufrechtzuerhalten. Die Fehler des zweiten Teils müssen trotzdem korrigiert werden. Da wir auch für die deutsche Version zuständig sind, entfernen wir besser mal wieder das nervige Kindergartengequake der Critters, das zwar, geht man mit der richtigen Einstellung an die Sache, inhaltlich mitunter zu Lachanfällen führen konnte, sich aber insgesamt doch als enorm störend herausstellte.
Huii, so weit also alles richtig gemacht. Genervt haben auch die ganzen Zugeständnisse an die speziellen Charakteristika des ersten Teils, das heißt die Bounty Hunter, Kleinstadtatmosphäre und so weiter, was dann einfach schön aufgebauscht wurde. Die Hunter bekamen mehr Screentime, die Landeier wurden in ihrer Darstellung überspitzt, alte Charaktere vergeudet. Das war nicht so dolle. Bewegen wir uns also weg davon. Machen wir einen Bruch und gehen in die Stadt. Nehmen wir andere Hauptdarsteller. Lassen wir die Bounty Hunter nur noch bedingt auftauchen. Ein ganz neues Konzept: Die Critters gehen in die Stadt! Also wenn das mal kein Brüller ist... schließlich haben sich die Gremlins vor einem Jahr auch in den Großstadtdschungel verirrt. Der Erfolg ist unser!
Was? Wo? Wie? Was soll das? Das sollte doch eigentlich zur Zufriedenheit aller sein? So haben wir uns das jedenfalls ausgeklügelt. Die Stadt bietet ja schließlich ganz andere Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten die Critters-Eier sich unter dem Auto einer Familie einnisten, die gerade in die Stadt zieht. Und das Haus, in das die einziehen, da könnten die Critters dann ja schlüpfen. Und dann beschränken wir uns auf das Haus und machen daraus eine Falle. Damit hat keiner gerechnet, hihihi. Aber wenn das Publikum halt doch noch zusätzlich ein paar Andenken an die ersten beiden Filme haben will, dann kopieren wir halt zu Anfang ‘nen Flashback aus Szenen von “Critters” und “Critters 2" ein, und zu diesem Zwecke reaktivieren wir dann nochmal Critters-Veteran Don Keith Opper.
Hey, Moment! Dreckspublikum. Verdammtes unzufriedenes Pack! Was man auch macht, nie seid ihr zufrieden. Wie wäre das, ihr nimmersatten Zuschauer: Wir holen uns ‘nen neuen Drehbuchautoren und packen den Film mit Wummen, Moppen, Blut, Onelinern und Explosionen voll. Hä? Wie wäre das?
Könnte euch so passen!
Also gut, werden wir mal wieder etwas realistisch. Die Critters müssen natürlich die gleichen bleiben. Ich hab letzte Woche diese Futurama-Folge geguckt, die, wo für die Außerirdischen von Omicron Persei 8 “Single Female Lawyer” nachgestellt wurde. Da war dieser Film- und Fernsehexperte, Fry hieß der. Der hat gesagt, der Zuschauer will gar nix Neues sehen. Denn Neues macht ihm Angst.
Bleiben wir also beim Altbewährten. Lassen wir die Critters durch die Gegend rollen, Giftpfeile schießen und Beine abknabbern. Zwischendurch können sie mal in der Küche mit Essen herumsauen und zu grünem Matsch zerplatzen. Das kennt das Publikum von den “Gremlins”, und deswegen ist das gut, weil das ist ja nix Neues, was vielleicht abschrecken könnte.
Also jetzt hab ich aber die Schnauze voll! Wisst ihr was? Mir ist jetzt alles egal. Grast mal die Fernsehlandschaft nach ein paar bezahlbaren Schauspielern ab, richtige Kinodarsteller hat das Pack von Publikum eh nicht verdient. Außerdem: wieso viel Geld für einen bekannten Schauspieler ausgeben, wo man doch für wenig Geld viele unbekannte Schauspieler bekommt? Also nicht, dass wir überhaupt die Chance gehabt hätten, Arnie als Bounty Hunter zu verpflichten... Jedenfalls packt die mal alle zusammen, möglichst unterschiedliche Gesichter. Nen sympathischen Bartträger, ne halberwachsene Göre, einen vorlauten Bengel, einen grünen Knirps, ne fette Frau, nen Ripley-Verschnitt, ein altes Ehepaar, nen miesen Drecksack noch als potentielles Opfer dazu, ach was, packen wir gleich noch einen dazu. Und lassen den ganzen Hühnerhaufen unkoordiniert umherlaufen. Mit brontalen Ideen für das Spiel mit der Umgebung halten wir uns mal zurück - lasst lieber mal die Critters rollen, beißen und Pfeile schießen, das ist genug Action. Showdown oder so was wie ne Dramaturgie brauchen wir nicht, wir sind ja schließlich nicht zur Unterhaltung da. So, Deckel druff und ab in die Produktion.
Screenshots
Gestatten? Leo, ein Knilch aus Milch__________________Ostereier sind auch nicht mehr das, was sie mal waren...
Du bist, was du isst.______________________________Uh...Oh!
Granny rockt ab_________________________________"Lakritze, Lakritze, ich bin der Telegrafen-Fritze!"
Critters 4 - Das große Fressen geht weiter
Originaltitel: Critters 4
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 90:35 Min.
Regie: Rupert Harvey
Darsteller: Don Keith Opper, Brad Dourif, Angela Bassett, Terrence Mann, Paul Whitthorne, Anders Hove, Eric DaRe, Martine Beswick, Anne Ramsay
Mit dem vierten Critters-Film, der schon bei den Dreharbeiten zu Teil 3 definitiv war und dementsprechend am Ende thematisch schon mal vorbereitet wurde, wird die Reihe nun endgültig zu Grabe getragen - lange nach Überschreiten des eigenen Zenits, aber halt besser zu spät als nie (gelle, Michael?).
Wie in jeder Gruselfilmreihe, die was auf sich hält, verschlägt es die Handlung irgendwann ins All. Da lässt es sich halt erwiesenermaßen so richtig schön abtrashen. Gemalte Bildschirme, Tastaturen mit faustgroßen Tasten, riesige, nervende, blinkende Apparate und Papptüren, die sich Star Trek-like entweder von oben nach unten oder von links nach rechts verschließen. Retro-Style hat eben auch was für sich, wenngleich er sich hier auch nicht aus nostalgischen Gründen ergibt, sondern wegen fehlender monetärer Mittel.
Das ist nicht die ungeschickteste Art, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, zumal das Ende von Teil 3 viel versprach. Bounty Hunter Charlie (Don Opper, auch hier wieder mit einer tragenden Rolle) will gerade die letzten Critters-Eier vernichten, als sich sein Kollege Ug meldet und befiehlt, die Eier in Sicherheit zu bringen. Der Grund: das sind die letzten Eier, und der Artenschutz greift um sich. Die Bösartigkeit der Critters ist da nicht von Belang, Hauptsache, eine aussterbende Spezies wird geschützt. Von der Plage zur bedrohten Art. WWF is in da house, baby!
Wie Herrn Bounty Hunter Charlie sich nun in der Raumkapsel mit den Eiern einsperrt und 50 Jahre durchs All fliegen kann - im Übrigen ohne ein Gramm Gewicht zu verlieren - das nehmen wir jetzt einfach mal so hin. Hauptsache, wir sind an Bord eines Raumschiffs, das sich bereits zwei Monate Reisezeit von der Erde entfernt befindet. Die Crew: Eine amazonenhafte Angela Bassett (mit Nackt-Dusch-Szene), ein überraschend sympathisch gezeichneter Brad Dourif, ein milchbubihafter Held in Form von Paul Whitthorne und ein Ekel und folgerichtiges erstes Critters-Opfer namens Anders Hove.
Der Knaller: Dieser Müllfilm nimmt “Alien³” vorweg! Da kommt so ein Typ, der einsam und verlassen seit Jahrzehnten im All herumflog, mit Eiern an, die dann gleich mal im Raumschiff der bergenden Crew schlüpfen. Und später gibt es eine Szene, in der unser Bubi, schlau wie er ist, einer anrückenden Spezialeinheit stets die Türen vor der Nase zuschlägt, damit die Einheit genau in den Raum läuft, wo die Critters sich aufhalten - ja, so wurde unter David Fincher auch das Alien in eine Falle gejagt.
Das soll nun aber kein Qualitätsmerkmal sein, im Gegenteil. Rupert Harvey macht so ziemlich alles falsch, was er nur falsch machen kann. Hätte es sich in diesem All-Szenario doch so richtig schön blöd abrocken lassen können, macht Harvey aus der Steilvorlage einen Langeweiler erster Güte. Die erste Einstellung geht noch gut ab (halt so Arthaus-mäßig), wenn im Sternenbild aus dem Vorspann plötzlich von rechts ins Bild hinein Bälle hüpfen wie die positiven und negativen Teilchen um ein Neutron; dann dreht sich die Kameraposition in einem Winkel von 90 Grad, fährt gleichzeitig zurück und offenbart unseren Bubi, wie er vor dem Fenster seiner Kajüte liegt und mit Bällen jongliert. Ein schöner Assist auf das Finale.
Dann aber lauschen wir den üblichen Unterhaltungen innerhalb der Crew... mit Meinungsverschiedenheiten, Intrigen, Grüppchenbildung und allem drum und dran. Von Critters keine Spur, die sind ja schließlich noch in dem Behälter eingeschlossen. Und sie werden den gesamten Film über nur stichprobenartige Auftritte haben. Dies ist wie schon der dritte Teil kein Critters-Film mehr... es ist ein Film, in dem zufällig Critters mitspielen. Wo die Viecher doch immerhin aus dem Weltall kommen, hätte man optimal ein Spiel mit der Umgebung gestalten können. Statt dessen tun die Fellknäuel nichts anderes als das, was sie die ganze Reihe über getan haben - nur alles viel seltener. Die Stachel kommen, wenn ich mich recht erinnere, nicht ein Mal zum Einsatz - von ein, zwei Passagen abgesehen sprechen sie nicht einmal mehr in ihrem untertitelten Kauderwelsch. Alles, was sie also tun, ist rollen und beißen. Und das soll Stoff für einen ganzen Film sein?
Offenbar nicht, denn der Fokus liegt auch gerade auf den Charakteren, und die werden hier - in Anbetracht des quasi nicht vorhandenen Produktionsabstandes zwischen Teil 3 und 4 kaum mehr eine Überraschung - total verschenkt. Denn das war ja auch schon ein Problem des Vorgängers. Ob es nun Angela Bassett ist, Brad Dourif oder Don Opper... sie alle bleiben mehr oder weniger umherwanderndes Fleisch. Die Versuche, zu Beginn emotionale Spannungen einzubauen, scheitern daher kläglich.
Nun zieht sich also dieses Spiel quälende (in der Originalfassung) 90 Minuten in die Länge, und nichts von Belang passiert. Wobei einige wenige Szenen dann doch genau das vermitteln, was so eine Art von Film vermitteln soll: total dämlichen Sinn für Humor. Denn zugegeben, umgekehrte Psychologie bei einem Computer anzuwenden (Dourif sagt: “Bordcomputer, gewähre uns UNTER KEINEN UMSTÄNDEN Zugang!” Bordcomputer sagt mit weiblicher Stimme: “Zugang gewährt.” Dourif sagt: “Genau wie meine Ex-Frau. Macht immer genau das Gegenteil von dem, was man ihr sagt.”), das hat das gewisse Etwas. Und den coolsten Satz des Filmes hat sowieso der Bordcomputer: “Der Reaktorkern wird die Station in dreieinhalb Minuten zur Explosion bringen. Zu ihrer Entspannung habe ich ein Musikstück mit einer Dauer von drei Minuten und 30 Sekunden gewählt.”
Der entscheidende Punkt ist aber der, dass es diesem Film, der von gefräßigen Pelzkugeln handeln soll, an jenen Kreaturen mangelt. In Anbetracht der “Herausforderung” den Schauplatz Erde gegen ein Raumschiff einzutauschen, hat man offenbar nicht mehr daran gedacht, dass es ja eigentlich um die Critters gehen soll. Die präsentieren sich einfallsloser und eindimensionaler als je zuvor, während das komplette Raumschiffambiente einfach jegliche Optionen vermissen lässt, die sich traditionellerweise durch dieses Setting ergeben. Ich bin so frei, dennoch gegenüber der Stadtinvasion um einen Punkt aufzuwerten, denn der Bordcomputer, der ist schon ein lustiger Geselle.
Originaltitel: Critters 4
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Laufzeit: 90:35 Min.
Regie: Rupert Harvey
Darsteller: Don Keith Opper, Brad Dourif, Angela Bassett, Terrence Mann, Paul Whitthorne, Anders Hove, Eric DaRe, Martine Beswick, Anne Ramsay
Mit dem vierten Critters-Film, der schon bei den Dreharbeiten zu Teil 3 definitiv war und dementsprechend am Ende thematisch schon mal vorbereitet wurde, wird die Reihe nun endgültig zu Grabe getragen - lange nach Überschreiten des eigenen Zenits, aber halt besser zu spät als nie (gelle, Michael?).
Wie in jeder Gruselfilmreihe, die was auf sich hält, verschlägt es die Handlung irgendwann ins All. Da lässt es sich halt erwiesenermaßen so richtig schön abtrashen. Gemalte Bildschirme, Tastaturen mit faustgroßen Tasten, riesige, nervende, blinkende Apparate und Papptüren, die sich Star Trek-like entweder von oben nach unten oder von links nach rechts verschließen. Retro-Style hat eben auch was für sich, wenngleich er sich hier auch nicht aus nostalgischen Gründen ergibt, sondern wegen fehlender monetärer Mittel.
Das ist nicht die ungeschickteste Art, um sich aus der Verantwortung zu ziehen, zumal das Ende von Teil 3 viel versprach. Bounty Hunter Charlie (Don Opper, auch hier wieder mit einer tragenden Rolle) will gerade die letzten Critters-Eier vernichten, als sich sein Kollege Ug meldet und befiehlt, die Eier in Sicherheit zu bringen. Der Grund: das sind die letzten Eier, und der Artenschutz greift um sich. Die Bösartigkeit der Critters ist da nicht von Belang, Hauptsache, eine aussterbende Spezies wird geschützt. Von der Plage zur bedrohten Art. WWF is in da house, baby!
Wie Herrn Bounty Hunter Charlie sich nun in der Raumkapsel mit den Eiern einsperrt und 50 Jahre durchs All fliegen kann - im Übrigen ohne ein Gramm Gewicht zu verlieren - das nehmen wir jetzt einfach mal so hin. Hauptsache, wir sind an Bord eines Raumschiffs, das sich bereits zwei Monate Reisezeit von der Erde entfernt befindet. Die Crew: Eine amazonenhafte Angela Bassett (mit Nackt-Dusch-Szene), ein überraschend sympathisch gezeichneter Brad Dourif, ein milchbubihafter Held in Form von Paul Whitthorne und ein Ekel und folgerichtiges erstes Critters-Opfer namens Anders Hove.
Der Knaller: Dieser Müllfilm nimmt “Alien³” vorweg! Da kommt so ein Typ, der einsam und verlassen seit Jahrzehnten im All herumflog, mit Eiern an, die dann gleich mal im Raumschiff der bergenden Crew schlüpfen. Und später gibt es eine Szene, in der unser Bubi, schlau wie er ist, einer anrückenden Spezialeinheit stets die Türen vor der Nase zuschlägt, damit die Einheit genau in den Raum läuft, wo die Critters sich aufhalten - ja, so wurde unter David Fincher auch das Alien in eine Falle gejagt.
Das soll nun aber kein Qualitätsmerkmal sein, im Gegenteil. Rupert Harvey macht so ziemlich alles falsch, was er nur falsch machen kann. Hätte es sich in diesem All-Szenario doch so richtig schön blöd abrocken lassen können, macht Harvey aus der Steilvorlage einen Langeweiler erster Güte. Die erste Einstellung geht noch gut ab (halt so Arthaus-mäßig), wenn im Sternenbild aus dem Vorspann plötzlich von rechts ins Bild hinein Bälle hüpfen wie die positiven und negativen Teilchen um ein Neutron; dann dreht sich die Kameraposition in einem Winkel von 90 Grad, fährt gleichzeitig zurück und offenbart unseren Bubi, wie er vor dem Fenster seiner Kajüte liegt und mit Bällen jongliert. Ein schöner Assist auf das Finale.
Dann aber lauschen wir den üblichen Unterhaltungen innerhalb der Crew... mit Meinungsverschiedenheiten, Intrigen, Grüppchenbildung und allem drum und dran. Von Critters keine Spur, die sind ja schließlich noch in dem Behälter eingeschlossen. Und sie werden den gesamten Film über nur stichprobenartige Auftritte haben. Dies ist wie schon der dritte Teil kein Critters-Film mehr... es ist ein Film, in dem zufällig Critters mitspielen. Wo die Viecher doch immerhin aus dem Weltall kommen, hätte man optimal ein Spiel mit der Umgebung gestalten können. Statt dessen tun die Fellknäuel nichts anderes als das, was sie die ganze Reihe über getan haben - nur alles viel seltener. Die Stachel kommen, wenn ich mich recht erinnere, nicht ein Mal zum Einsatz - von ein, zwei Passagen abgesehen sprechen sie nicht einmal mehr in ihrem untertitelten Kauderwelsch. Alles, was sie also tun, ist rollen und beißen. Und das soll Stoff für einen ganzen Film sein?
Offenbar nicht, denn der Fokus liegt auch gerade auf den Charakteren, und die werden hier - in Anbetracht des quasi nicht vorhandenen Produktionsabstandes zwischen Teil 3 und 4 kaum mehr eine Überraschung - total verschenkt. Denn das war ja auch schon ein Problem des Vorgängers. Ob es nun Angela Bassett ist, Brad Dourif oder Don Opper... sie alle bleiben mehr oder weniger umherwanderndes Fleisch. Die Versuche, zu Beginn emotionale Spannungen einzubauen, scheitern daher kläglich.
Nun zieht sich also dieses Spiel quälende (in der Originalfassung) 90 Minuten in die Länge, und nichts von Belang passiert. Wobei einige wenige Szenen dann doch genau das vermitteln, was so eine Art von Film vermitteln soll: total dämlichen Sinn für Humor. Denn zugegeben, umgekehrte Psychologie bei einem Computer anzuwenden (Dourif sagt: “Bordcomputer, gewähre uns UNTER KEINEN UMSTÄNDEN Zugang!” Bordcomputer sagt mit weiblicher Stimme: “Zugang gewährt.” Dourif sagt: “Genau wie meine Ex-Frau. Macht immer genau das Gegenteil von dem, was man ihr sagt.”), das hat das gewisse Etwas. Und den coolsten Satz des Filmes hat sowieso der Bordcomputer: “Der Reaktorkern wird die Station in dreieinhalb Minuten zur Explosion bringen. Zu ihrer Entspannung habe ich ein Musikstück mit einer Dauer von drei Minuten und 30 Sekunden gewählt.”
Der entscheidende Punkt ist aber der, dass es diesem Film, der von gefräßigen Pelzkugeln handeln soll, an jenen Kreaturen mangelt. In Anbetracht der “Herausforderung” den Schauplatz Erde gegen ein Raumschiff einzutauschen, hat man offenbar nicht mehr daran gedacht, dass es ja eigentlich um die Critters gehen soll. Die präsentieren sich einfallsloser und eindimensionaler als je zuvor, während das komplette Raumschiffambiente einfach jegliche Optionen vermissen lässt, die sich traditionellerweise durch dieses Setting ergeben. Ich bin so frei, dennoch gegenüber der Stadtinvasion um einen Punkt aufzuwerten, denn der Bordcomputer, der ist schon ein lustiger Geselle.
YEAH! Da isse ja endlich ... die einzige Reviewreihe vom Vince, die man total zerpflücken kann, weil der Vince das Franchise net verstanden hat ... Schäm dich Vince ;-)
Lakritze Lakritze ich bin der Reviewverreißfritze ...
Mir fällt auf, dass ich die Box immer noch net habe ... Damn ...
In diesem Sinne:
freeman
Lakritze Lakritze ich bin der Reviewverreißfritze ...
Mir fällt auf, dass ich die Box immer noch net habe ... Damn ...
In diesem Sinne:
freeman
Gnadenlos zu scheitern? Wer hat denn als erstes geweint und per PMs darum gebettelt, dass ich es gut sein lassen soll? ;-)Vince hat geschrieben:Wer wissen will, wie es ist, zu versuchen, mich zu widerlegen und daran gnadenlos zu scheitern: *Klick*
In diesem Sinne:
freeman, Widerleger ... hihihihihi
Teil 1 ist von der Reihe immer noch am Besten. Erst recht wegen den Bounty Hunters.
Die 2 war noch passabel. Die letzten Beiden eine Katastrophe.
Erst recht wegen dem was der Autor aus dem Hunter Ug gemacht hat in Teil 4 :(
Die 2 war noch passabel. Die letzten Beiden eine Katastrophe.
Erst recht wegen dem was der Autor aus dem Hunter Ug gemacht hat in Teil 4 :(
"Rourke vor Gericht bringen? Ja sicher...und wenn ich dieses Wunder vollbracht hab schlage ich Gott K.O."
1 & 2 hammergeil ! 10/10
als köttel rauf & runter gelookt...
3 & 4 waren auch nich übel , konnten aber nichmehr so punkten wie die 1. beiden.....war die luft raus & die ideen zu ausgelutscht... 7,5/10
würd mich nich wundern wenn et nen remake geben würd' ...verschandeln ja eh schon alles aus der guten alten zeit!
als köttel rauf & runter gelookt...
3 & 4 waren auch nich übel , konnten aber nichmehr so punkten wie die 1. beiden.....war die luft raus & die ideen zu ausgelutscht... 7,5/10
würd mich nich wundern wenn et nen remake geben würd' ...verschandeln ja eh schon alles aus der guten alten zeit!
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