Musiktagebuch: Sir Jay

Lest die Musiktagebücher unserer User und findet so vielleicht noch den ein oder anderen Geheimtipp.

Moderator: gelini71

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Beitrag von Vince » 20.08.2010, 13:47

Genau, irgendwann haben wir sie alle. ;)

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Beitrag von Sir Jay » 20.08.2010, 14:40

Vince hat geschrieben:Genau, irgendwann haben wir sie alle. ;)
Seid ihr irgendwie Metalabgeordnete oder so? ;)

Ist ja nicht so, dass ich mich mit Händen und Füßen dagegen sträube, wenns mir gefällt, dann passt es ja; aber vorerst kann ich mich trotzdem nicht mit so Sachen wie "Justice for All" anfreunden.

Und wozu mich bestimmt niemand bekehren wird, ist der Lebensstil, sprich Kleidung, Frisur und Overall Style...nenene Klischees werde ich da keine erfüllen ;)

Auf die hochwahrschenliche Gefahr hin, dass es mir bestimmt nicht gefallen wird, habe ich irgendwie trotzdem Lust mal "Opeth" anzutesten, was ist denn da das "einsteigerfreundlichste" Album? :lol:

Im Augenblick höre ich nun das hier zum wiederholten male!
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Eines der besten Games ever und einem der besten Soundtracks ever. Epische Orchestrale Grusel-Burg Kompositionen, die ihres gleichen suchen, und dabei gerne Richtung Klassik gehen und dabei nicht weniger überzeugen, als die ganz großen dieser Epoche...meisterhaft 8-)
:liquid9:

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Beitrag von Hannibal » 20.08.2010, 14:48

Die Metal-Klischees sind ja auch das langweiligste, was es gibt!
Sir Jay hat geschrieben:Auf die hochwahrschenliche Gefahr hin, dass es mir bestimmt nicht gefallen wird, habe ich irgendwie trotzdem Lust mal "Opeth" anzutesten, was ist denn da das "einsteigerfreundlichste" Album? :lol:
Das Akustik-Album "Damnation" ist mit Sicherheit das einsteigerfreundlichste, sagt aufgrund der ausschließlich genutzten Akustik-Gitarren und des komplett durchgezogenen Clean-Gesangs aber wenig über den restlichen Katalog der Band aus.
Ich fand die aktuelle Scheibe "Watershed" verhältnismäßig einsteigerfreundlich, weil es viele ruhigere Songs mit Clean-Gesang und zahlreiche schön-proggige Instrumental-Passagen gibt, aber trotzdem nicht ganz auf die klassischen Opeth-Growls und die alles umdrückende, sensationelle Atmosphäre des gesamten Opeth-Outputs verzichtet wird.

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Beitrag von vstverstaerker » 20.08.2010, 14:53

Das zu Opeth kann ich voll unterschreiben. Allerdings mag ich die Band bis heute nicht so richtig :roll:
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Beitrag von Sir Jay » 25.08.2010, 17:34

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Meiner Meinung nach wesentlich aufregender als der allgemeine Fan Favorit "Pictures of an Exhibition" (Ich mag Livemusik einfach nicht". Hier jedoch können ELP Stärken aufzeigen, die ich gar nicht erwartet hätte. Mit dem 20minütigen Auftakt Track erinnert mich ELP im Gesangsstil mehr an die späteren Porcupine Tree als jede andere Prog Rock Band der 70er. Man könnte fast sagen Steven Wilson hätte sich an diese speziellen Passagen geradezu 1:1 bedient, mir fällt gerade nur ums Verrecken nicht ein, aus welchem PT Song ich diese Passagen kenne. Vielleicht irre ich mich auch, aber hier konnte ich zum Ersten mal wirklich eine Verbindung ausmachen :D
Das macht diesen Longplayer unvergesslich gut, auch wenn er sonst auch auf bewährte Musikstilmittel der damaligen Szene setzt, die ich persönlich jetzt nicht soooo geil finde, aber was solls.
Der Rest der Scheibe, der auffälligerweise nur aus kurzen Radio Tracks besteht, und in der Summe nicht ganz die Laufzeit des ersten Tracks erreicht, kann mit schönen Textpassagen und groovigen Parts aufwarten; vor allem der letzte ist vom Stil her ein reiner Party Song zu dem ohne weiteres John Travolta und Uma Thurman erneut barfuß das Tanzparkett betreten könnten :D
Sehr schönes Album!
:liquid8:

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So mein erster Kontakt mit Opeth; auf Hanni vertraut, und der hat nicht zu viel versprochen. Ein wirklich sehr schöner angenehmer Klargesang und sympathische, leicht episch angehauchte Kompositionen.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich für meine nächste Opeth Kennenlernrunde, blind in die CD Kiste greifen, doch ich glaube ich nähere mich den von Fans geliebten Opeth doch lieber etwas langsam an, und frage mal ganz einfach nach der nächsten Einsteiger CD, bzw wenn es sonst keine gibt, dann empfiehlt mir Opeth at its Best; mal sehen ob ich (ohne dass ich es eigentlich so Recht wollte) nun etwas angereift bin für tiefe Growls; wenn die Musik stimmt, kann ich sogar drüber hinwegsehen.
Bei Devin Townsends Terria hats bei mir schonmal wunderbar geklappt :D
:liquid8:

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Beitrag von Hannibal » 25.08.2010, 17:51

Sir Jay hat geschrieben:Bild
So mein erster Kontakt mit Opeth; auf Hanni vertraut, und der hat nicht zu viel versprochen. Ein wirklich sehr schöner angenehmer Klargesang und sympathische, leicht episch angehauchte Kompositionen.
Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich für meine nächste Opeth Kennenlernrunde, blind in die CD Kiste greifen, doch ich glaube ich nähere mich den von Fans geliebten Opeth doch lieber etwas langsam an, und frage mal ganz einfach nach der nächsten Einsteiger CD, bzw wenn es sonst keine gibt, dann empfiehlt mir Opeth at its Best; mal sehen ob ich (ohne dass ich es eigentlich so Recht wollte) nun etwas angereift bin für tiefe Growls; wenn die Musik stimmt, kann ich sogar drüber hinwegsehen.
Bei Devin Townsends Terria hats bei mir schonmal wunderbar geklappt :D
:liquid8:
Daumen hoch :-)
Ähm, ne, ne andere Einsteiger-CD gibt's da nicht so wirklich. Das Gegenstück zu deiner "Damnation" ist die "Deliverance", die parrallel oder zumindest zeitnah veröffentlicht wurden, weil die konzeptionell zusammengehören (wenn ich das richtig im Kopf habe). Vom Konzept her macht die "Deliverance" also durchaus Sinn, ist aber dermaßen garstig und brutal, dass du sie nur hassen wirst ;-)
Meine Empfehlung wäre die "Watershed", aber vielleicht hat der Vince noch ne bessere Idee ;-)

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Beitrag von Sir Jay » 25.08.2010, 19:31

hmm ich kann mich nicht entscheiden zwischen Still Life, Ghost Reveries, Deliverance und Watershed.

Ich tendiere zu Deliverance, weil die als einzige bei amazon für gerade mal 8 Euro zu haben ist :lol:

Ghost Reveries scheint laut Expertenmeinung die beste Scheibe zu sein

während ich mich dunkel erinnern kann, dass der EatenAlive mal in seiner persönlichen Top 10 "Stil Life" hochgehalten hat...und der Hanni empfiehlt Watershed...na ich weeeeß nicht ;)

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Beitrag von Vince » 25.08.2010, 20:27

Hannibal hat geschrieben:Meine Empfehlung wäre die "Watershed", aber vielleicht hat der Vince noch ne bessere Idee ;-)
Der Vince macht mit dem Hanni High Five und unterstreicht nur noch mal: nimm die Watershed!

Ghost Reveries ginge sicher auch noch, aber in Gottes Namen bloß nicht die Deliverance. Zwar hab ich die vor zwei Tagen noch mal gehört und war überrascht, wie "soft" und zugänglich sie letztlich doch auf mich wirkte, bisher hatte ich sie aber immer als das widerspenstigste Album der Schweden in Erinnerung und genau so wirst du sie auch empfinden Jay.

Still Life würde ich auch nicht empfeheln, die ist eher was für Fortgeschrittene.

Obwohl andererseits, wenn du mit der Deliverance weitermachst und sie durchstehst, DANN bist du reif für alle anderen Alben der Band. ;) Außer vielleicht das Debüt, da prophezeie ich mal, das wird dir gar nicht gefallen... das hat diesen etwas muffigen Death Metal Purgeschmack.

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Beitrag von Sir Jay » 25.08.2010, 22:12

ich habe es gerade eben mal mit amazon Hörproben versucht, und plötzlich überfiel mich wieder ein Schauer. Vor Lauter Optimismus und naiver Fehleinschätzung haben mich die Hörproben wieder daran erinnert, wie sich solche "Growls" eigentlich anhören; das ist irgendwie doch ein bisschen was ganz anderes, als die wenigen growligen Passagen aus Townsends "Earth Day". (Ich nehme Townsend deswegen immer als Vergleich, weil er der bisher einzige ist, bei dem mir diese Stimmenverfremdungen gut gefallen haben und überhaupt der einzige ist, den ich aus dieser Ecke einigermaßen kenne :D) Ich fürchte ich habe den Mund zu voll genommen, andererseits will ich mir selber was beweisen, und versuchen das durchzustehen :lol:

Zumindest bei den Watershed hörproben habe ich festgestellt, dass da tatsächlich abgewechselt wird, zwischen Clear Gesang und diesem ekelhaften Gegrunze.

Aber wenn ihr mir verspricht nicht den Kopf abzureißen, geb ich mir das Teil, und fertige ein extrem subjektives Außenseiter-Nichtkenner-Review an, bei dem sich jeder Fan die langen Metaler Haare rausreisen würde :lol:

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Beitrag von Vince » 25.08.2010, 22:20

Das, was Townsend macht, ist auch kein richtiges Growlen. Und ja, ich kann dich verstehen, aber glaub mir, man gewöhnt sich dran - mehr noch, bei Opeth würde mir ohne Growling inzwischen was fehlen. Ansonsten steh ich dieser Kunstform immer noch etwas kritisch gegenüber (ich glaub, ansonsten hab ich nur noch "Orphaned Land" im Regal, bei denen richtig gegrowlt wird), aber Akerfeldt ist schlicht und einfach ein Meister darin, das muss man schon anerkennen.

Review? Oh ja bitte! Egal wie außenseiterisch das ist, ich würde es mit Freude lesen. ;)

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Beitrag von Sir Jay » 25.08.2010, 22:35

Vince hat geschrieben:Das, was Townsend macht, ist auch kein richtiges Growlen.
wie würde man das denn unter Fachkreisen nennen?

Und in "Mountain" gibt es eine doch zumindest eine Passage, wo er auf richtiges Growlen zurückgreift, hab ich so zumindest gerade im Kopf

Ach ja und bevor ich nem Akerfeldt vorwerfe verzweifelt dem Hörer "Angst" zu machen, kann mich vllt jemand über den eigentlichen Sinn dieses Stilmittels aufklären. Ich glaube das hatten wir schon bei meinem Kurzkommentar zu Riverside, aber ich kanns trotzdem noch nicht ganz zuordnen :(

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Beitrag von Vince » 26.08.2010, 16:48

Ich glaub nicht, dass es dafür nen bestimmten Fachbegriff gibt... auch "Growling" ist eher ein breit gefächertes Gebiet und sicherlich kann man das, was Townsend macht, so bezeichnen, aber es ist halt nicht das Growling, das du so fürchtest. ;)

Der "Sinn" von Growling stellt sich eigentlich nicht. Genauso gut kannst du fragen, was der "Sinn" einer E-Gitarre ist, wo es doch Akustikgitarren gibt. Growls erzeugen halt eine andere Atmosphäre als cleaner Gesang und diese Atmosphäre ist eben den Stücken zuträglich, in denen sie vorkommen.

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Beitrag von Sir Jay » 26.08.2010, 17:34

ja sorry, wenn die Frage so blöd klingt, aber es ist ja so, dass oft die Reine Musik dahinter sehr annehmbar ist, und mir quasi durch den Gesang verdorben wird.

Außerdem, wenn ich früher damit konfrontiert wurde, kam mir halt ganz instinktiv als aller Erstes die Frage: Will der mir Angst machen oder was? lol
Und da schreiten doch die Fans ein, und schimpfen emöprt, dass das ja gar nicht das Ziel sei, deswegen stelle ich halt diese doofe Frage :lol:

Liegt wohl einfach dran, dass das von unbedarften Ohren prinzipiell gar nicht erst als berechtigtes Stilmittel wahrgenommen/akzeptiert wird...

Naja hören wir mal vorerst auf darüber zu labern; jetzt ist erstmal die Deliverance zu mir aufm Weg, das wirdn Fest :lol:

Achja jetzt noch eben zu Ende gehört:

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Mein drittes Townsend Album nun. Nach Ocean Machine und Terria muss ich jedoch sagen, dass hier herzlich wenig neues passiert. Wie die anderen zwei Platten, gnadenlos episch und laut, aber das hatte ich wie gesagt vorher auch schon. Ein wenig bin ich nun von dieser epischen Gewalt übersättigt, wenn auch nichts desto trotz stimmungsvolle Nummern dabei waren. aber einen richtigen Höhepunkt, oder zumindest eine außergewöhnliche Passge war nicht mehr auszumachen...
Oceanmachine hatte da "Bastard" und "The Death of Music", Terria hatte "Earth Day", Accelerated Evolution dagegen hat nichts dergleichen, oder erschließen sich mir solch ähnlich gemeinte Passagen erst nach dem mehrmaligen hören?
Vorerst klassifiziere ich die Scheibe als die "schlechteste" von Townsend, aber es kommen ja noch genug andere, und "schlecht" ist sie natürlich nicht. Unterhaltsam auf jeden Fall, im Vergleich zu anderem Prog Metal Output sehr erfrischen, innerhalb des Townsendschen Schaffen jedoch ohne dem gewissen Etwas...
:liquid6:,5

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Beitrag von Vince » 26.08.2010, 18:29

Die Deliverance? Gott steh uns bei! :lol:

@Accelerated Evolution: Ich find die toll. Wenn man allerdings sonst nur Ocean Machine und Terria kennt von Townsend, klingt deine Reaktion logisch; die drei Alben seh ich sehr nah aneinander. So ziemlich alle anderen Townsend-Platten klingen mehr oder weniger extrem anders. Insbesondere "Physicist" und "Infinity" haben praktisch kaum was mit den drei Alben gemein, dürften dir aber auch nicht so zusagen - zu kantig und unmelodisch, halt zu nah an "Strapping Young Lad".

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Beitrag von Hannibal » 26.08.2010, 18:36

Vince hat geschrieben:Die Deliverance? Gott steh uns bei! :lol:
Das geht auf dein Konto...danach haben wir den Jay verloren, Mann! ;-)
Mit der "Watershed" wäre alles gut geworden :-( :-( :-( ;-)

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Beitrag von Sir Jay » 26.08.2010, 19:09

wobei ich sagen muss nach einem kurzem wikipedia eintrag, inteesse an "Still Life" bekommen habe, das als Konzeptalbum eine interessante Geschichte erzählt :)

ich glaube zu deliverance schreibe ich einen Live-Erfahrungsbericht :lol:

Ich hätte da demänchst auch was für euch beide, was ihr euch mal geben könntet, wenn ihr offen für bisher unbekannte Genres seid ;) (nein kein J-Pop!! :lol:)

zum Townsend:

Gibt es da dann also nichts mehr, was mich interessieren könnte? was ist mit diesem dreiteiligen Project?
btw habe ich mal das Video zu "Love" (so hieß es glaub ich) gesehen, das wohl wegen seiner offinsichtlichen Anlehung an (meinen Lieblingsfilm) Evil Dead 2 gelockt hat, aber von der Musik her wars echt nicht so meins...vllt ändert sich das ja mit der Deliverance ;) :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 06.11.2010, 20:00

Jetzt lege ich mal nach ;)

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Das hätte ich nicht gedacht, aber die Scheibe hat sich ganz schön in meine Ohrgänge eingebrannt. Das Teil macht echt was her.
Alice In Chains mag zwar nicht so bekannt sein wie Nirvana, aber nach diesem Album ziehe ich diese mehr Heavy Metal orientierten Grunge-Artisten eindeutig vor. Liegt wohl daran, dass ich hier irgendwie auch hinter der Musik Emotionen fühlen kann.
Beim ersten Durchhören kommt die Stimmung noch nicht so ganz rüber, doch wenn man sich dem Album mit vollstem Bewusstsein (also Kopfhörer auf, Licht abdunkeln und nur auf die Musik konzentrieren) und pralleler Nachverfolgung der Lyrics reinzieht, zeigt sich der dreckige Charakter in seiner ganzen unschönen Pracht.
Der Permanente Pessimismus, der sich hier durch die Texte und den Gesangsstil zieht erzeugen mit den vordergründig harten, hintergründig melodischen Kompositionen eine recht psychedelische Stimmung, wie sie von dem CD Cover treffend eingefangen wurde.

Bei Kurt Cobain kriege ich im besten Falle unterhaltsame Rock Musik, die sich auch prima auf Parties (ohne Schlager und Hip Hop Programm) macht, AiC dagegen wirken mit ihrer Musik aber wesentlich echter und menschlicher, und bieten über fetzige Riffs und eingängige Refrains hinaus auch eine gewisse Form von fesselnder Atmosphäre.
Bei "Dirt" gibt es jede Menge großartiger Momente mit einigen sehr unkonventionellen und frischen Einfällen, gerade für "Spät-Hörer" wie mich, und ein extrem überzeugendes, aber leider auch unsättigendes Finale; was eigentlich wieder positiv zu verstehen ist, denn gerade weil mir "Would" zu schnell endet und ruhig entwas ausufernder hätte sein können, war es dieser Song, der für den hohen Replay-Wert der gesamten Scheibe zuständig war.

Dirt hat auf jeden Fall noch das Zeug, sich in meine persönliche All Time Top 10 einzuschleichen, muss wohl nur noch mehr Zeit vergehen.
In diesem Sinne:

Alice in Chains > Nirvana

:liquid9:


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Meine Fresse, das hätte ich ja nicht gedacht, und gehofft, dass die Musik ganz anders auf mich wirkt und mich am richtigen Fuß erwischt, doch Vinces Kritik hat "Frames" ja wissenschaftlich genau erfasst; das Teil ist verdammt nochmal sperrig, und wollte ums Verrecken nicht zünden.
Hier und da blitzt mal eine kleine Stärke aus den Vorgängeralben auf, wie eine gedehnte Scream-Passage und wohlwollende Gitarrensounds, nur letzteres zieht sich fast komplett durch das gesamte Album. Daraus wird ein extrem homogenes Gemisch, das sich auf der einen Seite sehr angenehm anhört, und vielleicht die perfekte Begleitmusik ist für einen 80minütigen Tauchgang durch ein warmes, substanziell fremdartiges Gewässer mit weichen roten Farben; ein Gewässer in dem aber eben sonst leider nichts passiert...Der Ozean schlägt plötzlich keine kunstvoll gemorphten Wellen, sondern bleibt die ganze Zeit die Ruhe vor einem Sturm, der niemals kommen wird...

Naja mal sehen ob die Scheibe noch an Kraft gewinnt im Laufe der Zeit, denn Grund zum Replay hat Sie, auch wenn ich mir dabei ein wenig vorkomme, als wolle ich mir das Gefallen an der Scheibe damit erzwingen :lol:
:liquid5:

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Wow, was die reine Musik angeht, wird einem hier echt nicht zu wenig versprochen. Was hier durch das hervorragende Zusammenspiel der einzelnen Instrumente an Kompositionen geschaffen wurde ist wirklich beachtenswert. Sehr schöne und originelle Melodien, gewürzt mit ordentlich Pepp ohne jemals aufdringlich zu wirken, machen einfach tierisch Laune. Ein wirklich sehr frischer Klang im direkten Vergleich zu den 70er Jahre Prog Bands, die ich bisher gehört habe.
Einziges Manko ist tatsächlich der Sänger, dessen Stimme mir nicht einfach nur einen Tick zu hoch ist, sondern wirklich irgendwie....blöd klingt lol. Im Grunde lehnt er sich zwar an den Gesangsstil von ELP an, hat aber an bestimmten Stellen seinen eigenen Stil; man kann sich daran gewöhnen, aber irgendwie habe ich mir zu der Musik eine doch etwas kernigere Stimme herbeigewünscht...
Naja trotzdem großartige Scheibe, mit (ich sags nochmal) tollen E-Gitarren und einigen wahrlich großen Momenten.

:liquid7:,5

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Zwar wesentlich jünger als "Moving Pictures", doch IQ kommen aus der selben Generation wie Rush, und der Sänger ist in etwa genau das, was ich mir bei Rush herbeigewünscht habe. Hohe Stimme aber mit einem leichten markanten Ton im Hintergrund.
Das AlbumCover sowie die ersten 10 Sekunden des ersten Tracks stimmten mich aber auf etwas anderes ein, als die Scheibe letztlich war.
Düster und melancholisch habe ich mir die Stimmung vorgestellt, doch es ging dann doch eher freundlich zur Sache, auch wenn man mit "Born Brilliant" nochmal eine recht psychedelisch angehauchten Track bekommt.
Zweigespalten bin ich beim finalen 25minütigen Longplayer "Harvest of Souls", der einerseits einige großartige Momente hat und mit seinen teils ausgeflippten Passagen überzeugen kann, andererseits leider etwas unglücklich strukturiert ist, und seinen besten Part schon bei Minute 9 raushaut, welchen ich als Abschluss lieber gegen Ende gehabt hätte...

Naja trotzdem schönes Prog-Album!
:liquid8:

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Hätte ich neulich nicht Constantine gesehen, wäre "A Perfect Circle" wohl weiterhin von mir nicht beachtet worden, obwohl ich "Thirteenth Step" ja ganz schön fand. Trotzdem war ich aber auch gleichzeitig gesättigt, und wollte mich lieber verstärkt Tool widmen.
Doch "Passive", wie er in einer recht cool eingefangenen Szene im Film Constantine gespielt wurde, hat mich sofort überzeugt, und musste das Album haben, das sich ja dann aber zu meiner Ernüchterung, bis auf den angesprochenen "Passive" als reines "Cover-Album" herausstellte, wobei ich selbst die John Lennon Nummer nicht kannte :lol:
Und selbst wenn ich den Originalsong vorher gut gekannt hätte, wäre mir das Keenan Cover trotzdem wohl nicht so schnell bekannt vorgekommen, mal von den Lyrics abgesehen.
"Passive" macht nach wie vor Bock, das ist ja aber auch schon fast so ein typischer Hitsingle Track. Den Rest des Albums finde ich dann tatsächlich nicht so geil, bis auf "When the Levee Breaks", der als einiger wirklich ruhiger und melancholischer Track in einen angenehmen Flow Zustand versetzen kann, so wie ich das immer ganz gerne habe.

Aber auch hier Bedarf es noch einger weiterer Hördurchgänge, für ein griffigeres Fazit...
:liquid6:

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Beitrag von Elkjaer-Larsen » 06.11.2010, 23:34

Sir Jay hat geschrieben:Jetzt lege ich mal nach ;)

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Da haste einen wahren Klassiker schön besprochen.
Glückwunsch dazu, dass dir sperrige Bomber wie "Sickman" auf Anhieb behaglich waren. Da hab ich ein paar Jahre gebraucht.
Langweilig wird das Album definitv niemals werden, das kann ich dir jetzt schon versprechen. "Would?" wird aber eine Nuance Abnutzung erfahren. :lol:

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Beitrag von Sir Jay » 10.11.2010, 19:00

ach ganz vergessen anzuhängen

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Da hat mir Into the Everflow aber besser gefallen. Das Teil hier ist mir irgendwie viel zu ausgefranzt und chaotisch...gut, habs erst einmal durch, aber das war mir beim ersten hören definitiv zu...blöd...into the everflow fuhr eine klare Linie, a social grace ist einfach...uff ich weiß nicht.
ich werde es mal noch mit ein paar weiteren durchläufen probieren, und verzichte daher erstmal auf eine Bewertung...

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Beitrag von Sir Jay » 13.11.2010, 17:40

Björk - Debut
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Hossa ich bin verliebt!!
Der Name "Björk" ist mir immer wieder mal begegnet, hatte ja aber gar keine Ahnung, was mich da erwarten würde.
Es ist im Prinzip partymäßige Popmusik, nur eben mit einem etwas eigenwilligem Gesangsstil; einen Hauch weniger mainstreamtauglich als der einer Whitney, doch mir diese bemühten und schrägen Betonungen irgendwie sehr zugesagt. Das ganze Album sprüht trotz seines Alters (1993) und des stark Richtung Party-Pop-Musik zielenden Genres nur so vor Frische und Vitalität.
Ein ganz großer Aha Effekt stellte sich bei mir bei Track 3 "Venus as a Boy" ein, den ich aus "Leon der Profi" sofort wiedererkannte.
Der Track hat mir in dem Film schon immer gefallen, und hier habe ich ihn plötzlich auf diesem Album wiederentdeckt, sehr schön :)
Sehr wunderschöne Ballade!
Und auch der Mittelpart in "Theres more to life than this", wo die Musik plötzlich leiser wird, da die Sängerin offensichtlich den Raum verlässt und ganz allein in aller Stille extrem angestrengt und voller Energie mit unglaublichem Stimmeneinsatz singt.
Die Stimme ist einfach nur einzigartig, und was Björk daraus dann macht, ist nochmal um einiges geiler !! :D

Oberflächlich betrachtet sehr mainstreamig poppiges Album, aber wenn man genauer hinhört tummeln sich hier so einige herrlich eigene Ideen, die das Album ganz klar von dem ganzen Girlie-Pop Einheitsbrei abhebt. Mich hatte Björk jedenfalls schon nach den ersten 4 Tracks für sich gewonnen.

Neben Ocean Machine eine meiner größten Spätentdeckungen 2010 :lol:

:liquid9:

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Beitrag von gelini71 » 13.11.2010, 19:03

Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Sir Jay » 13.11.2010, 19:30

gelini71 hat geschrieben:Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig :wink:
von der habe ich bereits Notitz genommen durch ihr "Dreaming" Album; gehört habe ich es aber noch nicht, werde ich dann aber mal im Auge behalten :)

Ach und gerade eben höre ich
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Bin eigentlich noch nicht ganz fertig, bin gerade erst am Ende von "Altered Course", aber der Eindruck, den das Album bisher auf mich machte lässt mich voreilig urteilen.

Zu Beginn bin ich etwas abgeschreckt von der Härte und dem leicht growlig angehauchtem Gesang, doch das hat sich schnell gelegt, und das Album wird zu einem reinen Instrumental Spektakel.
Nur noch ganz selten werden hier und dort vereinzelt Lyrics eingeworfen, doch fortan dominiert eine aufregende, mitreisende Reise durch hohe Lüfte. Was ich ich spontan als "abwechslungsarm" bezeichnet hätte, entwickelte sich zu einem in sich sehr homogenen musikalischen Trip.

Höhepunkte gibt es daher nicht wirklich, aber irgendwie ist das bei diesem Album egal, man genießt einfach eine knappe Stunde mitreisender Gitarrensoli, die weder groß protzen, noch explodieren noch sonst wie aus den Socken hauen, aber eine wunderbare Begleitung für verträumte regnerische Nachmittage dienst :lol:
Vllt erzähle ich gerade auch den größten Bullshit, und ich muss mich wie immer tiefer reinhören, aber mir gefällt die Scheibe so schon ganz gut; einziger Kritikpunkt ist eben, dass die man sich hier die Lyrics und somit den Gesang gleich auch ganz hätte sparen können...
nice...
:liquid7:

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Beitrag von gelini71 » 13.11.2010, 19:53

Sir Jay hat geschrieben:
gelini71 hat geschrieben:Ja - ein starkes Album , gefällt mir persönlich auch sehr & gehe mit der Wertung konform.
Wenn Du dann Björk durch hast kannst Du Dich ja mal an Kate Bush wagen , die ist genauso schräg bzw Doppelbödig :wink:
von der habe ich bereits Notitz genommen durch ihr "Dreaming" Album; gehört habe ich es aber noch nicht, werde ich dann aber mal im Auge behalten :)
Dann fängst Du mal direkt mit ihrem schwierigsten Album an , das ist nämlich extrem übers Ziel hinausgeschossen. Aber ich denke mal das ist bei Dir normal das Du Dir direkt das schwerste Werk eines Künstlers rauspickst :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Sir Jay » 13.11.2010, 20:01

gelini71 hat geschrieben: Aber ich denke mal das ist bei Dir normal das Du Dir direkt das schwerste Werk eines Künstlers rauspickst :lol:
Hä wieso, wo habe ich das denn sonst so bevorzugt gemacht?

Meistens nehme ich mir das Werk in Angriff, dessen Name mir am präsentesten ist, bzw von verschiedenen Quellen als "Meisterwerk" oder sonst was bezeichnet wurde ;)

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Beitrag von gelini71 » 14.11.2010, 07:58

Sir Jay hat geschrieben:Meistens nehme ich mir das Werk in Angriff, dessen Name mir am präsentesten ist, bzw von verschiedenen Quellen als "Meisterwerk" oder sonst was bezeichnet wurde ;)
Dann mußt Du mit "Hounds of Love" anfangen :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Sir Jay » 28.11.2010, 00:11

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Meine Eindrücke zu dieser, höchst wahrscheinlich von mir kopfschüttelnd abgewunkenen Scheibe, hätte ich sie vor 5 Jahren gehört, gibt es im entsprechenden Review Fred

:liquid8:

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