Den Film hat meine Freundin herausgekramt, um mir mal zu zeigen was sie unter gutem Humor versteht, nachdem sie neulich bei "Dumm und Dümmer" überhaupt nicht lachen konnte, während ich Jim Carreys Getänzel im Orangenen Tuxedo immer noch abfeiere - diesmal wars komplett umgekehrt

Boha war das eine pisslangweilige scheiße. Wieder so ein Arthaus-Hype-Kandidat, der die wichtigsten Qualitätsmerkmale von Cannes nämlich "Langatmigkeit", "Belanglosigkeit" und "Minimalismus" wohl mehr als zufriedenstellend erfüllt hat und nun entsprechend als neues Meisterwerk gehandelt wird.
Die Geschichte über die Annäherung eines Vaters zu dessen entfremdeter Tochter wird von Maren Ade mit einer minimalistischen Inszenierung geerdet und authentisch erzählt, was das ganze leider zu einer sehr drögen Angelegenheit macht. Auf dem Blatt Papier ist das einfach eine nicht sonderlich fesselnde Vater-Tochter-Beziehung, die Moral von der Geschicht, konnte man sich schon lange denken und der Humor, der sich hautpsächlich in Fremdschammomenten zu zeigen versucht, verpufft völlig in der subtilen, unspektakulären INzsnierung und den letztlich seichten Ausgangssituationen,
Keine hitzen Wortgefechte, keine bissigen Kommentare und keine wirklich unangenehmen Fremdschamszenen.
Wer mir die "Nackt-Party" als großartigen Meilenstein des Comedy-Kinos verkaufen möchte, verbringt wohl auch zum spannenden Zeitvertreib das erneute Durchkalkulieren alter Steuererklärungen...
Wieder ein so ein in höchstem Maße gelobtes Kunstkino, dessen Begeisterung ich nicht im Geringsten nachempfinden kann - ich kann lediglich ein Muster erkennen, worauf der Feuilleton so anspringt - auf brunslangweilige "wir sind wie das echte leben"-Scheiße ohne Biss. Da hilft auch kein vollgewichstes Törtchen...
160min völlig sinnlos in die Tonne gekloppt habe ich an diesem Sonntag abend, aber was tut man nicht alles um fairerweise auch mal nen Film von der Freundin zu gucken.
Einen Gnadenpunkt verbebe ich jedoch für die Credits, wo doch tatsächlich "Plainsong" von The Cure ertönt - ich habe mich quasi doppelt gefreut

