
Original Titel: The Nature of the Beast
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Victor Salva
Darsteller: Lance Henriksen, Eric Roberts, Brion James, Frank Novak, William A. Temple, Earl Theroux, Lila Garret
Eine dunkle Nacht, ein verirrter Reisender, fragt an einer Tankstelle im Nirgendwo den Tankwart nach dem Weg. Nachdem im dieser erklärt wurde, will er sich auf den Weg machen. Beim Einstellen des Rückspiegels sieht er auf seiner Rückbank eine Gestallt. Was nun passiert dürfte jedem klar sein, der schonmal einen Horrorfilm oder vergleichbares gesehen hat.
Nach diesem sehr stimmungsvollen Auftakt und dem Vorspann, beginnt Bad Heat damit, dass der Papierwarenvertreter Jack (Lance Henriksen) am Schauplatz der vorherigen Geschehnisse vorbei fährt. Der anwesende Sheriff gibt ihm den Rat so schnell wie möglich auf den Highway zu kommen und unterwegs auf keinen Fall Anhalter mitzunehmen.
Wie nicht anders zu erwarten trifft Jack nur kurze Zeit später auf einen Solchen, den er aber gepflegt ingnoriert. Unglücklicherweise trifft er diesen Anhalter (Eric Roberts) kurze Zeit später auf der Toilette einer Raststätte wieder. Als Wiedergutmachung, dafür, Adrian, den Anhalter, nicht mitgenommen zu haben, läd er diesen zum Essen ein. Von der Kellnerin der Raststätte erfahren die Zwei, dass ein Unbekannter eine Million aus einem Mafia-Casino gestohlen hat. Adrian beginnt daraufhin die Kellnerin recht aggresiv anzubaggern, was dieser nicht unbedingt gefällt. Als Adrian mit der Kellnerin in der Küche verschwindet, unter dem Vorwand sich bei ihr entschuldigen zu wollen, nutzt Jack die Gunst des Moments und verlässt die Raststätte, um den, ihm offensichtlich nicht ganz geheueren, Anhalter hinter sich zu lassen. Zu seinem Pech, ist die Auffahrt zum Highway wegen eines Lastwagenunfalls gesperrt, durch die erzwungene Umkehr kreuzen sich die Wege von Jack und Adrian erneut und eine Odysse des Grauens beginnt...
Zu Beginn leidet die Story an einigen Logiklücken: Wie treffen sich Jack und Adrian an der Raststätte? Kein Mensch würde Stunden verweilen, oder nur Gehminuten von einer Raststätte entfernt durch die Wüste gehen und Trampen. Auch der Unfall, der das Fortkommen Jacks verhindert mutet sehr zufällig an. Doch fallen diese Ungereimtheiten beim ersten Ansehen kaum auf. Der weitere Verlauf der Handlung, nach dem zweiten persönlichen Aufeinandertreffen der Hauptfiguren ist ungemein fesselnd und auch glaubwürdig dargestellt. Adrian scheint Jack mit dem Wissen um dessen dunkles Geheimnis unter Kontrolle zu haben, was diesen in einen Konflikt bringt: Einerseits möchte er so schnell und so weit wie möglich von dem unheimlichen Tramper weg, andererseits kann er es diesem offenbar nicht erlauben sein Geheimnis auszuplaudern, was eine gewisse Kontrolle über Adrian erfordert. Dies scheint aber angesichts des eiskalten und stets beherrschten Wiedersachers als ein aussichtsloses Unterfangen.
Trotz aller Probleme, nähern sich die zwei Hauptfiguren einander nach und nach und gerade als man denkt, sie hätten es geschafft, sich mit einander zu arrangieren eskaliert die Situation aufs Neue. Diese Eskalation, gipfelt schließlich im Showdown, der mit einer der besten Szenen eingeläutet wird, die mir jetzt auf Anhieb einfallen (Stichwort: Drogencocktail).
Auch Handwerklich gibt es wenig zu meckern. Hektische Schnitte sucht man vergeblich, sie wären hier auch völlig fehl am Platz. Doch eben diese länger gefilmten Passagen passen hervorragend zu diesem Film, ohne dass sie das Tempo der Story zu sehr herunterfahren. Auch akkustisch gibt es nichts auszusetzen; die einzelnen Stücke untermahlen das Geschehen passend ohne sich allzusehr in den Vordergrund zu drängen.
Zu den Schauspielern: Hier gibt es nicht viel zu besprechen, der Film beschränkt sich im Prinzip auf zwei Figuren. Lance Henriksen gefällt als Handlungsreisender, der in eine ihm nicht ganz geheuere Situation gezwungen wird. Nervosität und auch phasenweise Angst beherrschen diesen und diese Gefühle transportiert Henriksen sehr überzeugend. Doch auch seine Wandlung gegen Ende des Films wirkt alles andere als aufgesetzt. Ihm gegenüber steht Eric Roberts als unheimlicher Anhalter und auch er bringt eine mehr als gute Leistung. Selten wirkte eine Figur allein wegen ihres Auftretens und ihrer Worte so bedrohend. Ganz klar eine der besten Performances die ich je von Eric Roberts gesehen habe. Das Zusammenwirken der Figuren veredelt das Wirken ihrer Darsteller zusätzlich. Der übrige Cast besitzt so kleine Rollen, dass es ihm nahezu unmöglich ist etwas falsch zu machen.
Was am Ende bleibt, ist ein Film der beim ersten Ansehen wirklich ungemein fesselt und an den Nerven zehrt. Leider fallen bei wiederholten Sichtungen einige logische Ungereimtheiten auf und auch der Twist zum Schluss nimmt bei vorheriger Bekanntheit einiges an Spannung aus der Geschichte. Dennoch ein (sehr) guter Film. Für Fans von Henriksen und/oder Roberts ein Muss, der Rest sollte aber auch durchaus einen Blick riskieren.

Die deutsche DVD kommt von MCP und liefert den Film ungekürzt und in einer akzeptablen Bildqualität unter dem deutschen Alternativtitel 'Bad Company'. Leider gibt es nur die deutsche Synchro.