Eaten Alive - Invasion der Killer-Insekten
Originaltitel: Infested
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Josh Olson
Darsteller: Zach Galligan, Lisa Ann Hadley, Daniel Jenkins, Amy Jo Johnson, Nahanni Johnstone, Robert Duncan McNeill, Jack Mulcahy, David Packer u.a.
Ein Gedankenspiel: Ihr seid Produzent in Hollywood. Euch begegnet ein junger Kerl mit einer Vision. Einen Film will er machen. Einen Film mit Fliegen. Nein, nicht „Die Fliege“, er ist ja kein Cronenberg. Viel mehr ein Film mit vielen Fliegen! Fliegen, die Menschen in Besitz nehmen können und diese in eine Art Zombie verwandeln, die fortan nichts Besseres zu tun haben, als andere Menschen mit den Fliegen zu infizieren. Nein, ich meine nicht die Stofffliegen um den Hals ... schon echte Fliegen. Und diese Fliegen verpuffen, wenn sie mit Licht in Berührung kommen. Und sie fallen über einen Haufen Yuppievollidioten her, die’s eh nicht anders verdient haben. Ok, ich denke, ihr würdet jetzt noch etwas zweifeln, denn das klingt alles zu irre. Doch dann fällt der eine Satz, der schon so manchem Produzenten zum Verhängnis wurde: Ja, es werden Moppen zu sehen sein! Als hätte der junge Mann euch mit einem „Sesam, öffne deinen Geldbeutel“ Fluch belegt, stimmt ihr zu und der Film geht in die Produktion. Der junge Mann präsentiert den verlässlichen Zach Galligan aus Gremlins als Star und die sexy Amy Jo Johnson als Co. Star. Hm, die ist schon ein Geschoss. Und wer wollte das Power Rangers Babe nicht mal nackt sehen, immerhin soll es ja Moppen geben. Ihr fühlt euch sicher. So sicher, dass ihr das Drehbuch vom Produzentenpraktikanten gegen checken lasst und auf sein Urteil vertraut. Ok, er sieht aus wie ein Nerd, der nie vor die Tür kommt, aber der wird schon wissen, was Gewinn bringt. Auch die an Bord geholte Special Effects Firma mit ihrem vollkommen unbekannten Namen warnt euch nicht und wofür hat der Soundtrackschreiberling schon gearbeitet? Nie gehört ... Egal, es wird ja Moppen geben. Und Zombies sind auf einmal auch wieder in und irgendwie scheint’s ja auch um so was zu gehen.
Dann ist der Tag der ersten Sichtung da. Diese Premiere steigt in einem kleinen aber feinen Kino. Nur ihr und das Filmteam. Und ein paar Darsteller. Hm, ein paar Frauen des Castes sehen sehr heiß aus. Ob sie ihre Moppen zeigen? Doch „psst“, es geht los. Und dann werdet ihr des vollkommenen Scheiterns eines Filmprojektes gewahr. Der Film ist nicht dumm, er ist dümmer. Die Musik ist nicht schlecht, sie ist schlechter. Die Effekte sind nicht mies, sie sind mieser. Die Dialoge sind nicht hohl, sie sind hohler. Und die Moppen? Die sind nicht bedeckt, die sind bedeckter! Ok, ein paar gibt es, doch leider scheint sich die Besitzerin einst gegen die Schwerkraft versündigt zu haben, und diese rächt sich nun ... nicht nur an der Frau, nein auch an uns, die das sehen müssen. Alles an diesem Film ging komplett vor den Baum. Aber so richtig gründlich. Was macht ihr jetzt? Hofft ihr auf parallel produzierte Streifen, die diesen Murks irgendwie wieder ausgleichen könnten oder gebt ihr euch die Kugel, nachdem ihr den Regisseur des Streifens gerichtet habt? Ich hoffe mal mit euch, dass ihr euch nicht zu sehr auf die Moppen versteift habt und nebenher einen guten Porno habt produzieren lassen, denn sonst bleibt euch vermutlich nur noch Option B in ihrer fatalsten Konsequenz, denn mit diesem Film werdet ihr nie mehr glücklich ... und das, wo er Moppen zeigen sollte ...
Eaten Alive ist ein solches Zeugnis vollkommenen Unvermögens auf ALLEN Ebenen des Filmwerdungsprozesses. NICHTS an dem Streifen funktioniert. Beginnt er mit ein paar saftigeren Einlagen sogar noch halbwegs witzig, wird der Film von Minute zu Minute dümmer und präsentiert derartig unlogisch und bekloppt handelnde Figuren, dass man dem Film gegenüber richtiggehend aggressiv wird. Und immer wenn man glaubt, es kann nicht mehr schlimmer werden, macht es *plumps* und wir sind noch eine Niveautreppe tiefer gefallen. Es ist grandios zu sehen, wie dumm ein Film sein kann und dass es noch dümmere Leute gibt, die dafür Geld geben. Und letztendlich merkt man, dass man selber auch nicht viel besser ist, denn man schaut sich diese Scheiße ja wirklich an ... dabei könnte man so viele andere schöne Sachen machen. Zum Beispiel in der Wüste Gobi Sandkörner umstapeln oder mit dem angeschalteten Bügeleisen über das Bügelbrett fahren und Formel 1 Geräusche machen. ALLES wäre sinnvoller, als mit dieser Riesengrütze seine Zeit zu verschwenden ... Ihr wurdet gewarnt ;-)
Die deutsche uncut DVD kommt von dem Label Columbia TriStar Home Entertainment und ist ab 16 Jahren freigegeben.
In diesem Sinne:
freeman
Eaten Alive - Invasion der Killer-Insekten
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