
Originaltitel: Creepozoids
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: David DeCoteau
Darsteller: Linnea Quigley, Ken Abraham u.A.


Es ist mal wieder Endzeit angesagt. Die Menschheit hat sich ins Nirvana gebombt und nur noch 80er-Jahre-Frisuren haben den großen Knall überlebt. Willkommen in der Welt von "Creepozoids"! Wie immer durchstreift noch ein kleiner Trupp Soldatenwasauchimmers durch die abgelegenen Lagerhallen der zerstörten Erde, in diesem Fall Butch und sein Team. Selbst den Namen musste ich grad von der imdb nachschlagen, denn eigentlich setzt sich das Team eher aus "Held", "Nerd", "Kannonenfutter", "Nicht-so-recht-die-Heldin" und "Auf-gar-keinen-Fall-die-Heldin" zusammen.
Um sich vor dem radioaktiven, sauberen Niederschlag zu schützen verkriechen sich alle in einem Bunker, der, wer hätts gedacht, nicht ganz so unbelebt ist wie er schien. Geheime Experimente wurde da gemacht und auch die Logos auf den Bildschirmen verströmen trotz anderslautendem Text wenig zuversicht:

Doch die Leute nisten sich erstmal ein, um ein bisschen Sex unter der Dusche zu haben, aber als dann der Erste aus der Mannschaft anfängt zu mutieren, runiert das doch etwas die Stimmung. Spätestens beim Auftritt der Monsterratte ist der Spaß dann vorbei und es wird Panik geschoben, bevor dann auch noch Zombies, ein großes Mann-im-Kostüm-Viech und ein Monsterbaby auf unsere bedauernswerten Protagonisten losgelassen werden.


David DeCoteau ist mal wieder eingeschlagen. Der langjährige B-(oder doch eher C?)-Filmer DeCoteau liefert mit "Creepozoids" noch einen seiner früheren Filme ab, der teils wunderbares 80s-Retro-Feeling verströmt. Tausend und ein Endzeit-Klischee werden hier mit Creature-Action alla "Alien" verwoben, natürlich nicht auf dem selben inhaltlichen Level. Die Darsteller machen ihre Aufgabe zwar im Großen und Ganzen, Meister ihres Faches kann man aber natürlich nicht in so einem Schlocker erwarten. Dafür hält Screamqueen Linnea Quigley mal wieder appetitlich ihre Brüste ins Bild, der Held macht seine Aufgabe passabel, der Rest ist eh wurscht.
Sehr zahlreich wie schon angesprochen fallen da die Kreaturen-Effekte für so einen kleinen B-Film aus. Zwar ist das Niveau selten über "Halte dir das Tier an den Hals, wir aktivieren die Blutpumpe und tu mal so, als ob du herumgeschleudert wirst!", aber die Gestaltung ist generell charmant und macht Spaß. Für ernste Schocks ist der Streifen nun ja eh nicht so recht ausgelegt gewesen, weswegen man sich dann auch auf die eine oder andere, witzige Trash-Einlage freuen darf. Der Showdown mit dem Monsterbaby ist dann zum Schluss nochmal ein Riesenlacher, wen der Darsteller mit angehefteter Puppe sich minutenlang durch einen Lagerraum wirft. Laserstrahlen, Pizza-Teig-Mutationen und starre Monsterratten natürlich inklusive.
Wenn man böse sein wollte, könnte man natürlich viel Negatives über manche Logiklöcher, Schauspieler und schrottige Spezialeffekte ablassen, aber was erwartet man von einem deftigen direkt-auf-Video-Machwerk von 1987? Genau, Endzeit, schlechte Frisuren, schrottige Spezialeffekte und gute Unterhaltung.
Fazit: Spaßiger B-Film für Freunde der Endzeit als auch Hang zu mülligem Kreaturenspaß und deftiger 80s Stimmung. Nicht der Überbringer, aber ein unterhaltsamer Zeitvertreib zwischen den richtigen krassen Kloppern.

Von X-Rated ist eine schöne Hartbox mit dem ungeschnittenen Film rausgekommen. Von Bild und Ton darf man natürlich keine Blockbuster-Standards erwarten, aber für eine ordentliche Präsentation ist trotzdem gesorgt. Ein paar Extras wie Interview und Drehbuch (hehe) sind auch mit dabei. Ansonsten gibt es noch eine FSK16-Disk von der "VZ Handelsgesellschaft", die aber natürlich leider geschnitten ist, weil "Creepozoids" unverständlicherweise auf dem Index gelandet und noch nicht wieder runtergekommen ist. Und dabei gibt es manche 16er Filme heutzutage, die dann doch noch deutlich mehr absauen. Tja...
