Cost of Living
Cost of Living
Originaltitel: Cost of Living
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: BenDavid Grabinski
Darsteller: Bret Harrison, Brandon Routh, Mary Elizabeth Winstead, ...
Bei BenDavid Grabinski´s „Cost of Living“ handelt es sich um einen rund acht-minütigen Kurzfilm, der auf dem „Fantastic Fest“ des Jahres 2011 seine umjubelte Premiere feierte und sich relativ treffend als eine Action-Horror-Thriller-Buddy-Comedy umschreiben lässt. Erzählt wird die Geschichte der beiden Sicherheitsleute Silas (Brandon Routh) und Jerry (Brett Harrison), welche in einer streng geheimen Forschungs- und Versuchseinrichtung arbeiten und immer dann zum Einsatz gerufen werden, wenn „bestimmte Probleme“ mit den meist recht aggressiven Kreaturen auftreten, die im Zentrum der betreffenden Experimente stehen. Alle paar Wochen mal wieder kommt es zu eben solchen Vorfällen – wohingegen sich ihr Job ansonsten vorwiegend bloß aus ereignisloser, langweiliger Routine zusammensetzt. Aufgrund eines Systemausfalls gelingt gleich mehreren Geschöpfen an einem jener Tage (aktuell nun) die Flucht aus ihren elektronisch gesicherten Käfigen bzw. Gewahrsams-Räumlichkeiten – worauf sie sich prompt im gesamten (weitläufigen) Gebäude verteilen sowie infolge dessen für allerlei Chaos, Panik, Schrecken und Blutvergießen sorgen. Sehr zu Jerry´s Missmut, beordert man ihn und Silas ausgerechnet in einen entlegenen „Tunnelkomplex“, in welchem sie fortan den Kampf gegen die gefährlichen Viecher aufnehmen – dabei jedoch auch zunehmend angeregter u.a. über ihre derzeitigen Arbeitsbedingungen sowie generellen Zukunftsaussichten ins Grübeln und Diskutieren geraten…
Beginnend bei der direkt ins Hauptgeschehen einsteigenden Eröffnung, an die sogleich eine kurze „10 Minuten zuvor“-Rückblende anschließt, bereitet es dem geneigten Zuschauer bis hin zum Einsetzen der Schluss-Credits eine beachtliche Menge Spaß, sich „Cost of Living“ anzusehen – und das völlig unabhängig der Gegebenheit, dass man im Prinzip nie einen klaren Blick auf die angreifenden „Monster“ gewährt erhält. Allein für den Bruchteil einer Sekunde ist ein aus der Dunkelheit hervorspringendes Were-Child auszumachen – alle übrigen Wesen (wie z.B. Mogwais oder sonstige Klon-Kreaturen) bewegen sich stets außerhalb des Bildes, sind dafür aber nahezu durchweg (lautstark) zu hören und bluten obendrein auch noch verdammt ausgiebig (in ganz unterschiedlichen Farbtönen). Nicht nur in Anbetracht der eingeschränkten finanziellen Ressourcen der Produktion ist dieses „stilistische Vorgehen“ allerdings erfreulich positiv zu werten – denn auf diese Weise sahen sich die Macher geradewegs dazu gezwungen, den Charakteren ein möglichst hohes Maß an Aufmerksamkeit zu widmen. Silas und Jerry sind sympathische Typen, die ihre Arbeit gewissenhaft verrichten – so shitty diese (an sich) auch sein mag. Brandon Routh („Superman Returns“) verkörpert ersteren in allen Belangen hervorragend: Abgebrüht, knallhart, in einer akzentuiert maskulinen Tonlage sprechend, eine anhaltend ernste Miene zur Schau tragend sowie mit diversen coolen One-Linern „ausgestattet“. Als der etwas smartere, nachdenklichere und zukunftsorientiertere des Duos steht ihm Brett Harrison (TV´s „Reaper“) indes kontinuierlich mit Rat und Tat zur Seite: Seine Performance ist gleichermaßen prima geraten, die Chemie zwischen ihnen stimmt (ausnahmslos) perfekt…
Newcomer Grabinski´s Skript ist reich an vergnüglichen Dialogen, in denen es um solch verschiedene Themen wie Burritos (bzw. Chimichangas), die kaum zu unterscheidenden Jahreszeiten in L.A. oder einen eventuell ins Auge gefassten Wechsel an einen anderen Firmenstandort (in Nebraska) geht, an welchem ausschließlich Roboter hergestellt werden. Manierlich halten diese Gespräche das Publikum bei Laune und stärken simultan die Verbindung zu den beiden Protagonisten. Ein weiteres, zugleich Spannung und Amüsement förderndes „Mittel“ markieren die überaus sachlich (per Lautsprecher) kommunizierten, sich stetig verschlimmernden „Situations-Info-Meldungen“ des Computersystems – übrigens gesprochen von Mary Elizabeth Winstead, deren Ehemann ein Freund Grabinskis ist, welchem sie ihren „Scott Pilgrim“-Co-Star Routh im Vorfeld (damals) auch „wärmstens“ für das Projekt empfahl. Gespickt mit netten Details, wie zum Beispiel augenzwinkernde Schildertexte oder Anspielungen in Richtung großer Vorbilder – unter ihnen James Cameron´s „Aliens“, ebenso wie bestimmte Werke John Carpenters (und das nicht allein im Bereich der Tatsache, dass in denselben Korridoren wie seinerzeit „They Live“ gedreht wurde) – kommt der hochwertig arrangierte Streifen überdies mit einer energiegeladenen Atmosphäre, einem schön zügigen Tempo und einem pulsierenden Score Mark Binders daher. Ferner hat Cinematographer Morgan Susser („Hesher“) alles optisch schick bebildert (u.a. per Verwendung „RED“-Kameras mit anamorphen Linsen) und weist das Gebotene ein ungemein effektives Sound-Design auf, an welchem Ton-Techniker Binder („Paranormal Activity 1&2“/„Transformers“) ganze vier Wochen lang gearbeitet hat, während der eigentliche Dreh im Grunde bloß zirka 28 (auf zwei Tage verteilte) Stunden andauerte. In diesem Sinne ist das fertige Ergebnis durchaus als ein augenscheinlicher Beweis fürs Talent und investierte Herzblut aller Beteiligten anzusehen…
Fazit: Rundum kompetent in Szene gesetzt, bietet einem BenDavid Grabinski´s „Cost of Living“ (trotz seiner kurzen Laufzeit und vergleichsweise schlicht gestrickten Handlung) eine ansprechend ausgeprägte Form spaßig-anständiger Unterhaltung, welche u.a. mit einer reizvollen Basis-Stimmung, einem gut aufgelegten Hauptdarsteller-Gespann sowie einigen echt lässigen Konversationen aufzuwarten vermag. Darüber hinaus stehen die Chancen auf eine Fortsetzung wohl nicht gerade übel, denn am Ende des Abspanns vermeldet ein eingeblendeter Schriftzug noch folgende Sachlage bzw. Ankündigung: „Silas and Jerry might return in… Cost of Living 2: The Nebraska Clusterfuck.“
starke
Den ganzen Kurzfilm gibbet übrigens hier zu sehen:
http://vimeo.com/30995060
...und ruhig der angegebenen Bitte bzw. Empfehlung folgen: Please, play it loud.
http://vimeo.com/30995060
...und ruhig der angegebenen Bitte bzw. Empfehlung folgen: Please, play it loud.
Danke für die informative Kritik. Hab mir den Kurzfilm mal angesehen, werd es aber wohl noch ein zweites Mal tun, um all die Anspielungen zu entdecken, von denen du sprichst, die mir beim ersten Mal aber nur teilweise aufgefallen sind. Den Film sehe ich ansonsten ähnlich wie du, amüsanter Kommentar zum Horror- bzw. Action-Horror-Genre, überaus kompetent gemacht und recht witzig geschrieben. Schön auch, dass der Film vorbei ist, ehe die Idee sich tot läuft. Ich freue mich auf den Nebraska Clusterfuck, sollte er wirklich kommen. Wir wissen ja schon, gegen wen oder was sich Silas und Jerry da verteidigen müssen (wenn man die Robos denn dann zu Gesicht bekommt...).
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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