
Nachdem der Film langsam seine Personen einführt, was nicht per se schlecht ist, schafft er es, nach jeder halbwegs gelungenen Wendung noch eine absolut nervig-unnötige hinterherzuschieben. Da wollte jemand zuviel des Guten und konnte sich zudem nicht so recht zwischen Thriller und Drama entscheiden. Letztendlich ist mal wieder ein Familienvatereinzelkämpferstreifen in Variation draus geworden, die ja leider recht häufiges Gähnen hervorrufen. Siehe zuletzt die unausgegorene one-man-show "Firewall" mit Harrison Ford. Verschiedene Filme, aber irgendwie absolut austauschbar und von den Zutaten her nahezu identisch, Harrison Ford ist halt hier Clive Owen. Diese Filme von der Stange ernten, auch wenn sie für die breite Masse sicherlich noch "okay" sind, nur noch Gähnen bei jedem der schonmal zweieinhalb derartige Thriller in seinem Leben gesehen hat.

La Mala educación

Almodóvar scheint ja stets eigene Komplexe und Obsessionen zum Stoff seiner Werke zu machen, so auch in "La Mala Educación". Bei dieser Melange aus Schwulendrama und Selbstfindungstrip lässt er neben der aufdringlichen Vergangenheitsbewältigung (die wohl stellvertretend für die seine steht) noch eine Spur von Krimi miteinfließen. Das Ganze wird wieder einmal vertrackt mit verschiedenen Zeit- und Erzählebenen aufgetischt, sodass sich dem Zuschauer nach und nach das puzzle ergibt. Wobei jedoch stets die Figuren mit ihren Ängsten und Nöten im Mittelpunkt stehen und Almodóvar eher weniger auf den großen Paukenschlag oder Clou aus ist. Mit einer gewissen Schwermütigkeit sicher nicht unbedingt jedermanns Fall, doch Almodóvar gehört wohl trotzdem mit zum Besten was aus Spanien anzutreffen ist.
