Filmtagebuch: deBohli

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 08.08.2024, 11:00

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Życie za życie. Maksymilian Kolbe
Stream, Mubi / Regie: Krzysztof Zanussi
Wer hat das Recht zu leben? Anhand wahrer Geschehnisse aus dem Zweiten Weltkrieg geht Krzysztof Zanussi im Drama «Życie za życie. Maksymilian Kolbe» dieser Frage nach und untersucht die Schuldgefühle von Überlebenden. Die wenigen inszenatorischen Schwächen fallen dank der inhaltlichen Tiefe nicht weiter auf.
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Un métier sérieux
Stream, Filmingo / Regie: Thomas Lilti
Die grosse Stärke von «Un métier sérieux» liegt im Casting: Das Ensemble spielt grossartig, ist als Lehrpersonal glaubhaft und überträgt die Emotionen spürbar. Leider aber will das Schuldrama von Thomas Lilti zu viel erzählen und verliert sich zwischen all den Handlungszweigen, eine klare Aussage verpufft. Trotzdem, zusehen macht viel Freude.
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Życie jako śmiertelna choroba przenoszona drogą płciową
Stream, Mubi / Regie: Krzysztof Zanussi
Kurz vor dem Tod werden wir wohl alle gläubig, oder? Was Muse mit ihrem Song «Thoughts of a Dying Atheist» wunderbar auf den Punkt gebracht haben, wird von Krzysztof Zanussi in seinem Film «Życie jako śmiertelna choroba przenoszona drogą płciową» auf treffende Weise dargestellt. Das Ringen mit dem Ende, die Furcht vor dem sterblichen Fleisch, das Versagen der grossen Gedanken.
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Suplement
Stream, Mubi / Regie: Krzysztof Zanussi
Das B-Material von «Życie jako śmiertelna choroba przenoszona drogą płciową» dient bei «Suplement» als Erweiterung der eigentlichen Geschichte, als neue Perspektive auf Figuren und philosophische Themen. Krzysztof Zanussi dehnt aus, verwertet und macht es zwingend, dass man den Vorgängerfilm kennt. Losgelöst von diesem ist «Suplement» bloss eine mittelprächtige Kette von Momenten.
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Hell and High Water
BD / Regie: Samuel Fuller
An «Hell and High Water» dürfen keine falschen Erwartungen gestellt werden: Der Actionfilm von Samuel Fuller ist B-Ware, inhaltlicher Mumpitz und die einzige Frau muss üble Sachen erleben. Wenn man sich diesen leichten Trash-Vibes aber hingibt, unterhält das U-Boot-Treiben und die Bilder gefallen.
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Der Wind wird uns tragen
Stream, Mubi / Regie: Abbas Kiarostami
Wie ein warmer Wind gleiten wir ohne klares Ziel durch die Geschichte von «Der Wind wird uns tragen», beobachten Personen und ihren Alltag, lernen Dörfer und Landstriche kennen. Langsam entfaltet sich der Inhalt, berührend schön sind die Bilder – Abbas Kiarostami zaubert mit Poesie auf der Leinwand.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 13.08.2024, 09:03

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Notes on Blindness
BD / Regie: James Spinney, Pete Middleton
Blindheit als Film dargestellt? Ein Unterfangen, das eigentlich unmöglich sein sollte, wird bei der dokumentarischen Arbeit von James Spinney und Pete Middleton zu einer poetischen, gefühlvollen Beschäftigung. «Notes on Blindness» ist ästhetisch grossartig, ehrt John M. Hulls theoretische Arbeit und dessen Leben.
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Blow Out
BD / Regie: Brian De Palma
Freiheit oder Tod; aber was, wenn die Freiheit ein Trugbild ist, gesteuert von gierigen Mächten mit eigener Agenda? Dann erleben wir einen Paranoia-Thriller, der packt und mit den Spielfeldern von Medien und Filmvertonung diverse Ebenen und Metakommentare zulässt. «Blow Out» von Brian De Palma ist ein fesselnder, spannender und clever geschnittener Film mit hartem Ende.
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Town On Trial
BD / Regie: John Guillermin
Wenn am Ende alle am Kirchturm hängen, hat die Spannung ihren Höhepunkt erreicht und das Verwirrspiel um Schuld und Mord in «Town On Trial» ein Ende gefunden. Der Film Noir von John Guillermin ist das Kratzen an der Scheinheiligkeit der Oberschicht, das gemeinsame Raten und Verachten.
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The St. Valentine’s Day Massacre
BD / Regie: Roger Corman
Roger Corman mit grossem Budget und stellenweise dokumentarisch wirkender Nacherzählung brutaler Ereignisse: «The St. Valentine’s Day Massacre» verlässt sich nicht nur auf die Gangster-Action, sondern bietet Infos zu den beteiligten Männern und holt weit aus. Das lässt den Film ab und an zäh wirken, macht das Eintauchen in die damalige Zeit zugleich wirkungsvoll.
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Mountains May Depart
BD / Regie: Jia Zhangke
Ein Generationendrama über die kapitalistischen Veränderungen Chinas, die monetären Einschnitte ins Familienleben. Jia Zhangke erzählt seine Geschichte mit mehreren Zeitsprüngen, passt die Form der Inszenierung der jeweiligen Dekade an und begeistert vor allem zu Beginn. Das letzte Drittel wollte mir leider nicht zusagen, was dem sonst grossartigen «Mountains May Depart» einen Dämpfer verleiht.
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Switchblade Sisters
BD / Regie: Jack Hill
Shakespeare im Exploitation-Dreck? Jack Hill machte es mit seinem Girl-Gang-Film «Switchblade Sisters» möglich und liefert einen Blick in eine dystopische Welt, in der an der Schule die Gangster bestimmen und in der Freizeit mit Armeewaffen rumgeballert wird. Eigentlich cool, aber genretypisch bleiben Vergewaltigung, Misogynie und homophobe Momente leider nicht aus.
Joanne Neil erinnerte mich optisch stark an Margot Robbie.
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The Burdened
Screener, Filmingo / Regie: Amr Gamal
Eine Premiere: Mit «The Burdened» von Arm Gamal zeigt Trigon-Film erstmals eine Produktion aus Jemen in den Schweizer Kinos. Ein Drama, das den Alltag des zerrütteten Landes nachzeichnet und optisch wie inhaltlich überzeugt.
Die Kritik dazu bei Phosphor.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 14.08.2024, 09:03

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Tengo sueños eléctricos
Stream, Mubi / Regie: Valentina Maurel
Aus Reibereien wird Gewalt, aus Zuneigung Hass und aus der Kindheit die Härte des erwachsenen Lebens. Valentina Maurel erzählt im Drama «Tengo sueños eléctricos» gefühlsstark und mit naher Kamera von den Abgründen im Familienkonstrukt und der schier nicht aushaltbaren Intensität der Adoleszenz.
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Life Is Not a Competition, But I’m Winning
Stream, Mubi / Regie: Julie Fuhr Mann
Versteht meine Wertung nicht falsch, die Dokumentation «Life Is Not a Competition, But I’m Winning» erzählt Wichtiges über die Geschlechterungleichheit, den Frauenhass und die Queerfeindlichkeit im Sport auf olympischem Niveau. Leider aber gelingt es Julie Fuhr Mann nicht, die Inhalte formal überzeugend zu transportieren. Der Schnitt ist ungenau, der Fokus unscharf.
Trotzdem, ich habe vieles gelernt; unter anderem, dass die Tradition des Fackellaufs von den Nazis erfunden wurde!
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Copie conforme
Stream, Mubi / Regie: Abbas Kiarostami
Wenn Regisseure aus ihrer gewohnten Umgebung und Sprachregion heraustreten, werden meine Erwartungen oft zu Befürchtungen. Bei Abbas Kiarostami und seinem Drama in Englisch, Französisch und Italienisch war die Angst nicht angebracht.
«Copie conforme» ist eine grossartig geschriebene Betrachtung von Authentizität, Liebe und Beziehungen. Ein Film, der sich mit jedem Frame weiter wandelt, doppelte Böden offenbart und Juliette Binoche zu einer grossen Leistung animierte.
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Running Out Of Time
BD / Regie: Johnny To
Egal, wie sinnbefreit die Story von «Running Out Of Time» ist, Hauptsache alle Handlungen werden mit übermässiger Coolness ausgeführt. Dialogzeilen, Spiel, Musik, Farbschema und Kamerabewegungen; Johnny To presst aus allen Bestandteilen die meiste Attitüde raus und unterhält. Und die beiden Hauptfiguren wären als Paar bestimmt zufriedener.
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Lolita
BD / Regie: Stanley Kubrick
Ältere Männer, die eine minderjährige Frau begehren und auf diverse Arten umgarnen – das ist sehr eklig und viel zu oft Realität im Patriarchat. Stanley Kubrick weitet diesen Inhalt bei seiner etwas langen Verfilmung von «Lolita» aber zur Betrachtung der Sehnsucht nach menschlichem Kontakt und Sexualität aus. Unschuldig kommt keine Figur davon und Slapstick gibt es obendrauf.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 17.08.2024, 12:03

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New York, New York
DVD / Regie: Martin Scorsese
Hurra, ein weiterer Film, in dem eine Frau so lange von einem miesen Typ belästigt wird, bis sie aus Selbstschutz Ja zur Beziehung sagt. Robert De Niros Rolle ist unausstehlich, da helfen auch die Musical-Vibes und Kulissen nicht weiter. Wer Jazz mag, wird mehr Gefallen an «New York, New York» finden als ich. Für mich war Martin Scorseses Film nur zäh.
Immerhin machte mir Liza Minelli Lust, erneut «Arrested Development» anzusehen.
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Wojna Światów - Następne Stulecie
BD / Regie: Piotr Szulkin
Willkommen im nächsten Jahrhundert, mitten im Kampf gegen totalitäre Systeme. Piotr Szulkin verwandelt die bekannte Science-Fiction-Geschichte zu einer Auflehnung gegen Unterdrückung und Manipulation der Medien. «Wojna Światów - Następne Stulecie» gilt für die Achtzigerjahre gleichermassen wie für die heutige Zeit.
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Orpheline
Stream, Mubi / Regie: Arnaud des Pallières
Adèle Exarchopoulos, Adèle Haenel und Gemma Arterton gemeinsam in einem Film zu sehen, ist grossartig. Doch leider werden sie übersexualisiert dargestellt und durchleben Misery-Porn pur. Die Männer haben sich nicht im Griff, Regisseur Arnaud des Pallières inklusive. Ab dem Beginn der Rückblenden fällt «Orpheline» sowieso auseinander.
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The King Of Comedy
DVD / Regie: Martin Scorsese
Die 15 Minuten Ruhm sind ohne Rücksicht auf andere Menschen oder den weiteren Lebensverlauf zu erreichen. Bei «The King Of Comedy» von Martin Scorsese wird das mit Direktheit und Sarkasmus dargestellt, die Hoffnungen verwandeln sich in Wahnvorstellungen, das Scheitern wird zur brutalen Aktion. Geltungsdrang und Grössenwahn, der Mensch schafft sich ab.
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Running Out Of Time 2
BD / Regie: Law Wing-Cheong, Johnnie To
Dasselbe nochmal, aber jetzt heisst es Inspektor Ho gegen einen Magier. «Running Out Of Time 2» von Law Wing-Cheong und Johnnie To ist durchgeknallt, beinhaltet eine Verfolgungsjagd mit einem Adler und erinnerte mich mehr an einen Manhua als einen Actionfilm. Das homoerotische Fahrradduell erst, you have to see it to believe it. 💞
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.08.2024, 19:24

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In The Mood For Love
BD / Regie: Wong Kar-Wai
Die Liebe nähert sich langsam, wird aber von zu vielen Konventionen und Einschränkungen zurückgehalten. Das macht «In The Mood For Love» von Wong Kar-wai zu einem sehnsüchtigen, romantischen Film – wunderschöne Bilder und entzückende Musik wärmen das Herz. Ein kurzer Blick, eine flüchtige Hoffnung; doch was bleibt?
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Berserk!
BD / Regie: Jim O'Connolly
Ein Muder-Mystery im Zirkus? Ja warum nicht, das Setting sorgt auf jeden Fall für ungewöhnliche Situationen. Diese weiss Jim O'Connolly aber nicht alle kompetent auszuarbeiten und «Berserk!» verkommt regelmässig zu einem sinnleeren Spektakel.
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Casablanca
DVD / Regie: Michael Curtiz
«We'll always have Paris.» 💔
Viele Jahre hat es gedauert, jetzt endlich habe ich den Klassiker «Casablanca» gesehen. Und wow, der Film von Michael Curtiz hat jedes Lob verdient und die legendären Dialogzeilen haben nichts von ihrer Kraft verloren.
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Alien: Romulus
Kino / Regie: Fede Álvarez
Spinnen-Horror trifft auf das klaustrophobische Weltall: «Alien: Romulus» ist die vermisste Adrenalinspritze im Franchise, Fede Álvarez verbindet neue Idee mit der optisch genial umgesetzten, bekannten Welt. Zumindest bis auf dieses eine Element, das geschmacklos ist und echt scheisse aussieht. Warum Hollywood?
Die Spannung ist hoch, der Sound rüttelt durch und Cailee Spaeny als Rain und David Jonsson als Andy sind top. Willkommen zurück, and Free Hugs for All.
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Tatami
Kino / Regie: Guy Nattiv, Zar Amir Ebrahimi
Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi mischen in «Tatami» den Polit-Thriller mit Sport-Drama und haben einen Film geschaffen, dessen Atmosphäre zum Zerreissen gespannt ist. Jede Runde ist zum Mitfiebern, jede Entscheidung sticht im Herzen. Der gezeigte Inhalt ist sehr nahe an der Realität und der Cast agiert geschickt in den schicken Schwarzweiss-Aufnahmen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 20.08.2024, 12:17

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Mysterious Skin
Stream, Mubi / Regie: Gregg Araki
All der Schmerz, der das Verlangen überlagert, all die verhinderte Entwicklung und die Bosheit der Menschen: «Mysterious Skin» ist harter Stoff, ein Queer-Drama von Gregg Araki mit brutaler Wirkung und ungeschönter Sicht auf sexuellen Missbrauch. Der Cast spielt super, die Musik ist toll, die Emotionen wirken real.
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Godzilla x Kong: The New Empire
DVD / Regie: Adam Wingard
Wildes Gekloppe aus dem Rechner, oder auch «Kong of the Planet of the Apes» genannt. Adam Wingard sollte zu kleinen Filmen zurückkehren und Dan Stevens mit seinen getrockneten Bananen mitnehmen. «Godzilla x Kong: The New Empire» war nix und ich steige hiermit aus dieser Filmreihe aus. Was ich Kaylee Hottle wünsche, ist eine lange Karriere mit tollen Autorenfilmen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Fist_of_Retro » 20.08.2024, 12:56

deBohli hat geschrieben:
17.08.2024, 12:03


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The King Of Comedy
DVD / Regie: Martin Scorsese
Die 15 Minuten Ruhm sind ohne Rücksicht auf andere Menschen oder den weiteren Lebensverlauf zu erreichen. Bei «The King Of Comedy» von Martin Scorsese wird das mit Direktheit und Sarkasmus dargestellt, die Hoffnungen verwandeln sich in Wahnvorstellungen, das Scheitern wird zur brutalen Aktion. Geltungsdrang und Grössenwahn, der Mensch schafft sich ab.
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Jerry soll sich hier auch selbst gespielt haben. Heißt das er wirklich privat so ein Ekel war. Traurig ist das er nach den Dreharbeiten einen schweren Herzinfarkt hatte an dem er fast starb. Einfach nicht zu glauben was für ein Kinoflop diese unterschätzte Satire ist. Ist ein toller Film Robert De Niro spielt hier auch großartig. Es hat auch Elemente von The Fan. Da spielt auch Robert De Niro mit. Den finde ich auch unterschätzt.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 24.08.2024, 14:41

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Experiment in Terror
BD / Regie: Blake Edwards
Die Welt besteht in «Experiment in Terror» nur aus Leid und Voyeurismus, alle stehen unter Beobachtung, die Frauen erfahren den Schmerz. Der düstere Crime-Movie von Blake Edwards ist ein nihilistischer Blick auf die Welt, mit harten Momenten und sehr gelungener Kameraarbeit.
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Golem
Stream, Mubi / Regie: Piotr Szulkin
Geformt, um als williges Objekt dem System zu dienen: «Golem» von Piotr Szulkin ist eine surrealistische, albtraumähnliche Umwandlung der bekannten Geschichte und zugleich eine Kritik an der damaligen Regierung in Polen. Wild, atemlos und in grünes Licht getaucht.
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Badge 373
BD / Regie: Howard W. Koch
Um Sympathien für die Hauptfigur von «Badge 373» empfinden zu können, war diese zu rassistisch, sexistisch und geblendet von Selbstjustiz. Mein Gehirn dachte nur noch «1312», besonders bei der Bussequenz und den Interaktionen mit seiner Flamme. Howard W. Koch hat den harten Gangster-Cop-Film aber einigermassen packend inszeniert.
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O-bi, o-ba: Koniec cywilizacji
BD / Regie: Regie: Piotr Szulkin
Das blaue Licht füllt mit dem Nebel den Raum, die Welt ist zusammengebrochen, die Hoffnung zerbröckelt. Im dystopischen Wahn von «O-bi, o-ba: Koniec cywilizacji» gibt es nur die Unterwerfung, die Täuschung und den Tod. Eine berauschende Erfahrung, von Piotr Szulkin ohne einen Moment der Ruhe inszeniert.
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The Falling
Stream, Mubi / Regie: Carol Morley
Maisie Williams, Florence Pugh und Morfydd Clark gemeinsam in einem Film, das gäbe theoretisch bereits sechs Punkte. Carol Morley vermag durch die Herbststimmung, die Vibes und die weibliche Perspektive auf die Zwänge des Alltags diese Wertung zu unterstreichen. Nicht alles in «The Falling» funktioniert, atmosphärisch ist jede Szene.
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Ga, Ga. Chwała Bohaterom
BD / Regie: Regie: Piotr Szulkin
Wie es Titel bereits sagt, ist die Menschheit bei «Ga, Ga. Chwała Bohaterom» in den Wahn abgedriftet. Die bissige Mixtur aus Endzeit, Science-Fiction und politischer Satire wird bei Piotr Szulkin zum audiovisuellen Erlebnis, voller Überraschungen und Geschrei.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 26.08.2024, 19:09

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Das Zimmermädchen Lynn
Stream, Mubi / Regie: Ingo Haeb
Zur Überwindung des Traumas ist eine Ausseneinwirkung notwendig, doch der Wandel und die Loslösung von der Apathie geschehen im stilvoll gedrehten Drama «Das Zimmermädchen Lynn» zu schleppend. Der Film von Ingo Haeb schafft es nicht, sich vom Voyeuristischen zu lösen und die Einzelteile zusammenzubringen.
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2046
BD / Regie: Wong Kar-wai
Die Liebe ist keine gerade Linie in die Zukunft, sondern eine verschachtelte Form voller Erinnerungen, Hoffnungen und Wünsche. Wong Kar-wai setzt dies in seinem Drama «2046» mit verschiedenen Zeitebenen, Erzählwahrheiten und Figuren um, welche sich ergänzen und umkreisen. Sehnsüchtig und in wunderbare Farben getaucht, wenn auch nicht so effektiv wie «In The Mood For Love».
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Beriya Şevê
Stream, Mubi / Regie: Ali Kemal Çınar
Wie sieht der Alltag in einer Kriegssituation auf? Der kurz gehaltene Film «Beriya Şevê» illustriert das mit Apathie, Zurückhaltung und dem Aufzeigen diverser Schicksale. Das Werk von Ali Kemal Çınar zeigt keine Gewalt, sondern nähert sich dem Schrecken via Tonspur und statischen Bildern.
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A Good Woman Is Hard to Find
DVD / Regie: Abner Pastoll
Abner Pastoll hat beim Titel danebengegriffen, sollte dieser Thriller doch eher «A Good Man Is Hard to Find» heissen. Die Mischung aus Prekariatskritik, Revenge-Horror und Exploitation zeigt vor allem richtigerweise auf, wie scheisse Männer sind. Sarah Bolger macht ihre Sache gut, die Optik ist gelungen, bei der Stimmung fällt der Film aber auseinander.
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Blue Valentine
Stream, Mubi / Regie: Derek Cianfrance
Nein, für eine romantische Date Night ist das Drama von Derek Cianfrance nicht geeignet, entlarvt «Blue Valentine» die unterdrückenden und ausbeuterischen Machenschaften von Männern in Beziehungen. Die Vergangenheit lässt uns Ryan Gosling und Michelle Williams anhimmeln, die Gegenwart zeigt die Härte der Realität.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 29.08.2024, 08:48

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Post Mortem
Stream, Mubi / Regie: Pablo Larraín
Ein Land in der Totenstarre, wie entscheidet sich eine Einzelperson in diesen politischen Wirrungen für die richtigen Handlungen? Bei «Post Mortem» lässt Pablo Larraín seine Hauptfigur umherstolpern, ohne scheinbaren Ausweg aus der Misere. Alles wirkt grau, alles stimmt depressiv.
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La vida me mata
Stream, Mubi / Regie: Sebastián Silva
Ja, das Leben ist eines der tödlichsten. Sebastián Silva begegnet dieser Gewissheit mit Humor und einer Metaebene zum Filmemachen. Dazu macht er in «La vida me mata» einige Fässer auf, was nicht alles perfekt zusammengebracht wird, aber mit kreativen Ideen unterhält.
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Innocence
Stream, Mubi / Regie: Lucile Hadzihalilovic
Die Transformation der Unschuld und die Ungewissheit der nahen Zukunft sind die zentralen Motive im Debütfilm von Lucile Hadzihalilovic. Ausgehend von einer Mädchenschule, wird bei «Innocence» das Heranwachsen und der Eintritt in die Adoleszenz auf mysteriöse und atmosphärische Weise gezeigt.
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Die Theorie von allem
DVD / Regie: Timm Kröger
Vielleicht hätte Timm Kröger besser nicht alles in seinem Film untergebracht, denn das letzte Drittel lässt «Die Theorie von allem» vom Weg abkommen. Was zuerst eine clever gedrehte Hommage an die Heimat- und Noir-Filme darstellt, wird zu einem überladenen Mysteryabenteuer, von der Off-Stimme zur Emotionalität, aber auch zum Stillstand geführt.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 01.09.2024, 09:14

Da ich mich in meinem Leben von Zwängen und Tätigkeiten befreien muss, die mich auf nicht positive Weise beeinflussen, beschränke ich meine Filmeinträge in Zukunft auf das Tagebuch bei Letterboxd. Have fun reading and be kind.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von StS » 01.09.2024, 10:32

Es hat Dein Leben auf negative Weise beeinfusst, Dein FTB hier zu führen?

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 01.09.2024, 12:46

Ich denke, es geht eher darum, den Aufwand zu reduzieren, die Kommentare an verschiedenen Stellen zu dokumentieren bzw. zu archivieren (vielleicht ist das Tagebuch hier ja auch nicht das einzige neben letterboxd). Das kann ja bei der Menge durchaus zu einem beachtlichen Aufwand ausarten, auch wenn copy & paste auf den ersten Blick nicht nach viel Aufwand aussieht.

Ich kann's schon verstehen, finde es aber auch schade, da ich immer eher hier gelesen habe als bei letterboxd, wo das alles immer ein bisschen im Stream untergeht. Da ich aber ja eh bei letterboxd bin, habe ich aber ja zumindest noch die Möglichkeit, nachzuschauen.

Ich hoffe aber, dass die Zeit weiterhin für die Filme und die anschließenden Kommentare reicht und sich die Einschränkung nur auf das doppelte Posten bezieht (auch wenn ich ja aus Erfahrung weiß, dass das Kommentieren aller gesehener Filme auch irgendwann zu viel Aufwand werden kann).

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von StS » 01.09.2024, 14:16

Vince hat geschrieben:
01.09.2024, 12:46
Ich denke, es geht eher darum, den Aufwand zu reduzieren, die Kommentare an verschiedenen Stellen zu dokumentieren bzw. zu archivieren (vielleicht ist das Tagebuch hier ja auch nicht das einzige neben letterboxd). Das kann ja bei der Menge durchaus zu einem beachtlichen Aufwand ausarten, auch wenn copy & paste auf den ersten Blick nicht nach viel Aufwand aussieht.
Das mag sein und wäre nachvollziehbar. Doch hat er sich (vermutlich nicht ohne Grund) dazu entschieden, es auf jene spezielle Weise (mit genau der Wortwahl) zu formulieren. Daher mein Nachhaken.
Vince hat geschrieben:
01.09.2024, 12:46
Ich hoffe aber, dass die Zeit weiterhin für die Filme und die anschließenden Kommentare reicht und sich die Einschränkung nur auf das doppelte Posten bezieht
Dem schließe ich mich mal an. Wäre schick, künftig auch weiterhin deBohli´s Meinung zumindest in bestehenden Film-Review-Threads zu lesen.

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