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OT: The Chaos Factor
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000 (produziert 1999)
Regie: Terry Cunningham
Produktion: Richard Pepin & Joseph Merhi (PM Entertainment gr)
Cast: Antonio Sabato Jr., Fred Ward, Susie Park, Sean Kanan, Kelly Rutherford, R. Lee Ermey
Während einer Minenräumaktion im Grenzgebiet von Kambodscha stößt Captain Jack Point durch Zufall auf die Aufzeichnungen eines im Krieg gefallenen Gis und stößt dadurch auf ein Militärkomplott, das bis in die höchsten Kreise reicht und den Frieden auf der Welt bedrohen könnte...
Chaos Factor wurde produziert von PM Entertainment, 90er-B-Actionfreaks bekannt als die Firma, die jährlich einige Actionkracher nicht immer hochwertiger Qualität auf den Videomarkt warf, von denen der Jeff Wincott-Cop-Actioner „Last Man Standing“, „Judge Man“ und für viele Fans sicher auch der Gary Daniels-Kracher „Speed Rage“ die besten waren. Ihre Filme zeichneten sich durch eine meistens einfach gehaltene Story, Autostunts mit wild umherfliegenden Luxuskarossen und minutenlange Schießereien aus, zudem waren die Dialoge nicht immer die cleversten. ;) Nachdem ich im Internet gelesen habe, dass Pepin und Merhi ihre Firma im Jahre 2000 verkauft haben, dürfte der 1999 gedrehte „Chaos Factor“ eines der besten Vermächtnisse der Firma darstellen, die nach dem Verkauf pleite ging. Wobei zu sagen ist, dass dieses Vermächtnis – insbesondere im Vergleich zu vielen PM-Vorgängern und der hauptsächlich aus alten Pepin/Merhi-Filmen zusammenrecycelten Stunt-Action-Orgie „L. A. Heat“ rundum gelungen ist. Die Serie dürfte den Tiefpunkt der PM Entertainment darstellen, zumal hier komplette Actionszenen einfach aus alten Pepin/Merhi-Filmen herauskopiert wurden, was in meinen Augen absolut peinlich ist. Aber zurück zu „Chaos Factor“...
Der von Regisseur Terry Cunningham gedrehte Film macht vieles richtig. So gelang Cunningham, der mit John Kelly auch am Drehbuch schrieb, ein insbesondere für B-Movie-Verhältnisse sehr spannender und mit einer innovativen, schockierenden Hintergrund-Story ausgestatteter B-Actioner, der genau die Schwachpunkte früherer PM-Filme vermeidet: Es gibt keine umherfliegenden Luxuskarossen, keine minutenlangen Ballereien mit Kugelpfeifern, einfach nur grundsolide Action und eine sehr harte Story, die wenngleich streckenweise leicht konstruiert, sehr gut funktioniert und den Actionfan nicht überfordert.
Der ca. 20-minütige Vietnam-Prolog ist packend und actiongeladen, vor allem die feurigen Explosionen sind verdammt gut inszeniert. Danach wird der Film etwas ruhiger, lässt sich etwas Zeit, Charaktere und Story einzuführen, bevor er ab etwa der Hälfte des Filmes wieder Vollgas gibt und gleichzeitig seinen Plot entwirrt, bis zum explosiven Finale.
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Actionmäßig gehts also richtig ab - hierbei seien vor allem die zwei etwas längeren Autojagden genannt, von denen die erste nächtliche Auto-Hubschrauberjagd extremen Drive drauf hat und für B-Movie-Verhältnisse erstaunlich solide daherkommt. Die zweite Autojagd könnte auch ebenso gut aus einem James Bond-Film sein, rasantere und (nahezu) perfektere Action gab es im Videosektor eher selten zu sehen. Wohl auch, weil weitestgehend auf „Action aus der Dose“ verzichtet wird. Auch die kurze Jagdflieger-Sequenz (erinnerte mich an "Top Gun") kann sich sehen lassen.
Den Score steuerte Alex Wilkinson bei, der u. a. auch für "Stargate SG-1" komponierte. Besonders lobend möchte ich auch den gelungenen Titelvorspann erwähnen, der sehr innovativ und aufwändig geworden ist.
Die Besetzung spielt solide auf, Kelly Rutherford (aktuell zu sehen in der Serie „Gossip Girl“ und einigen vielleicht bekannt aus „Scream 3“) kommt dabei über eine nett gespielte, offenbar entbehrliche Nebenfigur nicht hinaus, Antonio Sabato jr. unterlässt die typischen Macho-Rambo-Allüren weitestgehend, Fred Ward gibt einen extrafiesen Bad Guy und Susie Park sorgt als Lack und Leder-Amazone in mehrfacher Hinsicht für dezent-erotischen Körpereinsatz, bei dem gekickt und auch - fast zu kurz - geliebt werden darf. ;)
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Kurzum, die Mischung aus Militärdrama, Politthriller und Actionfilm macht Spaß und rockt besser als die meisten Mega-Blockbuster der vergangenen Jahre (auch wenn manche abgesonderte Lebensweisheit und mancher Dialog etwas zuviel des Guten ist...). Wer ihn nicht kennt, sollte ihn sich ansehen, selbst wenn er B-Movies skeptisch sieht. Er könnte eine positive Überraschung erleben...
Die DVD erschien bei Splendid und ist mit einer FSK 18 versehen. Schnitte sind mir keine aufgefallen, nehme also an uncut. Leider ist das Bonusmaterial dünn, kein making of, nur einige Trailer
Bewertung: nahezu perfekt (nur leider zusammengeklaubt), bis auf einige dämliche Dialoge und Weisheiten halt...von daher...
bewertung wegen Stock footage nach unten korrigiert..
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