
Original Titel: Beyond the Law
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Larry Ferguson
Darsteller: Charlie Sheen, Michael Madsen, Linda Fiorentino, Courtney B. Vance, Leon Rippy u.a.
Daniel Saxon (Charlie Sheen), ein Cop indianischer Abstammung, verliert nach einem Zwischenfall mit einem alten Indianer seinen Job. Woraufhin ihm der Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft Conroy Price (Courtney B. Vance) das Angebot macht sich als Undercover-Agent in eine Rocker-Gang einzuschleusen. Nach anfänglichem Widerwillen macht Saxon mit und lernt mit Hilfe des Mechanikers Virgil (Leon Rippy), unter dem Decknamen Sid, den Anführer der Schakale, Blood (Michael Madsen), kennen.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit, die Grundsätze hatte Daniel schon von Virgil gelernt, entwickelt sich die Aktion zu einem großen Erfolg. Der Cop sammelt Beweis um Beweis, doch währenddessen rutscht er immer tiefer in den Sumpf aus Gewalt und Drogen. Lediglich die hübsche Reporterin Renee (Linda Fiorentino) scheint noch zum realen Daniel Saxon durchzudringen. Als Daniel, in seiner Rolle als Sid, verhaftet wird, scheint er auf den rechten Weg zurück zu finden, vorher muss er aber ein dunkles Kapitel seiner Vergangenheit abschließen.


Vorneweg: Der Film beruht auf der wahren Begebenheit des Undercover-Cops Dan Black, der hier auch als Komparse agieren soll. Larry Ferguson verfasste das Drehbuch nachdem er den Artikel „Undercover Angel“ von Lawrence Linderman im Juli-Playboy des Jahres 1981 gelesen hatte.
Nichtsdestotrotz gewinnt die eigentliche Story mit Sicherheit keine Originalitätspreise. Die Geschichte des Polizisten der sich in eine Verbrecherorganisation einschleust, hat man vor und nach diesem Film zig weitere Male gesehen. Das stört mich persönlich eher weniger, könnte aber dem Einen oder Anderen sauer aufstoßen. Zumal das Erzähltempo eher gemächlich ist. Die immer mal wieder aufgegriffene Geschichte um Daniel Saxon indianische Wurzeln und die damit Verbunde Sage um den Krieger und seinen Schatten oder auch das Verhältnis zwischen Daniel und Renee bremsen die eigentliche Handlung schon ein wenig aus.
Dementsprechend dünn fallen auch die Actioneinlagen aus. Hier und da gibts mal aufs Maul, Daniel spielt mit Dynamitstangen oder kloppt sich mit Rockern in einem fahrenden Auto. Dazu kommt noch ein blutiger Einschuss (ja, einer) und das wars im Prinzip auch schon. Woher die FSK 18 Einstufung kommt ist mir ein Rätsel. Der Fokus liegt hier klar auf der erzählten Story, nicht auf der Gewalt.
Und das eben diese Geschichte nicht langweilig wird, dafür sorgen unter anderem auch die sehr guten Schauspieler. Allen voran Charlie Sheen, seine Darstellung des Daniel Saxon überzeugt auf ganzer Linie. Zunächst ohne Zugang zur Rockerszene, verfällt er dieser nach seinem ersten Aufeinandertreffen mit Blood immer mehr und scheint seine Wurzeln komplett zu vergessen, bis ihn ein dramatisches Ereignis zurück in die Realität holt. Sheen vermittelt vor allem sein persönliches Drama sehr eindringlich und wirkt zu keiner Sekunde unglaubwürdig. Ihm Gegenüber steht Michael Madsen als Blood, der Anführer der Schakale. Obwohl die gesamte Laufzeit Gefahr ausstrahlend, verkörpert er doch Werte wie Loyalität und Freundschaft. Madsen macht es dem Zuschauer leicht verständlich, warum Sheen seiner Rolle verfällt, bis er das raus lässt was man die komplette Zeit vermutete, aber nie sicher wusste. Linda Fiorentino fällt gegenüber den beiden männlichen Hauptdarstellern ein wenig ab, aber gibt Daniels Gewissen durchaus solide und darf immerhin auch mal Moppen zeigen ;) Der Rest des Casts weiß zu gefallen, und ist bis in kleinste Rollen zufriedenstellend besetzt.


Präsentiert wird 'Made of Steel' in zum Teil wirklich schönen Bildern, vor allem die Szenen wenn die Rocker auf ihren Maschinen über die Highway brettern sind schön anzuschauen. Doch hier muss man auch sagen, das weniger oft mehr gewesen wäre, mit der Zeit wird es nämlich doch ein wenig eintönig immer nur minutenlang Menschen auf Motorrädern zu sehen.
Dies wird allerdings durch die wunderbare musikalische Untermalung ein gutes Stück abgemildert. Die Rocksongs die während vielen Szenen laufen sind wirklich hervorragend ausgewählt und passen klasse auf die jeweilige Situation. John D'Andrea und Cory Lerios haben hier wirklich einen tollen Job gemacht. Den Soundtrack hätte ich gerne auf CD... Alleine wie Charlie Sheen zu Chris Reas 'Road to Hell' in seine Rockerkluft schlüpft und anschließend mit seinem Motorrad aus seinem Wohnzimmer (!) durch die Haustür fährt könnte ich mir immer wieder ansehen.
Tja, nun sollte ich wohl ein Fazit ziehen... Ich mag den Film, komme mit den durchaus vorhandenen Längen klar und sehe ihn einfach gerne an. Einer der Filme, die bei mir praktisch keine Abnutzungserscheinungen haben. Ich sehe die filmischen Schwächen durchaus und verstehe, dass es Menschen gibt, die ihn schwächer sehen.

Die deutsche DVD von Marketing-Film/Sunfilm ist mit einer FSK 18 Freigabe uncut, wobei nicht-synchronisierte Szenen mit deutschen Untertiteln versehen sind. Die Bildqualität ist nicht das gelbe vom Ei, der Sound ist ok. Des Weiteren sind ganz nette Extras dabei.
Eine deutsche Neuauflage, mit kompletter Synchro, wäre durchaus angebracht.