Six – Fortress Deadzone

Filme abseits des Actiongenres mit Actionhelden (irgendwie so in der Art).
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freeman
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Six – Fortress Deadzone

Beitrag von freeman » 08.02.2011, 08:58

Six – Fortress Deadzone

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Originaltitel: Six: The Mark Unleashed
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Kevin Downes
Darsteller: Stephen Baldwin, David A.R. White, Kevin Downes, Jeffrey Dean Morgan, Eric Roberts, Amy Moon, Troy Winbush, Coleman Luck, Sung Hi Lee u.a.

Die nahe Zukunft. Die ganze Welt beugt sich einem Kameraden, der sich selbst als großer Erlöser betitelt und die Menschheit mit implantierten Chips nach seinem Gutdünken steuert. Diese Chips erhöhen dabei nicht nur die Lebensdauer ihrer Träger, sie löschen auch nach Belieben unliebsame Gedanken und machen aus Psychopathen lammfromme Gutmenschen. Wer sich keinen Chip implantieren lassen will, lebt gefährlich. Ihm droht das Gefängnis und wenn er sich dort nicht bekehren lässt, wartet der Tod auf ihn. Einer dieser Unwilligen heißt Tom Newman und war in seinem früheren Leben mal ein Cop. Dann verweigerte er die Chipeinpflanzung und lebte fortan als Schmuggler vor sich hin. Als solcher wird er von den Cops festgesetzt und vor die Wahl gestellt: Chip oder für den Erlöser arbeiten. Die Aufgabe: Undercover in einem Gefängnis agieren und den Aufenthaltsort eines Mannes herausfinden, der es doch tatsächlich wagt, das Christentum zu verbreiten und die Leute gegen den Erlöser aufzuwiegeln. Tom willigt ein, da ihm das Christentum mindestens genauso sehr am Arsch vorbeigeht wie der Chip. Im Gefängnis angekommen lernt er schnell verschiedenste Charaktere kennen und entwickelt vollkommen unerwarteterweise einen Plan, den großen Erlöser abzusägen ...

Machen wir es kurz: Dass ich ein – gelinde gesagt – kleines Problem mit Filmen habe, die brachial frömmeln und mit religiösen Motiven überladen sind, dürfte hier im Forum allgemein bekannt sein. Dass ich dann allergisch reagiere, wenn ein Film, der auf dem Cover noch halbwegs brauchbare Knastklischees verspricht, zu einer Bibelstunde sondergleichen mutiert, die von Psalm zu Psalm bzw. von Sekunde zu Sekunde immer fanatischer anmutet, wer will es mir verdenken? Und was resultiert daraus? Genau: Die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für dieses wirklich üble Stück Zelluloidverschwendung von mir eine halbwegs faire Bewertung zu erhalten. Dabei beginnt das Ganze ja noch durchaus interessant. Gerade die Denkansätze um den Chip eröffnen eigentlich einiges an Potential für schöne Dark Future Unterhaltung. Leider wird dieses Element nur in einigen Nebensätzen erwähnt und dann vollkommen fallengelassen. Stattdessen setzt es Bibelzitat um Bibelzitat und wirklich ärgerlichste, religiös verbrämte Botschaften, die obendrein auch noch ALLE Weltreligionen zugunsten des Christentums ausblenden. Denn nur durch den Glauben an Jesus kann man totalitäre Systeme überwinden ... fundamentalistischer und verblendeter geht es eigentlich kaum noch. Und der Film entblödet sich auch noch, diese Aussage ernst zu meinen und rotzt einem Szenen vor die Füße, bei denen man aufstehen und den Fernseher eintreten möchte. Ich habe es dann dabei belassen, einfach vorzuspulen. Wie ignorant und dumm kann man als Filmemacher eigentlich sein? Und das Schönste: Am Ende ist alles so, wie es am Anfang war! Nichts hat sich verändert! Und der Grund? Mangelnder Glaube an Jesus. Da bin ich dann vollends von meinem Glauben abgefallen und tanzte nackt um die friedlich vor sich hin kokelnde DVD dieses Haufen Mistes! Da hilft es wenig, dass unser Eric Roberts in einer Art Minimalcameo als Hehler auftaucht, Stephen Baldwin sich als bibeltreuer Knastinsasse komplett zum Affen macht oder ein fleischiger, hier vollkommen fehlbesetzt wirkender Jeffrey Dean Morgan den Helden gibt - dessen Motivation und Beweggründe im Übrigen niemals einsichtig erscheinen und dessen Charakteranwandlungen vollkommen unglaubwürdig sind. Alleine seine finale Szene ist eine einzige, riesengroße Frechheit und eine Beleidigung für jeden noch halbwegs denken könnenden Zuschauer. Optisch ist das Ganze einfach nur eine peinliche Nullnummer, die restlichen Darsteller sind grottenschlecht, die Musik vollkommen für die Tonne und das dargereichte Knastsetting macht ebenfalls nix her ...

Was bleibt, ist mit religiösem Mumpitz überladener, filmischer Sondermüll! Dass es Jeffrey Dean Morgan nach diesem Film noch auf Hollywoods A-Listen geschafft hat, kommt einem mittleren Wunder gleich. Der Film ist dumm bis zum Gehtnichtmehr, megaarrogant in Bezug auf die Weltreligionen, hat die lächerlichste Knastausbruchszene aller Zeiten an Bord (man marschiert einfach durch alle Türen hindurch, warum ist da noch niemand anderes drauf gekommen?) und ...
… der Herr sprach: „Freeman, verunglimpfe nicht diesen tollen Film!“
Worauf Freeman entgegnete: „Dann versuche ich es so nett wie möglich: Dieser Film ist einfach SCHEISSE!“
Und die Gemeinde stimmt ein: „Amen ...“
:liquid0:

Die deutsche DVD kommt von Jojote Entertainment, ist mit einer absolut witzlosen FSK 18 Freigabe uncut und in den Soundeffekten herrlich asynchron.

In diesem Sinne:
freeman
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Cinefreak
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Beitrag von Cinefreak » 08.02.2011, 09:26

da habe ich ja wieder ein wunderprächtiges Wunderwerk nicht gekannt...freemans Reviews fetzen aber wie so oft :wink:
und vermutlich würden wir bei dem Film - äh ich meine Zelluloidgüllestoff, wenn ich mir das Review so überfliege - wohl sogar mal d`accord gehen tun :wink:
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Beitrag von StS » 08.02.2011, 09:36

Den Film hatte ich bisher immer bewusst ignoriert. Hab nämlich auch so meine Probleme mit Werken, die aus religiösen Produktionsschmieden stammen... :wink:

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Beitrag von Seemi » 08.02.2011, 09:37

May God strike me dead!
Immer schön zu sehen, dass nicht nur ich zuviel schlechte Filme schau. :lol:
Wobei ich den Stinker auch nicht kenne.
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