Spider-Man 1-3 + The Amazing Spider-Man 1+2

Filme die viel kosten und meistens nicht das halten, was der Trailer verspricht.
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Beitrag von freeman » 12.07.2012, 08:31

Hm, ok ... also Teil II ist und bleibt pour moi das Highlight der Reihe. Näher am Comic konnte man sich kaum bewegen, die Figuren funktionieren top, Raimi baut genial auf seinen Grundlagen aus Teil I auf, die Effekte sind top, die Dramaturgie funktioniert eins A, der Bädass rockt und ihm wird ausreichend Ambivalenz zugestanden ... da KANN Amazing Spider-Man niemals ranreichen, wenn ich nach den Trailern gehe. Und jau, Teil III ist eine Soap, und man merkt, dass alle einfach zuviel wollten. Und dennoch hat der Szenen, die man nicht wieder vergisst. Ich sage nur die Genese vom Sandman. Und selbst da zweifle ich, dass der neue Spidey auch nur EINE solch memorable, in ihrem CGI Bombast seltsam anrührende und feinfühlige Szene hat. Und Teil I liegt zwischen den beiden Filmen. Ein überzeugender Start, mit Potential nach oben. Einigem.

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Beitrag von StS » 12.07.2012, 08:49

Ich sehe es so, dass die Reihe immer weiter nachließ - Teil 3 war dann ne seelenlose Soap mit nerviger CGI-Flut und ohne einer (positiv) im Gedächtnis verbleibenden Szene. Teil 2 ist okay - aber nicht wirklich mehr. Und dass das Reboot näher am Comic ist als das Bisherige ist ja inzwischen nahezu allerorts zu vernehmen... :wink:

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Beitrag von freeman » 12.07.2012, 08:55

Tja, fragt sich nur an welchen Comics :lol:

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Beitrag von McClane » 12.07.2012, 10:39

Gerade die 3 fand ich noch am besten aus der total überschätzten Reihe, was vor allem an der vielschichtigen Sandman-Figur lag. Die 2 am schwächsten, da der Film in sich in vielen Punkten einfach nicht stimmig ist: Da geht man mit dem Konzept des besonders menschlichen Superhelden hausieren, hat dann aber diese dämliche Hochbahn-Szene drin, in der Spidy wie der Mann aus Stahl den Zug abbremst. Muss mir die Tage mal die Neuauflage anschauen und werd mich dann ausgiebiger auslassen.
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Beitrag von Sir Jay » 12.07.2012, 15:26

StS hat geschrieben: Und dass das Reboot näher am Comic ist als das Bisherige ist ja inzwischen nahezu allerorts zu vernehmen... :wink:
lol hauptsache irgendwie die alte trilogie in ein schlechtes Licht rücken :lol:

Das würde den Film nicht automatisch besser machen und überhaupt sind so weit ich weiß der großteil der Spiderman fans mit der alten trilogie glücklich gewesen...verdammt nochmal raimi selbst war spiderman fan :lol:

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Beitrag von Seemi » 12.07.2012, 19:35

freeman hat geschrieben:der Bädass rockt und ihm wird ausreichend Ambivalenz zugestanden
Wow ist den Doc Ock ein erstklassiker Badasss!?

Der Typ raubt kurz mal eine Bank aus, taucht dann erst mal größtenteils unter und benötigt sogar noch Hilfe von Osborne um Druck auf Spider-Man aufzubauen. Die Ambivalenz kommt auch nur am Ende kurz zu tragen, als er sich gegen seine Gliedmaßen durchsetzt. Da hätte man einiges mehr rausholen können.

Ob die alten Teile näher an an den Comics sind kann ich nicht beurteilen, aber wenn es so wäre, hat Stan Lee einen ziemlichen Waschlappen als Helden geschaffen. :P
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Beitrag von freeman » 13.07.2012, 08:24

Seemi hat geschrieben:Ob die alten Teile näher an an den Comics sind kann ich nicht beurteilen, aber wenn es so wäre, hat Stan Lee einen ziemlichen Waschlappen als Helden geschaffen. :P
Naja, er hat den Standard LL User vorweggenommen ... :lol:

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Beitrag von Vince » 13.07.2012, 08:33

Keine Ahnung, Seemi mag mit dem Spannungsbogen zwar Recht haben, aber ich finde, es werden trotzdem oder sogar deswegen genau freemans Befürchtungen getroffen: Der neue Spider-Man ist so klinisch und ausgefeilt, so vermeintlich fehlerfrei, dass er schon wieder keinen Spaß macht. Raimis Filme sind definitiv lebhafter, organischer, auch ikonischer und deswegen letztendlich irgendwo sehenswerter, zumal die eine eigene Linie verfolgten und Webbs Film einfach nur so eine Art Antwort auf Bestehendes ist. Sowas ist dann gefällig, aber irgendwo auch schrecklich langweilig.

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Beitrag von Wallnuss » 13.07.2012, 11:26

Hab die alte Trilogie vor Jahren das letzte Mal gesehen und daher recht positiv im Schädel, werd mir die demnächst aber glaub ich nochmal ansehen müssen, um hier mitreden zu können...

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Beitrag von Seemi » 16.07.2012, 21:19

Raimi kann sich meiner Meinung nach bei Spiderman nicht richtig ausleben. Da find ich Darkman als "Superhelden"film viel gelungener.
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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 26.07.2012, 21:10

Dem Bob hat Amazing Spider-man verdammt gut gefallen.
Andrew Garfield ist der neue perfekte Peter Parker,
damn und Emma Stone ist viel mehr Gewn,
als die Dunst je Mary Jane war xD

Gute Neuinterpretation :liquid8:

und endlich keine scheiß organischen Netztdüsen mehr!
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
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Beitrag von Wallnuss » 19.07.2013, 16:15


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Beitrag von LivingDead » 27.10.2013, 22:50

The Amazing Spiderman
Man mag über Sinn und Unsinn von Reboots, gerade in diesem Falle, streiten können. Doch so ganz nachvollziehbar ist es mir in diesem Falle nicht, weshalb ich das Sehen dieses Filmes doch recht lange vor mir hergeschoben habe. Die Raimi-Trilogie sehe ich ziemlich gerne, auch den gescholtenen dritten Teil mag ich. Und dann kam das Reboot. Optisch wird hier eine neue, nun bereits alte, Schiene gefahren, welche sich ganz klar an Nolan's Batman-Filmen orientiert. Die pseudo-realistische Herangehensweise (nicht-organische Netzdüsen) beißt sich hier allerdings immer wieder mit dem Comic-Look, welchen der Film generiert und welcher eine klare Grenze zur Raimi-Trilogie nicht wirklich greifbar macht. Das zeugt von einer beispiellosen Ideenarmut, welcher dieser Film unterliegt und sich in Belanglosigkeiten äußern, welche einen, in ihrer Summe, zwar unterhaltsamen, aber auch vernachlässigbaren Film ergeben.
:liquid5:
Mit freundlichem Gruß
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The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro

Beitrag von freeman » 17.04.2014, 08:50

The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro

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Das Beziehungsaus mit Gwen, die tödliche Krankheit des besten Kumpels Harry, der verschwundene Vater…Probleme genug für Peter Parker, dessen Alter Ego Spider-Man zudem noch mit Electro und den Green Goblin aneinander gerät. Nette, aber ziemlich überladene Blockbuster-Comic-Acion.
:liquid7:

Zur "The Amazing Spider-Man 2 - Rise of Electro" Kritik

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Beitrag von StS » 17.04.2014, 08:59

Freu mich auf den zweiten Teil. Der erste war schon gut - und da dieser hier nun ja deutlicher in die "Live-Action-Comic-Richtung" geht, hebt er sich auch noch nett von fast allen anderen Comic-Adaptionen der letzten Zeit ab, die ja merklicher auf die (gern auch düstere) "Realismus-Schiene" setzten...

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Beitrag von freeman » 17.04.2014, 09:03

Hm, das klingt, als solltest du die Fantastic Four 1 und 2 mal wieder sichten :lol:

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Beitrag von SFI » 17.04.2014, 09:05

Absolut, die einzig wahren Marvel Highlights. :lol:
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Beitrag von StS » 17.04.2014, 09:07

freeman hat geschrieben:Hm, das klingt, als solltest du die Fantastic Four 1 und 2 mal wieder sichten :lol:
Nee, also den Bodensatz kratz ich nicht mehr an. :lol:

Außerdem bin ich auf diesen hier gespannt, weil ich mir den 3D-Effekt prima vorstellen kann - also freu ich mich auch ausnahmsweise mal auf eine entsprechende Vorstellung. Gepaart mit dem modernen Stand der Technik hoffe ich auf ein nettes Kinoerlebnis in der Hinsicht...

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Beitrag von freeman » 17.04.2014, 09:10

Ich will dir deine Vorfreude weiß Gott nicht madig machen, gelle, aber BEIDE Elemente spielen im Film eine doch arg kleine Rolle. Sie sind fraglos cool, vor allem die Netzschwingereien in 3D, gleich zu Beginn des Filmes, ansonsten kannst du das 3D aber echt vergessen. Und die Comicelemente. Nunja, wie in der Kritik geschrieben: Hans Zimmer hat den Ansatz kapiert, bei den Szenen um Electro funktioniert das auch noch sehr gut, beim Rest bin ich mir nicht soooo sicher. Aber wie gesagt, die Vorfreude sei dir unbenommen.

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Beitrag von StS » 17.04.2014, 09:15

freeman hat geschrieben:Ich will dir deine Vorfreude weiß Gott nicht madig machen, gelle, aber BEIDE Elemente spielen im Film eine doch arg kleine Rolle. Sie sind fraglos cool, vor allem die Netzschwingereien in 3D, gleich zu Beginn des Filmes, ansonsten kannst du das 3D aber echt vergessen. Und die Comicelemente. Nunja, wie in der Kritik geschrieben: Hans Zimmer hat den Ansatz kapiert, bei den Szenen um Electro funktioniert das auch noch sehr gut, beim Rest bin ich mir nicht soooo sicher. Aber wie gesagt, die Vorfreude sei dir unbenommen.
Okay. Also werd ich wohl doch nicht mehr zu einem 3D-Fan... :lol: :roll: :cry:

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Beitrag von freeman » 17.04.2014, 09:17

Lego the Movie in 3D rockt schwer! ;-)

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Beitrag von Wallnuss » 22.04.2014, 22:02

The Amazing Spider-Man

Fazit: Einsteigern in die Spinnen-Materie könnte "The Amazing Spider-Man" einen netten Abend bescheren. Alle anderen werden aber wohl kaum drumherum kommen, sich ein paar Fragen zu stellen: Warum hat man, wenn schon eine Neuverfilmung, sich nicht noch viel viel deutlicher vom Vergangenen entfernt? Weswegen bewegt man sich so nahe an einer Vorlage, die man doch eigentlich vergessen machen will? Wieso konnte man nicht direkt in einem bestehenden Universum mit einem fertigen Helden einsteigen? Brauchte es eine weitere Origin-Story? Wer auf diese Fragen eine Antwort findet, wird vielleicht Gefallen an dem fertigen Resultat haben. Doch auch hier hat man mit einem gehörigen Problem zu kämpfen. Hatte Raimi noch den Vorteil, dass Superheldengenre selbst wieder belebt zu haben, wirkt die Amazing-Variante neben großen und sehr erfolgreichen Filmen wie "Iron Man", "The Dark Knight" oder "The Avengers" wie einer unter vielen und kann leider in Bezug auf die Schauwerte und den Entertainment-Faktor nicht mit diesen mithalten. Was übrig bleibt, ist solides Popcorn-Kino, das an Überflüssigkeit aber schwerlich zu überbieten ist.

:liquid5:

The Amazing Spider-Man: Rise of Electro

Fazit: Die Darsteller leisten einen passablen Job und auch Webbs Regie funktioniert in den schnellen Kampfszenen. Dafür hapert es inhaltlich ganz enorm. Ob das nur der Zielgruppe geschuldet ist oder Spider-Man einfach tatsächlich nicht mehr hergibt, vermag ich nicht zu sagen. Zwar bewegt man sich dieses Mal deutlicher auf anderen Pfaden, als noch beim Plagiats-Vorgänger, doch fehlt einfach immer noch zu deutlich der Kontrast, als das man Maguire, Dunst, Franco und die anderen bereits vergessen hätte. Auf dem Papier mögen die meisten Ideen gut geklungen haben, besonders das überraschende und ungewöhnliche Ende muss mal eine tolle Idee gewesen sein, doch fördert das alles kein wirklich zufrieden stellendes Ergebnis, wenn die Herangehensweise unentschlossen und fahrig wirkt. Mit mehr Bedacht wäre hier sicherlich mehr drin gewesen, so reicht es erneut nur für einen kurzweiligen Abend, aus dem man aber vermutlich nur dann etwas mitnehmen wird, wenn man in netter Gesellschaft gewesen ist. Kino fürs Auge? Ja. Kino für Herz, Seele und Geist? Leider nein.

:liquid5:

Zu den vollständigen Kritiken!

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Beitrag von McClane » 24.04.2014, 10:29

Der Fairness halber: Die alte Trilogie hab ich seit den Kinosichtungen nicht mehr geschaut, eventuell können sich da Detaileinschätzungen noch ändern, aber ich denke nicht groß.

Spider-Man

Der Auftakt und damals schon eine Art Pilotprojekt fürs Superheldenkino, obwohl "Blade" und "X-Men" bereits die Zugkraft von Comicadaptionen dieser Art bewiesen hatten. Raimis Film ist toll getrickst, erzählt eine mittlerweile stereotype, damals aber noch recht frische Superhelden-Origin-Story und hat dosiert eingesetzte Action zu bieten. Der vielleicht menschlichste aller Superhelden als Konzept steht "Spider-Man" gut zu Gesicht, ebenso die Entstehung des Green Goblin als jemand, der quasi unschuldig zum Superschurken wird. Problematisch wird es aber in den Details: Der Slapstick, etwa wenn Peter seine Spinnenfähigkeiten entdeckt, ist bisweilen albern, die Action ist teilweise sehr CGI-überladen (was sich bald zum unschönen Trend in Superheldenfilmen entwicklen sollte) und die gewisse Längen, ungeschliffene Dialoge sowie holzschnittartige Charakterisierungen kann "Spider-Man" durchaus vorwerfen.

:liquid6:

Spider-Man 2

Die angeblich so meisterliche Fortsetzung, die erneut den unschuldig schuldigen Superschurken hervorzaubert, der als tragische Figur funktioniert, ebenso die Darstellung des Verhältnisses von Harry zu Peter, das unter Harrys Hass auf Spider-Man leidet. Auch die Darstellung von Peters Liebe zu MJ zeigt Raimi mit Liebe für die Seite des Underdogs, auch wenn man bisweilen zu denken beginnt, dass MJ eine ziemlich taube Nuss und nur bedingt sympathisch ist. Doof nur, wenn das ganze Drumherum zwar irgendwie stimmig ist, der Mainplot Superheld-contra-Superschurke aber absolute Standardware ist, die Actionszenen in seelenlosem (und teilweise überraschend schlecht gemachtem) CGI-Bombast untergehen und der Film sein eigenes Konzept vom menschlichen Superhelden teilweise total untergräbt, etwa wenn der Spinnenmann durch Abstützen mit den Füßen eine außer Kontrolle geratene Hochbahn abstoppt als sei er der Man of Steel. Extra Brechreizpunkte für die peinlich-pathetische Szene, in der die geretteten New Yorker den verletzten Spidey mit jesusähnlicher Anbetung crowdsurfen lassen.

:liquid5:

Spider-Man 3

Der vielgehasste dritte Teil der alten Trilogie... und meines Erachtens der beste von Raimis Spidey-Filmen, der in vielen Punkten das einlöst, was die Vorgänger andeuteten oder nur versprachen: Wirklich ambivalente Bösewichter, gerade in der Figur des Sandman wunderbar dargestellt, nicht einfach nur nette Leuten, die durch Experimente immer böser werden, wechselnde Allianzen und nachvollziehbare Beziehungsprobleme zwischen MJ und Peter, da erstere Probleme hat ihren Superhelden mit ganz New York zu teilen. Nicht alles ist perfekt, hin und wieder hat "Spider-Man 3" Probleme alle Sachen unter einen Hut zu bekommen (weshalb mancher Fiesling eine vom Drehbuch schlapp erklärte Zwangspause bekommt), nach 300 Mio. Dollar Budget sehen die Effekte nicht immer aus und wie so häufig leidet die Action unter Wackelkamera und CGI-Overkill. Nicht perfekt, aber in der Charakterzeichnung wesentlich stärker als die Vorgänger.

:liquid6:,5

The Amazing Spider-Man

Man merkt es schon: Mit Raimis Trilogie bin ich nie so hundertpro warm geworden, deshalb halte ich das Reboot nach kürzlicher Zweitsichtung zwar für nicht perfekt, aber den wohl bisher besten Spider-Man-Film. Der düsterere Einschlag (Nolan lässt sanft grüßen) und die verstärkte Körperlichkeit in den Actionszenen haben mich mehr angesprochen als Raimis Filme. Zwar muss Webb (von der Vorlage her?) einiges aus dem Raimi-Film wiederholen, Eigenständigkeit sehe ich da aber durchaus: Peter ist nicht mehr das Milchbrötchen aus den klischeehaften Highschool-Comedy, sondern ein selbstgewählter Außenseiter, sein Spider-Man ist frecher, vorlauter und ungestümer, womit er mehr Fehler begeht als Raimis Spidey - das "Aus großer Kraft erfolgt große Verantwortung"-Dilemma scheint bei der Neuauflage noch mehr gegeben, etwa wenn Peter indirekt für Connors' Transformation zum Lizard verantwortlich ist. Der Schulbully hat hier mehr Tiefe, Onkel Bens Tod verschuldet dieser Peter Parker wesentlich direkter (was seine Schuld vergrößert). Natürlich hat Webb den Vorteil, dass "Spider-Man" und Superhelden allgemein anno 2012 Kassengaranten waren, deshalb kann er ein wesentlich dichteres Netz spinnen als Raimi 10 Jahre zuvor: Oscorp steht immer als Player im Hintergrund, die Vorgeschichte um Peters Eltern wird angerissen und lässt den Zuschauer nach mehr dürsten, was die Fortsetzungen dann bringen sollen. Auch hier geht es nicht ohne den gelegentlichen Slapstick (auf den ich gerne verzichten könnte), die Pathos-Momente (Kranszene) und das durchgenudelte Konzept des unschuldig schuldigen Superschurken, dafür gibt es Emma Stone als wunderbare Gwen Stacy und Denis Leary als ihren Papa, während Garfield weder besser noch schlechter als Maguire in der Hauptrolle erscheint.

:liquid7:

The Amazing Spider-Man: The Rise of Electro

Leider fährt der Nachfolger genau die beiden Elemente zurück, die ich am Vorgänger schön fand, vor allem in den Actionszenen ist viel mehr CGI-Gewusel drin, was Webb immerhin dadurch ausgleicht, dass er durch die Freeze-Frame-Einlagen mit den Möglichkeiten von 3D experimentiert. Die mehreren Gegenspieler sind an sich kein Problem, eigentlich sind es ja nur zwei (Rhino hat einen besseren Gastauftrittt), nur leider ist Electro IMO ein ziemlich langweiliger Gegenspieler mit mauer Motivation - blöd für einen Film, der mit dem Untertitel "The Rise of Electro" heißt. Muss man eigentlich erwähnen, dass hier mal wieder ein netter Mensch durch ein schiefgelaufenes Experiment und so weiter? Dagegen fand ich Harry Osborn mitsamt seiner Hintergrundgeschichte schon wesentlich interessanter. Seine"Turbokrankheit" ist allerdings schon reichlich inkonsistent, wenn man sieht wie lange sein Vater noch normal aussah. Die Nebenplots um Gwen, Peters Vergangenheit und Oscorps Machenschaften gehen in Ordnung, nur hin und wieder wirkt der Film etwas überladen, geradezu dreist wird aber auf Sequels und das "Sinister Six"-Spin-Off hingearbeitet, wenn bei Oscorp schon Waffensystem wie die Doc-Ock-Tentakel zu sehen sind. Trotzdem: Durchaus kurzweilig das Ganze, gegen Ende mit Mut, aber mir wäre ein Film im Stile des Vorgängers noch etwas lieber gewesen, dann hätte er selbigen vielleicht sogar übertrumpfen können.

:liquid6: bis :liquid6:,5
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Beitrag von freeman » 25.04.2014, 09:20

der Film sein eigenes Konzept vom menschlichen Superhelden teilweise total untergräbt, etwa wenn der Spinnenmann durch Abstützen mit den Füßen eine außer Kontrolle geratene Hochbahn abstoppt als sei er der Man of Steel
Weil du die Szene recht häufig nennst: Ich glaube, das Problem ist, dass diese Szene eine recht ikonische für Superman ist. Gibts da net sogar einen Film, der diese Szene auch verwendet. Bin mir da grad nicht sicher. Im Spidey Universum ist das aber nicht wirklich was Besonderes. Der neue Amazing Spiderman deutet das ja auch an, wenn Peter Polizeiautos fängt und Busse durch einfaches Gegenstützen vorm Umkippen bewahrt (während auf der Gegenseite ein Laster wie blöde drückt!). Es wird schon auch in den Comics gerne damit gespielt, das Spidey dann doch recht viel Kraft auf einmal hat. Man muss ja nur mal überlegen, was bei seinen Schwingereien eigentlich für Fliehkräfte auf ihn wirken usw. usf.

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Beitrag von McClane » 25.04.2014, 14:13

Bis zu einem gewissen Grad bin ich auch bereit da mitzugehen (wobei mir das Autofangen in "Rise of Electro" auch nicht so ganz gepasst hat), aber bei Spidey 2 war es mir einfach too much (kann sein, dass der Pathos-Moment danach bei mir das Fass zum Überlaufen gebraucht hat).
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Beitrag von McClane » 07.05.2014, 17:13

Hier übrigens was zur ursprünglich geplanten Post-Credit-Sequenz (natürlich inklusive Spoiler zur Filmhandlung): http://geektyrant.com/news/stills-from- ... dits-scene
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