Agierte das Böse in Staffel 1 noch subtil und kaum greifbar, wütet es in Staffel 2 plakativ in viel zu vielen Traumsequenzen und Halluzinationen. Vor allem der Gegenspieler Leland Townsend nimmt schon absurde Charakterzüge an, nebst seltsamen Verhaltenszügen. Obwohl die Prämisse nach wie vor reizt, wirken einige wissenschaftliche Erklärungsversuche geradezu abenteuerlich.
Dank Cinefreaks FTB-Eintrag darauf aufmerksam geworden und ohne Hintergrundinformationen geguckt. Für mich wieder der Beweis, warum der deutsche Film nix taugt und der deutsche Humor ebenso wenig. Unlustige Sketsche, obschon kinematografisch gar nicht mal verkehrt. Die ungläubigen Alienvisagen waren neben dem U-Boot Sketsch aber durchaus gelungen und auch der Twist war kreativ.
Hättste besser meinen einzigen FTB-Eintrag des Jahres gelesen. ;)
Wenns doch nochmal deutsch sein darf, schau dir "Ach du Scheisse" an, der taugt deutlich mehr. Kritik kommt wahrscheinlich die Tage. Allerdings muss man dazu was mit dem Konzept (gefangen in auswegloser Situation) anfangen können.
Anspruchlose, leichte und klischeebeladene Kost mit inflationären Zutaten, die aber von der guten Chemie zwischen den beiden Altstars Clooney und Roberts profitiert. Deren gegenseitige Frotzeleien sind pointiert und fangen die affektierte Ablehnung gut ein. Es kommt, wie es kommt. Mehr gibt es nicht zu berichten.
Ohne Spoiler: Nach der vorangegangenen Demontage einer Franchise und ihrer Helden war Widerstand glücklicherweise nicht zwecklos und der neue Showrunner Terry Matalas räumte hinter den Kulissen auf. Selbiger war bereits bei Star Trek: Voyager und Star Trek: Enterprise tätig und kredenzte den malträtierten Fans eine Renaissance. Die beinhaltet nicht nur ein neues Intro, neue Musik und sagenhafte End-Credits, sondern ein Verständnis für die Franchise, den Kanon, emotional tiefgreifende Dialoge und wundervolles Flyby. Nicht nur das, die Föderation bekommt nun die Quittung für ihr moralisches Doppelspiel. Bewertungen von 5.4 oder 5.6 aus der 2. Staffel wischen Bewertungen zwischen 8 und 9 und kumulierten letzte Woche in einer wahren epischen Folge 9 zu einer sagenhaften 9.5. Was ist da nur los? Es hat den Anschein, als hätte Matalas all den Frust der Fans geschluckt und damit einen Liebesbrief geschrieben. Obschon ich bei dem ein oder anderen Cameo, nebst dem feinen Gespür alte Handlungsstränge weiterzuführen, vor Entzückung schluchzte und mir vor Spannung auf die Lippen biss, ist Episode 9 DIE Ode an die Fans. Der Tenor liest sich im Netz dabei wie c/p: 40- und 50-jährige Männer sitzen voller Ergriffenheit auf der Couch und weinen vor Glück. Ihre Jugend ist plötzlich wieder greifbar und das Gehirn warpt alle verborgenen Erinnerungen und Gefühle hervor. TNG war seinerzeit nicht nur eine TV-Serie, sie war Sozialisation. Auch für den Captain der Titan, Shaw, nutzten die Autoren übrigens einen goldenen Stift. Inszeniert als gewöhnlicher Captain ohne Heldenklischees, setzt er als latenter Gegenspieler wahre Glanzpunkte, in dem er das Selbstverständnis der Heldentruppe knallhart negiert. Toll. Nicht umsonst gab es schnell Rufe nach einem Shaw Spin-off. Es glänzt natürlich nicht alles golden, gerade die Lumpin Vadic mit Zigarre, Overacting und peinlichem Schiffsnamen »der Würger« erinnert eher an B-Movie Visagen als an einen gut geschriebenen Antagonisten, obschon ihre Motivation nachvollziehbar wird. Ach, und dann kam noch Episode 10. WTF! imdb 9,6. Game of Thrones Style! Eigentlich wollte ich mir das Finale für heute Abend aufsparen, aber ich war wohl derart aufgeregt, dass ich in aller Herrgottsfrühe erwachte. Verarbeitet habe ich diesen Impact aktuell noch gar nicht und bin völlig überwältigt. Nicht auszudenken, wäre das die erste Staffel gewesen.
Das klingt echt alles sehr toll, freut mich für dich und die Fans.
Die "End Title" Musik ist wahrlich fantastisch. Geniale Mischung aus alten Motiven und neuer Komposition.
Das Sequel erinnerte mich ein wenig an Inception. Nicht wegen dessen inhaltlicher Raffinesse, wohl aber wegen des Traum-im-Traum-Konzepts. Hier lautet das Konzept dann: Exposition in der Exposition in der Origins Story in der Origins Story. Das ist ermüdend, uninspiriert und bald war es mir egal, wer da nun der neue Black Panther wird. Die durchaus interessante Origins-Story des Lumpen wird leider durch dessen fremdschämende Hermes-Mutation konterkariert. Immerhin kann man sich hernach das Avatar-Sequel sparen, blau geht es auch hier zur Sache. Was war noch? Stimmt, unnötige Charaktere, wie die Iron-Girl Tante und Everett Ross. Immerhin, die Kulissen heben sich vom üblichen Marvel-Einheitsbrei ab, die Musik ist fantastisch und erinnerte in ihrer faszinierenden Fremdartigkeit an Hans Zimmers Black Hawk Down.
Nichts erwartet, viel bekommen, wenn auch viele inflationäre Versatzstücke. Statham langt mal wieder ordentlich und hart zu, die Frotzeleien mit seinem Boss über seine Dekadenz gefallen und der Einbau von Josh Hartnetts Charakter ist ein cooler Einfall. Kinematografisch stark, vor allem wenn man die ganze Zeit streamt, bekommt man mit der Bildqualität der BD wieder einmal einen Aha-Effekt und der pumpende Score ist auf besondere Weise mit dem Bild verwoben.
Die Corona-Pandemie hatte insofern etwas Gutes, als dass sie Konsum- und Kulturaktivitäten einschränkte und mit ihren Ausgangssperren für neue Freizeitbeschäftigungen sorgte. Nun trafen wir uns an den Wochenenden reihum um 16:00 Uhr, betranken uns und spielten „das schwarze Auge“. Das war auch die Motivation gemeinsam Dungeons & Dragons im Kino zu sichten, ein Film, den ich mir nach den Trailern normalerweise auf der Couch gegönnt hätte. Mit der komödiantische Herangehensweise kann ich bei meinen beiden favorisierten Genres nämlich nicht viel anfangen. Entsprechend legte der Filmabend auch eher den Fokus auf den Abgleich mit den eigenen DSA-Charakteren und der Mutmaßung, wie viele Würfe es bei uns benötigt hätte, um die Herausforderungen zu bestehen. Der Film selbst entpuppte sich als solide Heldennummer, die kurzweilig mit netten Einfällen unterhält, aber weder memorable noch epische Szenen kredenzt. Ich hoffe, dass die geplante Serie einen ernsteren Pfad einschlägt.
Mit dem Senderwechsel gab es nicht nur deutlich aufpolierte Effekte, sondern auch mehr Zeit pro Folge, so dass schon mal 80 Minuten Spielfilmlaufzeit vergeht. Das tut aber nicht jeder Folge gut, denn auch wenn die Drehbücher wieder solide SciFi-Kost kredenzen, bleibt genug Spielraum für Füllmaterial. Generell ist Staffel 3 vergleichsweise ernst und um den gelungenen Humor entkernt. Schade. Dennoch bieten die zehn Folgen vergnügliche Unterhaltung und viel Charakterentwicklung. Übrigens dürfte nach meinem Kenntnisstand The Orville die erste SciFi-Serie sein, die bei einem Flug mit einfacher Lichtgeschwindigkeit die dadurch bedingte Rotverschiebung der Sterne berücksichtigte. Toll.
Staffel 3 glotzt erneut mit einer visuellen Pracht, die Kinoqualität besitzt. Highlight bleibt Grogu, der nun etwas älter, zu mehr Unfug und auch Macht fähig ist sowie neue Knöpfe zum Drücken bekommt. Herrlich! Inhaltlich verabschiedet man sich zunehmend von der Episode, auch wenn die ein oder andere Folge irgendwie aus dem Kontext gerissen scheint. Im Gegensatz zu den Filmen schmeckt mir das Star Wars Serienpaket deutlich besser.
Das Serienende kam überraschend schnell, überspannt die Thematik dafür aber auch nicht über Gebühr wie ähnliche Serienkonzepte. Man erinnere sich an Revenge. Anstatt Lug und Trug oder das Versteckspiel über mehrere Staffeln immer unglaubwürdiger zu gestalten, entschied man sich bereits im Serienfinale der ersten Staffel für die Konsequenzen. Darauf fokussiert sich Staffel 2, wodurch sich Cranstons Charakter nicht nur in einer komplett neuen Lebenssituation befindet, sondern auch einen Wandel vollzieht. Freilich bieten diverse Nebenstränge Potenzial für mehr, aber im Grunde geht die Serie düster befriedigend zu Ende.
Als der Mafiosi Dwight nach 25 Jahren Gefängnis entlassen wird, erhofft er sich einen gebührenden Empfang durch seine Mafia-Familie, für die er den Kopf hinhielt. Die schiebt ihn als Dank nach Tulsa ab und dort muss Dwight neu anfangen. Das ist dann wahrlich amüsant, schließlich gibt es dort kaum Verbrechen und wenn sich Stallone selbstironisch eine neue Familie aufbaut, dann steht er auch vor solchen Herausforderungungen wie einem Ladenbesitzer erklären zu müssen, wofür selbiger überhaupt Schutzgeld bezahlen soll. Obschon die Serie bei der Gewalt nicht zimperlich ist, punktet sie auch mit ihrem humoristischen Ton und einer Selbstironie bei Mafia-Klischees. Stallone gefällt freilich super in der Rolle.
Obschon die Serie Anleihen von Homeland aufweist und Keri Russells Charakter an Carrie Mathison erinnert, verzichtet die Serie dankenswerterweise auf Tempo und Twists, garniert vielmehr ein authentisch anmutendes und mühsames Geflecht aus den titelgebenden diplomatischen Beziehungen. House of Cards lässt grüßen. Politisch brandaktuell, spinnt die Serie in diesem Kontext "was wäre, wenn Szenarien ..." weiter und beleuchtet damit auch die Krux im Umgang mit Russland. Klug und spannend inszeniert. Bitte schnell eine Fortsetzung.
Zugegeben fand ich die Idee mit der Quantenebene und ihren skurrilen Star Wars Figuren reizvoll, leider wird sie mit ihren Marvel-typischen Humorversuchen schnell zur Infantilität verdammt. Mittendrin: M.O.D.O.K., der beweist, dass Vorlagentreue zwar hoch anzurechnen ist, aber eben auch, dass eine Zeichnung manchmal nicht zu mehr taugt. Übrigens kam mir die Visage doch recht bekannt vor. Ich meine die Figur oder etwas Ähnlichen schon einmal in einer alten Zeichentrickserie oder dergleichen gesehen zu haben. Highlight des Films sind aber eh die Altstars, vor allem Pfeiffer begeistert. Wenn sich dann noch Ant-Man und Sausack Kang die Visage polieren, dann wünscht man sich doch einfach Iron-Man herbei, der schon alleine aufgrund seiner Arroganz ein würdiger Gegenspieler wäre. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass der Ant-Man Anzug Langs Körperkräfte verstärkt, von daher ist der Schlagabtausch schon irgendwie peinlich. Der Eine kann eigentlich nix und der Andere müsste viel mehr können.
In seiner neuen Serie kämpft Kiefer Sutherland für den Erhalt der Demokratie, die durch Verhaltens- und Medienmanipulation des Überwachungsstaates und dessen Lenker aus den Fugen zu geraten droht. Als Meister der Täuschung ist er seinen Häschern freilich immer einen Schritt voraus, was aber mit zunehmender Laufzeit ermüdet. Die Serie bedient sich nämlich des Stilmittels der Rückschau, in der, ähnlich wie bei Haus des Geldes, alle ausweglosen Situationen und Vorkommnisse in der Gegenwart, natürlich vorausgedacht waren und man somit immer einen Erklärhasen aus dem Hut zaubern kann. Rasant und spannend ist Rabbit Hole aber durchaus.
Viele Worte muss man über diese zynisch und satirisch brillant geschriebene Anwaltsserie nicht mehr verlieren. Aus heutiger Perspektive gewinnt die Zweitsichtung allerdings eine neue Facette hinzu. Sie ist unter der Oberfläche ihres Zynismus und satirischen Sexismus eine Liebeserklärung an Wokeness, Diversität, Inklusion und LGBT, schon lange vor der plakativen wie gesellschaftspolitischen Kommerzialisierung.
Inhaltlich konnte mich die Miniserie leider nicht vollends überzeugen, obschon sie kinematografisch eine Wucht ist und mit vielen ideenreichen wie skurrilen Figuren im Stile eines Tarantinos aufwartet, die sich aber nicht entfalten dürfen. Zeitebenen und aus dem Kontext gerissene Szenarien verkomplizieren die Prämisse unnötig, auch wenn sich die Fäden später zusammenfügen. Dazu viel Pseudogeschwätz von Blunts Charakter. Die Bilderwelt, die oft an Gemälde erinnert, trägt aber trotz inhaltlichen Schwächen gut durch die sechs Folgen.
Plane ist ein kompetent inszenierter Genrebeitrag, der vor allem durch die authentische Katastrophenszenerie begeistert. Schade, dass die Passagiere als stereotype Abziehbilder von Charaktereigenschaften in ihren Schablonen verweilen. Die Grausamkeit der fiesen Visagen erzeugt zwar Vergeltungsdrang, aber eben kaum Mitgefühl mit den Passagieren. Sehr gut indes der Umstand, dass Butlers Charakter inszenatorisch Pilot bleibt und sozusagen nur durch die militärische Schützenhilfe des Gefangenen überlebt. Das führt auch zu einer authentischen Herangehensweise mit der Überzahl an fiesen Visagen. Der Film bewahrt seinen Fluchtcharakter und erliegt nicht dem Reflex vergangener Kinderkommando Jahrzehnte. Die Action ist ansehnlich inszeniert und erinnert in ihrer finalen Härte durchaus an John Rambo. Im Grunde ein solider Streifen, der aber aufgrund seiner generischen Charakterzeichnung und inflationärer Versatzstücke kaum emotionale Impulse zutage fördert.
Zugegeben ließ mich der Trailer eher ernüchtert zurück. Dank des Tipps, der Serie im O-Ton eine Chance zu geben, snackte ich mich dann doch amüsiert durch die 8 Folgen. Schwarzenegger spielt sich gewissermaßen selbst und würzt seinen Akzent immer wieder mit deutschen Wörtern wie Bengel oder Schatzerl, was beim Gegenüber stets für Verwirrung sorgt. Generell ist die Chemie zwischen Schwarzenegger und seiner hinreißenden Filmtochter stimmig, auch wenn sämtliche Klischees des väterlichen Beschützerinstinktes bedient werden. Diese Frotzeleien erinnern dabei an Mr. & Mrs. Smith, eingebettet in ein actiontechnisch solides True Lies Szenario. Amüsante Serie, die inhaltlich aber atomar generisch ist.