Dark Ride

Hier geht es um Serienkiller- und Slasher-Flicks.
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freeman
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Dark Ride

Beitrag von freeman » 19.03.2007, 00:40

Dark Ride

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Originaltitel: Dark Ride
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Craig Singer
Darsteller: Jamie-Lynn DiScala, Patrick Renna, David Clayton Rogers, Alex Solowitz, Andrea Bogart, Jennifer Tisdale, Chelsey Coyle, Brittney Coyle u.a.

Cathy und vier andere Jugendliche brechen in den Semesterferien gen New Orleans auf. Auf dem Weg dahin erfahren sie von der Neueröffnung eines Dark Rides (eine Art Geisterbahn), welcher vor einigen Jahren für jeglichen Publikumsverkehr geschlossen wurde. Und das nicht ohne Grund, denn ein psychopathischer Killer brachte hier zwei junge Mädchen zur Strecke und weidete sie nach allen Regeln der Kunst aus, um sie kurz darauf so zu drapieren, als seien sie eine der Attraktionen aus dem Dark Ride. Der Psychopath wanderte ein und die Geisterbahn wurde geschlossen. Die Jugendlichen beschließen nun bei Nacht in den Dark Ride einzudringen und dort zu übernachten. Blöderweise will auch der Psychopath an der Neueröffnung partizipieren und bricht darum aus seinem Verwahrungsort aus. Dass sich beide Parteien in dem Dark Ride begegnen werden, dürfte so sicher sein, wie die handelsübliche Geisterbahn ungruselig ist ...

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Dark Ride versucht gar nicht erst vorzugeben, etwas anderes zu sein als ein straighter Slasher. Es gibt keine ironischen Brüche, es wird nicht mit den Versatzstücken des Genres gespielt und man versucht auch zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Klischees zu persiflieren. Vielmehr bedient man sie, wo man nur kann und erschafft dabei sogar wirklich ein paar Szenen, die es in sich haben. Dennoch leidet Dark Ride unter einigen extremen Problemen. Das wohl Bedeutendste ist, dass Dark Ride ungelogen 60 Minuten braucht, um die lustige Hatz auf die sechs Jugendlichen (die Gruppe um Cathy nimmt noch eine überdrehte Anhalterin mit) zu eröffnen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die Beziehungsgefüge und die Dialoge zwischen den Charakteren den Film tragen. Und damit sind wir bei dem zweiten großen Problem: Die Figuren sind ein schlechter Witz!

Die Männerriege rekrutiert sich aus folgenden, "fein ziseliert gezeichneten Charakterbomben": Der eine sieht aus wie ein Primat und versprüht zugehören Charme, weshalb ihm alle Frauen einen Blasen wollen. Der Andere ist ein KOMPLETT eigenschaftsloser Bubi, der mal mit der Hauptfigur Cathy zusammen war. Der Dritte wiederum ist ein feister und fetter Filmnerd, der zu allen Lebenslagen eine filmische Entsprechung kennt und dessen Leben sich wunderbarerweise nur aus Szenen aus den ganz großen Klassikern wie Deer Hunter zusammenzusetzen scheint. Ob der junge Mann wohl abends häufiger ins Kissen weint? Ich denke fast ja. Die Frauen kommen dann NOCH schlimmer weg! Cathy war mal mit einem der Typen zusammen und sie kann Auto fahren. Ihre beste Freundin sieht niedlich aus ... und ist eben Cathys Freundin. Tja, und die Anhalterin hat schöne feste Brüste und steht auf Drogen ... Und mit diesen lausigen, sich nicht ansatzweise entwickelnden Charakteren soll man dann irgendwie mitfühlen oder es soll uns interessieren, was sie zu erzählen haben? Hallo? Dementsprechend involvierend verläuft dann auch das abschließende Gemetzel. Allerdings kann man dem Gekröse dann einen gewissen Spannungswert definitiv nicht absprechen!

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Die Ursache dafür findet man in der teils sehr engagierten Regie, die offensichtlich darum bemüht ist, soviel Atmosphäre wie möglich aus dem Schauplatz zu ziehen. Und wenn sich der Dark Ride zunächst auch als ebenso langweilig wie jede x-beliebige Geisterbahn herausstellt, sorgen hervorschnellende Geisterbahnattraktionen in dem sehr kurzweiligen und spannenden Schlussteil für ordentliche Schocks fernab bloßem Gerumpels von der Tonspur. Auch ist im letzten Abschnitt des Streifens die optische Gestaltung am besten gelungen. Die Kamera arbeitet mit einem ausgeprägten Spiel aus Licht und Schatten und taucht die Szenerien in teils fast schon expressionistisch angehauchte Lichtermeere. Die Perspektiven stimmen auch und es gibt ein paar perfide Einfälle, bei denen der Killer immer wieder einmal plötzlich neben einem der Protagonisten steht, ihm zuschaut, ihn fast berührt, aber erst deutlich später wirklich aktiv wird. Dazu nutzt man beispielsweise Stroboskoplicht, bei denen der Killer erst weit entfernt vom Protagonisten steht, plötzlich komplette Dunkelheit, ein Lichtblitz, der Killer steht neben dem Opfer, Dunkelheit, Lichtblitz und der Killer steht am gleichen Platz - vollkommen unbemerkt ... Kurzum, der Showdown macht wirklich Laune und hat wirklich den einen oder anderen Erschrecker an Bord.

Hier zieht dann auch der Gewaltlevel enorm an. Zwar durfte man im Vorfeld schon eine Ausweidungsszene beobachten (die in den Deleted Scenes noch einen ganzen Zacken derber ausfällt) und wurde einem fetten Anstaltsmitarbeiter eine Hand inklusive darin befindlicher Taschenlampe durch den feisten Wanst getrieben, doch erst im Showdown geht Dark Ride dann so richtig ab. Da erwischt es natürlich das herumsexelnde Paar als erstes (Moral, ick hör dir trapsen), wobei die Blowjob erfahrene Hauptakteurin extrem kopflos reagieren darf. Des weiteren wird ein Kopf halbiert und wird aufgespießt und in den Innereien gewühlt, bis der Arzt kommt. Das alles wird teils extrem blutig inszeniert und die Kamera hält auch recht unverkrampft drauf und dürfte eigentlich jeden Gorehound frohlocken lassen. Leider gibt es dann keinen echten Mano a Mano Schlussfight mit dem Killer und der Killer wird auch ein wenig plötzlich aus dem Spiel genommen, was im Grunde schon schade ist, da der Killer mit seiner erfreulichen Unbekümmertheit in Sachen Metzellust viel Spaß macht und verdammt kompromisslos und gnadenlos daherkommt. Auch irgendwelche humorigen Einlagen sucht man hier vergebens. Doch anstelle eines echten Showdownfights liefert man lieber einen storytechnischen Twist, der zwar funktioniert, aber nicht hätte sein müssen.

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Die Darsteller leiden dann natürlich extrem unter der lachhaften Charakterzeichnung und es gelingt eigentlich keinem so etwas wie eine funktionierende Figur zu erschaffen. Sie sind eigentlich nur Kanonenfutter. Leider ist dies dem Film selber gar nicht so bewusst, sonst hätte er schon viel eher auf das Gaspedal gedrückt und den Killer unter den uninteressanten Teens wüten lassen. Einzig Jamie-Lynn DiScala blieb mir persönlich wirklich in Erinnerung, was aber auch daran liegt, dass ich mir Dark Ride nur wegen ihr zugelegt habe und die Kleine wirklich mehr als apart finde. Leider ist sie erstaunlich wenig im Film zu sehen und wird im Mittelteil zum Beispiel schon einmal 20-30 Minuten komplett aus dem Film herausgenommen, was mich persönlich vermuten lässt, dass sie nebenher noch an einem anderen Projekt arbeitete. Diese geringe Screentime und vor allem die lausige Zeichnung ihres Charakters lässt die Süße mir nichts dir nichts zu einer Art Jennifer Love Hewitt Klon aus "I Know What You Did Last Summer" mutieren, der sie hier in manchen Panikmomenten sogar ziemlich ähnlich sieht. Schade. Zumindest bieten auch Jennifer Tisdale als Cathys beste Freundin und Andrea Bogart als Anhalterin ordentliches Eye Candy und lassen zumindest die männliche Zuschauerschaft halbwegs "befriedigt" zurück. Hier wäre aber deutlich mehr drin gewesen!

So ist Dark Ride ein alle Klischees bedienender, netter Slasher für zwischendurch, der mit seiner Kompromisslosigkeit überrascht, ordentlich Atmosphäre an Bord hat und im Showdown mehr als einmal punkten kann. Dem stehen massive Probleme wie das extrem verschleppte Tempo, die nicht vorhandene Figurenzeichnung und die teils schwachen Darstellerleistungen ebenso gegenüber wie kleinere Schwächen, wie wenn sich zum Beispiel der Steadycamkameramann mitsamt Gerätschaften dank ungünstiger Positionierung als gigantischer Schatten an einer Wand manifestieren darf.
:liquid5:

Die DVD von Sunfilm kommt mit wuchtigem Sound und feiner Bildqualität daher und bietet in den Deleted Scenes sogar alternative Todesszenen und etwas mehr Gekröse. Auch die restlichen Extras sind durchaus unterhaltsam geraten.

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 19.03.2007, 06:34

Jip, schönen Dank! :D

Allgemein kommt der Film zur Zeit nur mäßig weg, so auch hier - scheint ne "okay"-Angelegenheit zu sein. :wink:

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Beitrag von freeman » 20.03.2007, 00:26

Jo, zum Zwischendurch weggucken ister ganz okay ... keine Frage ... mir fällt gerade auf, dass die Jamie auf dem letzten meiner Screens irgendwie extrem nach Sarah Michelle Gellar ausschaut ... Krass ... Kihi ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von StS » 05.05.2007, 08:45

Nach 5 gesehenen "(8) Films to die for" nun der bislang schwächste:

Ja, die Macher waren bemüht, viel Atmo aus der Location zu pressen, und die eine Darstellerin ist mal echt süß (sieht aus wie Buffy Gellar in "the Return") ... aber ansonsten ist der Streifen vollkommen vorhersehbar (den Twist konte man im ersten Drittel locker erarhnen), lahm und rein gar nicht Spannend. Dazu noch die doofen Figuren und noch dümmeren Dialoge - die aber, zugegeben, teilweise lustig waren: Die Erzählung der Tramperin im Van ... hab mich weggeschmissen vor Lachen ... köstlich!!! :lol:

ganz knappe :liquid4:

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