Fear Itself (Season 1 Sammelthread)
Fear Itself (Season 1 Sammelthread)
Entstehungsdaten: USA - Kanada 2008
In letzter Zeit erfreuen sich so genannte „Anthology“-Serienformate, bei denen jede Folge eine in sich abgeschlossene sowie von den anderen unabhängige Geschichte erzählt, erneut einer zunehmenden Beliebtheit, was in erster Linie einem ambitionierten Projekt aus dem Hause „Showtime“ zu verdanken ist, bei dem diverse angesehene und/oder aufstrebende Genre-Regisseure (pro Staffel) jeweils ein rund 60 Minuten umfassendes bzw andauerndes Mini-Movie inszenieren durften: „Masters of Horror“ (2005). Dank der wenigen Auflagen des zweitgrößten Pay-TV-Senders der Vereinigten Staaten konnten sich die betreffenden Filmemacher weitestgehend uneingeschränkt „austoben“, etwa hinsichtlich der präsentierten verbalen Ausdrucksweisen sowie Sex- und Gewaltdarstellungen – was jedoch leider vereinzelt merklich auf Kosten der Handlung, Spannung und Atmosphäre geschah. Wie auch immer: Vertragsgemäß wurden zwei Seasons produziert, bevor die (bis dato) für die Sicherstellung der Finanzierung sorgenden Firmen „IDT“ und „Anchor Bay“ von „Starz Entertainment“ übernommen wurden, man einen anderen Kurs (seitens des Managements) einschlug sowie „Showtime“ im Zuge dessen die Option auf die Realisierung einer dritten Staffel nicht mehr in Anspruch nahm. Daraufhin erwarb „Lionsgate“ die Rechte und schloss sich für die Umsetzung mit dem Sender „NBC“ zusammen, der allerdings „öffentlich“ (also nicht nur gegen zusätzliche Bezahlung) zugänglich ist, was im Rahmen der Projektgestaltung unweigerlich Kompromisse für die Verantwortlichen bedeuten und mit sich bringen würde. Mick Garris, seines Zeichens im Prinzip „Mastermind“ der Reihe, blieb trotz des Wechsels sowie aller damit verbundenen konzeptionellen Herausforderungen dennoch relativ lange mit an Bord – bis er sich (als Mitglied der „Writers Guild of America“) an dem großen Autorenstreik 2007 beteiligte und schließlich inmitten der „Pre-Production“-Phase endgültig ausstieg, ungeachtet dessen in den Credits aber gleichwohl noch als „Creator“ Erwähnung findet. Um sich an diesem Punkt der Entwicklung nun entschieden von der Vergangenheit zu lösen sowie sich eine eigene (neue) Identität aufzubauen, änderte man im Folgenden zudem (konsequenterweise) den Titel der Sendung – sie heißt jetzt „Fear Itself“ und flimmert inzwischen seit Juni 2008 über die amerikanischen Fernsehbildschirme…
In letzter Zeit erfreuen sich so genannte „Anthology“-Serienformate, bei denen jede Folge eine in sich abgeschlossene sowie von den anderen unabhängige Geschichte erzählt, erneut einer zunehmenden Beliebtheit, was in erster Linie einem ambitionierten Projekt aus dem Hause „Showtime“ zu verdanken ist, bei dem diverse angesehene und/oder aufstrebende Genre-Regisseure (pro Staffel) jeweils ein rund 60 Minuten umfassendes bzw andauerndes Mini-Movie inszenieren durften: „Masters of Horror“ (2005). Dank der wenigen Auflagen des zweitgrößten Pay-TV-Senders der Vereinigten Staaten konnten sich die betreffenden Filmemacher weitestgehend uneingeschränkt „austoben“, etwa hinsichtlich der präsentierten verbalen Ausdrucksweisen sowie Sex- und Gewaltdarstellungen – was jedoch leider vereinzelt merklich auf Kosten der Handlung, Spannung und Atmosphäre geschah. Wie auch immer: Vertragsgemäß wurden zwei Seasons produziert, bevor die (bis dato) für die Sicherstellung der Finanzierung sorgenden Firmen „IDT“ und „Anchor Bay“ von „Starz Entertainment“ übernommen wurden, man einen anderen Kurs (seitens des Managements) einschlug sowie „Showtime“ im Zuge dessen die Option auf die Realisierung einer dritten Staffel nicht mehr in Anspruch nahm. Daraufhin erwarb „Lionsgate“ die Rechte und schloss sich für die Umsetzung mit dem Sender „NBC“ zusammen, der allerdings „öffentlich“ (also nicht nur gegen zusätzliche Bezahlung) zugänglich ist, was im Rahmen der Projektgestaltung unweigerlich Kompromisse für die Verantwortlichen bedeuten und mit sich bringen würde. Mick Garris, seines Zeichens im Prinzip „Mastermind“ der Reihe, blieb trotz des Wechsels sowie aller damit verbundenen konzeptionellen Herausforderungen dennoch relativ lange mit an Bord – bis er sich (als Mitglied der „Writers Guild of America“) an dem großen Autorenstreik 2007 beteiligte und schließlich inmitten der „Pre-Production“-Phase endgültig ausstieg, ungeachtet dessen in den Credits aber gleichwohl noch als „Creator“ Erwähnung findet. Um sich an diesem Punkt der Entwicklung nun entschieden von der Vergangenheit zu lösen sowie sich eine eigene (neue) Identität aufzubauen, änderte man im Folgenden zudem (konsequenterweise) den Titel der Sendung – sie heißt jetzt „Fear Itself“ und flimmert inzwischen seit Juni 2008 über die amerikanischen Fernsehbildschirme…
Season 1, Episode 1: "the Sacrifice"
Regie: Breck Eisner
Darsteller: Jeffrey Pierce, Rachel Miner, Jesse Plemons, Mircea Monroe, Michelle Molineux, Stephen Martines, ...
In "the Sacrifice" (bzw. "Die Opferung") – Breck Eisner´s Beitrag zur "Fear Itself"-Anthology-Serie aus dem Jahr 2008 – suchen vier junge Männer nach einem misslungenen Waffen-Deal in einer entlegenen kleinen Siedlung Unterschlupf für die in Kürze hereinbrechende Nacht. Es ist dort, dass sie auf drei ebenso hübsche wie geheimnisvolle Schwestern treffen – wie auch auf eine nach Blut dürstende Kreatur…
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knappe
Season 1, Episode 2: "Spooked"
Regie: Brad Anderson
Darsteller: Eric Roberts, Cynthia Watros, Larry Gilliard Jr., Jack Noseworthy, ...
In "Spooked" (bzw. "Die Heimsuchung") – Brad Anderson´s Beitrag zur "Fear Itself"-Anthology-Serie aus dem Jahr 2008 – verkörpert Eric Roberts einen Privatdetektiv, der von einer Klientin (Cynthia Watros) damit beauftragt wird, die vermutete Untreue ihres Gatten zu beweisen. Dazu bezieht er in einer alten Bruchbude auf der gegenüberliegenden Straßenseite Stellung, in der aber schon bald "Seltsames" vor sich zu gehen beginnt…
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knappe
Season 1, Episode 4: "In Sickness and in Health"
Regie: John Landis
Darsteller: Maggie Lawson, James Roday, William B. Davis, Sonja Bennet, Christie Laing, Marshall Bell, ...
„In Sickness and in Health“, die vierte Episode der „Fear Itself“-Reihe aus dem Hause „NBC“, basiert auf einem Skript des Regisseurs und Drehbuchautors Victor Salva („Jeepers Creepers“), wartet mit zwei „Stars“ der TV-Serie „Psych“ in den Hauptrollen auf und wurde von John Landis („An American Werewolf in London“) inszeniert – also unter dem Kommando jenes Filmemachers, der in den späten 70ern sowie 80ern vornehmlich dank einer Reihe erfolgreicher Komödien (á la „Animal House“ oder „Coming to America“) Bekanntheit und Ansehen erlangte, seit knapp 20 Jahren allerdings fast ausschließlich nur noch Flops und Enttäuschungen abgeliefert hat, wie zum Beispiel „Oscar“, „Beverly Hills Cop 3“ oder „Blues Brothers 2000“. Nach den beiden „Masters of Horror“-Folgen „Deer Woman“ (2005) und „Family“ (2006), welche ich persönlich ja bestenfalls mäßig fand, ist er nun also im Rahmen dieser „inoffiziellen dritten Staffel“ ebenfalls wieder mit von der Partie – und bleibt dabei seiner (qualitativen) Linie leider weitestgehend treu…
Was wäre, wenn Dir am Tage Deiner Hochzeit ein anonymer Zettel mit der Botschaft „The Person you are marrying is a Serial Killer!“ zugespielt werden würde? Wie würdest Du reagieren, was wären wohl Deine nächsten Schritte? Handelt es sich nur um den schlechten Scherz eines Missgönners der Beziehung bzw Vermählung – oder steckt eventuell mehr dahinter? Ist die Nachricht möglicherweise tatsächlich als eine ernstgemeinte Warnung anzusehen? Exakt mit diesen Fragen, Vermutungen und Befürchtungen sieht sich gerade die zukünftige Braut Sam (Maggie Lawson) konfrontiert – zeitlich nur noch Minuten vom Beginn der Trauungszeremonie entfernt, im Zuge derer sie ihren „Traumprinzen“ Carlos (James Roday) zu ehelichen gedenkt, welchen sie zwar nur wenige Monate kennt, für den sie aber wirklich starke Gefühle empfindet. Viele ihrer Freunde betrachten ihren Schritt vor den Altar sehr skeptisch und lehnen ihn zum Teil gar vordergründig ab – die Ankunft ihres Bruders, seit dem Tod ihrer Eltern der einzige ihr noch nahe stehende Verwandte, lässt zum Beispiel weiterhin auf sich warten, was sie genau auf diesen unharmonischen Hintergrund zurückführt.
Das in einem Umschlag verschlossene Schriftstück war ihr jedenfalls von einer ihrer Brautjungfer (Sonja Bennet & Christie Laing) übergeben worden – und jener wiederum hatte es der örtliche Priester (William B. Davis) zuvor in die Hand gedrückt, nachdem es ihm eine mysteriöse Frau überreicht hatte, deren Gesicht ein roter Schleier verbarg. Als es Sam infolge dessen nicht auf Anhieb gelingt, die betreffende Dame ausfindig zu machen, reißt sie sich erst einmal zusammen, behält die Information strikt für sich und heiratet Carlos schließlich wie geplant. Während die anknüpfende Feier dann auf der anderen Straßenseite langsam in Fahrt kommt und sich Sam für diese noch etwas in einem Nebenraum der Kirche vorbereitet (das Kleid wechselt etc), kommen ihr die unheilvollen Gedanken jedoch erneut in den Sinn – und schnell überträgt sich diese Stimmung nun ebenfalls auf die Personen in ihrem Umfeld, welche zwar von dem Zettel wissen, nicht aber seinen Wortlaut kennen. Gerüchte beginnen sich zu verbreiten, worauf jede Verhaltensweise unterschiedlich gedeutet wird: Unter anderem glauben die Brautjungfer etwa, Carlos hätte eine Affäre oder so – jener wiederum ist total verunsichert und reagiert ziemlich verärgert auf derartige Anschuldigungen, da er genau weiß, dass viele ihre Entscheidung für überstürzt halten und ihn stets misstrauisch beäugt haben. Zügig schaukeln sich Emotionen, Zweifel, Verdächtigungen und Vorwürfe gegenseitig hoch. Seine aufsteigende Wut nährt indessen Sam´s Angst, weshalb sie die Angelegenheit unbedingt noch in dieser Nacht geklärt haben will, bevor es auf in die Flitterwochen geht – oder wohlmöglich ganz allgemein zu spät ist…
„In Sickness and in Health“ verfügt über eine simple wie verheißungsvolle Prämisse, die man in verschiedene Richtungen hin hätte ausbauen oder sich entfalten lassen können: In erster Linie kommt einem in dieser Hinsicht unweigerlich das Thriller-Genre in den Sinn, denn die psychologischen Komponenten und Auswirkungen des Erhalts einer solchen Botschaft auf die betreffende Person sind natürlich evident und würden sich (quasi als Fundament) hervorragend zum Generieren von Suspense eignen – zumal der zeitliche Rahmen (zuerst vor der Trauung, dann der Abreise) mehr oder minder abgesteckt ist und die bis dato verbleibende Zeit jeweils kontinuierlich heruntertickt. Im Prinzip sind demnach eine Vielzahl inhaltlicher Zutaten und Voraussetzungen für eine kurzweilige wie ansprechende Episode gegeben – allerdings wird einem beim Sichten schon bald gewahr, dass das zentrale Problem letztlich eher in der handwerklichen Ausführung zu verorten ist, welcher es nur in den wenigsten Momenten gelingt, den für die gradlinige Materie eigentlich notwendigen Idealkurs zu halten. In Sachen Spannungserzeugung war Landis noch nie sonderlich kompetent, was im vorliegenden Fall (erneut) unverkennbar negativ zu Buche schlägt...
Geradezu unverhohlen ist die Absicht der Verantwortlichen auszumachen, dem Publikum in erster Linie eine Art (amüsant und clever zugleich wirkendes) Katz-und-Maus-Spiel zu präsentieren, das die mysteriöse Nachricht eingangs in Gang setzt und welches fortan von der gepaarten Paranoia der Frischvermählten angetrieben wird. Unter anderem gibt es ein sich unter den Gästen befindendes (merkwürdiges sowie sich eben solche Blicke austauschendes) Onkel-Zwillingspaar des Bräutigams, von denen einer zudem einen schleierhaften Job bei irgendeiner ominösen Regierungsbehörde ausübt, die geheimnisvolle Frau, welche das alles überhaupt auslöste und seither nicht mehr ausfindig zu machen ist, Sam´s Bruder, der weiterhin verschwunden bleibt, sowie verschiedene Fragen bezüglich der Vergangenheit des Zukünftigen, die sich nur schrittweise (im Zuge einiger „Spontan-Nachforschungen“) auftun – wie zum Beispiel, dass sich Carlos im Anschluss an den rätselhaften Tod seiner Eltern eine Weile in psychologischer Behandlung befand. Als jener dann ebenfalls von dem Zettel (aber nicht dessen Wortlaut) Wind bekommt und daraufhin selbst immer nervöser, misstrauischer und schließlich gar verärgerter wird, wittert er eine Art Verschwörung und versucht seinerseits, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen – denn ja, er trägt tatsächlich ein dunkles Geheimnis in sich…
Leider griff man bei der Ausarbeitung und Umsetzung der (zuvor erwähnten) fundamentalen sowie eigentlich recht vielversprechenden Intention jedoch auf derart abgegriffene Klischees, falsche Fährten und viel zu mühelos ersichtliche Ablenkungsmanöver zurück, dass Freunde und (ganz besonders) Kenner des Genres beim besten Willen keine Schwierigkeiten damit haben dürften, die Hintergründe mitsamt des finalen Ausgangs relativ rasch zu durchschauen – was selbstverständlich fatal ist. Davon unabhängig und unbeeinträchtigt, verleiht Maggie Lawson („Cleaner“/„Pleasantville“) der weiblichen Hauptrolle die nötige Glaubwürdigkeit und meistert vor allem die dramatischeren Anforderungen überraschend gut – nur schade, dass ihre Figur im zunehmenden Verlauf immer stärker zu nerven beginnt, woran aber eindeutig das Skript die primäre Schuld trägt, nicht etwa sie. Nichtsdestotrotz verwehrt ihr diese Gegebenheit dennoch eine Menge Sympathiepunkte, welche potentiell abzugreifen gewesen wären. Selbiges gilt übrigens auch für ihren Co-Star James Roday („Beerfest“/„Repli-Kate“) – bloß dass jener aufgrund seiner Rollenauslegung das Ziel öftermals verfehlt, da seine Darbietung zum Teil schlichtweg aufgesetzt anmutet. Entweder waren die Regie-Anweisungen in seinem Fall nicht differenziert genug – oder Roday war einfach nicht dazu in der Lage, den erforderlichen Nuancen des Parts gerecht zu werden. Ich persönlich tippe ja auf eine Kombination dieser zwei vermuteten Ursachen. Alle weiteren vor der Kamera versammelten Akteure erfüllen ihre schlichten Aufgaben ohne nennenswerte Beanstandungen: Sonja Bennet („Elegy“) und Christie Laing („Scary Movie 4“) treten als die „typischen Brautjungfer“ auf, den leicht schwerhörigen Priester mimt William B. Davis, welcher bekanntermaßen als „Cigarette Smoking Man“ in der „X-Files“-Franchise zu Kultstatus gelangte, und als schräges (eineiiges) Zwillingspaar bringt Marshall Bell („Total Recall“) seine Screen-Time solide über die Bühne, was einigermaßen vergnüglich anzusehen ist, unterm Strich allerdings nicht wirklich etwas zum Story-Kerngeschehen beiträgt.
Victor Salva´s Teleplay legt den Charakteren nicht gerade hochwertige Dialogzeilen in ihre Münder und bietet ihnen zudem nur sehr eingeschränkte Backgrounds und Entwicklungsmöglichkeiten, was angesichts des örtlichen wie zeitlichen Umfangs der Handlung (von nur wenigen Stunden an einem einzigen Schauplatz, also in und um der Kirche) aber zumindest im Ansatz durchaus nachvollziehbar und daher fast schon wieder (ausgleichend) zu entschuldigen ist. Obwohl mehrheitlich nicht umwerfend originell oder so, haben mir bestimmte hier und da eingestreute Zusätze beim Sichten fraglos einen gewissen Spaß bereitet – wie Sam´s Wunsch, die Passage „Bis dass der Tod uns scheidet“ kurzerhand aus dem Treueschwur zu streichen. Den positiven Eindrücken stehen allerdings stets irgendwelche „Unstimmigkeiten“ gegenüber, welche nicht so einfach zu übergehen sind und die Waage permanent (erneut) ausbalancieren – man nehme nur mal den Priester, der dank seiner Hörschwäche diverse Sätze seiner direkten Gesprächspartner nicht versteht, an anderer Stelle aber plötzlich entfernte Schritte und sonstige Geräusche in den alten Gemäuern zu vernehmen vermag. Was dem Werk sowie (entsprechend) der Gesamteinschätzung jedoch am meisten schadet, das sind die geballt eingesetzten „Red Herrings“: Sie dienen der Verschleierung der erst zum Schluss gelüfteten wahren Umstände, sollen den Zuschauer bis dato ablenken und seine Vermutungen in die Irre führen – nur leider ergeben die meisten dieser aus Gesprächsfetzen, Verhaltensweisen und ins Auge fallenden Details bestehenden Elemente nach dem Zurückziehen des Vorhangs bzw Preisgeben der Wahrheit am Ende kaum mehr einen Sinn…
„In Sickness and in Health“ ist ein Musterbeispiel dafür, wie man im Zuge der Präsentation eines an sich beileibe nicht unattraktiven Twists aufgrund einer falschen Vorbereitung und Annäherung alles Vorherige mit einem Mal frontal gegen die Wand fahren kann – allgemein hilft ja auch keine noch so gute Pointe, wenn der zu dieser hinführende Witz mies erzählt wird. Hier ist es ist nämlich so, dass die spezielle Wendung absolut kein Stück mit der restlichen Handlung harmoniert: Diverse Taten und Reaktionen entpuppen sich schlagartig als unlogisch, schlüssige Erklärungen bleiben fällig und simultan dazu werden ebenfalls verschiedene neue Fragen aufgeworfen. Richtig übel – und im Prinzip der Todesstoß einer ohnehin arg mäßigen Episode. Dabei ist der reine Kniff wirklich nicht der schlechteste: Er wird sogar von einer echt gelungenen Offenbarung eingeleitet – aber das fehlende Feingefühl während der kompletten Laufzeit davor wird (unsanft) mitten ins Scheinwerferlicht gezerrt, worauf man plötzlich umso deutlicher merkt, wie hoffnungslos forciert die ganze Geschichte bislang doch war. Der „Kracher“ ist allerdings, dass jeder halbwegs clevere Betrachter die Auflösung bereits innerhalb der ersten fünf Minuten an zwei unterschiedlichen Stellen förmlich auf einem Silbertablett vorgesetzt bzw angekündigt erhält! Tja, demnach dürften ja eigentlich nur solche Leute am Ende überrascht werden, die beim Schauen nicht vernünftig zugehört haben und/oder bewusst zweideutig gehaltene Grammatik nicht aus dem Stehgreif heraus als „verdächtig“ einstufen sowie im nächsten Schritt dann hinterfragen – bloß schützt selbst diese „Unwissenheit“ sie nicht vor der verärgernden Beschaffenheit des gewählten Ausklangs, welchen man zuvor auf Teufel komm raus zu vernebeln versuchte…
Das Gebotene ist zu keiner Sekunde irgendwie gruselig, kommt frei von Blut oder psychologischen Verknüpfungen daher und entbehrt jeglicher Spannung – darüber hinaus wurden die Mystery-Komponenten erschreckend einfallslos in Szene gesetzt, so dass es ihnen sowohl an Reiz als auch Nachhaltigkeit mangelt. Die (wenigen) obligatorischen „Jump Scares“ laufen ineffektiv ins Leere – und erstaunlicherweise vermochte Landis selbst aus dem nächtlichen, vornehmlich innerhalb einer dieser stimmungsvollen alten Gotteshäuser angesiedelten Setting kaum Atmosphäre herauszukitzeln: Seine Herangehensweise mutet einfach zu plump an, wie im Falle der Trauung, bei welcher der Saal viel zu dunkel ausgeleuchtet wurde, was zusätzlich auf Kosten der Glaubwürdigkeit geht. Das ständige (vordergründige) ins Bild rücken irgendwelcher religiösen Symbole und Staturen, die ja überall in der Kirche zu finden sind, wirkt schon nach wenigen Minuten ausgereizt, geht aber bis zum (bitteren) Ende hin kontinuierlich so weiter – und ein ins Übernatürliche tendierende Moment, nämlich als Sam Carlos am Altar anschaut und sich dieser vor ihren Augen bzw in ihrem Kopf in ein (CGI-) Skelett verwandelt, ist gleich auf mehreren Ebenen misslungen. Wer darauf baut, sich zumindest auf den vom Regisseur gewohnten schwarzen Humor verlassen zu können, muss sich ebenfalls eines Besseren belehren lassen, denn die humoristischen Elemente sind zum einen recht spärlich gesät, zum anderen vermisst man bei ihnen sowohl Biss als auch eine inspirierte Einbettung in die Geschehnisse. Na ja – immerhin sind einige Momente ab und an unfreiwillig komisch…
Fazit: John Landis war bereits in seiner Position als Beteiligter an der „Masters of Horror“-Anthology (allein vom Titel ausgehend) relativ fehl am Platze – und in Gestalt seines vorliegenden Beitrags zu der „Fear Itself“-Reihe, welche ja an jene Serie anknüpfte, als diese in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr fortgeführt wurde, ist er auf diesem (eigentlich besser zu ihm passenden, weil jugendfreien) Parkett nun ebenfalls unschön gescheitert. Die Idee hinter „In Sickness and in Health“ barg durchaus eine Menge Potential in sich, keine Frage – bloß war weder die Skriptvorlage noch ihre Umsetzung letzten Endes dazu in der Lage, dieses in einem genügenden Maße anzuzapfen und umzusetzen, so dass unterm Strich schließlich nichts weiter als eine unbefriedigende wie unspannende Episode dabei herauskam, welche nach dem Preisgeben ihres „ach so großen Twists“ (besonders rückwirkend betrachtet) umso stärker verärgert…
Season 1, Episode 5: "Eater"
Regie: Stuart Gordon
Darsteller: Elisabeth Moss, Stephen R. Hart, Stephen Lee, Pablo Schreiber, Russel Hornsby, ...
In "Eater" (bzw. "Der Kannibale") – Stuart Gordon´s Beitrag zur "Fear Itself"-Anthology-Serie aus dem Jahr 2008 – spielt Elisabeth Moss eine junge Polizistin, die eines Nachts zusammen mit einigen ihrer Kollegen (u.a. Stephen Lee und Pablo Schreiber) auf einen gefährlichen Killer (Stephen R. Hart) aufpassen soll, den man "übergangsweise" in eine der Zellen ihres kleinen Reviers einschließt. Es dauert nicht lange, da beginnen "seltsame Dinge" vor sich zu gehen…
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gute
Season 1, Episode 6: "New Year´s Day"
Regie: Darren Lynn Bousman
Darsteller: Briana Evigan, Cory Monteith, Niall Matter, Zulay Henao, Shelene Yung, ...
U.a. mit einem gelungenen Twist und Briana Evigan in der Hauptrolle aufwartend, lässt sich "New Year´s Day" (bzw. "Blutiges Erwachen") – Darren Lynn Bousman´s Beitrag zur "Fear Itself"-Anthology-Serie aus dem Jahr 2008 – relativ treffend als eine Kreuzung aus "Cloverfield" und einem typischen modernen Zombie- bzw. Infizierten-Streifen beschreiben…
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gute
Season 1, Episode 7:"Community"
Regie: Mary Harron
Darsteller: Brandon Routh, Shiri Appleby, Alex Fatovich, Brooklyn Sudano, Barbara Tyson, John Billingsley, ...
„Community“, die von Regisseurin Mary Harron („American Psycho“) inszenierte siebte Folge der „Fear Itself“-Reihe aus dem Hause „NBC“, eröffnet in Gestalt einer nächtlichen Sequenz, in der ein junger Mann („Superman“ Brandon Routh) von einer Gruppe Hunde bei sich führender Männer durch einen verschneiten Wald gehetzt wird – bis ein blendend-weißes Licht ihn und seine direkte Umgebung plötzlich intensiv erhellt, (s)ein Schrei erklingt sowie eine Texttafel diese einleitenden Momente erst einmal konkret im zeitlichen Gesamtkontext verortet: Die eigentliche Haupthandlung, welche zu diesem Prolog hinführt und auf diesem Wege (durch die Vorwegnahme jener dramatischen Ereignisse) schon vorab unweigerlich mit einem unheilschwangeren Schatten versehen wurde, setzt nun im Anschluss daran fünf Monate zuvor ein…
Tracy (Shiri Appleby) und Bobby (Routh) bilden zusammen ein junges Ehepaar, das gern eine kleine Familie gründen möchte – allerdings nicht unbedingt in der lauten, dreckigen und ungemütlichen Großstadt, in welcher sie derzeitig wohnen. Besonders sie ist der Meinung, dass ihr (bislang bloß angedachtes) Kind auf jeden Fall in einer ruhigeren und angenehmeren (kurzum: besseren) Gegend aufwachsen soll. Eines Abends, im Rahmen eines Dinners mit ihren Freunden Meryl (Alex Fatovich) und Scott (Charlie Hofheimer), berichten ihnen diese von einer in sich geschlossenen kleinen Siedlung in der Vorstadt, genannt „the Commons“, deren Anwohner nach strengen Kriterien ausgewählt werden, um so ein möglichst ideales gemeinschaftliches Zusammenleben zu gewährleisten – „Picture-Perfect-Suburbia“ sozusagen, konzipiert und selektiert auf der Basis von Erfahrungswerten und demographischen Studien. Sie selbst wurden damals abgelehnt, worüber Scott inzwischen aber eigentlich recht froh ist – dennoch haben ihre grundsätzlichen Ausführungen (in Kombination mit der weniger ablehnenden Haltung Meryls) an dem Punkt bereits speziell Tracy´s Interesse derart stark geweckt, dass sie und Bobby die Wohnanlage schon bald darauf einfach mal (ganz unverbindlich) besichtigen fahren…
Die Einfamilienhäuser vor Ort stellen sich schnell als wunderschön heraus, die Anwohner treten sehr freundlich auf und die eigene kleine Infrastruktur wurde auffällig gut durchdacht – und sie scheinen zudem momentan sogar Glück zu haben, denn ein Pärchen mit Familienplänen würde sich aktuell geradezu optimal ins Konzept der Verantwortlichen einfügen, ein passendes (möbliertes) Eigenheim steht ebenfalls zum Verkauf frei, das zugehörige Finanzierungsmodell klingt verlockend sowie das im Gespräch von ihrer persönlichen Ansprechpartnerin (Barbara Tyson) allgemein Berichtete ohnehin. Bobby ist zwar leicht skeptisch – aber angesichts der herzlichen Begeisterung seiner Frau hält er sich absichtlich zurück. Nachdem sie dann tatsächlich den Zuschlag erhalten, dort einziehen und sich die ersten paar Wochen (für beide) als sehr wohltuend entpuppen, beginnen sich allerdings einige Merkwürdigkeiten zu häufen, welche insbesondere Bobby fortan zunehmend beschäftigen: Irgendwie scheint Tracy´s ausbleibende Schwangerschaft ein relativ verbreitetes Thema zu sein, alle Gebäude stellen sich als mit Kameras bestückt heraus, so dass man via TV-Gerät regelmäßig Zeuge werden kann, was in den anderen Haushalten so vor sich geht, und ihre direkten Nachbarn (John Billingsley & Bonita Friedericy) verhalten sich gelegentlich etwas seltsam – er zum Beispiel wirkt sporadisch verbittert, sie hingegen eher verängstigt. Als sich Bobby dann irgendwann auch endlich mal die Mühe macht, den gesamten anfänglich unterzeichneten Vertrag zu lesen, klären sich so einige Dinge schließlich schlagartig auf – nur nicht unbedingt beruhigend oder zum Guten...
„Community“ leidet sowohl merklich als auch hauptsächlich darunter, dass einem der generelle Aufbau und Ablauf einer Handlung wie der vorliegenden inzwischen beileibe nicht mehr unbekannt ist: Selbst wenn man auf die eingangs beschriebene Pre-Credits-Sequenz verzichtet hätte, sind einem eine Vielzahl der Motive und Elemente, welche Skript-Autor Kelly Kennemer („Music Within“) beim Verfassen seiner Vorlage in deren Ausgestaltung mit hat einfließen lassen, bereits in mehr oder minder ähnlicher Form aus diversen anderen (literarischen wie cineastischen) Werken vertraut – siehe nur mal Shirley Jackson´s 1948er Skandal-Story „the Lottery“, Ira Levin´s „the Stepford Wives“, „Population 436“ oder „the Wicker Man“, ganz zu schweigen von den vielen darüber hinaus reichenden (gängigen) „hinter der makellosen Fassade Suburbias lauert das Böse“-Geschichten. Nicht nur die prinzipielle inhaltliche Entwicklung, sondern selbst den eigentlichen Ausgang der Episode kann man sich demgemäß relativ rasch ausmalen bzw. erdenken – und Kennemer ist es leider in keiner Weise gelungen, dieser Gegebenheit effektiv entgegenzuwirken, etwa per Hinzugabe wahrhaft überraschender Wendungen oder herausragend clever ausgearbeiteter Set-Pieces…
Das vermeintlich erreichte Ziel eines sorglos-harmonischen Lebens in der Vorstadt, fernab der Gefahren, Einschränkungen und Belastungen der City, entpuppt sich nach und nach als ein wahrer Albtraum – jedenfalls sofern man nicht dazu bereit ist, die Augen vor bestimmten (vordiktierten und im Alltag auch aktiv durchgesetzten) Dingen zu verschließen, sich also mit ihnen abzufinden sowie sich fortan umfassend auf genau diese betreffenden (im Regelwerk der „Commons“ fest verankerten) Praktiken und Leitlinien einzulassen. Frühe Warnzeichen gab es einige – wie Scott´s spontanes Abraten, Bobby´s Bauchgefühl oder der perfekt ausgestattete Zustand des Hauses (der Vorbesitzer sei beruflich versetzt worden, wäre mit seiner Familie umgezogen und hätte den Großteil seiner Einrichtung zurücklassen müssen, heißt es dazu nur). Außerdem seien noch die zwischen den Zeilen herauszulesenden Informationen genannt, welche ihre Nachbarn preisgeben – seine Wortwahl und ihre Mimik verraten so einiges. Der schlimmste Fehler aber, den unsere beiden Leads begehen, ist zweifellos das Versäumen, den kompletten (im Rahmen des Kaufs aufgesetzten) Vertrag vorm Unterzeichnen vollständig zu lesen – ansonsten wären sie gewiss zügig über so manch eine Passage gestolpert, wie jene, die besagt, dass sie binnen sechs Monate ein Kind zeugen müssen, um nicht restlos alles zu verlieren. Warum ein nicht unintelligentes Pärchen (mit einem Anwalt als Kumpel) dies nicht getan hat – tja…
Entlang des Weges kommen einem (als Zuschauer) noch verschiedene ähnlich geartete Fragen in den Sinn – wie ob es wohl Zufall oder eine konkrete Intention der Gemeinschaft war, dass Tracy und Bobby erst nach mehreren Wochen herausfinden, dass alle Häuser (einschließlich Schlafzimmer) überwacht werden sowie das entsprechende Bildmaterial jedem in der Siedlung (via TV-Signal) zugänglich gemacht wird, oder warum sie nach dem Realisieren dieser Sachlage nicht augenblicklich ihre Koffer packen und verschwinden. Sollte jemand, unabhängig des Wissens, dass überall Kameras versteckt sind, dennoch einen Seitensprung wagen und dabei „in flagranti“ erwischt werden, darf der/die Betrogene seinem/ihrem untreuen Partner übrigens eine Strafe auferlegen – etwa dass sich diejenige Person (eine Schweinemaske tragend) auf den Markplatz stellen sowie von den Leuten mit Gemüse bewerfen lassen muss. Das „Kollektiv“ zählt, weshalb Privatsphäre klein geschrieben und möglichst viel öffentlich ausgebreitet wird – was den Zusammenhalt stärken soll. Aber unsere zwei Liebenden halten trotzdem tapfer weiter durch – ganz egal, dass dem Mann von nebenan (angetrunken) einige beunruhigende Worte rausrutschen und er danach etliche Tage lang verschwindet, nur um später „lobotomisiert anmutend“ wieder aufzutauchen. Erst als eine verängstigte Frau am helllichten Tage in ihrer Panik vor ein Auto läuft und alle Zeugen sofort von einem „offensichtlichen Selbstmord“ sprechen, fassen sie schließlich den Entschluss, mit Hilfe eines (Flucht-)Plans den „Ausstieg“ zu wagen bzw. diesen endlich auch aktiv anzugehen…
An jener Stelle erhält die Episode einen (schon länger notwendigen) Schub, da die „umgebende“ (jedoch bis dato überwiegend unterschwellig-verborgene) Gefahr dann auf einmal direkt an die Oberfläche tritt und zu einer konkreten Bedrohung wird: Da klar ist, dass man sie definitiv nicht so ohne weiteres ziehen lassen wird, bittet Bobby Maryl und Scott um Unterstützung, um so zumindest (der inzwischen schwangeren) Tracy einen sicheren Vorsprung zu verschaffen – leider ist seine Idee nicht ausnehmend gut durchdacht und mündet schließlich in einem Moment des Blutvergießens (die wohl beste Szene des gesamten Verlaufs) sowie in der eingangs ja (quasi als „Teaser“) vorweggenommenen Verfolgungsjagd, welche die Geschehnisse endlich mal mit solch förderlichen Eigenschaften wie Rasanz und Spannung anreichert. „Natürlich“ darf ein finaler, im vorliegenden Fall primär von zwei der beteiligten Protagonisten ausgehender Twist nicht ausbleiben, welcher allerdings (ebenso) nicht umfassend schlüssig ausgefallen ist, da einer der beiden plötzlich ganz neue Einstellungen und Charakterzüge an den Tag legt, die schlichtweg einer plausiblen Erklärung entbehren, während das Verhalten seiner Begleiterin immerhin halbwegs nachvollziehbar erscheint. In den Abspann entlassen wird man letztlich infolge eines „bitter-bösen“ Epilogs, welchen ich am Ende dieser Besprechung noch einmal kurz aufgreifen werde…
Brandon Routh („Lie to Me“) erweckte 2006 die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, als Byran Singer den im Vorfeld nahezu unbekannten Schauspieler für die Hauptrolle seiner überteuerten „Superman Returns“-Bruchlandung verpflichtete – seither hat man kaum mehr etwas von ihm gehört, was angesichts seiner eher hölzernen Darbietungskünste auch locker als „nicht weiter tragisch“ einzustufen ist. Hier tritt er (erneut) einigermaßen sympathisch, allerdings mit evidenten darstellerischen Schwächen behaftet auf – seine Dialogzeilen wirken vornehmlich leblos vorgetragen, ohne erkennbare Nuancen oder glaubwürdige Emotionen dahinter. Die anfangs nicht sonderlich ausgeprägte Chemie zwischen ihm und seiner liebenswerten Screen-Partnerin Shiri Appleby (TV´s „Roswell“/„Havoc“) verbessert sich zum Glück stetig – was ebenfalls auf ihre Performance zutrifft, denn je stärker sie gefordert wird, zum Beispiel hinsichtlich ihrer charakterlichen Ausprägungen (so einiges verändert sich, als sie tatsächlich schwanger wird), desto überzeugender agiert sie. Die Nebenrollen wurden u.a. mit Alex Fatovich („Screw Cupid“), Brooklyn Sudano („Alone in the Dark 2“), Barbara Tyson („Battle in Seattle“), John Billingsley (TV´s „Enterprise“) und Bonita Friedericy („Alien Raiders“) allesamt solide besetzt – speziell letztere drei (als „Commons“-Repräsentantin Candace sowie die nebenan wohnenden Phil und Debra) ragen aus jenen Reihen positiv erwähnbar heraus bzw. hervor.
Kelly Kennemer´s Teleplay mangelt es keinesfalls an interessanten Story-Ansätzen – wie etwa die vor dem Hintergrund heutiger Gesellschaftsausprägungen gestellte Frage danach, welchen individuellen Preis man zu zahlen bereit wäre, um in einer sicheren, geregelten und (seitens des Umfelds) angenehm gestalteten Umgebung leben zu können, fernab von Dingen wie Kriminalität, Anonymität oder diversen anderen negativen Einwirkungen – bloß reicht der (Format-bedingte) zur Verfügung stehende Rahmen (der Serie) einfach nicht aus, um genügend in die Tiefe der Materie vorzustoßen, ohne die Krimi/Thriller-Elemente der Handlung dabei nicht zu sehr an den Rand des Geschehens zu drängen. Es wird angeführt, dass die Gestaltung und Zusammensetzung der Siedlung auf akribischen Studien beruhen würde (man betrachtete dabei wohl die Erfahrungswerte verschiedenster Kulturen im Laufe der Weltgeschichte), um auf diesem Wege eine möglichst ideale Balance im täglichen Miteinander zu schaffen (Höhe des prozentualen Anteils von Single- und Familienhaushalten etc.) – wer aber nun konkret dafür verantwortlich ist oder wie sich der genaue Kontext (nicht nur in diesem Bereich) zusammensetzt, das erfahren wir leider nicht, ebenso wenig wie die Weite der involvierten Kreise (gerade über die Jahre hinweg) oder wie die „Kontrollinstanz“ denn überhaupt aufgebaut ist, welche ja „bei Bedarf“ bzw. „gesehener Notwendigkeit“ beileibe nicht zimperlich vorgeht (u.a. kommen Gehirnwäschen und Verstümmelungen offensichtlich regelmäßig zum Einsatz)…
Aufgrund einiger Zeitsprünge, welche zum Teil mehrere Wochen am Stück überbrücken, erhält die Episode zudem einen leicht fragmentarisch anmutenden Touch – im Prinzip wird einem der Inhalt in lauter dosierten Schüben präsentiert, weshalb sich sowohl die Beziehung der zwei Leads (entlang der aufgezeigten Bahnen) nicht wirklich fließend homogen zu entwickeln vermag als auch das allgemein erhoffte ungemütliche Feeling einer schleichenden (von den sie umringenden Umständen ausgehenden) Bedrohung zu keiner Zeit im ersehnten Umfang generiert werden kann. Auf Dauer erkeimt ein höchst oberflächlicher Eindruck des Gebotenen, da man dem Publikum schlichtweg zu viele Informationen verwehrt – selbst simple Fragen (wie nach Bobby´s Job) bleiben unbeantwortet. Technisch solide umgesetzt, obgleich mir persönlich die exquisite Aufnahmequalität der Überwachungskameras gegen den Strich ging, hätte ich mir insgesamt allerdings deutlich mehr von einer talentierten Filmemacherin wie Mary Harron („I shot Andy Warhol“/„the Notorious Bettie Page“) versprochen: Unterm Strich ist es ihr nicht ausreichend genug gelungen, ein effektives Maß an Suspense und Atmosphäre zu erzeugen – in Kombination mit der eher mäßigen Skript-Vorlage, welche ihr nur zur Verfügung stand, haben speziell diese Faktoren letztlich dazu geführt, dass „Fear Itself: Community“ nicht zu dem reizvollen Psycho-Thriller geworden ist, der er (rein von seinem Storyfundament ausgehend) durchaus hätte sein können. Die finale Einstellung ist übrigens die einzige, welche unweigerlich eine gewisse Reaktion beim Zuschauer auslöst – allerdings aus den absolut falschen Gründen heraus, denn jener kurze Epilog, welchen ich hier natürlich nicht im Detail preisgeben werde, erhält in erster Linie durch die Tatsache, dass „Superman“ Routh 2006 ja quasi zum Nachfolger des verunglückten Christopher Reeve wurde, einen unglaublich anstößigen Beigeschmack, der so beim besten Willen nicht hätte sein müssen …
knappe
Ist eigentlich auch bekannt, wie die neue Ausrichtung allgemein ankommt? Also bei den Zuschauern, quotentechnisch? Theoretisch sollten sie ja eigentlich sogar steigen, da ja mehr erreicht werden können ...
Danke für den Einstieg, ich warte ja noch auf die deutsche Prämereausstrahlung der zweiten Staffel ...
In diesem Sinne:
freeman
Danke für den Einstieg, ich warte ja noch auf die deutsche Prämereausstrahlung der zweiten Staffel ...
In diesem Sinne:
freeman
Nee, von den Quoten her weiß ich leider nichts. Qualitativ ist die Serie (im Durchschnitt) eher mäßig, mit einigen Spitzen nach oben und unten - wie schon "MoH" halt, nur unblutiger und weniger aufwendig. Die ganzen Rahmenbedingungen spielen hier ne echt gewichtige Rolle - also was man so angesichts der einschränkenden Faktoren rausholen kann und so. Ich bewerte auch ganz bewusst unter diesen Gesichtspunkten. In den USA ist jetzt übrigens erst einmal Olympia-Pause... ;)
Re: Fear Itself (Season 1 Sammelthread)
Die Kritik zu Darren Lynn Bousman´s Beitrag "New Year´s Day" (bzw. "Blutiges Erwachen") wurde nochmal überarbeitet und ist nun auch bei den Actionfreunden zu finden...
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