the Caller

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the Caller

Beitrag von StS » 05.03.2012, 20:06

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Originaltitel: the Caller
Herstellungsland: GB - Puerto Rico
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Matthew Parkhill
Darsteller: Rachelle Lefevre, Lorna Raver, Stephen Moyer, Luis Guzmán, Ed Quinn, ...

Trailer:
http://www.imdb.com/video/imdb/vi436444185/


Bei Matthew Parkhill´s „the Caller“ (2011) handelt es sich um einen ebenso dramatischen wie düster-stimmungsvollen kleinen Horror-Thriller, der in Puerto Rico angesiedelt daherkommt, mit Rachel Lefevre und Stephen Moyer (Victoria aus den ersten zwei Teilen der „Twilight“-Saga sowie Vampire Bill aus TV´s „True Blood“) in den Hauptrollen aufzuwarten vermag und die tragische Geschichte der frisch geschiedenen Mary erzählt, welche unmittelbar zu Beginn des Films gemeinsam mit ihrem Hund in ein „betagtes“ (sich aber dennoch in einem passablen Zustand befindendes) Appartement zieht, nachdem sowohl einige eher unschöne Ehejahre mit ihrem launisch-bedrohlichen Gatten Steven (Ed Quinn) als auch das daran anschließende Scheidungsverfahren aus ihr eine nervlich relativ angeschlagene Person gemacht haben. Unabhängig dieses mutigen Schrittes sind ihre Aussichten auf einen „wohltuenden Neubeginn“ nichtsdestotrotz getrübt: Vorrangig liegt das an Steven´s Weigerung, diese Entwicklung der Dinge einzusehen bzw. zuzulassen – weshalb er sie auch weiterhin regelmäßig (ohne Beachtung einer vorhanden einstweiligen Verfügung) aufsucht, beobachtet, stalkt sowie auf unterschiedliche Weise einem konstanten psychischen Druck aussetzt…

Obgleich zunehmend von paranoiden Angstattacken heimgesucht, bemüht sich Mary redlich, wieder in ein von ihr kontrolliertes Leben zurück zu finden – und so kümmert sie sich u.a. um den kleinen Garten vorm Gebäude, freundet sich dabei mit dem netten Nachbarn George (Luis Guzmán) an und besucht zudem einen Kurs am örtlichen College, in dessen Rahmen sie (obendrein) den sympathischen Dozenten John (Moyer) kennen lernt. In ihrer aktuellen Lage und Verfassung scheint „seine ganze Wesensart“ genau richtig für sie zu sein – zumal er ihr (auf Anhieb) selbst Steven gegenüber zur Seite steht. Parallel dazu erhält sie fortan des Öfteren allerdings auch Anrufe einer älteren Dame namens Rose (Lorna Raver) auf dem Telefon in ihrer Wohnung: Eingangs geht Mary noch von einer irrtümlich gewählten Nummer aus – doch je weiter sie von ihr in einzelne Gespräche verwickelt wird, desto mysteriöser fängt sich die Situation zu entfalten an. Es ist nämlich so, dass Rose schon bald (u.a.) behauptet, im Jahre 1979 zu leben – und als Mary ihr das nicht zu glauben bereit ist, kommt es im Folgenden plötzlich (offenbar) zu gewissen Handlungen in der Vergangenheit, die postwendend zu speziellen Veränderungen der Gegenwart führen sowie zugleich eine fatale (sich kontinuierlich zuspitzende) Ereigniskette in Gang setzen…

„the Caller“ ist ein mehrschichtiges, vergleichsweise ruhig daherkommendes Werk, das genau aus diesen Gründen mit Sicherheit nicht bei jedem Zuschauer einen optimalen Anklang finden dürfte. Mit der nötigen Sorgfalt und Zeit wird Mary im ersten Akt in die Story eingeführt – woraus eine „ersprießlich-feste Verbindung“ zwischen dem Publikum und ihr hervorgeht, die bis zum Einsetzen des Abspanns bestehen bleibt und demnach einen „Fixpunkt“ (der beständigen Art) bildet, während sich der Verlauf von einem recht realistisch anmutenden Trennungs- bzw. Scheidungs-Drama/Thriller hin zu einem übernatürlichen Horror-Streifen entwickelt. Zügig wird Mary bewusst, dass sie und Rose sich einige Gemeinsamkeiten teilen: Beide wurden von Männern schlecht behandelt, sind einsam und schätzen die Chance, mit jemandem einfach mal so über bestimmte Themen reden zu können – bloß steckt Rose noch immer in einer dysfunktionalen Beziehung fest, welche der Mary´s vorherigen keineswegs unähnlich ist, weshalb jene ihr auch den emphatischen Ratschlag gibt, in dieser Hinsicht endlich mal klar zu sich selbst zu stehen und aktiv einen konsequenten Schluss-Strich zu ziehen. Dann aber geschieht es, dass wenig später auf einmal eine Mauer einen Teil ihrer Vorratskammer abtrennt – „augenfällig“ schon vor Jahren hochgezogen, obgleich sie bis zu diesem Tage noch nie dort zu sehen war…

Im Zuge ihres nächsten Gesprächs berichtet Rose der anwachsend verunsicherten Mary (nicht ohne Stolz) von ihrer „Umsetzung“ der betreffenden Ermunterung: Statt dem untreuen Typen einfach nur den Laufpass zu geben, habe sie ihn kurzerhand getötet und seine Leiche dann im Abstellraum seines Appartements eingemauert – in welchem Mary anscheinend ja heute (über 30 Jahre später) lebt, sofern man ihren Ausführungen denn Glauben schenken mag. Plausibler klingt ihr da die Erklärung bzw. Vermutung, dass Steven irgendwie hinter all dem steckt, um sie entweder zu ihm zurück oder in den Wahnsinn zu treiben – weshalb sie Rose mit Nachdruck dazu auffordert, sie doch endlich in Frieden zu lassen. Leider aber führt dies zu einer neuerlichen Verschärfung der Lage: Die Anrufe werden immer beunruhigender, nehmen wahre Telefonterror-Ausmaße an – und bald schon muss Mary (überdies) gar feststellen, dass sich einige der „akuten Begebenheiten“ tatsächlich einer umfassenden rationalen Erklärung entziehen. Auf einzelnen ihrer Kindheitsfotos ist zum Beispiel plötzlich eine ihr unbekannte Frau im Hintergrund zu erkennen – welche bis dato definitiv noch nie mit auf den Bildern auftauchte und sich rasch als Rose entpuppt, die '79 in derselben Gegend wohnte und Mary „nun“ (dort/damals) ausfindig gemacht hat: Eine beängstigende Vorstellung Schrägstrich heikle Situation, u.a. da es ihr ja im Grunde unmöglich ist, derartige „Einwirkungen“ zu verhindern – oder...?

Die von Skriptautor Sergio Casci verfasste Geschichte ist zweifellos eine relativ reizvolle, die auf effektive Weise ein anschwellend unheilschwangeres Gefühl erzeugt – schließlich ist Mary gegenüber so mancher „Einflussnahme“ geradezu machtlos: Ihre Entscheidung, das Festnetz-Telefon einfach nicht mehr zu nutzen, führt etwa dazu, dass Rose prompt einen ihrer heutigen Freunde (von dem sie ihr mal berichtet hatte) „komplett ausradiert“ – und zwar indem sie jenen (im entsprechend jüngeren Alter) aufsucht und ermordet! Diverse Veränderungen gehen aus dieser Tat hervor, denn für alle außer Mary hat diejenige Person seither ja schlichtweg nicht mehr existiert – eine gravierende Erkenntnis, welche sie (verständlicherweise) intensiv belastet und infolge dessen (unweigerlich) dazu zwingt, erneut mit Rose in Kontakt zu treten. Wie geht man mit einem solch gestörten Menschen – unabhängig der an sich kaum zu begreifenden Natur der Umstände – bloß am besten um? Als das Erzielen eines „versöhnlichen Endes“ immer unwahrscheinlicher wird, setzt Mary dann eine Idee in die Tat um, welche ihr tatsächlich eine Möglichkeit offeriert, die Vergangenheit zu ändern und Rose dabei eventuell auch dauerhaft „aufzuhalten“ – allerdings hat sich jene derweil in die unmittelbare Nähe der jungen Mary begeben, was ein exaktes Abwägen aller Entscheidungen und Schritte erfordert…

Weitestgehende Hilflosigkeit im Angesicht einer „nur schwer zu fassenden“ Bedrohung, manipulierte Schicksale, alternative Zeitebenen, als Erwachsener mit einer früheren Form von sich selbst (im Kindesalter) sprechen zu können, zugefügte Verletzungen, die sich „Jahre später“ plötzlich in Gestalt schrecklicher Narben manifestieren: Ihres Zeichens durch die Bank weg anregende Inhalte, welche dem Publikum im Vorliegenden präsentiert werden – eingebunden in einem ebenso interessanten wie packenden Konzept, das über einige clevere Variationen einzelner Versatzstücke verschiedener vergleichbarer Streifen (mit ähnlichen Motiven) verfügt, allen voran Gregory Hoblit´s „Frequency“. Wie bei Handlungen dieser Art im Prinzip nahezu üblich, bleiben gewisse Logikschwächen jedoch nicht aus: In der Hinsicht sollte man sich selbst den Gefallen tun und das Gebotene nicht allzu streng analysieren bzw. hinterfragen – das lenkt nämlich nur ab und schmälert obendrein das generelle Sehvergnügen (mehr oder weniger). Zum Glück wird dieses eine zentrale Plot-Element ansonsten aber von einem fest in der Realität verorteten Kontext „umschlossen“: Im Verlauf nimmt die gut strukturierte sowie etliche Drama-, Thriller- und Horror-Anteile ergiebig miteinander verknüpfende Story immer mehr an Fahrt auf und wird dabei gar zunehmend düsterer – bis hin zum eher „Action-orientierten“, leider aber auch enttäuschend konventionell gestrickten Finale…

In der Hauptrolle ist die von mir stets gern erblickte Rachel Lefevre („Barney´s Version“) zu sehen, die nicht nur attraktiv ausschaut (tolle Figur, schöne Gesichtszüge, wunderbare Haare etc.), sondern hier ein weiteres Mal ihr nicht zu verachtendes darstellerisches Talent zu Schau stellt: Glaubwürdig portraitiert sie Mary mit der erforderlichen emotionalen Bandbreite, verleiht ihr ein ergiebiges (situationsbedingt ausgeprägtes) Maß an Stärke und Verletzlichkeit, sichert ihr den Sympathiezuspruch des Zuschauers und „trägt“ einen Großteil des Films allein auf ihren Schultern. Ursprünglich sollte der Part übrigens an die im Dezember 2009 verstorbene Brittany Murphy gehen. Im Rahmen ihrer Darbietung der fast nur übers Telefon zu hörenden Rose liefert Lorna Raver („Drag me to Hell“) indes eine erstklassige „Vocal-Performance“ ab: Auf optimale Weise erfüllt die Kombination aus ihrer Stimme und Vortragsweise den angedachten Zweck – also das Erzeugen einer creepy-beklemmenden Atmosphäre. Sowohl Stephen Moyer („Priest“) als auch Luis Guzmán („Magnolia“) spielen ihre Nebenrollen jeweils mit Charme sowie frei eines Anlasses zur Klage – wohingegen Ed Quinn (TV´s „Eureka“) ebenso „grob“ agiert wie der gewalttätige (Klischee-) Ex-Gatte Steven seitens des Drehbuchs gezeichnet wurde. Schade, dass dieser potentiell recht „belebende“ sowie außerdem ja eine weitere Parallele zwischen Mary und Rose bildende Plot-Strang derart plump und oberflächlich ausgefallen ist…

Unterschwellig baut Regisseur Matthew Parkhill („Dot the I“) bereits früh im Geschehen eine unheilvolle Basis-Stimmung auf, welche sich (fortschreitend) immer deutlicher in Richtung einer „vordergründigeren“ Suspense-Beschaffenheit entwickelt: Angefangen beim einschüchternden Verhalten Stevens und der ungewohnten neuen Umgebung, über die eigenwilligen, sich stetig zuspitzenden Anrufe auf dem alten schwarzen Apparat (inklusive Wählscheibe und klassischem Klingeln), bis hin zu den daraus resultierenden Begebenheiten á la Psychoterror und physischer Gefahr – unterstützt von einer adäquaten Musikuntermalung und angepassten Kameraarbeit ist es ihm achtbar gelungen, ein düster-kühles „Ambiente“ für die sich unüberhastet entfaltende Geschichte zu erschaffen, die einen sporadisch an gewisse Episoden der klassischen „Twlight Zone“ erinnert. Unabhängig dessen, dass man angrenzend keine Grausamkeiten zu sehen bekommt, u.a. weil auf entsprechende Aufnahmen der '79er-Storyebene verzichtet wurde, bewegen einen die damit verbundenen Schicksale dennoch – etwas, das den Film klar von dem Gros der modernen Genre-Produktionen abhebt und zudem als ein „Beleg“ für seine grundsätzliche Qualität anzusehen ist. Abschließend bleibt jetzt noch zu erwähnen, dass Puerto Rico mit einigen netten Locations aufwartet und ich mir (letztlich) doch ein etwas inspirierteres Ende gewünscht hätte – obwohl man zumindest auf den 08/15-Cliffhanger verzichtet hat, welcher nun bloß noch im Bonusmaterial der BluRay-Veröffentlichung zu finden ist…

Fazit: Bei „the Caller“ handelt es sich um einen unterhaltsamen dramatischen Low-Budget-Horror-Thriller aus dem Jahre 2011, der solide in Szene gesetzt daherkommt, eine anständige Besetzung sowie diverse unheimliche Momente vorweisen kann und insgesamt eine Menge aus seiner scheinbar „simplen“ Prämisse herauszuholen vermag. Unterm Strich verhindern zwar kleinere Unstimmigkeiten im Bereich der Logik sowie ein nicht ganz so origineller finaler Akt eine „umfassende Empfehlung“ – nichtsdestotrotz ist der Streifen alles in allem (speziell für Freunde eher ruhigerer Grusel-Kost) durchaus ein Blick wert…

knappe :liquid7:


Der Film ist u.a. in Großbritannien und Deutschland (uncut) auf DVD und BluRay zu haben...

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Beitrag von freeman » 06.03.2012, 08:33

Das klingt doch sehr brauchbar. Moyer und Rachelle Lefevre sehe ich auch noch gerne. Wird im Auge behalten!

In diesem Sinne:
freeman
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