Guardians - Beschützer
Originaltitel: Zashchitniki
Herstellungsland: Russland
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Sarik Andreasyan
Darsteller: Anton Pampushnyy, Sanzhar Madiyev, Sebastien Sisak, Alina Lanina, Stanislav Shirin, Valeriya Shkirando, Vyacheslav Razbegaev, Nikolay Shestak, Vladimir Butenko u.a.
Was die Amis mit ihren Superhelden-Epen können, das kann Mütterchen Russland schon lange. Und so schickt man eine Truppe russischer Superhelden in den Ring, um einen fies mutierten Doktor einzubremsen, der Russland mit seiner Fähigkeit, jedwedes technisches Gerät beeinflussen zu können, äußerst gefährlich zu werden droht…
Zur "Guardians - Beschützer" Kritik
In diesem Sinne:
freeman
Guardians - Beschützer
Nach dem starken Opening baut der Streifen kontinuierlich ab, was vor allem an der mäßigen Schauspielerriege und etlichen sinnbefreiten Dialogen (Synchro) liegt. Während des Briefings: Haben Sie noch Fragen? Ich muss mal auf die Toilette! Sie hatten beim letzten Mal nicht genug Steine, jetzt haben wir ihnen Steine in den Anzug eingebaut. Der Bösewicht Kuratow wird indes geortet, weil er auf Facebook online war. WTF! Immerhin, die weibliche Heldin ist nicht nur optisch ein Highlight, der Score hat ein paar gute Themen und auch die VFX können durchaus überzeugen. Der Rest, inklusive der Lumpenfresse, erinnert eher an Mockbusterniveau.
Die Synchro ist eine Frechheit, der Film selber trotz viel und ordentlichen Spektakels eher langweilig. Angesichts des geringen Budgets von 5 Mill. Dollar sind Ausstattung und Effekte verdammt fett, zudem gibts auch ein paar schöne Martial-Arts-Moves. Kann den Film dennoch nicht aus der Durchschnittlichkeit ziehen, da Story und Charaktere mit formelhaft noch sehr wohlwollend beschrieben sind.
Interessant, die immer noch hohen Wertungen bei den doch recht deutlich negativen Argumentationen...
Als sorgten Marvel und DC nicht alleine schon für Verstopfung auf der Kinoleinwand, strömen jetzt auch noch die Imitatoren aus dem Ausland nach. Im Fall der russischen „Guardians“ sind pulpige TV-Formate wie „Agents Of S.H.I.E.L.D“ oder „Legends Of Tomorrow“ wohl die besseren Vergleichsobjekte, dem niedrigen Budget und der Reißbrettkonzeption zum Dank.
Dass die Charaktere in teilweise völlig absurden Dialogen miteinander kommunizieren und die Handlung mit abwegigen Schlussfolgerungen antreiben, mag teilweise der Übersetzung aus dem Russischen geschuldet sein; unter ähnlichen Problemen leiden schließlich fast alle russischen Produktionen aus dem weiteren Feld zwischen Fantasy und Science Fiction, die ins Ausland exportiert wurden. Selten jedoch klangen Konversationen so behämmert wie hier; die mehrfache Betonung von Aktivitäten bei Facebook sind nur eine Kostprobe des endlosen Kopfschüttel-Faktors der Dialogzeilen, deren befremdliche Komik durch Regiefehler wie viel zu lange Einstellungen noch unterstrichen wird – alleine in der letzten Szene könnte man zwischen dem wortlosen Blick in die Kamera und dem erlösenden Black Screen des Abspanns fast noch eine Toilettenpause einlegen.
Nur mäßig interessant gestaltet sich die Ausarbeitung der Charaktere. Mit der höflichen Kennenlern-Präsentation eines uralten Comicfilms (oder einer noch älteren Trickserie für Kinder) wird jede Figur samt ihrer Superkräfte einzeln vorgestellt. Novitäten Mangelware; die Guardians ähneln einer Mischung aus „Fantastic Four“ und „X-Men“, imitieren dabei dreisterweise sogar deren Fähigkeiten und vertrauen darauf, dass ihre Vorstellung überzeugend genug ausfällt, dass man sich für ihren Zusammenschluss interessiert. Tut man natürlich nicht. Auf der Gegnerseite das gleiche Spiel: Mickey Rourkes Rolle in „Iron Man 2“ diente offensichtlich als Vorbild für einen muskulösen, Blitze schleudernden Glatzkopf (Stanislav Shirin).
Bei der Bewertung der Spezialeffekte muss man aufgrund der preiswerten Umsetzung zwar Milde walten lassen, man kommt dennoch nicht umhin, in einigen Bereichen ihre Minderwertigkeit herauszustellen. Während Maschinen zwar glatt, aber halbwegs sauber zum Leben erweckt werden, sieht Mannbär aus, als hätte ihn ein Schwein erschaffen – Trey Parker und Matt Stone hätten ihren Spaß.
Verständlich, wenn man so etwas mit lachendem und weinendem Auge unter SchleFaZ-Gesichtspunkten zum Partyfilm erklären möchte. Wem sich eine solche Lesart nicht erschließt, der nehme bitte Abstand, denn in diesem Fall ist von den „Guardians“ nichts zu erwarten.
Als sorgten Marvel und DC nicht alleine schon für Verstopfung auf der Kinoleinwand, strömen jetzt auch noch die Imitatoren aus dem Ausland nach. Im Fall der russischen „Guardians“ sind pulpige TV-Formate wie „Agents Of S.H.I.E.L.D“ oder „Legends Of Tomorrow“ wohl die besseren Vergleichsobjekte, dem niedrigen Budget und der Reißbrettkonzeption zum Dank.
Dass die Charaktere in teilweise völlig absurden Dialogen miteinander kommunizieren und die Handlung mit abwegigen Schlussfolgerungen antreiben, mag teilweise der Übersetzung aus dem Russischen geschuldet sein; unter ähnlichen Problemen leiden schließlich fast alle russischen Produktionen aus dem weiteren Feld zwischen Fantasy und Science Fiction, die ins Ausland exportiert wurden. Selten jedoch klangen Konversationen so behämmert wie hier; die mehrfache Betonung von Aktivitäten bei Facebook sind nur eine Kostprobe des endlosen Kopfschüttel-Faktors der Dialogzeilen, deren befremdliche Komik durch Regiefehler wie viel zu lange Einstellungen noch unterstrichen wird – alleine in der letzten Szene könnte man zwischen dem wortlosen Blick in die Kamera und dem erlösenden Black Screen des Abspanns fast noch eine Toilettenpause einlegen.
Nur mäßig interessant gestaltet sich die Ausarbeitung der Charaktere. Mit der höflichen Kennenlern-Präsentation eines uralten Comicfilms (oder einer noch älteren Trickserie für Kinder) wird jede Figur samt ihrer Superkräfte einzeln vorgestellt. Novitäten Mangelware; die Guardians ähneln einer Mischung aus „Fantastic Four“ und „X-Men“, imitieren dabei dreisterweise sogar deren Fähigkeiten und vertrauen darauf, dass ihre Vorstellung überzeugend genug ausfällt, dass man sich für ihren Zusammenschluss interessiert. Tut man natürlich nicht. Auf der Gegnerseite das gleiche Spiel: Mickey Rourkes Rolle in „Iron Man 2“ diente offensichtlich als Vorbild für einen muskulösen, Blitze schleudernden Glatzkopf (Stanislav Shirin).
Bei der Bewertung der Spezialeffekte muss man aufgrund der preiswerten Umsetzung zwar Milde walten lassen, man kommt dennoch nicht umhin, in einigen Bereichen ihre Minderwertigkeit herauszustellen. Während Maschinen zwar glatt, aber halbwegs sauber zum Leben erweckt werden, sieht Mannbär aus, als hätte ihn ein Schwein erschaffen – Trey Parker und Matt Stone hätten ihren Spaß.
Verständlich, wenn man so etwas mit lachendem und weinendem Auge unter SchleFaZ-Gesichtspunkten zum Partyfilm erklären möchte. Wem sich eine solche Lesart nicht erschließt, der nehme bitte Abstand, denn in diesem Fall ist von den „Guardians“ nichts zu erwarten.
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