Red Water
Originaltitel: Red Water
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Charles Robert Carner
Darsteller: Lou Diamond Phillips, Coolio, Rob Boltin, Garth Collins, Gideon Emery, Dennis Haskins, Langley Kirkwood, Kristy Swanson, Jaimz Woolvett u.a.
John Sanders ist Charterkapitän auf einem Fluss, der mitten durch ein Naturschutzgebiet führt. Hier schlägt er sich mehr schlecht als recht durch und ist mehr als überrascht, als eine Ex von ihm auf einmal vor seiner Tür steht. Dr. Kelli Raymond arbeitet als Expertin für eine Ölfirma und prüft für diese Firma Gesteine usw. auf Hinweise, ob es in der Gegend Öl geben könnte. Lustigerweise ist sie auch genau aus diesem Grund bei John, denn ihre Firma vermutet in einem See, der mit dem Fluss verbunden ist, auf dem John herumschippert, ein Ölvorkommen ungeahnten Ausmaßes. Zudem hat sich die Firma durch die Weltgeschichte bestochen und ist nun doch tatsächlich dabei, in dem Naturschutzgebiet nach Öl zu bohren! John ist das relativ egal, sieht es bei ihm finanziell doch so mau aus, dass er einwilligt, seine Ex zu dem See zu fahren und hier OBENDREIN als Ölbohrspezi zu wirken, der er in früheren Zeiten einmal war. Ein wirklich geruhsamer Job wird das Ganze aber nicht, denn am See angekommen stößt man auf ein paar Bäddies, die in dem See nach versenkten 3 Millionen aus einem Coup suchen! Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat sich auch noch ein Bullenhai in den See verirrt und macht jeden Tauchgang zu einem echten Abenteuer, vor allem, als die Bäddies die Ölbohrer mit vorgehaltener Waffe dazu "überreden", für sie nach dem Geld zu tauchen ...
Jau, Ölbohrfirmen, Bäddies auf der Suche nach ihrer Beute, ein abgebrannter Held, ne geile Ische und ein Hai ... geht's noch kaputter? Witzigerweise funktioniert das Ganze sogar einigermaßen, so unglaublich das auch klingen mag. Zwar stehen sich vor allem im Showdown die verschiedenen Storyelemente ein wenig im Weg und türmt sich "Katastrophe" auf "Katastrophe", langweilig wird es so allerdings nie. Bevor hier jemand groß über die Logik diskutiert: Bullenhaie können wirklich im Süßwasser überleben ... Wie jetzt, das meintet ihr gar nicht mit Logik? Wie man in einem Naturschutzgebiet nach Öl bohren kann fixt euch viel mehr an? Ok, ok, ok, ihr habt ja recht ;-). Wirklich logisch ist hier eigentlich so gut wie gar nichts, doch wie gesagt, den Film hält das Storykonstrukt dennoch zusammen. Dass die Dialoge Schrott sind und sich die Figuren als lächerliche Abziehbilder vom Reißbrett entpuppen, dürfte dann auch niemanden überraschen, doch die Stärken des Filmes liegen eh ganz woanders. Sie manifestieren sich in Form des Regisseurs Charles Robert Carner, der mich zuletzt mit Breakaway massiv überraschen konnte. Denn der Mann stemmte mit den Mitteln eines TV Regisseurs (hinsichtlich Budget, Drehbuch, Darsteller) einen rundum unterhaltsamen, hochtourigen, actiontechnisch recht beeindruckenden TV-Knaller. Und so überrascht es auch nicht sonderlich, dass Red Water immer dann ordentlich rockt, wenn Carner auf die Tube drücken darf. Vor allem im bereits erwähnten, wahrlich hochtourigen Showdown wuppt er Höhepunkt um Höhepunkt, pappt ein paar dicke Explosionen dazwischen und zeigt eben Action, die man von einem Fernsehfilm niemals erwarten würde. In diesem Zusammenhang müssen unbedingt auch die Szenen mit dem Hai genannt werden, die ab und zu weniger gelungen wirken und ungefähr genauso oft verblüffend real rüberkommen. Laune machen auch ein paar wirklich gelungene Szenen in den amerikanischen Bajous, die vor Atmosphäre fast zu bersten drohen. Dem steht ein pottenlangweiliger Mittelteil und viel zu viel Gelaber im Rest des Filmes gegenüber. Vor allem pendelt Red Water zu Beginn eben leider arg unentschlossen zwischen Monster-/Sharkmovie und lächerlichem Gangsterfilm hin und her und muss ziemlich viel, relativ lächerlich verortetes Kanonenfutter lancieren. Zudem musste Carner auch noch diese dummen Werbeschwarzblenden in den Film einbauen, die ich in Filmen wirklich hasse wie die Pest. In Breakaway habe ich dazu ja bereits Einiges gesagt. Die Darsteller rangieren zwischen ordentlich und grausam schlecht. Lou Diamond Philips wirkt in seiner Hauptrolle zumindest recht engagiert und liefert einen guten Job ab. Kristy Swanson hatte bisher nur eine wirklich gute Rolle: als Playboybunny im gleichnamigen Bunnyheft. Hier wirkt sie überdies ein wenig draller und ich würde auch sagen: generalüberholter (die Lippen sind net echt, kann ich net glooben). Der Rest des Castes ist halt da, wirklich herausragen kann nur noch der ziemlich coole Oberbäddie, der allerdings darunter leidet, dass seine Figur recht unentschlossen zwischen eiskalt und charmant hin und her schwankt. Unbedingt erwähnen muss man noch den Gangsta im Paradise ... Coolio ist hier in dem Streifen so eine Art Quotenschwarzer und darf als Solcher alle Klischees erfüllen: Gülle labern, cool einen auf Macker machen, Knarre schief halten, scheiße aussehen und mit D12!!!!! T-Shirt rumrennen. Wusste gar net, dass Coolio auf Eminem abfährt, wirkt recht uncredibil
Was bleibt ist ein unter den fernsehtypischen Beschränkungen leidender, unentschlossener Filmpotpourri aus den verschiedensten Genres, mit wahrlich ordentlicher Action, einer sehr guten (für TV Verhältnisse) Optik und einem - abgesehen von dem langweiligen Mittelteil - vernünftigen Unterhaltungsgrad.
In diesem Sinne:
freeman
Red Water
Jo, aber selbst dann ist es doch für einen hippen und coolen Bad Ass wie Coolio net credibil für so ne (sehr häufig ;-) ) Weißbrotcombo zu werben ... Oder doch? Weiß ja net, wie da die Verstrickungen aussehen ... Vielleicht will Coolio ja auch das 13. D werdenStS hat geschrieben:@ freeman:
Eminem ist nicht automatisch = D12 ... oder kennst Du das eine Lied von denen etwa nicht, in dem es darum geht?
In diesem Sinne:
freeman
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