Resident Evil
Hab ihn seit der Kinosichtung nicht mehr geschaut, hab außerdem nie eines der Spiele gezockt (nur mal Kumpels etwas beim Zocken zugesehen), weshalb ich nicht die Vergleiche der damals wutentbrannten Gamer-Gemeinde ziehen kann, daher hab ich den als durchaus vergnüglichen, wenn auch platten Survival-Horror-Actioner im Kopf. Andersons Regie ist durchaus stylisch, auch wenn der Mann später da noch mehr bringen sollte (siehe Teil 4 und 5), dafür ist die 1 immer noch am besten erzählt, innerhalb der Reihe. Das ist zwar immer noch weit von Creme de la Creme des Unterhaltungskinos entfernt, außerdem gibt es hier reichlich Tempo, nette Action und einige Schockeffekte.
,5 bis knappe
Resident Evil: Apocalypse
Ob es seltsame Lehren waren, welche die Macher aus der Kritik am Vorgänger (gute Action, Verbesserungspotential im Bereich der Story) zogen? Hier wird eine Ballerorgie ohne großen Spannungsaufaufbau oder einen echten Plot abgefeiert, einen derben Trashfaktor (unklar inwieweit gewollt oder nicht) gibt es oben drauf, massig dumme Sprüche ebenso. Dafür feuert das Ding aus allen Rohren, Geballer, Gekloppe, Explosionen, alles vorhanden, im Hintergrund dröhnt es dynamisch von Kapellen wie Killswitch Engage, Slipknot und Cradle of Filth, das reicht als kurzweilig-hirnloser Spaß für Zwischendurch.
Resident Evil: Extinction
Russell Mulcahy ist ein fähiger Regisseur, fähiger als Alexander Witt bei Teil 2, denn die Mischung aus Zombie-, Endzeit- und Westernmotiven bei "Resident Evil 3" weiß trotz offensichtlicher Anleihen bei "Mad Max", "Day of the Dead" und "Die Vögel" atmosphärisch zu gefallen. Schreiberisch ist das Ding geringfügig besser, fährt die Action jedoch leider zurück und haut die besten Szenen (Krähenangriff, Las-Vegas-Gehacke) schon vor dem Showdown raus, der dagegen leider abstinkt. Naja, hätte man mehr draus machen können, gerade angesichts der inszenatorischen Stärken.
,5
Resident Evil: Afterlife
Das Programm hinter "Resident Evil 4" ist fast schon faszinierend ehrlich: Anderson scheint endgültig nicht mehr zu überlegen, welche Geschichte er da erzählen könnte, sondern wie er bestimmte Szenen unterbringen kann. Stylisches Zeitlupen-Gerutsche und Geballer inmitten eines Wasserschwalls? Ein Mutant haut Wasserleitungen in einem Keller kaputt und wird in der Kampfszene weggeflintet, egal wie man das nun in die Geschichte einbaut, Hauptsache es sieht gut aus. So kommt der Film erzählerisch zwar immer wieder von Hölkzen auf Stöcksken. Durchaus ein smarter Move der Geschichte Alice von ihren Superkräften zu befreien, auch wenn sie danach noch Übermenschliches leistet, Ali Larter ist wie schon in der drei willkommene Unterstützung und nur im Showdown stinkt der Film (wie schon der Vorgänger) ab. Es ist genau der richtige Film, wenn man abends Bock auf die volle Asidröhnung hat. Slick, stylisch, laut und actionreich, wenn auch unlogisch und ohne größeren Sinn, darf auch mal sein.
Resident Evil: Retribution
Paule Anderson macht gewissermaßen da weiter, wo er mit der vier aufhörte: Wieder geht es weniger darum die Actionszenen in eine Geschichte einzupassen, sondern einen Plot um die visuellen Ideen zu stricken. Der ist hier sogar besser als bei der 4, wenngleich die konfusen ersten 20 bis 30 Minuten sauer aufstoßen, da sie erst im Nachhinein Sinn machen. Ein großer Erzähler wird er nicht mehr, als Ästhet hat er aber in "Resident Evil 5" durchaus wieder was zu vermelden, denn das Geballer und Gekloppe hat so einige Schmankerl von Feuergefechten und Verfolgungsjagden mit Zombie-Soldaten bis hin zum Nahkampf-Showdown mit diversen Teilnehmern und umfangreichem Waffenarsenal so einiges zu bieten (jawoll, endlich taugt mal wieder ein Resi-Showdown was). Nett ist auch die Einbindung von Videospiel-Logiken in die Geschichte: Die verschiedenen Trainingsareale des Komplexes funktionieren wie die unterschiedlichen Level eines Games, Endgegner besitzen rot markierte Schwachpunkte etc. Banane ist das Ganze teilweise immer noch, die halbe Belegschaft der früheren Filme taucht als sie selbst oder als deren Klon wieder auf (billigere Drehbuchtricks ahoi!) und das Ende kündigt Teil 6 absolut megadreist an. Doch das als filmisches Fast Food ist das durchaus schmackhaft, noch ein wenig mehr als Teil 2 bis 4.

Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]