Musiktagebuch: gelini71

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Beitrag von gelini71 » 25.10.2009, 16:54

La Roux - La Roux

Bild

Label: Polydor
VÖ Jahr: 2009
Genre: Synthie Pop

Das wohl gefühlte 1000nste 80iger Revival der letzten Monate trägt seltsame Früchte. Eines der "seltsamsten" ist sicherlich La Roux. Nicht nur das das Debütalbum klingt als wäre es 1984 produziert worden & ist die letzten 25 Jahre im Kühlschrank vergessen worden - Nein , auch Sängerin Elly Jackson sieht mit Föhn / Gel Frisur & der bunten Kleidung aus wie ein Relikt der 80iger der man an Sylvester 89/90 vergessen hat zu sagen das die 80iger nun (endlich) vorbei sind.

Jackson & ihr (unsichbarer) Partner Ben Langmaid stehen Musikalisch ganz in der Tradition berühmter 80iger Duos wie Yazoo oder den Eurythmics. Die Synthies werden bis zum Anschlag aufgedreht , dazu gibt es Pop wie man ihn die letzten gut 20 Jahre nicht mehr gehört hat. Auffällig ist aber das viele Songs eher Midtempo mit leichter Tendenz zur Ballade sind. Wer also von dem flotten Song "Bulletproof" auf das ganze Album schließt ist auf dem falschen Dampfer.

Man sollte dem Album en paar Durchläufe gönnen , am Anfang wirkt vieles etwas halbgar. Die Songs brauchen Zeit , machen aber dann auch richtig Spaß. Die etwas schrille Stimme von Jackson ist aber dann doch nicht so Nervtötend wie Anfangs von mir befürchtet. Ein gutes Album welches etwas Anlaufzeit braucht - im direkten Vergleich gefällt mir aber Little Boots einen Tick besser.

Hörbeispiel: Bulletproof

:liquid8:
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Beitrag von urgh » 25.10.2009, 17:11

Im Gegensatz zu den echten '80ern haben Little Boots und La Roux das Problem, daß sie nach einer Lp/CD wieder in der Versenkung verschwinden.

miche
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Beitrag von gelini71 » 25.10.2009, 17:20

urgh hat geschrieben:Im Gegensatz zu den echten '80ern haben Little Boots und La Roux das Problem, daß sie nach einer Lp/CD wieder in der Versenkung verschwinden.

miche
Da könntest Du durchaus Recht haben , aber für den Moment ist das durchaus gut. Bei Little Boots denke ich mal das die länger Durchhält , bei La Roux kann ich mir nicht vorstellen das das Konzept über mehrere Alben funktioniert. Die Zukunft wird es zeigen.
Bedenke auch: Madonna wurde damals auch als Eintagsfliege gehandelt & die ist immer noch da. :wink: (Ich war übrigens auch einer davon der das geglaubt hat).
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Beitrag von deBohli » 26.10.2009, 07:40

Oha, Little Boots eine höhere Wertung als La Roux? Das hätte ich jetzt nach den gelesenen Kritiken in den Musikmagazinen nicht erwartet. Aber die Alben scheinen für den Popliebhaber ja beide lohnenswert zu sein.

Die Stimme von Jackson ist für mich auch noch eher eine Hemmschwelle, allerdings gewinnt ja niemand der nicht wagt oder?
Ich denke zumindest Little Boots findet sehr bald den Weg in meine Sammlung.
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Beitrag von gelini71 » 26.10.2009, 18:28

Beide Alben sind im Grunde gleich gut - Little Boots gefällt mir halt einen Tick besser , die Songs haben einen etwas besseren Ohrwurmcharakter.

Die Stimme von La Roux hält sich wirklich in erträglichen Grenzen - ich habe mit schlimmeren gerechnet aber bei den meisten Songs hält sie sich angenehm zurück , zumal wie gesagt viele Songs eher Midtempo sind.
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Beitrag von gelini71 » 04.11.2009, 11:34

Propaganda - A secret Wish

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Label: ZTT
VÖ Jahr: 1985
Genre: Synthie Pop

Mit dem Absterben der NDW wurde es für Deutsche Künstler sehr sehr schwer ihre Musik zu präsentieren. Wer Deutsch sang war direkt im aus - Deutsch war die Sprache des Schlagers. Wer als Deutscher Künstler Erfolg haben wollte mußte alles Deutsche verdrängen , die Worte "Internationaler Standart" sowie "Internationale Verwertbarkeit" wurden alltäglich in der Szene - wenn man als Konsument sagte "das klingt gar nicht Deutsch" hatte man Erfolg. Traurig aber leider wahr. Propaganda aus Düsseldorf machten daraus das beste - sie zogen nach England , hatten ein Englisches Managment & Plattenfirma & wurden von Stephen Lipson (und ein klein wenig von Trevor Horn) produziert. Hier war also nur noch der Pass Deutsch.

Das Debütalbum "A secret Wish" erschien nach über einem Jahr nachdem man mit "Dr Mabuse" einen Überraschungshit landen konnte. Musikalisch gab es der für die damalige Zeit üblichen Synthiepop mit dicken großen Soundlandschaften , die Streckenweise einem kalt den Rücken runterlaufen können. Aber sie beherschen auch die leisen Töne wie bei "A dream within a dream" , der das Album eröffnet & durch seine Länge (8 Minuten) schon etwas aus dem Rahmen fällt.

Ein Album welches man auch heute noch ohne großes schlechtes Gewissen hören kann , von der Produktion natürlich über jeden Zweifel erhaben - hier sitzt jeder Ton am richtigen Platz & laut aufdrehen macht natürlich Spaß. Über die Stimme von Sängerin Claudia Brücken müß man sich selber eine Meinung bilden , da sehr Gewöhnungsbedürftig & recht eigen. Einziger Kritikpunkt ist die etwas komische Songreihenfolge sowie die Tatsache das die CD Neuauflage nur die kurze Version von "Dr. Mabuse" beinhaltet. Ansonsten ein Album welches in jede 80iger Sammlung nicht fehlen darf.

Hörbeispiel: P-Machinery

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Beitrag von gelini71 » 12.11.2009, 17:53

Annie Mac - Annie Mac presents...

Bild

Label: Island
VÖ Jahr: 2009
Genre: DJ Mix

ENDLICH !!! Endlich ein DJ Mix der mal aus dem üblichen 08/15 Schema der DJ Mixe auf CD ausbricht. Hier gibt es endlich mal was neues , frisches , anderes. Annie Mac wird in UK als der nächste große DJ Name gehandelt. Ich sage es direkt: Dieses Phänomen wird auch nur auf UK beschränkt bleiben , denn das was Annie Mac hier auf 2 CDs durchzieht ist für Deutsches Schubladendenken viel zu kompliziert.

Die Musikalische Reise beginnt mit Drum´n`Bass , House von Disco mit Klassisch , 80´s Retro Sound , etwas Electro & dazu noch Big Beat , Dancehall & jede Menge Rave. Und das beste: Das alles ist erst einmal die erste CD ! Kaum hat man sich an einen Sound gewöhnt kommt schon der nächste Bruch. Wer meint das hier ein einziger Sound Stundenlang breitgetretten wird ist auf der falschen Party. Annie Mac liebt Abwechslung. Das mag für Deutsche Ohren unglaublich schräg klingen , funktioniert aber hier bestens.

Auf CD 2 läßt es die Dame deutlich ruhiger angehen - Home Listening Sound der wiederum weit entfernt von irgendwelchen Ambient Wabberflächen entfernt ist. Stattdessen viel Indie Pop der ruhigen Sorte , der von meiner Seite aus ruhig hätte noch ein paar Stunden weitergehen könnte.

Kurzum: Für mich einer der besten DJ Mixe des Jahres 2009. Endlich mal was neues , kein 08/15 Einheitbrei. Ein DJ Mix so wie er sein soll: Mit neuen Sounds die packend zusammengestellt worden sind. Man sollte allerdings schon ein Fan von UK als solches sein , denn das hier ist extremster UK Sound. Mir gefällt es - darauf ein kräftiges "Whoop Whoop".

Leider kein Hörbeispiel möglich
Annie Mac Webseite mit Trackliste zur CD

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Beitrag von gelini71 » 15.11.2009, 18:05

Yello - Solid Pleasure

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Label: Ralph Records (Erstveröffentlichung) / Vertico
VÖ Jahr: 1980
Genre: Electronica / Experimental

Bis 1980 war die Welt noch in Ordnung. Dachte man an die Schweiz so gab es da Berge , Uhren , Banken , Schokolade & Heidi. Man hatte das Vorurteil das der Schweizer an sich etwas langweillig ist , gar spießig & immer etwas langsam. Tja - dann tauchten auf einmal Carlos Peron , Boris Blank & Dieter Meier auf & alle Vorurteile wurden über den Haufen geworfen. Als Yello (was rein gar nix mit der Farbe Gelb zu tun hat) waren die drei in den 80igern das Musikalisch Verrückteste was es in Europa gab.

Yello auf irgendeinen Stil festzulegen ist unmöglich. Die gesamte Musikwelt war für die drei eine Art Selbstbedienungsladen wo man sich nach Herzenslust bediente. Egal ob Experimentaler Ambient , Latin Sounds , Elemente aus Funk oder Rock wurden zu einem einzigartigen Gebräu vermischt. Für die breite Masse war das Anfangs dann doch etwas zuviel - weshalb das Debütalbum auch am Anfang auf dem Indielabel von the Residents rauskam & erst später an einen Major weiterverkauft wurde.

Auch knapp 30 jahre später ist das Debüt eine recht seltsame & gleichzeitig sehr fazinierende Wundertüte an Sounds. Vieles erinnert eher an Kabinettstücke als an Songs - vieles wirkt wie ein Fragment , manche "Songs" sind gerade mal 1,5 Minuten lang. Als Yelloanfänger sollte man auf keinen Fall mit dem Debüt anfangen , um sich mit der Soundwelt von Yello anzufreunden - die Gefahr das ganze als Verrückt oder gar Gaga zu finden ist recht groß. Wer Zeit & Ruhe hat wird aber mit der Zeit entdecken was für clevere Burschen die 3 Schweizer damals waren.

Die neue Remasterd Version des Album beläßt den alten Schepperklang . was durchaus positiv ist. Bei den Bonustracks gibt es u.a. die extrem rare Debütsingle "I.T. Splash" - ein Neukauf lohnt sich also auf jeden Fall.

Hörbeispiel: Bostich (1984 Version)

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Beitrag von deBohli » 16.11.2009, 20:10

Ist wirklich ein schwer zugängliches Werk, aber auch ein sehr starkes.
Sehr gut gefiel mit das wiederaufgreifen von Bostich beim neuen Album. Der Kreis schliesst sich.
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Beitrag von gelini71 » 16.11.2009, 20:48

Ich hatte damals auch so meine lieben Schwierigkeiten mit dem Album , aber mittlerweile mag ich es doch. Ist halt wirklich sehr schwer zugänglich.
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Beitrag von gelini71 » 23.11.2009, 09:44

Yello - Claro Que Si

Bild

VÖ Jahr: 1981
Label: Vertigo
Genre: Electronica / Experimental

Yellos zweiter Longplayer ist bei weiten nicht mehr ein so wildes Gebräu wie das wüste Debüt. Anstatt hier auf Teufel komm raus diverse Zitate & Elemente reinzustopfen geht es hier deutlich Strukturierter zu. Was nicht heißen soll das es nicht minder Verrückt zugeht. Vielmehr werden die Verrücktheiten in geordnete Bahnen gelenkt.

Alleine von den Arrangments ist dieses Album eine Klasse für sich - was alleine an Tempiwechseln & Ideen im 3:30 Minuten Song "the Evening´s Young" drin ist hätten andere Produzenten zu drei Titel verarbeitet. Mit "She´s got a gun" wird versucht eine Art Film Noir als Musikstück zu machen - mit Dieter Meier als Held & Erzähler in der Großstadt bei Nacht , eine Rolle in der er in Zukunft noch öfters schlüpfen wird.

Wesentlich zugänglicher als das Debüt , mit vielen starken Songs & vielen wunderbaren Ideen & obskuren Samples. Die neue CD Version behält auch wieder den alten Klang bei , als Bonus gibt es u.a. eine tolle Live Version von "She´s got a gun" (die damals als B-Seite von "Call it love" ausgewertet wurde).

Hörbeispiel: the Evening´s Young

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Beitrag von deBohli » 23.11.2009, 09:49

Klingt vielversprechend. Habe mir die CD am Samstag gekauft, konnte aber noch nicht reinhören.
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Beitrag von gelini71 » 23.11.2009, 09:53

Sag bloß Du kennst das Album noch nicht ? :shock:
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Beitrag von deBohli » 23.11.2009, 09:57

gelini71 hat geschrieben:Sag bloß Du kennst das Album noch nicht ? :shock:
:oops: Kenne auch Flag noch nicht, oder One Second, oder The Eye..
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Beitrag von gelini71 » 23.11.2009, 10:28

Hier werden so nach & nach alle Yello CDs auftauchen , "One Second" ist sehr gut , "Flag" finde ich etwas schwach & "the Eye" ist solide.
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Beitrag von gelini71 » 24.11.2009, 09:10

Yello - You gotta say yes to another excess

Bild

VÖ Jahr: 1983
Label: Vertigo
Genre: Electronica

Perfekt - mit diesem einem Wort läßt sich der dritte Longplayer von Yello zusammenfassen. Hier stimmt alles - die Ideen sind frisch (auch heute noch) , alles ist komplett gegen den Strich gebürstet , ist aber gleichzeitig weder Kopflastig noch abgehoben sondern eingängig & packend.

Egal ob der Discothekenrenner "I love you" , dessen Frauensample man nicht mehr aus dem Kopf bekommt , die Electroballade "Lost again" , Verrücktheiten wie "Pumping Velvet" , "Crash Dance" oder "No more Words" oder wenn Boris Blank den Verführer in "Swing" gibt - dieses Album ist einfach packend & perfekt. Das ideale Einsteigeralbum für Leute die sich erst einmal mit Yello beschäftigen wollen. Wer das hier mag der ist bereit für die Frühwerke.
Neben "Stella" mein persönliches Lieblingsalbum von Yello.

Bei der Neuauflage ist auch alles im grünen Bereich , nur das die 12" Version von "I love you" gekürzt wurde finde ich persönlich schade.

Hörbeispiel: I love you

:liquid10:
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Beitrag von gelini71 » 26.11.2009, 11:32

Yello - Stella

Bild

VÖ Jahr: 1985
Label: Vertigo
Genre: Electronica

Mit dem Weggang von Carlos Peron änderte sich auch die Musik von Yello - die teilweise schrägen Samples verschwanden , die Musik wurde etwas ruhiger & auch zugänglicher. "Stella" ist das was Dieter Meier immer als Soundtrack für nicht vorhandene Filme bezeichnet. In vielen Songs auf diesem Album ist Meier der Erzähler & tragische Held in einem , der seine Wünsche nicht erfüllen kann oder nicht fähig ist seine Gefühle nach einer Trennung von einer Frau zu zeigen.

Aber natürlich geht es hier immer noch durchaus schräg zu , was "Stella" zu einem sehr homogenen & spannenden Album macht. Kein Song gleicht dem anderen , gleichzeitig wird versucht alle mögliche Stile unterzubringen , sei es Rock oder Latin.

Ein perfektes Album , wenn nicht sogar ein kleines Meisterwerk. Boris Blank & Dieter Meier auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Noch nicht so Kommerz wie in den Folgejahren , gleichzeitig auch nicht so verrückt wie in den Anfangsjahren - die perfekte Mischung halt.
Schon bei seiner VÖ im Jahre 1985 war das Album ein kleines Klangwunder (selbst auf Vinyl) , die neues CD Version klingt sogar noch besser (alleine die Basslinie in "Desire" ist ein Hochgenuß). Kopfhörer auf & weg in andere Welten...

Hörbeispiel: Desire

:liquid10:
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Beitrag von gelini71 » 30.11.2009, 06:55

Yello - 1980-1985 the new Mix in one go

Bild

VÖ Jahr: 1985
Label: Vertigo
Genre: Remix Album / Best of

Ein etwas komischer Zwitter aus Remix Album & Best-of Collection. Manche Songs wurden komplett neu aufgenommen ("Daily Disco" , "the Evenings Young") , manche geremixt ("Desire" , "I love you") , dazu dann ein paar unveröffentlichte Sachen ("Tub Dub" , "Live at the Roxy") & aufgefüllt mit einigen Highlights aus den ersten 4 Alben. Das ganze zusammengerührt in eine Art Non-Stop Mix , wobei man entweder die Tracks mit Windgeräuschen miteinander verband oder aber eng aneinander geschnitten hat. Fertig ist die 65 Minuten Best-of Show.

Als solche funktioniert das ganze auch ganz gut. Zum VÖ Zeitpunkt war die CD sogar mal lange Zeit gern benutztes Demonstrationsobjekt bei HiFi Verkäufern , um den Kunden die Leistungskraft & Klangqualität der zu verkaufenden Musikanlagen zu zeigen - "Daily Disco" ist mit seinem Klangbild & den genialen Stereoeffekt dafür auch bestens geeignet.

Kein Hörbeispiel möglich

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Beitrag von urgh » 30.11.2009, 15:40

"Yello Live At The Roxy, N.Y. Dec. 83" ist eine einseitig bespielte Live EP mit einem 15 Min. Medley. Hab ich mir damals für 11 DM besorgt. Könnt ich mir bei Gelegenheit mal wieder anhören. Weiß gar ned, ob das mal als eigenständige CD erschienen ist.

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Beitrag von gelini71 » 30.11.2009, 15:45

Die einseitige Maxi habe ich auch , auf der oben genannten Cd ist ein knapp 4 Minütiger Studio Edit drauf , den finde ich sogar etwas "griffiger" als die 15 Minuten Fassung.
Die Roxy Fassung gab es sogar mal auf Cd - ist mir aber nie in die Finger gefallen:
Live at the Roxy Maxi CD (1989)
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Beitrag von gelini71 » 01.12.2009, 11:33

Yello - One Second

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VÖ Jahr: 1987
Label: Mercury
Genre: Electronica

"One Second" ist eine Art "Stella Teil 2" , von der Produktionstechnik her sogar noch ein Quantensprung besser allerdings nicht mit dem gleichen Überraschungseffekt. Selten ist auf-der-Stelle-treten schöner anzuhören gewesen wie hier. Das schöne fast romantische "Call it Love" , die Ballade "Moon on Ice" oder die Yello Version eines Hard Rock Songs in "Si Senior de Hairy Grill" - auch dieses Album ist eine Fahrt durch die seltsamsten Gelände der Musik.

Auffällig die Große Anzahl an Gastsängern - von der bereits bekannten Rush Winters über Billy MacKenzie bis hin zu Weltstar Shirley Bassey geben die Stimmen dem Album einen ganz eigenen Farbtupfer.
Ein gutes , sehr hörenswertes Album , nur leider ohne Überraschungseffekt.
Die neue Version hat als Bonus neben der wunderbaren 12" Version von "Call it Love" auch den superraren Song "Life is a Snowball" , der bis dato nur auf einer Werbe CD für die UBS Bank erhältlich war.

Hörbeispiel: Call it Love

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Beitrag von gelini71 » 02.12.2009, 14:23

Yello - Flag

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VÖ Jahr: 1988
Label: Mercury
Genre: Electronica

1988 werden Yello zu einem Kommerziellen Thema. Schuld war der Song "the Race" welches ursprünglich für zwei Schweizer Zauberer komponiert wurde (der Legende zufolge basiert der Song auf einer Sequenz von Carlos Peron , die Peron Jahre zuvor programiert hatte). Das Stück entwickelte ein Eigenleben , wurde Erkennungsmelodie der Musiksendung "Formel 1" & wurde sogar in UK ein Nummer 1 Hit. Bis heute ist "the Race" das bekannteste Yello Stück , ja schon sowas wie ein Popkulturklassiker , ein Song den wirklich jeder kennt (auch Leute die mit Yello nix zu tun haben) weil er einfach seit 20 Jahren zum Leben dazugehört.

Das dazugehörige Album "Flag" war für die Fans eine kleine Enttäuschung. War schon der Vorgänger "One Second" eher eine Blaupause vorheriger Taten ist "Flag" schon sowas wie eine Resterampe. Nix neues unter der Sonne , hier gibt es nix was Blank / Meier nicht vorher schon besser & treffender gemacht haben. Lediglich 9 Songs gab es , defacto sogar nur 7 weil es "Tied up" in drei Variationen gibt. Um die Laufzeit zu füllen wurden die meisten Songs extra lang abgemischt.

Trotzdem gibt es bei aller berechtigter Kritik auch einiges Gutes über "Flag" zu sagen. Da wäre die Ballade "Of couse I´m lying" die schlichtweg ein Traum ist. Das Hörbild "3rd of June" ist gar nicht mal so schlecht wären da nicht die gleichen Samples wie aus "Call it Love". Kitsch hoch drei gibt es bei "Blazzing Saddles" & bei "Otto die Cattania" gibt es mal was auf Italienisch. Unterm Strich alles ganz anhörbar , aber trotz allen waren Yello schon einmal viel besser , packender & vor allen treffender.
Das "Flag" damals im MusikExpress/Sounds sogar Platte des Monats wurde ist heute allerdings gar nicht mehr nachvollziehbar.

Hörbeispiel: Of couse I´m Lying

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Beitrag von gelini71 » 06.01.2010, 20:56

Frankie goes to Hollywood - Welcome to the Pleasuredome

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VÖ Jahr: 1984
Label: ZTT
Genre: Rock / Pop

Das Rezept war einfach: Man nehme eine talentierte Hungrige Band , gebe ihnen 2 hemmungslose Frontmänner die zudem Homosexuell sind (1984 noch ein leichtes Tabuthema) , baue ein paar nette Skandale , produziere das ganze auf Hochglanz - fertig ist die Pop Sensation 1984. FgtH stellte in den kurzen Jahren ihrer Existens jede Menge Rekorde auf. Die erste Single "Relax" schoß von Null auf Eins - obwohl die BBC den Song wegen Sexismus nicht spielte. Mit "Two Tribes" kickten sie sich selber von Platz Eins & auch für das Debütalbum mußte es größer & Gigantischer sein. Natürlich wurde es ein Doppelalbum. Der Titelsong mußte natürlich ein gut 15 Minütiges Monster werden mit insgesamt 4 Intros (!). Natürlich mußte hier zu jeder Sekunde auf exremste dicke Hose gemacht werden.

Trotz allem Pomp & Glitzer ist das Album immer noch ein kleines Meisterwerk. "Relax" ist die immer noch perfekteste Verbindung von Rock & Discobeat. Mit "War" gibt es wohl die beste Coverversion des bekannten Edwin Starr Titels (da konnte auch Bruce Springsteen Jahre später nix besser machen) & mit "The Power of Love" gibt es die wohl schönste Schmuseballade inklusive dicken Orchester Zuckerguß.

Natürlich ist dies zu keiner Sekunde das Werk der Band sondern tatsächlich die Musikalische Visitenkarte von Trevor Horn , dem Produzenten im Hintergrund - praktisch der Puppenspieler der Musikmarionetten. Hier wird alles was die Studiotechnik des Jahres 1984 zu bieten hatte aufgefahren & auch benutzt. Wer also wissen will warum Trevor Horn nicht nur einer der Größten Produzenten sondern auch eines der größten Popgenies ist der muß sich nur dieses Album anhören - dies allerdings möglichst laut , sonst funktioniert es nicht.

Hörbeispiel: Relax

Natürlich :liquid10:
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Beitrag von Ed Hunter » 07.01.2010, 00:03

Hey, endlich mal was, was mir auch was sagt. ;-)

"Relax" und "Power of Love" sind schon schöne Klassiker.
All we are is dust in the wind.
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Beitrag von gelini71 » 13.01.2010, 14:04

Musik DVD

Pet Shop Boys - Pop Art - the Hits

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Alle Pet Shop Boys Videoclips in Chronologisch richtiger Reihenfolge was fast 3 Stunden Spielzeit macht. Sicherlich ist nicht jeder Song Supermegagut , ebensowenig ist jeder Clip ganz große Kunst aber so versammelt fallen drei Dinge auf: 1.) die Pet Shop Boys haben eine verdammt große Menge an Evergreens & Pop Klassiker geschaffen & 2.) die Texte fallen Streckenweise doch stark aus dem Pop Einerlei mit Liebe / Triebe / Herz / Schmerz raus & 3.) die beiden haben jede Menge Humor.
Der Kracher der DVD ist der Audiokommentar von Chris & Neil - neben jeder Menge Infos (die kennen tatsächlich noch jeden Drehort der Clips) gibt es jede Menge zu lachen. Zunächst mal bei den beiden selber die ungefähr bei jeden zweiten Clip einen Lachkrampf bekommen wegen Kostüm , Frisur oder Bühnenbild. Dann wird mal der Clip als ganzes in Frage gestellt wie bei "Love comes Quickly" Sinngemäß nach circa einer Minute Schweigen:
Chris:"Kannst Du mir den Sinn von dem Clip erklären ?"
Neil: "Nö - ist Kunst !"
Oder bei "West End Girls"
Chris:"Warum bin ich eigendlich in dieser Einstellung transparent ?"
Neil: "Keine Ahnung - sieht aber cool aus"
:lol: :lol: :lol:
Schön zu hören das es noch Popstars gibt die über sich selber lachen können - schade das UTs fehen denn wenn Neil mal Anfängt zu reden kommt man kaum noch nach.

:liquid9:
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