Filmtagebuch: deBohli
Moderator: SFI
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Mir zu unterstellen, dass dies eine Phase ist, wäre gleichwertig, wie die Grosszahl der Mitglieder hier einer Action-Phase zu unterstellen.
Tja, würde mir Misogynie nicht sauer aufstossen, könnte ich wohl darüber hinwegsehen. Dies lässt sich allerdings nicht mehr mit meinem Leben verbinden, da kann ich auch bei Filmen keine Ausnahme machen. Zum Glück gibt es aber genügend aktuelle Horrorfilme, die neue Wege zur Unterhaltung gefunden haben und diese Darstellungsweisen nicht mehr nötig haben.
Tja, würde mir Misogynie nicht sauer aufstossen, könnte ich wohl darüber hinwegsehen. Dies lässt sich allerdings nicht mehr mit meinem Leben verbinden, da kann ich auch bei Filmen keine Ausnahme machen. Zum Glück gibt es aber genügend aktuelle Horrorfilme, die neue Wege zur Unterhaltung gefunden haben und diese Darstellungsweisen nicht mehr nötig haben.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Da frag ich mich dann aber schon, inwiefern die Misogynie, die dir in deinem realen Leben begegnet, etwas mit einem Film über Killer-Piranhas zu tun hat, der vor Selbstironie nur so trieft. Aber ok, ich will da jetzt auch gar keine Grundsatzdiskusssion anzetteln.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Keine Angst, in diesem Forum diskutiere ich über gewisse Themen nicht mehr, die Ansichten sind mir zu festgefahren maskulin.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Nightmares
BD / Regie: Joseph Sargent
(Shocktober 22-01) Was bei “Nightmares” am meisten schmerzt, ist der moralische Zeigefinger, der sich während allen vier Episoden in den Körper bohrt – Grusel gibt es bei dieser Anthologie von Joseph Sargent selten. Dafür schwankt der Anteil der Achtziger-Stilistik zwischen süss («The Bishop Of Battle» mit Emilio Estevez) und schmerzhaft («The Benediction» mit Lance Henriksen).
Mit Richard Masur, Veronica Cartwright und William Sanderson auch sonst gut besetzt, mit schrecklichen Computereffekten versehen (letzte Erzählung) und Sucht in jeder Form anprangernd, ist diese kleine Geschichtensammlung kurios aber nicht ohne Reiz.
Wake in Fright
BD / Regie: Ted Kotcheff
(Shocktober 22-02) Da wird es einen mehrmals schlecht, wenn jegliche Moral und Zukunftshoffnung in maskuliner Gewalt, in Alkohol und der Hitze des Outbacks untergeht. «Wake in Fright» von Ted Kotcheff ist ein Horrorfilm, der sich als Drama tarnt. Ein Psychothriller mit albtraumähnlichen Elementen, eine Literaturverfilmung ohne Gnade.
Die brütende Sonne taucht alle Aufnahmen in einen orangen Schimmer, der gezeigte Realismus entfernt jegliche Menschlichkeit und lässt die Grausamkeit nicht nur bei Donald Pleasence an die Oberfläche treten.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
The Lodge
DVD / Regie: Veronika Franz, Severin Fiala
(Shocktober 22-03) Mehrmals bei «The Lodge» wurde die Beklemmung fast unerträglich, erstaunlich wie schnell man die absolut doofe Grundlage der Geschichte vergessen hat. Trotzdem, der Film von Veronika Franz und Severin Fiala funktioniert vor allem in einzelnen Teilen, ohne die nächste Ebene zu erreichen.
Riley Keough hingegen spielt wunderbar in der Hauptrolle und gewisse Wendungen überraschen. Die Nähe zu «Hereditary» von Ari Aster verspricht aber mehr Tiefe, als dieses Kammerspiel vorweisen kann.
Martin
DVD / Regie: George A. Romero
(Shocktober 22-04) Die schmutzigen Siebzigerjahre, die körnigen Aufnahmen, die brutalen und dreckigen Morde: «Martin» von George A. Romero ist ein erstaunlich packender Film, der die Figur des Vampirs aus neuer Perspektive zeigt.
Man ist während jeder Minute fasziniert und bleibt mit einem unguten Gefühl auf dem Sofa zurück, diese mit nicht sehr grossem Budget ausgestattete Arbeit will auf jeden Fall mehrmals besucht werden.
The Elephant Man
DVD / Regie: David Lynch
(Shocktober 22-05) David Lynch vergreift sich am Herzen und zaubert mit «The Elephant Man» eine in Schwarzweiss gedrehte Geschichte um Akzeptanz, Erscheinung und Moral. Angesiedelt in England am Anbruch der Industrialisierung wird die Gesellschaft immer weiter durch Maschinen entstellt, John Hurt in der Hauptrolle missbraucht und missachtet.
Die Bilder verzaubern, Anthony Hopkins und Anne Bancroft spielen wunderbar, die leicht surrealen Montagen bringen Lynchs Zauber in die narrativ stringente Geschichte. Ein toller Film.
Bande de filles
BD / Regie: Céline Sciamma
Mit jedem ihrer Filme schafft es Céline Sciamma, die weibliche Perspektive an unterschiedlichen Orten und Schichten anzusiedeln und emotional mitzureissen. «Bande de filles» erzählt vom harten Leben junger Frauen in Vororten von Paris, deren Dasein stets in Gefahr ist, wo die Illegalität hinter jeder Ecke lauert.
Mitreissend gespielt, unaufdringlich gefilmt und mit druckvollen Synthesizer-Stücken in Kapiteln unterteilt, wirkt der Film gross und ehrlich – mit dieser Produktion machte Sciamma einen weiteren Schritt nach vorne.
Creature With The Atomic Brain
BD / Regie: Edward L. Cahn
(Shocktober 22-06) Einen erstaunlich kompetenten Horror-SF-Spass lieferte Edward L. Cahn mit dem B-Movie «Creature With The Atomic Brain» inmitten der Fünfzigerjahre ab und liess den kalten Krieg meist aussen vor. Natürlich wird während den 70 Minuten meist in Räumen diskutiert, natürlich passiert die Action nur in kurzen Montagen – dafür bieten Ausstattung, Dialoge und der Endkampf einiges an Unterhaltungswert.
Schön auch Angela Stevens erneut sehen zu dürfen, auch wenn ihre Rolle in kurzen Klischeeszenen gefangen bleibt.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Apprentice to Murder
BD / Regie: R.L. Thomas
(Shocktober 22-07) Die ewige Frage nach dem Glauben und der Macht von Gott oder Satan. R.L. Thomas untersucht dieses Ringen in «Apprentice to Murder» als stilvollen Thriller mit Horrorelementen, angesiedelt in den Zwanzigerjahren der ländlichen Gebiete der USA. Wahre Geschehnisse und Elemente der weissen Magie und des Powwow faszinieren, Donald Sutherland spielt super.
Der oft ruhig gehaltene Film weiss zu fesseln, funktioniert vor allem dank der Dynamik zwischen den Figuren und den effektvoll eingesetzten Szenen mit übernatürlichen Erscheinungen.
Jug Face
BD / Regie: Chad Crawford Kinkle
(Shocktober 22-08) Das spielt das Ganze in einer abgelegenen Region der USA, da gibt es Moonshine als Frühschoppen, da spielt eine Band zum kaputten Fest – und trotzdem nutzt niemand einen Jug für den Rhythmus. Welch verpasste Chance von Regisseur Chad Crawford Kinkle.
Der Indie-Horrorfilm «Jug Face» weiss trotzdem zu überzeugen, mit passend spielender Besetzung und einer angenehm doofen Geschichte um Opfer, Kult, Sektengesellschaft und Wahnvorstellungen. Schade hingegen ist, dass das Ende alle vorangegangen Entscheidungen sinnlos macht.
Dementer
BD / Regie: Chad Crawford Kinkle
(Shocktober 22-09) Konnte «Jug Face» von Chad Crawford Kinkle den Horrorfan noch zufriedenstellen, ist «Dementer» ein Film, der nach wenigen Minuten vor allem nur noch langweilt. Das Setting mit dem Wohnheim für behinderte Personen ist unverbraucht, gewisse Montagen sind wirkungsvoll, dann allerdings bleibt alles stehen und keine Szene erzeugt Stimmung oder Spannung.
Dass Katie Groshong in der Rolle nie überzeugt und am Ende alles ohne Klimax verpufft, hilft dem Film ebenfalls nicht. Sogar 80 Minuten sind da viel zu lange.
Leprechaun
DVD / Regie: Mark Jones
(Shocktober 22-10) Warum entscheiden, wenn man zugleich Sitcom, Kinderprogramm und Horrorfilm mit viel Fantasy-Anteil sein kann? «Leprechaun» von Mark Jones ist eine sinnentleerte Produktion, die eigentlich nur deswegen gefällt, weil Warwick Davis an der Rolle wirklich Spass zu haben schien.
Gewisse Einfälle, seien es die Morde oder das Zaubern des Kobolds, die junge Jennifer Aniston und das TV-Flair der Inszenierung erheitern, die Aussicht auf vier weitere Teile in dieser Reihe hingegen trüben die Zukunftshoffnungen.
Eye Of The Cat
BD / Regie: David Lowell Rich
(Shocktober 22-11) The Swinging Sixties, eine Wagenladung Hauskatzen, ein schwindelerregender Mordplot und die ewige Gier: «Eye Of The Cat» von David Lowell Rich ist ein Film aus dem Jahre 1969, der eigentlich nicht funktionieren sollte.
Die einzelnen Teile verbinden sich glücklicherweise zu einem Vergnügen, das zwar nie schockt, aber immer Freude bereitet. Der Einblick in die damalige Szene von San Franzisco, der unvermeidliche Catfight und die knuffigen Fellknäuel gestalten die Sichtung lohnend.
The Invisible Man Appears
BD / Regie: Shigehiro Fukushima, Shinsei Adachi
(Shocktober 22-12) 1949 nahm man sich in Japan der Figur des Unsichtbaren an und transportierte das Geschehen in eine urbane Umgebung. «The Invisible Man Appears» verbringt nicht viel Zeit mit Forschung und Grusel, sondern bietet einer Geschichte um Diebstahl viel Platz.
Der Film ist heute noch interessant, die Tricksequenzen sind hübsch und die Inszenierung von Shigehiro Fukushima und Shinsei Adachi gelungen. Etwas mehr Spannung hätte dem Streifen aber gutgetan.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
The Wicker Man
DVD / Regie: Robin Hardy
(Shocktober 22-13) Die verzweifelten Schreie nach dem Herr bleiben haften, Edward Woodward gibt in den letzten Minuten von «The Wicker Man» alles. Auch sonst weiss der Film von Robin Hardy während der gesamten Laufzeit mit einer beklemmenden Stimmung zu überzeugen.
Folk Horror mit real existierenden Bräuchen, viel Tageslicht und Christopher Lee und Britt Ekland in Nebenrollen – ein Film, der zu jeder Sekunde packt und ohne extreme Momente überrascht.
Version: The Final Cut
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Ich war zuhause, aber…
BD / Regie: Angela Schanelec
Das Gefühl, das mir nach der Sichtung von «Ich war zuhause, aber…» Körper und Geist füllte, war grösser als der abstrakte und ruhige Film. Angela Schanelec geht das Thema der Trauer in der Familie ohne Erklärungen, Klischees oder Konventionen an, mit kryptischen Szenen, elliptischen Schnittfolgen und gestellten Dialogzeilen.
Dadurch hat sie ein Werk geschaffen, das nicht nur die Kunstform Film hinterfragt, sondern der irrationalen Wirklichkeit viel näher kommt, als eine emotional manipulative Produktion.
Triangle Of Sadness
Kino / Regie: Ruben Östlund
Laut und direkt ist der Film, oft sogar plump und oberflächlich. Doch warum sollte Kritik am Kapitalismus, an der gierigen Völlerei der Oberschicht anders sein als deren Verhalten? Dank dem bissigen Humor bleibt «Triangle Of Sadness» in seiner langen Form immer unterhaltsam, auch wenn der Mittelteil etwas durchhängt.
Ruben Östlund ist kein Mann der cleveren Feinheiten, dafür aber nehmen seine Filme viel Platz ein und Klatschen uns die Gegebenheiten ins Gesicht. Sehr traurig, ist Schauspielerin Charlbi Dean vor wenigen Monaten und viel zu früh verstorben.
The Woman King
Kino / Regie: Gina Prince-Bythewood
Viola Davis agieren zu sehen, ist immer beeindruckend, hier endlich mit einer vollwertigen Hauptrolle. Als Actionfilm macht «The Woman King» von Gina Prince-Bythewood zwar nicht vieles anders als die unzähligen weiteren Vertreter des Genres, weiss aber mit einer frischen Perspektive und emotionalen Momenten zu überzeugen.
Dank einer guten Besetzung (Thuso Mbedu, Lashana Lynch und John Boyega sind zu erwähnen), starken Bildern und wunderbarer Musik ist das Kinoerlebnis immer lohnend.
Werewolf By Night
Streaming, Disney+ / Regie: Michael Giacchino
(Shocktober 22-14) Da nimmt Komponist Michael Giacchino für einmal auf dem Regiesessel Platz, erhält eine angemessene, kreative Freiheit von Marvel Studios und zaubert eine hübsche Hommage an die Monsterfilme von Universal aus den Dreissigerjahren hin. Losgelöst vom MCU-Gepolter ist «Werewolf By Night» ein kleiner und kurzer Spass, der mit praktischen Effekten und bezaubernden Lichtspielereien (Schatten, Stroboskop) erquickt.
Gael García Bernal bin ich seit «Ema» (Pablo Larraín, 2019) eh verfallen und auch Laura Donnelly macht die Sache sehr gut. Ein passender Snack für den Shocktober.
Kladivo na čarodějnice (Witchhammer)
BD /Regie: Otakar Vávra
(Shocktober 22-15) Was die Männer als Gerücht in die Welt streuen, wird aus den Mündern von Frauen als Beweis für Hexen betrachtet. Welch unterdrückende Überheblichkeit, welch schauderhafte Handlungsweisen. «Kladivo na čarodějnice» von Otakar Vávra zeigt die Machenschaften einzelner Männer im 17. Jahrhundert perfekt auf und lässt uns an den damaligen Hexenverurteilungen Tschechiens teilnehmen.
Ein beklemmendes Spiel um Gier und Glauben, das als Film selten drastische Bilder benötigt, um die richtige Stimmung und Schwere zu erzeugen.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Rosemary’s Baby
DVD / Regie: Roman Polanski
(Shocktober 22-16) Die Aspekte des Satanismus spielen in «Rosemary’s Baby» eigentlich eine untergeordnete Rolle, zeigt Roman Polanski mit diesem Film die Auswirkungen von Gaslighting und toxischer Männlichkeit gegenüber Frauen auf. Hatte er etwa zu lange in den Spiegel geschaut?
Mia Farrow überzeugt in der Hauptrolle mit ihrer Wandlung von der lebensfreudigen zur verzweifelten Rosemary, die Schnittfolgen und stellenweise repetitiven Dialogzeilen haben eine eigene Wirkung und das Ende ist sehr passend.
Kwaidan
BD / Regie: Masaki Kobayashi
(Shocktober 22-17) Welch stimmungsvolles und ruhiges Meisterwerk, das durch eine brillante Inszenierung auf riesigen, handbemalten Sets besticht und mit dem experimentellen und andersartigen Soundtrack den vier kurzen Geistergeschichten eine betörende Wirkung verleiht.
Mit «Kwaidan» hat Regisseur Masaki Kobayashi einen wundervollen Film geschaffen, in den man wie hypnotisiert eintritt und mit jeder neuen Aufnahme und Szene noch stärker verzaubert wird.
The Shadow Of The Cat
BD / Regie: John Gilling
(Shocktober 22-18) Böse Miezekatze! Einen Mord zu beobachten und dann alle verantwortlichen Personen zu quälen. Wie hilflos alle gegenüber dem Tier sind, macht bei «The Shadow Of The Cat» viel Spass. Die Produktion von Hammer Films ist spannend, witzig und atmosphärisch.
Vieles wirkt zwar eher wie eine Theaterinszenierung, die Musik aber ist gelungen und die Cat-Vision mit Verzerrung eine nette Idee. Gier zahlt sich halt nie aus.
Pulse
BD / Regie: Paul Golding
(Shocktober 22-19) Kinder in Hauptrollen von Horrorfilmen, das ist für mich immer etwas schwierig zu geniessen. Bei «Pulse» hilft es der Erzählung nicht, auch wenn viele Elemente stimmungsvoll sind. Der Film von Paul Golding versucht kritisch die technologische Abhängigkeit der Menschen zu behandeln und legt tolle Bilder und Aufnahmen vor.
Das schleppende Tempo, die wenigen Höhepunkte der Spannung und die TV-Wirkung verhindern eine höhere Wertung – da fand ich bei «Poltergeist» einen stärkeren Zugang. Als Jugendlicher hätte mich «Pulse» im Fernseher aber bestimmt gepackt.
Inseminoid
BD / Regie: Norman J. Warren
(Shocktober 22-20) Wollte sich Norman J. Warren etwa mit einer eigenen Version von «Alien» verwirklichen? Der billige und schmutzige SF-Horror-Film «Inseminoid» legt diese Vermutung nahe, der Inhalt folgt dem gleichen Pfad. Nur ist hier alles mit viel weniger Geld und Ästhetik inszeniert.
Es gibt doofe Dialoge, sexhungrige Aliens, blutige Morde und Sets aus Styropor. Das ist Trash der unterhält und nicht langweilt, aber leider nie den Vorstellungen und Visionen der Macher entspricht.
Species II
DVD / Regie: Peter Medak
(Shocktober 22-21) Michael Madsen und Natasha Henstridge sind wieder da, um noch einmal die Welt vor notgeilen Aliens zu retten. «Species II» macht wenig anders als der erste Teil der Reihe, wirkt aber plumper und lascher als der Vorgänger. Die Dialoge sind meist lachhaft, die Aktionen der Figuren auch, der Sex ist nicht erotisch – dafür sind die Effekte stimmungsvoll gemacht.
Warum Peter Medak, der mit «The Changeling» oder «Romeo Is Bleeding» gute Filme vorgelegt hatte, diese Fortsetzung inszenierte, will sich mir aber nicht erschliessen.
Terror
BD / Regie: Norman J. Warren
(Shocktober 22-22) In «Terror» kommen die Geister der Vergangenheit zurück, um Rache auszuüben. An den Nachkommen von Hexenjäger, an Partys und während Autofahrten. Das ist von Norman J. Warren ziemlich farblos inszeniert, trotz der Beleuchtung und der Ausstattung.
Besonders die Schauspieler:innen agieren merkwürdig und die Geschichte vermochte mich nie zu packen, eine Logik ist in dieser Kette von Szenen eh nicht festzustellen. Ein Film mit Sleaze-Unterton und langatmiger Erzählweise.
A Time For Dying
BD / Regie: Budd Boetticher
Mit seinem letzten Western hat Budd Boetticher einen Film geschaffen, der sich zwischen die Stühle setzt. Zwar werden in «A Time For Dying» die Konventionen in der Geschichte um den jungen Cass gebrochen, die Geschichte allerdings will sich nicht auf eine Stimmung festlegen.
Dass der Hauptdarsteller Richard Lappeher hölzern agiert und alles ziemlich billig wirkt (die Farben, die Ausstattung), macht es nicht einfacher. Trotzdem versprüht der Film eine Faszination, weil man ihn nicht festmachen kann.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Kwaidan hatte ich auf dem Schirm, der ist grad auch bei Eureka im Sale, nur leider hab ich keine Kreditkarte... :/ Dann heißt es weiter beobachten. Hast du die Standard-Edition? Kannst du bestätigen, dass da immer noch ein Booklet drin ist? Habe es so verstanden, dass in der Limited Edition eins mit ca. 100 Seiten war und in der Standard eins mit ca. 70 Seiten...
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Ich habe die Standard-Edition, die LE war damals bereits ausverkauft. Und ja, die SE hat ein Booklet, Eureka garantiert in ihrer "Masters Of Cinema"-Reihe das Booklet, auch bei Nachpressungen.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Chi-Raq
Streaming, Amazon / Regie: Spike Lee
Mit viel Wut im Bauch drehte Spike Lee mit «Chi-Raq» einen Film über die Gewaltspirale, in der die Schwarzen Bevölkerungsschichten in den Vororten von Chicago stecken. Als Adaption der griechischen Komödie «Lysistrata» bleibt allen das Lachen bei der wuchtigen Direktheit der Inszenierung im Halse stecken.
Von einem phänomenalen Cast getragen (Nick Cannon, Teyonah Parris, Wesley Snipes, Angela Bassett, Samuel L. Jackson, John Cusack, Jennifer Hudson), musikalisch packend, stellenweise mit Fantastik übergross gestaltet und dann wieder gnadenlos real. So aktuell und wichtig, wie es nur ein «Joint» von Herrn Lee sein kann.
Im Westen nichts Neues
Kino / Regie: Edward Berger
Das Rattern der Nähmaschinen wie das der Gewehre, der minimalistische und beeindruckende Ansatz der Filmmusik, die Emotionen in den Gesichtern und Augen, der Rauch und Nebel über den zerstörten Landstrichen, die Spiralen der Szenen und Geschehnissen, die immer dünner werdenden Körper, das Flackern der letzten Flammen, die blut- und schlammverschmierten, angstverzerrten Visagen.
Die neue Verfilmung des Literaturklassikers «Im Westen nichts Neues» wirft uns mit roher Gewalt und eindringlichen Bildern in die brutale Sinnlosigkeit des ersten Weltkrieges zurück. Von Edward Berger mit grosser Wirkung inszeniert, vom Cast eindringlich gespielt (Felix Kammerer, Albrecht Schuch!) und lange nachhallend. Die Intensität gewisser Szenen, welche an «Komm und sieh» erinnert, kann zwar nicht während der gesamten Laufzeit aufrechterhalten werden, niederschlagend und sehenswert ist der Film aber immer.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Bartleby
BD / Regie: Anthony Friedman
Nein, ich würde es lieber nicht machen. Zu gerne würde man diese Worte bei der Arbeit öfters äussern, doch wir sind alle in den Wegen der kapitalistischen Gesellschaft gefangen. Anthony Friedman zeigt unsere absurden Verhaltensmuster mit «Bartleby» auf, ohne das Thema zu offensichtlich anzugehen.
Der Film, basierend auf der Erzählung von Herman Melville, lebt dank den beiden Hauptdarstellern Paul Scofield und John McEnery. Ihre Leistungen sind top, die stimmungsvolle Einbettung ins London der Siebzigerjahre passt.
A Tale of Two Sisters
BD / Regie: Jee-woon Kim
(Shocktober 22-23) Für bloss eine Sichtung ist die Geschichte von «A Tale of Two Sisters» fast zu verworren, denn nichts ist so, wie man zuerst denkt. Da der Film von Jee-woon Kim sehr kompetent und mit wunderbaren, stimmungsvollen Szenen inszeniert wurde, macht ein mehrfacher Besuch Spass.
Ausstattung, Spiel und Farben – alles macht die Hoffnung auf ein glückliches Leben zunichte. Der Film ist ein würdiger Vertreter des koreanischen Gruselfilms der Nullerjahre.
Les Diaboliques
BD / Regie: Henri-Georges Clouzot
Ein Meisterwerk von Henri-Georges Clouzot: Die Buchadaption war eines der einflussreichsten Werke seiner Zeit und ist heute noch famos gut. Nicht nur lauern nach jeder Szene in «Les Diaboliques» unerwartete Wendungen, die Schauspielerinnen Véra Clouzot und Simone Signoret spielen packend, die Mischung aus psychologischem Thriller und handfesten Grausamkeiten stellt die Haare auf.
Bestenfalls informiert man sich vorgängig nicht über den Inhalt und geniesst das Werk mit seiner vollen Wucht. Kein Wunder, war Hitchcock über das Ergebnis neidisch.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Friendship’s Death
BD / Regie: Peter Wollen
Möglichkeiten gegen Realität: Die Freiheit der Menschen wird durch unsere Verhaltensweise eingeschränkt, unsere Handlungen zeugen selten von langfristiger Denkweise. Bei «Friendship’s Death» untersucht dies Peter Wollen mit einer jungen Tilda Swinton und Bill Paterson in den Hauptrollen.
Sein einziger Langfilm ist experimentell und findet nur in geschlossenen Räumen statt, die Handlung wird in langen Gesprächen fortgetragen – am Ende reduziert in Geräuschen und fragmentarischen Bildreihen. «Friendship’s Death» ist dadurch weniger Unterhaltung, sondern faszinierende Analyse und Diskussionsbasis.
The Invisible Man vs. The Human Fly
BD / Regie: Mitsuo Murayama
(Shocktober 22-24) Welches Mittel hilft gegen einen, auf Fliegengrösse geschrumpften Menschen? Genau, ein Unsichtbarer. Ähm, ja. Hinterfragen sollte man die Handlungselemente von «The Invisible Man vs. The Human Fly» nicht. Obwohl wenig Sinn in der japanischen Produktion steckt, wirkt der Film oft überladen.
Von Mitsuo Murayama gut inszeniert, ist die Mischung aus Science-Fiction und Grusel zwar weit von den Universal-Klassikern entfernt, dank witzigen Tricksereien aber immer mal wieder unterhaltsam.
Gli orrori del castello di Norimberga (Baron Blood)
BD / Regie: Mario Bava
(Shocktober 22-25) Die Kamera schwenkt und zoomt, dass es den Magen fast umdreht. Eine Wirkung, die der titelgebende «Baron Blood» und seine mörderischen Gelüste nicht erreichen. Denn obwohl Mario Bava mit Gothic-Stimmung, farbig ausgeleuchteten Sets und einer abstrusen Geschichte daherkommt, will sich keine Spannung aufbauen.
So lacht man über den Besuch beim Schönheitschirurgen, nervt sich ab Gretchen und stolpert über all die Lücken und Löcher in der Story. Das konnte der Gruselmeister schon besser.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Beast
BD / Regie: Michael Pearce
Das Filmdebüt der talentierten Jessie Buckley, die erste Regiearbeit von Michael Pearce, die Festigung der Karriere von Johnny Flynn auf der Leinwand. «Beast» ist allein wegen solchen Fakten ein beachtliches Werk, der Inhalt wird diesen Vorzeichen glücklicherweise auch gerecht.
Das Indie-Werk ist ein spannendes Psycho-Drama über gesellschaftliche Normen, Ausgrenzung und verdrängte Neigungen. Schön gefilmt, clever erzählt und bis zum Ende mit Spannung geladen.
El Fantasma del Convento
BD / Regie: Fernando de Fuentes
(Shocktober 22-26) Als Mexico in den Dreissigerjahren den Horrorfilm entdeckte, entstanden nicht nur die ersten Tonfilme, sondern eine neue Erzählweise. Bedächtig, mit viel Gothic-Flair und von den US-Amerikanischen Konventionen entfernt. «El Fantasma del Convento» überzeugt weiterhin und fesselt mit der Atmosphäre.
Von Fernando de Fuentes gelungen inszeniert, ist die Geschichte um ein verlassenes und scheinbar von Geistern bewohntes Kloster zwar langsam, aber mit gruseligen Ideen und rätselhaften Szenen ausgestattet. Die Ästhetik, welche sich stark an dem deutschen Expressionismus orientiert, passt perfekt dazu.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Return Of The Killer Tomatoes
Kino / Regie: John De Bello
(Shocktober 22-27) Bei «Gremlins 2» habe ich noch an ein alleinstehendes Wunder gedacht, doch «Return Of The Killer Tomatoes» von John De Bello beweist es: Es gibt weitere Fortsetzungen, die weder ihre Vorgängerfilme als heilig betrachten noch das gesamte Filmgeschäft ernst nehmen.
Horror wird wenig offeriert, dafür ist der krude Mix aus Satire, Slapstick und sinnlosem Klamauk stets überraschend und witzig. Der junge George Clooney hampelt sich durch die Szenen, plötzlich entstehende Prügeleien sorgen für Action, Product-Placement und Geschäftskultur in Hollywood erhalten eine Ohrfeige und Karen M. Waldron ist als Tara fast so bezaubernd wie der flauschige FT.
Pumpkinhead
Kino / Regie: Stan Winston
(Shocktober 22-28) Mit Lance Henriksen in der Hauptrolle ist für ein markantes Gesicht im Grusel-Genre gesorgt, bei «Pumpkinhead» sollte man sich trotzdem nicht zu sehr für Geschichte und Erzählweise interessieren. Der Film von Stan Winston ist ein Fest für das Auge, das mit wunderbar ausgeleuchteten Szenen, viel Nebel und tollen Effekten überzeugt.
Der Inhalt über Tod und Rache wird super dünn und vernachlässigbar dargeboten, besser man vergisst gleich wieder, was die Charaktere miteinander sprechen. Viel mehr Freude macht es, dem Monster zuzuschauen, der Effektguru Winston wird seinem Ruf gerecht.
Nosferatu – Phantom der Nacht
BD / Regie: Werner Herzog
(Shocktober 22-29) Besser als das Original? Schlechter? Bei Werner Herzog wird «Nosferatu – Phantom der Nacht» zu etwas ureigenem, das für sich selbst stehen kann. Sogar, wenn man den Stummfilmklassiker von Murnau erst vor kurzer Zeit gesehen hat. Denn die zusätzlichen Details, das Spiel von Klaus Kinski, Isabelle Adjani und Bruno Ganz, die wunderbaren Aufnahmen und die perfekt passende Musik von Popol Vuh kommen vorzüglich zusammen.
Andächtig und fast esoterisch wirkend, verzaubernd und mitreissend. Die Kamera gleitet durch die Landstriche, das Grauen wird auf die Gesellschaft losgelassen. Mit offenem Ende, mit starker Atmosphäre.
Onibaba
BD / Regie: Kaneto Shindo
(Shocktober 22-30) Kaneto Shindo schockte in den Sechzigerjahren Japan mit seiner neuen Ausrichtung als Regisseur und der direkten Darstellung von Sex und Gewalt. Daran ist man sich heute stärker gewöhnt, «Onibaba» geht gleichermassen unter die Haut. Vor allem dank den fantastischen Bildern, die mit starkem Kontrast glänzen und von eindrücklichem Sounddesign untermalt werden.
Gemeinsam mit den Figuren rast man durch das hohe Gras, sorgt sich um das Überleben während den Kriegsjahren und versucht, die Lüste im Zaum zu halten. Was zuerst langsam und realistisch geschieht, wird immer mehr zu einem Albtraum.
High Noon
BD / Regie: Fred Zinnemann
Die Uhr tickt bei «High Noon» von Fred Zinnemann, dem Western, der die damalige Jagd auf scheinbare Kommunisten in Hollywood widerspiegelte. Der gealterte Gary Cooper und die sehr junge Grace Kelly im Zentrum, eine kleine Stadt und ein grosser Groll als Spielelemente. Fast in realer Zeit ablaufend wird eine dichte Spannung aufgebaut, deren Druck sich in einem pistolenrauchenden Finale entlädt.
Stark gefilmt, sehr gut gespielt und mit Szenen ausgestattet, die sich einbrennen. Wie etwa die Diskussion in der Kirche, oder das Aufwiegeln im Saloon. Ein Klassiker, ganz klar.
Children Of The Corn
BD / Regie: Fritz Kiersch
(Shocktober 22-31) Der Horrormonat 2022 endet mit einem Kultklassiker, basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King. Und ja, wie man es sich bei der Faktenlage denken könnte, ist «Children Of The Corn» ein merkwürdiger Film. Es macht Spass, mit Peter Horton und Linda Hamilton nach Gatlin zu fahren, leider aber vergas Fritz Kiersch dabei die Spannung.
Etwas Blut wird herumgespritzt, ein paar Kinder dürfen nerven (das Voice-Over war eine schlimme Entscheidung), das Ende ist doof. Schade um die gute Grundlage, da greife ich lieber zu Popcorn als dieser Produktion.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Krankheitsbedingt ist der Filmkonsum aktuell etwas hoch.
Creatures the World Forgot
BD / Regie: Don Chaffey
Kreaturen finden sich in diesem Steinzeit-Abenteuer von Don Chaffey keine, auch der überdrehte Witz ging verloren. Was bei «One Million Years B.C.» mit einer grossen Portion Trash und Sex-Appeal abgenickt wurde, macht bei «Creatures the World Forgot» einem halbdokumentarisch anmutenden Stil Platz.
Schleppend zeigt der Film das Überleben im Alltag eines Clans, ständig wird gegrunzt, immer wieder miteinander gestritten. Nicht einmal die als Sensation angepriesene Julie Ege kann da helfen. Dieser Film gerät schnell in Vergessenheit.
Wild Things
BD / Regie: John McNaughton
(Noirvember 22-01) Obwohl mich der Film seit Teenagerjahren aus offensichtlichen Gründen reizte, kam ich erst 2022 dazu, dieses sonnendurchflutete Werk von John McNaughton zu geniessen. «Wild Things» ist ein Spass, wenn man sich dem überdrehten Gehabe hingibt.
Nicht nur dreht sich hier alles um Geld und Sex und noch mehr Sex, sondern auch das Drehbuch war notgeil und lässt sich am Ende zu so vielen Wendungen hinreissen, dass Pirouetten gedreht werden. Kevin Bacon, Matt Dillon, Neve Campbell und Denise Richards sehen verboten gut aus, der Soundtrack ist kitschig, der Kultfaktor gegeben.
(Unrated Edition)
Tomboy
BD / Regie: Céline Sciamma
Wie schrieb es jemand anderes passend auf Letterboxd? «Geschlecht ist ein Gefängnis.» Mehr müsste man zum wunderbaren und emotional treffenden Film «Tomboy» von Céline Sciamma eigentlich nicht ausformulieren.
Nach ihrem Debüt «Naissance des pieuvres» untersucht die Regisseurin noch einmal die Fragen zu Sexualität und Gender, dieses Mal aus der Perspektive eines jungen Mädchens. Feinfühlig, mitreissend, schön.
Tove
DVD / Regie: Zaida Bergroth
Ein weiterer biografischer Film über eine Künstlerin, der die Person plakativ nur beim Vornamen nennt und sich nicht getraut, die formelhaften Wege zu durchbrechen. Dass «Tove» von Zaida Bergroth trotzdem funktioniert, ist Alma Pöysti als Tove Jansson zu verdanken, sowie der gelungenen Inszenierung auf Gefühlsebene.
Die Liebe erhält viel Platz, die Grundsatzdiskussion zu Kunst und Markt wird angeschnitten und die süssen Mumins immer mal wieder gezeigt. Da fällt mir auf, dass ich keine dieser Comics oder Bücher kenne.
The Land That Time Forgot
BD / Regie: Kevin Connor
Was für ein Abenteuer! Der zweite Weltkrieg, Dinosaurier, Urzeitmenschen und der stete Kampf ums Überleben. «The Land That Time Forgot» ist ein Spass, den ich als Kind wohl zu gerne am TV mitverfolgt hätte. Da der Film weiterhin viel Charme versprüht, funktioniert die Arbeit von Kevin Connor auch heute noch.
Das Highlight sind natürlich die Miniatur- und Modellarbeiten, die Rückprojektionen und die Spannung, welche geschickt aufrechterhalten wird. Bloss scheinen die wissenschaftlichen Erklärungen keinen Sinn machen zu wollen.
Creatures the World Forgot
BD / Regie: Don Chaffey
Kreaturen finden sich in diesem Steinzeit-Abenteuer von Don Chaffey keine, auch der überdrehte Witz ging verloren. Was bei «One Million Years B.C.» mit einer grossen Portion Trash und Sex-Appeal abgenickt wurde, macht bei «Creatures the World Forgot» einem halbdokumentarisch anmutenden Stil Platz.
Schleppend zeigt der Film das Überleben im Alltag eines Clans, ständig wird gegrunzt, immer wieder miteinander gestritten. Nicht einmal die als Sensation angepriesene Julie Ege kann da helfen. Dieser Film gerät schnell in Vergessenheit.
Wild Things
BD / Regie: John McNaughton
(Noirvember 22-01) Obwohl mich der Film seit Teenagerjahren aus offensichtlichen Gründen reizte, kam ich erst 2022 dazu, dieses sonnendurchflutete Werk von John McNaughton zu geniessen. «Wild Things» ist ein Spass, wenn man sich dem überdrehten Gehabe hingibt.
Nicht nur dreht sich hier alles um Geld und Sex und noch mehr Sex, sondern auch das Drehbuch war notgeil und lässt sich am Ende zu so vielen Wendungen hinreissen, dass Pirouetten gedreht werden. Kevin Bacon, Matt Dillon, Neve Campbell und Denise Richards sehen verboten gut aus, der Soundtrack ist kitschig, der Kultfaktor gegeben.
(Unrated Edition)
Tomboy
BD / Regie: Céline Sciamma
Wie schrieb es jemand anderes passend auf Letterboxd? «Geschlecht ist ein Gefängnis.» Mehr müsste man zum wunderbaren und emotional treffenden Film «Tomboy» von Céline Sciamma eigentlich nicht ausformulieren.
Nach ihrem Debüt «Naissance des pieuvres» untersucht die Regisseurin noch einmal die Fragen zu Sexualität und Gender, dieses Mal aus der Perspektive eines jungen Mädchens. Feinfühlig, mitreissend, schön.
Tove
DVD / Regie: Zaida Bergroth
Ein weiterer biografischer Film über eine Künstlerin, der die Person plakativ nur beim Vornamen nennt und sich nicht getraut, die formelhaften Wege zu durchbrechen. Dass «Tove» von Zaida Bergroth trotzdem funktioniert, ist Alma Pöysti als Tove Jansson zu verdanken, sowie der gelungenen Inszenierung auf Gefühlsebene.
Die Liebe erhält viel Platz, die Grundsatzdiskussion zu Kunst und Markt wird angeschnitten und die süssen Mumins immer mal wieder gezeigt. Da fällt mir auf, dass ich keine dieser Comics oder Bücher kenne.
The Land That Time Forgot
BD / Regie: Kevin Connor
Was für ein Abenteuer! Der zweite Weltkrieg, Dinosaurier, Urzeitmenschen und der stete Kampf ums Überleben. «The Land That Time Forgot» ist ein Spass, den ich als Kind wohl zu gerne am TV mitverfolgt hätte. Da der Film weiterhin viel Charme versprüht, funktioniert die Arbeit von Kevin Connor auch heute noch.
Das Highlight sind natürlich die Miniatur- und Modellarbeiten, die Rückprojektionen und die Spannung, welche geschickt aufrechterhalten wird. Bloss scheinen die wissenschaftlichen Erklärungen keinen Sinn machen zu wollen.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Chinatown
DVD / Regie: Roman Polanski
(Noirvember 22-02) Allein, dass Jack Nicholson fast während des gesamten Filmes mit einer zerdepperten Nase durch die Geschichte stolpert, ist nicht nur genial, sondern zeigt, wie kaputt alles an der gezeigten Gesellschaft von «Chinatown» ist.
Der Film Noir von Roman Polanski besticht mit der dichten Geschichte, tollen Kameraperspektiven, dem Cast (Faye Dunaway!) und der Atmosphäre. Alle Zutaten des Genres werden verwendet, alles wurde perfekt dosiert.
Brute Force
BD / Regie: Jules Dassin
(Noirvember 22-03) Die schwarzweissen Bilder wirken dreckig, das Leben der Gefängnisinsassen bei «Brute Force» hat keinen Ausweg. Unterdrückt von der bestialischen Leitung, im ewigen Kreislauf der Tage gefangen. Das kann kein positives Ende nehmen.
Doch Jules Dassin hat den Film Noir so dicht und rhythmisch inszeniert, dass Innen und Aussen voller Wucht aufeinanderprallen und die Geschichte um einen geplanten Ausbruch zu jeder Minute fesselt. Eine starke Besetzung, ein famoser Score und atemberaubende Sets vollenden den Streifen.
Spione
BD / Regie: Fritz Lang
(Noirvember 22-04) Zettel werden getauscht, Botschaften getuschelt, Telegramme verschickt. Man beobachtet einander, durchkreuzt die Pläne und spielt das Spionage-Spiel doppelt. Bis sich die Lage zuspitzt, Züge entgleisen, Verfolgungsjagden passieren und ein Mensch nach dem andern sterben muss.
Fritz Lang hat mit «Spione» ein Meisterwerk des Stummfilms gedreht, der viele Elemente des heute gewohnten Agentenfilms initiiert hat. Durch die Laufzeit von 150 Minuten weisst die Produktion in der Mitte ein paar Längen auf, überzeugt und fasziniert aber mit Schnitt, Ausstattung, Musik und Spiel. Dass sich alle gezeigten Handlungen um sich selbst drehen, macht das Vergnügen noch perfider.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Yuni
Streaming, Filmingo / Regie: Kamila Andini
Kamila Andini erzählt in «Yuni» eine harte und reale Geschichte, die sich in vielen Ländern auf der Welt leider täglich so änhlich abspielt. Junge Frauen werden zwangsverheiratet, ihre Zukunft von der Familie und dem alten, unterdrückenden Normensystem bestimmt.
Gut gespielt, mit schönen Farben gefilmt und immer nahe bei den Figuren ist «Yuni» ein Werk aus Indonesien, das berührt und nachdenklich macht.
Escape in the Fog
BD / Regie: Budd Boetticher
(Noirvember 22-05) Dichter Nebel, ein Verbrechen auf einer Brücke, eine geträumte Vision. Der Beginn von «Escape in the Fog» packt und macht neugierig, doch leider will der kurze Film von Budd Boetticher nicht in die Gänge kommen.
Als Film Noir sehr schematisch gehalten, mit einer Geschichte, die nie durchstartet und mit Figuren, die egal bleiben. Aus der Grundlage hätte man bestimmt mehr machen können.
Kriegerin
Streaming, Filmingo / Regie: David Wnendt
Wie dreckig und wild diese Neonazis doch Party machen, wie schlecht die Musik der Szene ist. Wie wuchtig «Kriegerin» einfährt, wenn man sich vor Augen führt, dass dies leider an vielen Orten Alltag ist. Der Film von David Wnendt zeigt den schwelenden Hass in den Deutschen Vororten, die verlorene Jugend.
Im Zentrum spielen Alina Levshin und Jella Haase packend, die Geschichte bewegt sich allerdings in etwas zu gewohntem Rahmen. Trotzdem überzeugt der Film, auch wegen dem kompromisslosen Ende.
La belle et la meute
Streaming, Filmingo / Regie: Kaouther Ben Hania
Was Mariam Al Ferjani allein mit ihren Augen leistet ist fantastisch. Man wird sofort emotional mitgerissen und leidet mit ihrer Figur in «La belle et la meute», die in Tunesien eine Nacht des misogynen Horrors durchstehen muss.
Der Film von Kaouther Ben Hania («The Man Who Sold His Skin», 2020) erzählt diese, auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte mit Longtakes, die den Figuren beim Umherirren folgen. Am Ende wird aus dem Kopftuch zwar ein Cape, Helden gibt es aber keine.
The Naked City
BD / Regie: Jules Dassin
(Noirvember 22-06) Schade, wurde «The Naked City» mit der Off-Stimme von Produzent Mark Hellinger ergänzt, der das Geschehen auf der Leinwand kommentiert. Das minderte für mich den Zauber von Jules Dassins Film-Noir-Perle, sonst aber ist der Streifen wunderbar.
Als einer der ersten Filme, der scheinbar komplett an echten Schauplätzen gedreht wurde, pulsiert New York City in jeder Sekunde. Alltagsszenen vermischen sich mit den Ermittlungen, das Gewimmel gewinnt fast Überhand.
Marcel The Shell With Shoes On
Kino / Regie: Dean Fleischer-Camp
Fast nicht zum Aushalten süss, dieser Marcel. Dean Fleischer-Camp hat den Star seiner Kurzfilme mit «Marcel The Shell With Shoes On» auf die grosse Leinwand gebracht und verzaubert mit Stop-Motion-Schönheit und knuffigen Einfällen.
Die Geschichte ist zwar sehr simpel und gewohnt, die Details, Dialoge und Emotionen überwiegen dafür positiv. Da verzeiht man Marcel sogar, dass er ein Besserwisser ist und gleitet lieber mit ihm über die Staubschicht auf dem Wohnzimmertisch.
Re: Filmtagebuch: deBohli
"Marcel" will ich auf jeden Fall auch noch sehen!
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Echt zum Knuddeln süss, wenn auch strukturell der Film nicht immer funktioniert.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Shock Corridor
BD / Regie: Samuel Fuller
(Noirvember 22-07) Vom grössenwahnsinnige Dasein als Reporter in den kompletten Wahnsinn. «Shock Corridor» ist Samuel Fuller von seiner direkten und lauten Seite, ein Film über die Probleme der USA in den Sechzigerjahren.
Subtilität sucht man in dieser famos eingefangenen Erzählung besser nicht, dafür überzeugen Schauspiel und temporeiche Inszenierung. Farbige Bilder sprengen den schwarzweissen Rahmen, Wahn und Klarsicht wechseln rasant – bis zum bitteren Ende.
Alcarràs
Kino / Regie: Carla Simón
Auch wenn ich eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigte, «Alcarràs» von Carla Simón ist ein wunderbarer Film mit viel Herz. Das Ensemblestück gibt allen Figuren den nötigen Raum, der Schnitt garantiert den mühelosen Wechsel zwischen den Charakteren.
Die politischen und gesellschaftlichen Probleme geraten dadurch etwas in den Hintergrund, was dafür klischierte Lösungen und Wendungen verhindert. Zu gerne würde man auch in die gepflückten Früchte beissen, stark hofft man auf eine positive Zukunft.
Girl Gang
Kino / Regie: Susanne Regina Meures
Wahrheit oder Inszenierung? Bei der Dokumentation «Girl Gang» von Susanne Regina Meures sind die Grenzen schwierig auszumachen, der Alltag der jungen Influencerin Leoobalys wird interessanterweise trotzdem passend abgebildet.
In der Scheinwelt des Internets ist Leoni ein Star, im Alltag die Tochter einer Familie, die sich nicht richtig ausleben kann. Der gebotene Einblick in diese, für mich unbekannte Welt, ist interessant, bietet stellenweise aber bloss erstaunlich durchschnittliche Momente.
Burning Days
Kino / Regie: Emin Alper
Das Loch ist riesig, die Distanz zwischen herrschenden, korrupten Machstrukturen und progressiver Veränderung schier unüberwindbar. Dazu brennt die Sonne unerbittlich und das Wasser bleibt aus. «Burning Days» von Emin Alper macht die Verzweiflung der ländlichen Regionen der Türkei spürbar.
Der politisch brisante Thriller packt von der ersten Sekunde, tarnt die wahren Geschehnisse mit fiebrigen Lügen und Erinnerungslücken, die Aufnahmen sind von bestechender Qualität, die Musik trägt zur dichten Atmosphäre bei.
Odd Man Out
BD / Regie: Carol Reed
(Noirvember 22-08) Noch vor «The Third Man» kreierte Carol Reed mit «Odd Man Out» einen spannungsreichen und fulminant erzählten Film Noir, der bis heute als einer der besten britischen Filme gilt. Zu Recht, will die Geschichte nie moralisieren und nimmt sich für viele Figuren Zeit.
Die dargestellte Nacht in Belfast wirkt real, das Leben hart, die Aussichten auf Besserung sind minim. Passenderweise nimmt die Erzählung kein gutes Ende und lässt uns alle regendurchnässt und erschöpft zurück.
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
À plein temps
Kino / Regie: Eric Gravel
Die Gesellschaftsschicht des Prekariats hat wenig freie Minuten, «À plein temps» macht dies auch gleich mit dem Titel und der atemlosen Inszenierung klar. Der von Eric Gravel inszenierte Film um eine Hotelangestellte, die im herrschenden Chaos von Paris überleben muss, ist rasant, nah an den Figuren und mit treibender Musik unterlegt.
Die dargestellten Sorgen sind direkt aus dem Leben gegriffen, der gezeigte Stress lässt das eigene Herz pochen. Auch, weil Laure Calamy in der Hauptrolle zu jeder Sekunde überzeugt und das bittersüsse Ende wenig Hoffnung bietet.
The Wizard Of Lies
DVD / Regie: Barry Levinson
Der Film von Barry Levinson will zu viel erzählen, mischt zu viele Formen und kann nicht genügend intensiv in die Machenschaften von Bernie Madoff eintauchen. Robert De Niro ist in der Hauptrolle zwar sehenswert, die gebotene Szenenkette von «The Wizard Of Lies» aber wenig überzeugend.
Sehr gefreut hat mich dafür, Kristen Connolly endlich wieder einmal sehen zu dürfen. Auch wenn ihre Rolle nicht mit vielen Möglichkeiten ausgestattet wurde.
The Killers
BD / Regie: Don Siegel
(Noirvember 22-09) Don Siegel transportiert die, bereits 1946 unter dem Namen «The Killers» verfilmte Geschichte von Ernest Hemingway in die Sechzigerjahre und lässt die Figuren waghalsig über Rennbahnen und Strassen rasen. Das ist gelungene Unterhaltung, als angenehm verzweigte Erzählung voller Verbrechen, Fallen und Racheakte und mit einem überzeugenden Darsteller:innen dargeboten.
Zudem war dies der erste Film, bei dem ich Ronald Reagan als Schauspieler erleben durfte.
The Long Goodbye
BD / Regie: Robert Altman
(Noirvember 22-10) Wenn gleich in der ersten Szene eine genervte Katze durch das Bild springt, später Arnold Schwarzenegger in voller Muskelpracht und mit Schnurrbart in der Gegend herumsteht, sowie Elliott Gould seine Streichhölzer überall anzündet, dann ist klar, dass «The Long Goodbye» viel Spass macht.
Der Film von Robert Altman nimmt die Figur des Philip Marlowe und lässt diese auf die gesellschaftlichen Elemente der frühen Siebzigerjahre prallen, alle schwitzen stets und jeder Raum wird sogleich mit Zigarettenrauch gefüllt.
Vertigo
BD / Regie: Alfred Hitchcock
(Noirvember 22-11) Schwindelerregend die verworrene Geschichte mit unvorhersehbaren Wendungen, die famose Titelsequenz von Saul Bass, der Albtraum inklusive Animationen und der Soundtrack. Hervorragend die Aufnahmen, Farben und natürlich die Kostüme von Edith Head.
Mit «Vertigo» hat Alfred Hitchcock einen fesselnden Thriller erschaffen, der zwar andere Filme aus dem Bereich (wie etwa die direkte Inspiration «Les Diaboliques» von Henri-Georges Clouzot) nicht überflügelt, aber stark fesselt.
Someone To Watch Over Me
BD / Regie: Ridley Scott
(Noirvember 22-12) Auch wenn es nur an Andreas Katsulas liegen würde, ich hätte weiterhin meinen Spass mit «Someone To Watch Over Me». Da der Neo-Noir von Ridley Scott aber mit den Aufnahmen und dem Spiel des weiteren Casts überzeugt, wird man darüber hinweggetröstet, dass der Inhalt langweilig und die Struktur nicht immer gelungen ist.
Scott war hier bei Weitem nicht so gut, wie bei seinen Meisterwerken, aber glücklicherweise noch nicht so unbeständig und ziellos wie etwa bei «The Counselor».
Re: Filmtagebuch: deBohli
"The Long Goodbye" finde ich auch recht gut, "Vertigo" ebenso - könnte ich wieder mal schauen.
Empfehlung für deinen Noirvember: "Hammett" (1982)
Empfehlung für deinen Noirvember: "Hammett" (1982)
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Huch, Wim Wenders hat ein Film Noir gedreht? Sehr interessant, danke für den Tipp!
- deBohli
- Palmenkicker
- Beiträge: 10928
- Registriert: 15.10.2005, 10:32
- Wohnort: Zofingen, Schweiz
- Kontaktdaten:
Re: Filmtagebuch: deBohli
Dark City
BD / Regie: William Dieterle
(Noirvember 22-13) Wie jetzt, ein Film Noir, der in einer positiven Note endet? Die Fünfzigerjahre brachten einige Neuerungen ins Genre, wie etwa Charlton Heston in seiner ersten Rolle. Der macht in «Dark City» alles richtig und knirscht seine Sätze durch Zigarettenrauch und Mordkomplotte.
Vieles am Film von William Dieterle wirkt routiniert, vermag aber zu unterhalten und lässt Spannung aufkommen. Bei den Frauen gilt zwar, dass ihre Figuren eher eindimensional sind, dafür schicke Kostüme tragen dürfen. Ein Muss, gibt es sogar Musiknummern zum Genuss.
Dogtooth
BD / Regie: Yorgos Lanthimos
Bevor «Alps» und seinem bis heute andauernden Wirken im englischsprachigen Bereich lieferte Yorgos Lanthimos mit «Dogtooth» ein absurd-böses Werk ab, das schockiert und zum Lachen anregt. Die kruden Ideen des Regisseurs treffen auf warme Aufnahmen (35mm), die armen Katzen werden zu Monstern verklärt.
Gewalt, Misshandlungen, Unterdrückung und Verbrechen: Die Themen der Produktion sind keine einfache, die Bilder werden mit der Zeit immer drastischer. Durch die distanzierte Inszenierung mit theaterähnlichen Darstellungen lässt sich die Erzählung wegstecken und erinnert stellenweise an die Filme von Quentin Dupieux.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 15 Gäste