
Original Titel: Red Heat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Walter Hill
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, James Belushi, Ed O'Ross, Peter Boyle, Gina Gershon, Laurence Fishburne
Walter Hill bekam als erster US-Amerikaner die Erlaubnis auf dem roten Platz in der damaligen Sowjetunion zu drehen. Hieraus entstand die Action-Komödie 'Red Heat', in welcher der sowjetische Polizist Ivan Danko (Arnold Schwarzenegger) Viktor Rosta (Ed O'Ross),einen Drogendealer aus seiner Heimat, aus den USA zurückführen soll. Natürlich kann dieser erstmal entkommen und tötet dabei einen amerikanischen Polizisten, zusammen mit dessen Partner Art Ridzik (James Belushi) macht sich Danko auf die Suche nach Rosta, welcher in der Sowjetunion Dankos Partner getötet hat.
Nach der Eröffnungsszene in einer Sauna oder ähnlichem, in der wohl auch eine Mister Sowjetunion Wahl stattfindet, bei der sich der Sieger sofort seinen dickbemoppten Preis aussuchen kann und einer kurzen Verfolgungsjagd zu Fuß durch Moskau, während der Rosta, wie schon erwähnt Dankos Partner tötet, verlagert sich das Geschehen in die USA. Nun wird der Film zu einem klassischen Buddy-Movie. James Belushi und Arnold Schwarzenegger hauen sich die Sprüche im Minutentakt um die Ohren, wobei hier ausnahmsweise die deutsche Synchro besser funktioniert als das Original ('Danko' – 'Gern Geschehen'). Beiden ist der Spaß an der Sache durchaus anzusehen, wobei Arnolds kaum vorhandene Mimik durchaus zu einem unterkühlten sowjetischen Polizisten passt. Auf Wunsch Walter Hills, hatte er für diesen Film einige Kilos abgespeckt um sein Gesicht kantiger wirken zu lassen. Überhaupt gehört Ivan Danko für mich zu einer der besten Rollen, die Arnold wohl je gespielt hat, es passt einfach alles. Besonders beeindruckend finde ich die Tatsache, das er für diese Rolle 3 Monate Russisch gelernt hat. Die andere Hälfte Buddy-Duos bildet James Belushi, der größtenteils für das Komödiantische verantwortlich ist. Trotzdem ist er nicht nur der lustige Sidekick, er hat ein persönliches Interesse an der Verfolgung Rostas und dieses kommt auch sehr glaubwürdig herüber. Er ist auch die treibende Kraft in der persönlichen Beziehung der Protagonisten, auch wenn er Danko zunächst eher abneigend gegenüber steht. Beiden Gegenüber steht mit Ed O'Ross ein würdiger Gegenspieler: Kalt, skrupellos, nur auf den eigenen Vorteil bedacht, schlecht rasiert, ein typischer Bad Guy eben. Die persönlichen Gründe, die er durchaus hätte, da Ivan Danko seinen Bruder erschoss, sind ihm egal, es geht ihm ums Geschäft. Hierbei sind seine (amerikanischen) Verbündeten nur Mittel zum Zweck und werden wenn es lukrativ erscheint auch gerne umgebracht. Die übrigen Schauspieler agieren durchgehend solide ohne das es Ausreißer in die eine oder andere Richtung gäbe. Erwähnenswert wäre vielleicht noch Laurence Fishburne, der im Vor- und Abspann als Larry Fishburne geführt wird. Er verkörpert James Belushis Gegenpart bei der Chicagoer Polizei: vorschriftengetreu, ruhig, nahezu unterkühlt und ziemlich offen feindselig Belushi gegenüber. Ich hab den ganzen Film gehofft, dass er von Arnie oder James Belushi eins auf die Mütze bekommt, was wohl für sein Spiel spricht.
Die Action ist gut über den Film verteilt, beschränkt sich aber bis auf eine kurze Klopperei zu Beginn auf recht kurze Shoot-Outs. Hierbei fließt dann auch einiges an Blut, da alle Beteiligten offensichtlich der Meinung sind, ein Schuss ins Herz sei nicht tödlich genug für einen Menschen und es stört auch niemanden, wenn ein Trommelrevolver mal kurz 10, 12 Schüsse raus lässt, ohne dass er nachgeladen wird. Spätestens wenn Arnie mit seiner zur Handfeuerwaffe umgebauten Fla-Kanone eine 'Transe' quer durch ein Krankenhaus schießt, schlägt das Herz des Action-Fans höher. Untermalt werden diese Szenen von passender, nett anzuhörender aber nicht wirklich als Highlight im Gedächtnis bleibender Musik. Gegen Ende wird dann noch einmal kräftig an der Actionschraube gedreht, die Verfolgungsjagd quer durch Chicago in zwei Bussen (!) ist einfach nur genial. Wenn dann Arnie und Ed O'Ross am Ende wahnsinnig schreiend aufeinander zu rasen, kann man einfach nur breit grinsend da sitzen.
Walter Hill liefert mit Red Heat eine in allen Belangen überzeugende Actionkomödie ab, die zu keiner Sekunde langweilt. Das alte Buddy-Motiv bekommt durch das Aufeinandertreffen zweier politischer Feinde eine neue Facette verpasst ohne im weiteren Verlauf ins Kitschige abzudriften (mal abgesehen von dem 'Wir sind Polizisten, keine Politiker, wir dürfen Freunde sein'- Geschwätz am Ende). Natürlich werden die Russen recht klischeehaft dargestellt, aber auf keinen Fall als den großen Klassenfeind, der sie zur damaligen Zeit trotz Annäherung wohl noch waren (kann mich da auch irren, war etwas vor meiner Zeit). Witze wie Action sind hervorragend und so sollte jeder Arnie und/oder Action-Fan Red Heat mindestens ein mal gesehen haben.


Die FSK18-DVD von Kinowelt liefert den Film in guter Bild und Tonqualität und sei jedem der sich den Film zulegen möchte ans Herz gelegt. Zumal sie überall ziemlich günstig zu haben sein sollte.
Screens liefere ich noch nach