Filmtagebuch: deBohli

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 06.05.2024, 08:23

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For The Plasma
Stream, Mubi / Regie: Bingham Bryant, Kyle Molzan
In den Bildschirm zu starren, hat mir bei «For The Plasma» leider nicht zu tiefreichenden Erkenntnissen verholfen. Der Indie-Film von Bingham Bryant und Kyle Molzan ist zwar schön gefilmt und mit den Science-Fiction- und Horror-Elementen leicht verschroben, aber auch zäh. Leider wollte mir das Spiel von Rosalie Lowe und Anabelle LeMieux ebenso wenig zusagen.
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É Noite na América
Stream, Mubi / Regie: Ana Vaz
Eine betörende Erfahrung zwischen nächtlichen Begegnungen mit der wilden Natur, der destruktiven Ausbreitung menschlicher Siedlungsgebiete und abstrakter Lichtbilder: Ana Vaz liefert mit ihrem hybriden Debüt «É Noite na América» eine kunstvolle Arbeit über die gesellschaftliche Destruktivität ab und lässt poetische Momente von Bild und Ton zu.
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As Tears Go By
BD / Regie: Wong Kar-Wai
Andy Lau und Maggie Cheung unter der Leitung von Wong Kar-Wai: Welch Starpower in «As Tears Go By» steckt! Kein Wunder, sind viele Szenen vor Energie und Übermut berstend, während bei den Triadenkämpfen das Mobiliar zu Bruch geht. Dazu schmerzen die Herzen, Berlin wird gecovert und Verwandtschaft stellt kein Hindernis für die Liebe dar. Schmissig.
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Another Earth
DVD / Regie: Mike Cahill
Wie weit geht ein Mensch, um seine Fehler ungeschehen zu machen? Wie gehst du mit der Last um? Der Indie-Film «Another Earth» von Mike Cahill bietet eine extreme Lösung: Einen zweiten Planeten. Das regt zu interessanten Gedankenspielen an und ist ein weiteres faszinierendes Projekt von Brit Marling.
Depression, Unsicherheiten, Trauer und Vergebung werden von Lo-Fi-Aufnahmen begleitet, die Musik von Fall On Your Sword sorgt für die passende Stimmung und die Geschichte verhilft eventuell zu einer neuen Perspektive.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 07.05.2024, 19:08

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Frank
BD / Regie: Lenny Abrahamson
Inspiriert von Frank Sidebottom zeigt Lenny Abrahamson mit «Frank» das Wirken einer alternativen Band, die sich schräg und abgehoben gibt. Ein Versuchsfeld, das mir eigentlich zusagen würde, wollte aber der Humor nicht zünden. Die Besetzung mit Michael Fassbender und Maggie Gyllenhaal ist gelungen und der Papierkopf sieht super aus.
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Byzantium
DVD / Regie: Neil Jordan
Vampire leben über viele Jahrzehnte hinweg, die Sehnsüchte und Sorgen bleiben. Das zeigen uns Gemma Arterton und Saoirse Ronan in «Byzantium» und sind neben der gelungenen Optik der Ausstattung auch gleich das beste Argument für den Film von Neil Jordan. Die Geschichte hingegen wirkt besonders zu Beginn zäh und die Form bemüht.
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Sun Don’t Shine
Stream, Mubi / Regie: Amy Seimetz
Ein schräger Trip, den Amy Seimetz mit ihrem Debütfilm vorlegt: «Sun Don’t Shine» erzählt von einer Fahrt ins Ungewisse, von einem verliebten Paar und schrecklichen Taten. Die Sonne brennt vom Himmel, Kate Lyn Sheil spielt sich die Seele aus dem Leib und die Unschuld liegt irgendwo im Strassengraben.
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American Ultra
DVD / Regie: Nima Nourizadeh
Zwischen meiner letzten Studentenzigarette und der Sichtung von «American Ultra» lag eindeutig zu viel Zeit – denn der Film von Nima Nourizadeh konnte mich nicht überzeugen. Weder Humor noch Action fand ich ansprechend, was vor allem am Drehbuch von Max Landis liegt (wie so meist).
Die Besetzung mit Kristen Stewart, Connie Britton, John Leguizamo und Tony Hale macht aber Freude.
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Harold and Maude
BD / Regie: Hal Ashby
Ein Picknick auf dem Friedhof, ein Date auf dem Schrottplatz: «Harold and Maude» ist wunderbar nonkonform – in der Geschichte und der Erzählweise. Satire, Sarkasmus und schwarzer Humor fanden im Film von Hal Ashby zusammen, Ruth Gordon und Bud Cort sind perfekt in ihren Rollen. Cat Stevens singt lockere Songs über das Leben, während die Story öfters unerwartete Wendungen nimmt. Freiheit für alle Bäume!
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 09.05.2024, 21:30

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Kým sa skončí táto noc
BD / Regie: Peter Solan
Eine Nacht im Tanzlokal, unkontrollierte Begegnungen, Träumereien und viel Alkohol: «Kým sa skončí táto noc» ist ein faszinierender und frei inszenierter Film. Peter Solan kombiniert improvisierte Szenen mit gesellschaftskritischen Kommentaren, real wirkenden Emotionen und jugendlichem Übermut. Ein Blick in die Vergangenheit, in den Sozialismus und die erdrückenden Strukturen.
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The Thin Red Line
DVD / Regie: Terrence Malick
Krieg aus der Sicht der Natur, sinnlose Zerstörung im Angesicht der eigenen Vernichtung: Terrence Malick verleiht seinem Kriegsfilm «The Thin Red Line» eine ätherische Ebene und lässt die Kamera umhergleiten und innehalten. Innere Monologe, extreme Kontraste und die menschenzerfetzende Sinnlosigkeit der Gewalt – beeindruckend.
Ist es nun Zeit für die Verfilmung von Andrew Marton?
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Die letzte Chance
Stream, Cinefile / Regie: Leopold Lindtberg
Das Schweizer Filmeschaffen ist oft dann stark, wenn das Thema Migration behandelt wird. So auch beim Drama «Die letzte Chance» von Leopold Lindtberg, das die Flucht aus Italien im Zweiten Weltkrieg zeigt. Spannende Szenen und reale Schauplätze verstärken die humanistische Botschaft, wenn auch einige Momente wie eine scheinheilige Werbung für die Schweiz klingen. Währenddessen verweigerte die Regierung zehntausenden jüdischen Flüchtlingen den Grenzübertritt. Das wird natürlich nicht erwähnt.
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Szerelem
BD / Regie: Károly Makk
Die Liebe im Film, dargestellt als zerbrechliche Poesie über Erinnerungen und den Lasten im kommunistischen Ungarn - Károly Makk hat mit «Szerelem» eine feinfühlige und mehrschichtige Geschichte vorgelegt. Der sehr gute Schnitt, die starken Emotionen und schönen Aufnahmen verzaubern und beschäftigen.
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Teaches Of Peaches
Stream, Screener / Regie: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer
Als Dokumentation zur Jubiläumstour gedreht, ist «Teaches Of Peaches» von Philipp Fussenegger und Judy Landkammer eine Zeitreise durch die Karriere der kanadischen Musikerin und zeigt zugleich viele Momente von den aktuellen Konzerten. Das geht nicht immer ganz auf, Peaches und ihre kreativen Visionen sind weiterhin beeindruckend und wichtig.
Eine ausführliche Kritik folgt bei Phosphor.
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Giù la testa
BD / Regie: Sergio Leone
Fast drei Stunden lang gibt es viel Zündstoff unter der brennenden Sonne: «Giù la testa» bringt den brutalen Western, die karge Romantik von Sergio Leones Filmschaffen, den irischen Widerstand und die mexikanische Revolution zusammen. An viele Stellen lässt sich der Film Zeit, überrascht mit den Set-Pieces, der Musik und macht trotz der gezeigten Gewalt viel Laune.
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Cold Steel
DVD / Regie: Dorothy Ann Puzo
Bei «Cold Steel» steckt alles drin, was ein B-Actionfilm aus den Achtzigerjahren braucht: Harte Cops, wilde Stunts, ein bisschen Soft-Erotik und das Saxofon im Soundtrack. Doch leider wollen all diese Elemente nicht in der klischierten Geschichte zusammenfinden. Immerhin zeigt uns Regisseurin Dorothy Ann Puzo Sharon Stone, Jonathan Banks und Anthony LaPaglia in der Besetzung.
Ach ja: Auch wenn dir ein Typ sympathisch ist, sollte er dich nicht mehr mit dem Auto nach Hause fahren, wenn er bereits sieben Shots intus hat.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 10.05.2024, 06:54

Bei The Thin Red Line auch erwähnenswert: Die starke Mucke von Hans.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 10.05.2024, 08:28

Auf jeden Fall. Gewisse Tracks standen ganz klar Vorlage zu seiner Musik für "Interstellar".
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 12.05.2024, 09:15

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Forbidden Planet
DVD / Regie: Fred M. Wilcox
Die grossen Sets, die Spezialeffekte und die schönen Farben machen den Fünfzigerjahrefilm «Forbidden Planet» zur optischen Wonne. Das Science-Fiction-Abenteuer von Fred M. Wilcox mit dem netten Roboter bleibt über weite Strecken angenehm unaufgeregt, fällt aber in der Behandlung der einzigen weiblichen Figur im Cast komplett auseinander. Horny in Space, autsch.
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It’s All About Love
DVD / Regie: Thomas Vinterberg
Ein Versuch, eine Geschichte voller Löcher und Überraschungen, ein Aufbegehren der Liebe, ein Hoffen auf die Zukunft für uns alle. «It’s All About Love» ist ein merkwürdiger Film, der seine innere Zerrissenheit offen zeigt und alle paar Minuten mit zusätzlichen Elementen überrascht.
Der Titel nimmt vorneweg was Joaquin Phoenix und Claire Danes unter der Regie von Thomas Vinterberg durchleben, der Titel brennt sich in der Zukunft des Filmes ein und thront über unserer Gegenwart. Wir müssen zu diesem Grundsatz zurück.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 13.05.2024, 08:25

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En helt almindelig familie
DVD / Regie: Malou Reymann
Während die Besetzung von Mikkel Boe Følsgaard für die Hauptrolle leicht fragwürdig wirkt, überzeugt «En helt almindelig familie» in den emotionalen Aspekten. Die Verwandlung in der Familie wurde von Malou Reymann gelungen verfilmt, die Perspektive gut gewählt. Zusätzlich sind die jungen Schauspielerinnen Kaya Toft Loholt und Rigmor Ranthe und die Ausstattung super.
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Lourdes
DVD / Regie: Jessica Hausner
Auf ein Wunder hoffen, Pilgerfahrten durchführen und im Moloch der kapitalistischen Glaubensmaschine verschluckt werden: Mit «Lourdes» zeigt Jessica Hausner absurde Elemente des Christentums, unaufgeregt und mit Sylvie Testud, Léa Seydoux und Elina Löwensohn stark besetzt.
Viele Szenen fühlen sich wie aus einer Parallelwelt stammend an, während sich die ruhige Kamera zwischen Felswänden, moderner Architektur und lebensfeindlich gestalteten Räumen an die Figuren herantastet.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 14.05.2024, 08:25

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Chopper
DVD / Regie: Andrew Dominik
Während Andrew Dominik seine Geschichte je nach Zeitebene oder Location in andere Farben taucht und somit starke Bildstimmungen erschafft, spielt sich Eric Bana als titelgebenden «Chopper» die Seele aus dem Leib. Ein harter Gangster-Film mit komischen Situationen und technisch unerwarteten Einfällen.
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Heidi
Stream, Cinefile / Regie: Luigi Comencini
Ich habe alles falsch gemacht: Das Buch von Johanna Spyri habe ich nie gelesen und die filmische Fortsetzung «Heidi und Peter» (Franz Schnyder, 1955) zuerst gesehen. Nun war es an der Zeit, sich «Heidi» von Luigi Comencini kennenzulernen.
Der Film funktioniert weiterhin gut, spielt sich zu einem grossen Teil in Frankfurt ab und liefert unterschiedliche Stimmungen, wie eine kurze Gruselsequenz. Eine Kindsentführung war selten so angenehm. Apropos Comencini: Sein Thriller «La donna della domenica» (1975) ist sehr zu empfehlen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 16.05.2024, 19:06

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Dessert Hearts
BD / Regie: Donna Deitch
Liebe und Unsicherheiten vor beeindruckender Kulisse: «Desert Hearts» ist eine gefühlvolle Geschichte über zwei Frauen, die sich näherkommen. Von Donna Deitch stilsicher inszeniert, war der Film einer der wegweisenden Indie-Produktionen in den USA der Achtzigerjahre.
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Igor Levit: No Fear
Stream, Filmingo / Regie: Regina Schilling
Klassik und Klavierkonzerte sind selten Bestandteile von meinem Leben, doch Igor Levit darf gerne öfter darin vorkommen. Der Musiker ist ein beeindruckendes Talent und wunderbar menschlich, Regina Schilling hat das in ihrer Dokumentation «Igor Levit: No Fear» schön festgehalten.
Die Musik hat gegenüber dem Innenleben Levits im Film zwar mehr Platz, dafür ist seine offene und ehrlich Art (auch betreffend die psychischen Probleme) herzerwärmend.
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Bastarden
Kino / Regie: Nikolaj Arcel
Ach, ich wäre zufrieden gewesen, wenn sich der Film mit dem erfolgreichen Spriessen der Pflanzen begnügt hätte. Mads Mikkelsen als Bauer im ehemaligen dänischen Königreich, ein toller Anblick. Aber klar, bei «Bastarden» von Nikolaj Arcel fliesst mehr Blut als einem Drama, schliesslich wirkt der optisch sehr gelungene und toll gespielte Film wie «There Will Blood» Marke Dänemark.
Eine echte Überraschung mit einem ausdrucksstarken Cast (Kristine Kujath Thorp, Olaf Højgaard, Amanda Collin und Simon Bennebjerg). Arcel, du hast dich nach dem Debakel mit «The Dark Tower» wieder rehabilitiert.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 18.05.2024, 09:00

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A Story Written with Water
BD / Regie: Yoshishige Yoshida
Lust und Verlangen im Strudel der Zeit und Erinnerungen: Yoshishige Yoshida zeigt im Drama «A Story Written with Water» vier Menschen, die in der Gegenwart leiden und lieben, durch den gelungenen Schnitt wird es zu einem Tanz. Die karg-moderne Musik macht die Indie-Produktion noch spezieller, wenn auch einiges schleppend abläuft.
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Tony Manero
DVD / Regie: Pablo Larraín
Er trägt einen weissen Anzug, in dem all seine US-amerikanisch beeinflussten Träume stecken. Um diese zu erreicht, wird der Stoff wortwörtlich mit Scheisse beschmiert. Doch unter der Oberfläche von Pablo Larraíns brutal-dreckigem Film «Tony Manero» lauert die aussichtslose, harsche Realität des Alltags in einer Diktatur. Ein vielschichtiger Film, der schockiert und überrascht.
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Goodbye Julia
Stream, Filmingo / Regie: Mohamed Kordofani
Die Annäherung erfolgt vor der Teilung. Im Spielfilm «Goodbye Julia» von Mohamed Kordofani führt ein Unfall zu einem Mord, eine Tat zu einer Schuld. Angesiedelt in den Jahren vor der Spaltung des Sudans, spinnt der Regisseur einzelne Fäden zwischen den Menschen und den herrschenden Problemen.
Eine ausführliche Kritik folgt bei Phosphor Kultur.
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The Towering Inferno
BD / Regie: John Guillermin
Das höchste Gebäude der Welt wird eingeweiht, und wie bereits bei der Titanic führen die Geldgier und der Grössenwahn einzelner Männer zum Desaster. «The Towering Inferno» von John Guillermin zelebriert den genialen Cast, den Heldenmut der Feuerwehrmänner und die lodernden Flammen. Fragt sich nur, wo der Architekt studiert hat. Der kann ja alles.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.05.2024, 09:31

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Radio On
BD / Regie: Chris Petit
Das industrielle Ödland, die Leere in der Seele: «Radio On» ist ein Roadmovie in desolater Umgebung, monochrom festgehalten. Chris Petit lässt seine Figuren von grossartiger Musik begleitet suchend umherfahren, mit nur schemenhaften Definitionen und einem intensiven Gefühl.
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House at the End of the Street
DVD / Regie: Mark Tonderai
Eines muss ich Mark Tonderai lassen, er konnte mich mit der Geschichte von «House at the End of the Street» einige Male überraschen. Sonst aber bietet der Horror-Thriller wenig Gutes. Die Figurenzeichnungen sind katastrophal, die Handlungsweisen der Charaktere stupid und die Arbeit an Kamera und Schnitt unbefriedigend. Und dann steht das Haus nicht einmal am Ende der Strasse.
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All About Eve
DVD / Regie: Joseph L. Mankiewicz
Das menschlich dreckige Geschäft der Unterhaltungsindustrie, seziert durch das famose Drehbuch, die genialen Darstellerinnen und die ultrascharfen Dialogzeilen: «All About Eve» von Joseph L. Mankiewicz ist ein legendärer Film, mit einer bestechenden Bette Davis und einer täuschenden Anne Baxter.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 19.05.2024, 10:21

"Radio On" muss ich auf jeden Fall auch noch nachholen. Gerade letzte Woche erst habe ich mir Petits Folgewerk "An unsuitable Job For A Woman" angesehen, da wurde im Booklet auch sehr viel Bezug auf sein Debüt genommen.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.05.2024, 14:06

Oh stimmt, "An unsuitable Job For A Woman" liegt bei mir als Disc ungesehen rum. :D
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 20.05.2024, 11:49

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Anyone But You
Stream, RakutenTV / Regie: Will Gluck
Rich White People Problems, es könnte mir nicht egaler sein. Bei «Anyone But You» von Will Gluck wird immerhin optisch viel geboten und Natasha Bedingfield konnte dank dem Film ihre Steuern bezahlen.
Die Sichtung zog an mir vorbei, meine Gedanken drifteten ab und ich habe mich nicht genervt. Hätte also schlimmer sein können. Und long time no see, Rachel Griffiths.
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Música
Stream, Amazon Prime / Regie: Rudy Mancuso
Auch wenn die Leidenschaft von Rudy Mancuso für die Geschichte, die Musik und das Filmemachen durchdrückt, «Música» will nicht überzeugen. Optisch überfrachtet, wirken alle Elemente ausgelutscht und zu keiner Sekunde konnte der Film mein Interesse an den Figuren wecken.
Mancuso werde ich trotzdem im Auge behalten und wenn Camila Mendes wieder mitmacht, bin ich eh dabei (auch bei anderen Romcoms, siehe «Upgraded» von Carlson Young).
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 22.05.2024, 11:13

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Suzhou River
BD / Regie: Ye Lou
Zwischen Traumvorstellung und körnig gefilmter Wirklichkeit bewegt sich das Neo-Noir-Drama «Suzhou River». Eine real wirkende Erfahrung von Ye Lou, ein mysteriöses Spiel um Identitäten und Liebe, eine Beobachtung des Lebens am Fluss und eine Welt, in der Meerjungfrauen existieren. Grossartig gefilmt und in schöne Farben getaucht.
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An Unsuitable Job for a Woman
BD / Regie: Chris Petit
Im Gegensatz zu Chris Petits Debütfilm «Radio On» ist «An Unsuitable Job for a Woman» eine konventionelle Detektivgeschichte, die auch optisch zurückhaltend aufgearbeitet wurde. Trotzdem, dank dem Spiel von Pippa Guard in der Hauptrolle, gewissen Sequenzen voller Spannung und den geschickt eingearbeiteten Details (Gürtel, Spielzeugauto) hat mir der Film sehr gefallen.
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Hush… Hush, Sweet Charlotte
DVD / Regie: Robert Aldrich
Sehr gut gefilmte Spielereien mit Licht und Schatten, harte Kontraste und ein sanftes Gothic-Horror-Gefühl: «Hush… Hush, Sweet Charlotte» ist eine legendäre Geschichte zwischen Horror, Mystery und Krimi. Robert Aldrich hat aus seinen Mitteln das Mögliche herausgeholt und die Wahrheit bleibt lange verborgen. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass mir Bette Davis schauspielerische Leistung in der Hauptrolle zu übertrieben war.
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Herz aus Glas
BD / Regie: Werner Herzog
Kauzige Figuren, hölzern vorgetragene Sätze, Kameraeinstellungen zwischen Naturbeobachtung und gestelltem Theater, das Leben zwischen Wahn und Prophezeiung: «Herz aus Glas» ist ein sehr merkwürdiger Film über ein bayerisches Dorf, das vom Glasblasen lebt. Dank der einfühlsamen Art von Werner Herzogs Regie, der Musik von Popol Vuh und der intensiven Atmosphäre wurde ich verzaubert.
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The Life of Oharu
BD / Regie: Kenji Mizoguchi
Ein Leben voller Rückschläge, die Poesie in der Distanz; Kenji Mizoguchi hat mit dem Film «The Life of Oharu» grosses Vollbracht. Wie ein Fluss fügen sich die Szenen zur Geschichte zusammen, die grossartige Kameraführung findet erhabene Empfindungen in den tragischen Momenten und die Musik lässt das Dasein noch intensiver wirken.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 24.05.2024, 08:25

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The Island Closest to Heaven
BD / Regie: Nobuhiko Obayashi
Nobuhiko Obayashi weckte bei mir mit seinem Film «The Island Closest to Heaven» ähnliche Empfindungen, die Filme für mich als Kind ausgelöst haben. Eine emotionale Reise, Entdeckergeist und die Suche nach Zugehörigkeit – alles ist da, zusammengebracht mit der netten Geschichte und sonnigen Aufnahmen.
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Woyzeck
BD / Regie: Werner Herzog
Das Bühnenfragment von Georg Büchner habe ich nie gelesen, Werner Herzogs Verfilmung von «Woyzeck» ist trotzdem interessant – nicht nur wegen Klaus Kinski in der Hauptrolle. Dieser bringt den Abstieg in den Wahn, als einziger Ausweg aus der erstickenden Enge der Gesellschaft, perfekt zum Ausdruck. Der Rest ist eine Mischung aus hölzerner Theater-Inszenierung und Herzog-Eigenheiten.
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Cobra Verde
BD / Regie: Werner Herzog
Der Sklavenhandel geht zu Ende und Klaus Kinski verliert sich in der heissen Sonne als titelgebender «Cobra Verde» fast komplett im Wahnsinn. Viele Sequenzen des Filmes von Werner Herzog wirken wie ein Fiebertraum, die Kolonialfantasien zerschellen an der Ewigkeit, die Farben drängen sich in die Bilder.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 25.05.2024, 09:26

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Furiosa: A Mad Max Saga
Kino / Regie: George Miller
Vor neun Jahren bin ich atemlos über die «Fury Road» gebrettert und war restlos begeistert. Jetzt allerdings scheint George Miller stellenweise der Treibstoff ausgegangen zu sein. «Furiosa: A Mad Max Saga» ist eine halbgare Mischung aus richtig heftiger Action und miesem Filmemachen.
Schlimm aussehende Aufnahmen wechseln sich mit optischer Gewalt ab, dazu gibt es haufenweise idiotische Dialogzeilen (die Ergüsse von Chris Hemsworths Charakter, Hilfe), langweiliges Worldbuilding und sinnlose Momente, welche die Laufzeit unnötig aufblasen und Tiefe vorgaukeln sollen. Dieser Sandsturm hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Doch die grosse Freude, im Zeitalter von Schauspielerinnen wie Anya Taylor-Joy leben zu dürfen, bleibt.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 25.05.2024, 10:58

Mich hat ja Pippa Guard in der Rolle unheimlich an Gillian Anderson in der ersten Akte-X-Staffel erinnert... den Film mochte ich auch irgendwie, obwohl er objektiv gesehen eigentlich gar nicht mal so gut ist... ein seltsamer Bastard irgendwo zwischen langatmigem Autorenfilm und Mainstream-Thriller.

Bei Woyzeck fand ich Kinski gar nicht mal so perfekt, eigentlich sogar ganz im Gegenteil, aber trotzdem irgendwie eine spannende Besetzung.

Bei "Furiosa" von "miesem Filmemachen" zu sprechen, finde ich aber schon ziemlich hart. Eigenwilliger Stil, ja, aber gerade bei dir hätte ich gedacht, dass du dem gegenüber konventioneller Blockbuster-Action auch durchaus was abgewinnen kannst.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 25.05.2024, 15:13

Stimmt, das mit Pippa Guard und "The X-Files" hat echt etwas. Vielleicht war ich darum so von ihr und dem Film angetan. :D

Ich konnte "Furiosa" viel abgewinnen, siehe meinen Kommentar und die 6er-Wertung.
Für mich war es aber heftig, wie krass unterschiedlich gewisse Shots / Szenen waren. Von schlechter CGI-Green-Sreen-Arbeit direkt zu grossartigen realen Bildern, von sinnlos eingefügten Momenten zu mitreissenden Passagen, von interessanter Story zu stupiden Elementen (Liebesgeschichte / Helfer), welche sich alle am Ende im Sand verlieren. Und dann konstant diese pseudo-tiefgründigen Aussagen, nee danke.
Durch die direkte Gegenüberstellung hat sich die Wirkung der schlechten Aspekte verstärkt, darum das Wort "mies". Ich bin es mir von Miller und "Fury Road" besser gewohnt. Wären nicht einzelne Highlights wie die Angriffsszene auf den Tanker, der Filme hätte wohl nur 4 Punkte erhalten.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 25.05.2024, 15:31

Mit Furiosa beschreibst du das, was ich schon für mich bei Fury Road wahrnahm. :lol: Bei imdb rangiert er aktuell allerdings bei 8.0. Mal sehen, was er am Boxoffice reißt. Hat ja afair 160 Mio. $ gekostet.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von StS » 25.05.2024, 15:54

SFI hat geschrieben:
25.05.2024, 15:31
Mit Furiosa beschreibst du das, was ich schon für mich bei Fury Road wahrnahm. :lol: Bei imdb rangiert er aktuell allerdings bei 8.0. Mal sehen, was er am Boxoffice reißt. Hat ja afair 160 Mio. $ gekostet.
Der wird nicht übermäßig viel reißen. Ist irgendwie nicht die Art von Film, hab ich das Gefühl - und außerdem gerade in der aktuellen Zeit nicht, wo die meisten größeren Filme zu kämpfen haben. "Fury Road" hat´s am Ende auf $380.4 Millionen gebracht - damit wäre "Furiosa" gerade mal leicht in der Gewinnzone, wenn überhaupt...

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 26.05.2024, 10:30

SFI hat geschrieben:
25.05.2024, 15:31
Mit Furiosa beschreibst du das, was ich schon für mich bei Fury Road wahrnahm. :lol:
Da die Sichtung für mich bereits neun Jahre zurückliegt, ist die Erinnerung natürlich ungenau. Ich weiss nur noch, dass ich sehr sehr begeistert aus dem Kino kam. Eine Auffrischung auf dem heimischen TV gab es bisher nicht, vielleicht gut so. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 26.05.2024, 13:07

Quatsch, der ist prädestiniert für zahllose Rewatches. Bei dem Überangebot heutzutage schaffen nicht mehr viele Filme eine Zweitsichtung, Fury Road habe ich aber schon mehrere Male gesehen und schlechter wird der nicht.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 26.05.2024, 16:08

Na gut, das *Mad Max"-Set will ich eh bald in Angriff nehmen. :wink:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 27.05.2024, 08:20

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Brothers and Sisters of the Toda Family
BD / Regie: Yasujirō Ozu
Nicht einmal Weinen darf sie, nach dem Tod des Familienvaters wird bei den Todas versucht, die Würde zu wahren. In seinem frühen Film «Brothers and Sisters of the Toda Family» beobachtet Yasujirō Ozu die Konflikte, welche in Familien bei unterschiedlichen Lebenswünschen und Einstellungen entstehen. Die Kamera bleibt auf Distanz, gewisse Figuren wachsen ans Herz.
:liquid7:

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Burden Of Dreams
BD / Regie: Les Blank
Was Werner Herzog für seinen Film «Fitzcarraldo» gemacht hat, grenzt an Wahnsinn. Les Blank hat die Dreharbeiten und alle Widrigkeiten begleitet, «Burden Of Dreams» erzählt von persönlichen Dämonen, Unfällen und fragwürdigen Entscheidungen.
Die Dokumentation nimmt eine beobachtende Position und ein gelangt schwer unter die Oberfläche, das Gezeigte bleibt auch so faszinierend.
:liquid7:

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His Motorbike, Her Island
BD / Regie: Nobuhiko Obayashi
Zwischen romantischen Farbbildern und monochromen Sorgen, auf der Suche nach Freiheit und Liebe, gefangen in einer Spirale zum Unheil: Nobuhiko Obayashi zeigt sich bei «His Motorbike, Her Island» als Romantiker. Die Spielereien mit dem Filmmaterial lassen besonders die Vorliebe zum Motorrad durchscheinen und das entzückt.
:liquid7:

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Suture
BD / Regie: Scott McGehee, David Siegel
Ich mag Filme, die meine scheinbar gefestigte Weltanschauung hinterfragen und mit Gewohnheiten brechen. Mit ihrem Debüt «Suture» haben das Scott McGehee und David Siegel problemlos geschafft und verwirren auf unterschiedlichen Ebenen.
Die Fragen zu Identität und Wahrnehmung, die scheinbare Zeitlosigkeit der gezeigten Welt, die wunderschönen Schwarzweissbildern und das passende Spiel des Casts machten den Thriller zu einem Unikum.
:liquid8:

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Shizukanaru Ketto - Das stumme Duell
DVD / Regie: Akira Kurosawa
Toshirō Mifune als Arzt, gefangen zwischen Sehnsüchten und Verantwortung, ein grosses Drama beginnt. «Shizukanaru Ketto», eine frühe Zusammenarbeit zwischen Mifune und Akira Kurosawa, ist ein moralisches Dilemma mit mehreren Komponenten, ein ruhiger und nachdenklicher Film.
:liquid8:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 28.05.2024, 08:14

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Hardcore
BD / Regie: Paul Schrader
Die dreckigen Siebzigerjahre, ein wütender Mittelfinger gegen die eigene Erziehung und ein packender Thriller: Paul Schrader lieferte mit «Hardcore» einen wuchtigen Film, in dessen Zentrum George C. Scott brilliert. Interessant auch die musikalische Untermalung mit experimentellen Passagen.
:liquid8:

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Who Killed Captain Alex?
BD / Regie: Nabwana I.G.G.
Wahnsinn, dass Nabwana I.G.G. für den Soundtrack Songs von Abba und Seal nutzen konnte – oder auch nicht. Wie alles an «Who Killed Captain Alex?» ist auch die Musik billig zusammengeschustert und ein Ausdruck für kreative Freude.
Gut ist das nicht, aber so überdreht, dass ich nicht wegschauen konnte. Die nächste Sichtung erfolgt dann mit Kommentar des VJ.
:liquid2:

Bad Black
BD / Regie: Nabwana I.G.G.
Dass «Bad Black» eine Story hat, merkte Regisseur Nabwana I.G.G. selbst erst kurz vor Schluss. Aber kein Problem, dank den Metakommentaren des VJ ist immer klar, wer sich in den Szenen aufhält und warum Swaz im Intro des Actionstreifen vorkam.
Leidenschaft und kein Geld führten zu diesem Ergebnis, eine durchgeknallte Leistung, aber niemals gut.
:liquid3:

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Sanjuro
DVD / Regie: Akira Kurosawa
Ein Jahr nach «Yojimbo» kehrte Toshirō Mifune als zotteliger Ronin unter der Regie von Akira Kurosawa zurück. Das bedeutet Kämpfe ohne Moral, Samurai in untypischer Darstellung und schön komponierte Szenen. «Sanjuro» ist ein wunderbares Beispiel für einen Genrefilm.
:liquid7:
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